Hallo,
ich weiß gerade nicht weiter und vielleicht hat ja jemand Input, kennt ähnliche Geschichten oder hat noch Ideen.
Zur Vorgeschichte:
Ich hatte eine relativ lange und (meistens) glückliche Beziehung mit meiner Ex. Wir heirateten und bekamen eine Tochter. Es gab dann leider einige Schwierigkeiten. Jeder hatte Probleme, überwiegend vielleicht mit sich selbst, wo der Partner nicht helfen konnte oder man keine Hilfe wollte. Sie Depression, ich eine schlechte Arbeit und leider zu viel Bier.
Trotzdem raufte man sich zusammen und plante sogar einen Umzug für einen besseren Job der Ex. Wir hatten immer ein eher "umgekehrtes Rollenmodell". Die Elternzeit teilten wir noch fair auf, danach ging ich in Teilzeit während meine Frau mehr arbeitete.
Nach dem Umzug ist es ohne familiären Rückhalt leider noch schwieriger geworden und meine Ex hatte immer mehr mit Depressionen zu tun. Ich versuchte sie zu unterstützen, aber entweder konnte ich das nicht oder sie wollte nicht. Die Trennung stand irgendwann auch immer mehr im Raum für sie. Ich bekam meine Probleme zum Glück irgendwann in den Griff. Ich bekam sehr gute Arbeit. Alkohol / Bier war kein Thema mehr und wird es auch (hoffentlich) nie wieder sein.
Bei ihr wurde aber alles immer schlimmer und schwieriger, sie wurde aggressiver (auch vor dem Kind) und veränderte sich bis ich sie gar nicht mehr wieder erkannte.
Es ist dann etwas vorgefallen, was ich nicht näher ausführen möchte, aber ich suchte dann Hilfe für sie und sie ging freiwillig in eine Klinik (wäre sie nicht freiwillig gegangen, wäre sie vermutlich "gezwungen" worden)
Sie blieb über 6 Monate in der Klinik.
Plötzlich alles alleine regeln in der fremden Umgebung war nicht ganz einfach. Das ging alles auch irgendwie, schön war aber was anderes. Meine Ex versuchte sich neben dem Klinikaufenthalt ein neues Leben aufzubauen. Sie fand Freunde, mit denen sie viel machte. Irgendwann erfuhr ich, dass es mehr als Freunde waren und sie in einer besonderen Beziehungskonstellation war.
Das ist natürlich ihr gutes Recht, aber leider litt unsere Tochter darunter. Umgangstermine wurden ständig abgesagt oder abgekürzt. Es war immer mehr zu merken, dass der Fokus meiner Ex momentan nicht auf unserem Kind lag.
Es wurde dann die Entscheidung getroffen, dass ich mit unserer Tochter wieder in die alte Heimat zog. Meine Ex stimmte dem zu. Sie wollte vorerst aber am neuen Ort bleiben.
Ich fand eine Wohnung dicht an Eltern und Schwiegereltern und auch schnell wieder gute Arbeit.
Meine Ex hatte leider noch etwas auf und ab. Verließ die Klinik, musste (wollte) wieder rein. Irgendwann entschloss sie sich auch wieder in die Heimat zurückzuziehen. Der Anfang war nicht ganz einfach, aber wir schafften es uns auf vieles zu einigen. Irgendwann erkannte ich sie auch immer mehr wieder. Dann irgendwann teilte sie mir mit, dass sie sich fragte ob damals wirklich alles richtig war mit der Trennung und allem anderen. Wir ließen uns viel Zeit aber irgendwann beschlossen wir, dass wir es nochmal versuchen und wir hatten einige viele schöne Monate. Für unsere Tochter war es natürlich total toll, wieder die Eltern vereint zu haben.
Leider schien es für meine Ex doch nicht das richtige zu sein. Sie wollte sich einmal trennen. Plötzlich doch nicht mehr, weil ihr die neue Person wohl doch nicht so gefiel. Mein Herz war gebrochen, aber ich verzieh ihr.
Dann sprach sie immer öfter von offener Beziehung oder anderen Konstellationen. Ich teilte diesen Wunsch überhaupt nicht, bat um Bedenkzeit, die sie aber nicht einhalten konnte oder wollte.
Ich kam damit nicht zurecht und es musste Ruhe einkehren.
ich bat sie dann die Wohnung zu verlassen, was sie auch tat. Sie war wohl viel unterwegs aber kam dann bei ihren Eltern unter.
Diese Trennung war vor allem für unsere Tochter schwieriger als die erste Trennung. Sie kriegt viel mehr mit und hatte große Schwierigkeiten mit allem. Es gab auch einen Kinderwunsch, den meine Ex entgegen meinem Wunsch unserer Tochter mitteilte und sie da sehr mit einbezog.
Unsere Tochter hatte große Schwierigkeiten alles zu verstehen. Vor allem ein Geschwisterkind hat sich in ihrem Kopf fest verankert. Womöglich als Art Ausweg für ihr Dilemma, in dem Sinne, dass dann die Eltern wieder zusammen kommen.
Das wird natürlich nie passieren, eine dritte Trennung tue ich unserem Kind definitiv nicht an!
Jetzt zu den Umgängen und meinen Problemen:
Die Umgänge mit der Mutter klappten leider selten gut. Teilweise wurde auch wieder verschoben und abgekürzt. Oft weinte und jammerte unsere Tochter bei der Mutter solange bis sie eher wieder zu mir gebracht wurde.
Ich versuch(t)e diese Umgänge immer zu unterstützen. ich freue mich auch über eine Auszeit und ich möchte, dass Mutter und Tochter viel Zeit verbringen. Ich überlegte viel gemeinsam mit unserer Tochter, wie ich die Zeit beim Umgang verbessern könnte. Vor allem das Schlafen war wohl ein Problem. Ich besorgte Kuscheltiere, Hörspiel und paar andere Sachen und versuchte sie so gut es geht positiv einzustellen.
Leider scheint der Fokus meiner Ex wieder woanders zu legen. Sie hat sich jetzt eine Wohnung sehr weit gesucht (ca. 2 Stunden Fahrtzeit zu mir). Sie spricht von einem Art Hof mit einer großen Familie wo sie irgendeine offene Galerie untermieten kann.
Ich weiß nicht ob hinter dieser Wohnung noch mehr steckt. Es ist auch sehr weit zu ihrer Arbeit hin.
Ich hoffe, ich werde hier nicht falsch verstanden, sie kann natürlich machen, was sie will.
Aber es ist doch nicht toll für unsere Tochter wenn sie 2 Stunden Fahrtweg hat hin und 2 Stunden wieder zurück jedes 2. Wochenende.
Wie sich meine Ex die restlichen Umgangstermine vorstellt, kann oder will sie mir nicht mitteilen. Normalerweise hat sie zusätzlich zu jedem 2. Wochenende noch den Mittwochabend, wo unsere Tochter auch bei ihr übernachtet und auch von Freitag auf Samstag übernachtet sie da.
Zudem wird meine Ex wieder aggressiver und steht total neben der Spur. Am Wochenende war es dann eskaliert und als ich nach ihren Plänen fragte wurde ich sowas von feindselig angegangen.
Sie konnte sich auch plötzlich nicht mehr an die Umgangstermine und Zeiten erinnern. Ich fand es schon sehr befremdlich, dass sie ständig fragte, an welchem Wochenende, sie unser Kind lang hat aber dass sie nun die Zeiten nicht mehr wusste, die wir schon seit einigen Monaten durchziehen (und die wir auch bei der letzten Trennung für fast ein Jahr lang hatten) ist mir unbegreiflich.
Ich hab so große Sorgen, dass irgendwas passiert. Sie wirkt psychisch genauso wie damals bevor sie in die Klinik musste. Ich hatte eine sehr schwierige Kindheit, weswegen ich bei sowas wirklich feinfühlig bin und sie spricht und handelt genauso wie damals.
Es gibt Freunde von mir, die halten noch weniger von meiner Ex, die behaupten, die würden ihr zutrauen, dass sie sich und unserem Kind was antun würde.
Ich mag an sowas gar nicht denken und weiß nicht wie ich mich verhalten soll.
Ich will dass unsere Tochter einen guten Draht zu ihrer Mutter hat und dass die Mutter ihr gut tut. Ich weiß aber nicht, ob dem so ist. Es gibt noch viele kleinere Geschichten, die ich hier nicht alle aufführen will.
Wir machen auch eine Erziehungsberatung und unsere Tochter wird da auch psychologisch unterstützt. Die Erziehungsberatung ist sehr gut und ich dachte die hilft uns auch, aber leider hält meine Ex auch selten Absprachen, die wir dort treffen ein. Manchmal sind das auch nur Kleinigkeiten, aber trotzdem finde ich das doof / schade.
Ich wollte es immer im guten versuchen und hoffte dass wir einen guten Weg finden gemeinsame Entscheidungen zu treffen, aber das geht momentan nicht, wenn sich ein Teil nicht an Absprachen hält und nicht kommunizieren will.
Zudem kann ich die psychische Situation überhaupt nicht einschätzen. Teilweise kommt es mir auch manchmal so vor, als ob meine Ex sich nur noch an unser Kind klammert. Sie sagt und teilt (öffnentlich...) auch Sachen wie, dass sie nur noch wegen unserem Kind lebt oder überlebt hat.
Kann ich es noch weiter "im guten" mit ihr versuchen? Ich würde gerne irgendwo Grenzen setzen, aber ich weiß leider nicht wie und wo und ich will mich auch nicht zu viel einmischen, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Ich hoffe ich werde hier nicht falsch verstanden. Bitte geht nicht zu hart mit mir ins Gericht. Es ist natürlich vieles nur meine Meinung und alles nur meine Sicht. Ich bemühe mich es trotzdem einigermaßen objektiv zu sehen und zu beschreiben, aber weiß nicht ob mir das immer gelingt, vor allem da ich momentan wirklich sehr pessimistisch eingestellt bin und mich der Streit vom Wochenende noch sehr beschäftigt.
Entschuldigt, dass es so lang geworden ist, aber ich habe versucht mich auf das Notwendigste zu beschränken.
Vielen Dank.