Kontakt nach zwölf Jahren zum KV

  • ich muss auch irgendwann zum Friseur. Habe aber noch keinen Termin. Kann aber deswegen leider nicht arbeiten. Hab ich meinem Chef gerade gemailt.


    Boah, auch nach 1x schlafen finde ich diese Ausrede nicht weniger schlecht.

    Ja genau so denke ich auch. Das Kind an der Stange halten.

    Nicht nur Angst und Hoffnung, auch Mitleid. Der Typ wird niemals wirklich für seinen Sohn da sein. Für den Sohn wird's ein längerer Lernprozess, dies zu erkennen, aber am Ende wird es ihn stark machen, vor allem, wenn sein Umfeld stabil und liebevoll ist und ihm immer wieder signalisiert, dass er nichts falsch gemacht hat und ein prima Mensch ist.

    Ja das war leider seine ewige Taktik damals als wir noch zusammen waren. Mitleid mit ihm haben, er der stets bemüht ist. Aber natürlich in zwölf Jahren reift der ein oder andere heran. Oder halt nicht.


    Ich bin jetzt auch kein Arzt, Operationen am Hals. Das kann alles oder nichts sein. Operiert wurde ich erst einmal da hatte ich zeitnah einen Termin.

  • Richtig machen kann der Vater wohl gar nichts. Egal, was er macht, ihm wird das denkbar Schlechteste unterstellt ...

    Nun der erste Fehler zieht halt einiges hinterher und ist nun nicht mehr änderbar. Das Kind ist sozusagen schon in den Brunnen gefallen - es wird also leiden - auch wenn es hoffentlich danach erstarkt heraus geht. In erster Linie wird es erstmal leiden. DAS ist was der Vater erstmal erreicht hat.

    Ich denke, wenn der Vater den Kontakt, der ja nach 12 Jahren zum ersten Mal wieder stattfand, über die Mutter hätte laufen lassen, sähe das alles ganz anders aus.


    hätte... hätte... Fahrradkette

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Richtig machen kann der Vater wohl gar nichts. Egal, was er macht, ihm wird das denkbar Schlechteste unterstellt ...

    "hey Pennyn unser Sohn xyz hat mir geschrieben, er würde mich gerne kennenlernen.Das finde ich total gut und ich habe denselben Wunsch, bin aber ein bisschen unsicher. Was meinst du, was könnte ich ihm vorschlageen bzw. wie könnte ich da rangehen"?


    "hey, Penny, unser Sohn xyz hat mir geschrieben, er würde mich gerne kennenlernen. Ich habe nach der langen Zeit aber kein Interesse daran. Kannst du ihm das bitte klarmachen, so dass er sich da keine unnötigen Hoffnungen macht"=


    "hey Sohn, ich habe deine Nachricht bekommen aber kein Interess an einem Kennenlernen. Ich wünsche Dir al"es Gute"

    Sind mir ich glatt auf Anhieb in 2 Minuten 3 "richtige" Formulierungen für eine Antwort eingefallen.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Ich kann nur erzählen wie es bei einer Freundin und ihrem Sohn (16) war, da gab es auch keinen Kontakt, Jugendamt hat ihn ausfindig gemacht es gab ein Schreiben. Zurück kam ein Brief vom Vater das er keinen Kontakt möchte, weil's ihm nicht so gut geht derzeit.


    Ich/Sohn muss jetzt weiter warten.

    Sohn muss warten, er meinte er wüsste nicht mehr was er schreiben soll. Ich meinte nur schreib worauf du Lust hast wenn du möchtest. Wenn er nicht schreiben möchte ist das auch ok.

  • "hey Pennyn unser Sohn xyz hat mir geschrieben, er würde mich gerne kennenlernen.Das finde ich total gut und ich habe denselben Wunsch, bin aber ein bisschen unsicher. Was meinst du, was könnte ich ihm vorschlageen bzw. wie könnte ich da rangehen"?


    "hey, Penny, unser Sohn xyz hat mir geschrieben, er würde mich gerne kennenlernen. Ich habe nach der langen Zeit aber kein Interesse daran. Kannst du ihm das bitte klarmachen, so dass er sich da keine unnötigen Hoffnungen macht"=


    "hey Sohn, ich habe deine Nachricht bekommen aber kein Interess an einem Kennenlernen. Ich wünsche Dir al"es Gute"

    Sind mir ich glatt auf Anhieb in 2 Minuten 3 "richtige" Formulierungen für eine Antwort eingefallen.

    Wenn ich will, fallen mir hier auch in 2 bis 3 Minuten ein halbes Dutzend Kritikpunkte an den Texten ein.


    Die eigentlich Frage ist aber: Mit welcher Grundeinstellung gehe ich an die Kontaktanknüpfungen heran - wertfrei abwartend oder himmelhochjauchzend oder prinzipiell abwertend und negativ.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wenn ich will, fallen mir hier auch in 2 bis 3 Minuten ein halbes Dutzend Kritikpunkte an den Texten ein.


    Die eigentlich Frage ist aber: Mit welcher Grundeinstellung gehe ich an die Kontaktanknüpfungen heran - wertfrei abwartend oder himmelhochjauchzend oder prinzipiell abwertend und negativ.

    Nochmals, hier und bei Freunden darf und kann ich rum kotzen wie ich möchte. Wahrscheinlich letzteres macht mehr Sinn.


    ich habe bedenken und sorgen. Wäge ab, wäre es sinnvollee gewesen vielleicht von Anfang an eine Annäherung über das Jugendamt zu machen, zum Beispiel.


    Ich denke meinem Sohn habe ich schon gut genug vermittelt das ich ihn begleite. Aber beschönigen werde ich nichts auch wenn ich mir meinen Teil denke.

  • Ich kann nur erzählen wie es bei einer Freundin und ihrem Sohn (16) war, da gab es auch keinen Kontakt, Jugendamt hat ihn ausfindig gemacht es gab ein Schreiben. Zurück kam ein Brief vom Vater das er keinen Kontakt möchte, weil's ihm nicht so gut geht derzeit.


    Ich/Sohn muss jetzt weiter warten.

    Sohn muss warten, er meinte er wüsste nicht mehr was er schreiben soll. Ich meinte nur schreib worauf du Lust hast wenn du möchtest. Wenn er nicht schreiben möchte ist das auch ok.

    Penny, ich kenne und wir wissen hier im Forum von allen unterschiedlichen Konstellationen: Gelingende wie misslingende Kontaktaufnahmen von der ein oder anderen Seite nach Jahren. Und natürlich gibt es immer eine Vorgeschichte mit oft tiefen Verletzungen. Es ist deshalb immer die große Frage, was man selbst will, was man kann.


    Wenn du dir sicher bist zu wissen, wie der Vater tickt von früher, dann weisst du vielleicht auch, wie und an welcher Stelle er zu packen ist, um alles positiv zu gestalten ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wer emotional involviert ist - und jeder Betreuungselternteil ist das! -, wird kaum wertfrei abwartend agieren können. Das ist auch nicht gefragt, denn als ET darf ich Gefühle haben, die ich halt dem Kind erkläre: „Sweety, ich denke nicht, dass dein KV/deine KM wirklich Interesse an einem Kennenlernen und Kontakt hat, sonst würde er/sie einen Termin möglich machen. Das hat aber nichts mit dir zu tun, du bist ein ganz tolles Kind und ich liebe dich!“

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Wer emotional involviert ist - und jeder Betreuungselternteil ist das! -, wird kaum wertfrei abwartend agieren können. Das ist auch nicht gefragt, denn als ET darf ich Gefühle haben, die ich halt dem Kind erkläre: „Sweety, ich denke nicht, dass dein KV/deine KM wirklich Interesse an einem Kennenlernen und Kontakt hat, sonst würde er/sie einen Termin möglich machen. Das hat aber nichts mit dir zu tun, du bist ein ganz tolles Kind und ich liebe dich!“

    Es ist im Thread ja deutlich zu sehen, dass die Emotionen und die (eigene) Geschichte gewaltig mitschwingen. Ob das jetzt als zwingend gut zu bezeichnen ist, wage ich zu bezweifeln. Fakt ist aber, dass die Emotionen mitspielen. Setze ich aber bereits im Kontaktanbahnungsprozess wie hier solch einen Satz ein:

    „Sweety, ich denke nicht, dass dein KV/deine KM wirklich Interesse an einem Kennenlernen und Kontakt hat, sonst würde er/sie einen Termin möglich machen. Das hat aber nichts mit dir zu tun, du bist ein ganz tolles Kind und ich liebe dich!“, dann kommt bei Kind deutlich an: "Der Umgangselternteil hat kein Interesse an dir. Während ich dich liebe, hat er kein Interesse an dir, liebt dich also nicht."

    Das ist emotional mindestens ebenso erpressend für das Kind wie andere Aussagen das dem Vater unterstellen. Wie soll sich ein angehender Teenager hier nicht der Meinung des Betreuungselternteils anschließen ... und einige Jahre später sich eklatant davon absetzen.


    Je mehr ich mich als Elternteil aus dem emotionalen Bereich mit dem Ex-Partner heraushalten kann, desto größer ist die Chance einer Beziehungsanknüpfung zwischen dem (Nochnicht-)Umgangseltern und Kind. Ob und wie ich dem Kind diese Chance geben will, ist meine Entscheidung. Ob und wieviel der andere Elternteil bereit ist beizutragen, dessen Entscheidung.

    Liebe Grüße



    Bap



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    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Es ist im Thread ja deutlich zu sehen, dass die Emotionen und die (eigene) Geschichte gewaltig mitschwingen. Ob das jetzt als zwingend gut zu bezeichnen ist, wage ich zu bezweifeln. Fakt ist aber, dass die Emotionen mitspielen. Setze ich aber bereits im Kontaktanbahnungsprozess wie hier solch einen Satz ein:

    „Sweety, ich denke nicht, dass dein KV/deine KM wirklich Interesse an einem Kennenlernen und Kontakt hat, sonst würde er/sie einen Termin möglich machen. Das hat aber nichts mit dir zu tun, du bist ein ganz tolles Kind und ich liebe dich!“, dann kommt bei Kind deutlich an: "Der Umgangselternteil hat kein Interesse an dir. Während ich dich liebe, hat er kein Interesse an dir, liebt dich also nicht."

    Das ist emotional mindestens ebenso erpressend für das Kind wie andere Aussagen das dem Vater unterstellen. Wie soll sich ein angehender Teenager hier nicht der Meinung des Betreuungselternteils anschließen ...


    Je mehr ich mich als Elternteil aus dem emotionalen Bereich mit dem Ex-Partner heraushalten kann, desto größer ist die Chance einer Beziehungsanknüpfung zwischen dem (Nochnicht-)Umgangseltern und Kind. Ob und wie ich dem Kind diese Chance geben will, ist meine Entscheidung. Ob und wieviel der andere Elternteil bereit ist beizutragen, dessen Entscheidung.

    Ich finde das du da etwas viel hinein interpretierst.

    Wir haben hier einen KV der sich nicht richtig meldet der zwei Mal gefragt wird ob er Sohn sehen möchte. Jetzt ist auf einmal eine OP irgendwann geplant und kann Sohn nicht sehen.


    Kontaktanbahnung ist hier ausschließlich vom Kind. ich habe mich an deinen Rat gehalten und KV geschrieben - da wurde ich blockiert.


    Und nicht einmal wird / wurde gesagt das der KV kind nicht liebt.

    Inwiefern verhindere ich hier irgendwo den Kontakt zum Vater?

  • Bei all dem was die ET da so tun, denken, meinen und fühlen...

    Der Sohn hat sich bemüht, seine Bemühungen laufen ins Leere, er kann sich selbst ein Bild machen und das mit Erwachsenen besprechen.


    Wenn der Vater, wie bei Wattwanderin z.b. immer wieder nen Aufriss machen würde, machen 500 km echt Sinn ;)


    so denke ich, haben Penny und ihr Sohn alles richtig gemacht.


    vg von overtherainbow

  • Penny, du beziehst hier gerade mehrfach Aussagen, die nicht an Dich gerichtet sind, auf dich persönlich. Wenn hier im Thread Zitate anderer User gebraucht werden, dann ist die Rückantwort zuerst an diese User und deren Aussage gerichtet. Damit ist nicht unterstellt, dass du dich mit den Aussagen der angesprochenen User zu 100%, überhaupt oder wie auch immer identifizierst.

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Letztlich kann es ja theoretisch wirklich sein, dass der Vater eine OP vor sich hat; gedanklich damit quasi ausgelastet ist und mit dem plötzlichen Kontakt durch den Sohn derzeit überfordert. Im Zweifel für den "Angeklagten". Das muss man nicht nachvollziehen können; die meisten hier würden natürlich anders reagieren. Er aber nicht; sonst hätte es ja die lange Funkstille gar nicht gegeben.


    Dieses "das macht ihn stark"; "er wird gestärkt daraus hervorgehen", finde ich immer ein bisschen - schwierig. Ich hoffe, er kann so "schadlos" wie möglich daraus hervorgehen. Das setzt vielleicht voraus, dass er ausreichend betrauern darf, dass sein Vater so desinteressiert ist. Und dann aufgefangen wird, ohne irgendetwas schön zu reden. Ich vermute, sonst bleibt dieser "Stachel"; dieses "mein Vater hat mich nicht geliebt" sitzen. Natürlich muss er das auch wollen; das Trauern. Erfahrungsgemäß ist das mit 12 Jahren nicht so leicht. Dann kommt das vielleicht später.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Die Welt ist halt einfach rosa, vorsichtig muss man nicht sein und was man nicht kennt und nicht erlebt hat, passiert auch nie....und wenn das Kind dann richtig schön in den Brunnen gefallen ist, dann heißt es wieder :" oh, das haben wir nicht geahnt, nicht gewusst, nicht gewollt, nicht gesehen, nicht erkannt......etc.." ..*****Ironie aus

    Ne ist sie nicht. Weder rosa, noch himmelblau.

    Gleichzeitig gilt wohl, das anderen nicht passiert, was ich kenne und erlebt habe.


    Befremdlich finde ich die Annahme, daß das Kind noch in den Brunnen fallen muss.

    Also daß durch die Reaktion des Vaters auf die Kontaktaufnahme durch den Sohn, erst der eigentliche Leidensdruck entstanden ist.

    Pennys Sohn hat, mutmaßlich inspiriert durch die Oma, ein Thema angegangen, was ihn sowieso beschäftigt und betrifft. Auch dieser Junge ist am Anfang der Pubertät und auf dem Weg ein Mann zu werden. OK dauert noch ein bisschen, aber er ist auf dem Weg.


    Die Erfahrung, vor der ihn manche bewahren wollen, kann er aus meiner Sicht nicht besser machen, als so. Schmerzhaft?? Ja klar. Vermeidbar? Wohl kaum.


    Grundsätzlich sollte aber wohl auch klar sein, dass Kommunikation mehr ist, als eine Formulierung oder ein Satz, den man so nicht sagen würde.


    Ich drücke den Beiden auf jeden Fall die Daumen, daß es zumindest dem Sohn gelingt, bis zum nächsten Anlauf oder Kontakt, sein Leben unbeschwert zu führen.

    Für uns Eltern ist die Perspektive eh eine andere...


    vg von overtherainbow

  • Mal ein Update. Ich habe mich jetzt vor Ort noch mal Beraten lassen. Das tat gut. Hatte ja viel Input und die Frau hat mich noch mal geerdet. Hab auch einiges aus der Vergangenheit bearbeiten müssen.


    Kontakt zwischen Kind und KV besteht aktuell nicht mehr.

  • mal wieder ein Update.


    Vom Vater kam ja nix mehr. Jetzt kam zufällig raus, das er seit Anfang August in Südamerika bei der Next ist.


    Also höchstwahrscheinlich war er weder im Krankenhaus noch gab es mehrere Krankenhaus besuche. Sohn weiß noch nichts.

  • mal wieder ein Update.


    Vom Vater kam ja nix mehr. Jetzt kam zufällig raus, das er seit Anfang August in Südamerika bei der Next ist.


    Also höchstwahrscheinlich war er weder im Krankenhaus noch gab es mehrere Krankenhaus besuche. Sohn weiß noch nichts.

    Ich würde das schon meinem Kind erzählen.

    Hatte das hier auch - Weihnachten, KV erzählt, er kann Weihnachten nicht kommen, da Arbeit. Und einen Tag später dann ein Statusbild mit Blick aus dem Flugzeug.


    Auf keinen Fall schön reden !

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)