Klinikaufenthalt 2023

Läuft!

Zahnarzt klärt mit dem Labor ab, ob sie dort etwas schneller liefern können,...

Aber der Klinik habe ich zugesagt, point of no return has passed

Dank euch allen,

Ich habs geschafft, dank eures Support

Danke

Urologentermin ging auch verschieben, alles supi!

Danke

Mir geht schon seit einigen Tagen durch den Kopf, dass ich um Entschuldigung bitten möchte, für meine aggressiven und verletzenden Beiträge. Beispielhaft nenne ich, was ich in Sachen Aupair von mir gegeben habe, das war schamlos und verachtenswert.

Ich will jetzt keine Rechtfertigung versuchen, so etwas gehört sich einfach nicht. Das habe ich mittlerweile begriffen. Letztes Jahr war ich noch zu blind und ich war noch zu tief in meiner Wut, Verletzung, Trauer verwickelt, als dass ich klar hätte denken können.

Mit der Kur kam ich allmählich runter und die Rückkehr in meine Selbsthilfegruppe half mir, wieder an meiner Genesung zu arbeiten. Mein Therapeut hat mich GsD vor einigen Wahnsinnstaten bewahrt und ihr alle seid Goldes wert. Wenn die Medizin eurer Kommentare mir manchmal überhaupt nicht schmeckte, gerade dann war es die heilsamste!

Jetzt kurz vor meiner Abfahrt möchte ich mich bei euch allen bedanken, dass ihr mir geholfen habt, meinen Widerstand zu überwinden, und tatsächlich in die Klinik zu gehen.Und ich möchte auch mir selbst danke sagen, dass ich nicht aufgegeben habe, meinem Ego und meinem Stolz nicht erlegen war, dass ich bereit war hier weiter zu teilen, zu lesen, eure Ansichten auf mich wirken zu lassen.

Danke

Donnerstag, 6.15 ab HBF

Heute früh war ich das letzte Mal vor der Klinik bei meinem Therapeuten. Es ist wirklich Wahnsinn, was der mir geholfen hat, vor was er mich alles bewahrt hat. Euch habe ich dort natürlich auch erwähnt. Und er hat mir schon ein echt gutes Feedback gebeben, dass ich mich doch sehr stabilisiert habe.

So, jetzt muss ich die Kleine abholen, heute Nacht schlafen wir alle bei KM2, und die Kleine war zwar schon öfter mit dort, aber wenn sie dort schlafen soll, auch ohne mich dann, deshalb fahren wir heute alle zusammen dorthin.

Alles hat gut geklappt.

Ich bin gestern früh 4 Uhr aufgestanden, saß um kurz nach 6 im Zug, travelling wis DeutscheBahn war ausnahmsweise absolut erstklassig, pünktlich, und diesmal nicht wie bei den WiseGuys.

Schon vor Ankunft im Zielbahnhof bemerkte ich, wie die déjà-vus begannen. Ich war vor mehr als 10 Jahren schon einmal in dieser Klinik.

Mir war schon klar, dass ich in die gleiche Klinik fahre in der ich schon mal war, aber die Entscheidung hierher zu gehen ist aus meiner Sicht zufällig geschehen, dies war die einzige Klinik die meines Wissens noch nach den 12 Schritten arbeitet, und allgemein von spirituel arbeitenden Kliniken waren sie die schnellsten, mit dem kürzesten Vorlauf.

Was mir nicht klar war ist, dass es ganz genau die richtige Entscheidung war, wieder hierher zu kommen.

Damals bin ich hierher gefahren, das erste Mal um die Klinik kennenzulernen, zusammen mit meiner 2. Ehefrau, der Indonesischen. Wir waren beide begeistert von der Klinik, dem Konzept, meine damalige Frau sogar noch mehr als ich, so dass sie sich spontan entschloss, ebenso einen Klinikaufenthalt anzustreben.

Schlussendlich war sie dann sogar ein halbes Jahr vor mir dort und hat dort ihre Geschichte, ihr Trauma bearbeitet und ich kam erst im Winter als Patient.

Ich war damals noch beseelt von dem sicheren Glauben, dass wir beide nach unseren Klinikaufenthalten unsere Familie gründen würden und wir gemeinsam ein oder mehrere Kinder haben würden.

Es stellte sich später heraus, dass dies mein Wunschdenken aber nicht ihre Absicht war, so kam es, dass ich nach 5 Jahren Beziehung kurz vor meinem 60ten unsere Beziehung aufgab, und in meiner Torschusspanik KM2 kennenlernte und die weitere Geschichte ist bekannt.

Ich fahre also wieder in diesem DB Regio, sehe die gleichen Berge, Kühe, Häuser, erinnere all meine großen Hoffnungen und Erwartungen, war wohlhabend hatte 2 stattliche Häuser, meine Firma, eine Frau.

Jetzt bin ich wieder hier, das größere meiner beiden Häuser habe ich aus Wut, Trauer, Enttäuschung, völlig irrational "verschenkt", mein Einkommen ist nur noch ein Bruchteil, Frau ist weg, nochmal jemanden zu finden ist aussichtslos, wenn ich neue Kleider kaufe, wie jetzt für meinen DaZ-Lehrer Job, dann kaufe ich die gebraucht von Kleinanzeigen, Autofahren, nur noch das nötigste wegen Spritkosten, dafür viel Radfahren, und Freunde oder befreundete Familien sind alle weg.

Aber ich habe meinen Kinderwunsch erfüllt, zwar ganz anders als erdacht, erwartet oder geplant, aber nun sind sie da!

Jetzt geht's drum, nur noch darum, ein guter Papa zu sein, zu werden.

Bei der Begrüßung hat mir der Klinikgründer, mit ihm hatte ich vor 12 Jahren zusammen mit meiner E2 über (unseren) meinen kinderwunsch gesprochen hatte gesagt,

Das wichtigste für deine Kinder ist es einen glücklichen Papa zu haben.

Das ist jetzt meine Aufgabe und mein Ziel.

In der ersten Woche bekam ich die Rückmeldung, dass ich mit 100kmh durch die geschlossene Ortschaft rase. Also ähnlich wie hier, Elefant im Porzellanladen.

Mittlerweile eher das Gegenteil, ich habe mich etwas zurückgezogen, komme nicht so richtig rein, in die Gemeinschaft.

Aber ich habe nicht aufgegeben. Und meine Themen bringe ich ein. Drängendstes Thema aktuell, mein Brautschau-Radar. Seit ich erkannt und mich innerlich damit angefreundet habe, dass mein Wunsch nach vollständiger Familie und Partnerschaft mir in diesem Leben versagt bleiben wird, habe ich alle Dating-Profile gelöscht.

Aber hier in der Klinik wurde mir massiv bewusst, in jeder Begegnung mit einer Frau, in jedem Gespräch oder auch einfach nur so. Jedes Mal läuft in mir, unabhängig davon, ob wir gerade miteinander sprechen, uns begegnen, miteinander etwas tun, ein Check ab, ob sie meine/eine neue Partnerin sein könnte. Das nervt mich selbst, denn ich versuche mir das nicht anmerken zu lassen. Wenn ich also mich beim Einkauf beraten lasse, bei der Ärztin in Behandlung sitze, im Zug mich mit den Mitreisenden oder z. B. in der Schlange an der Supermarktkasse warte und stehe: immer und überall wie ein Radar, checke ich ab, ob ich hier eine neue Partnerin finden könnte.

Das verhindert ein normales Gespräch nicht, aber es belastet mich, weil ich das heimlich tue, denn ich stehe nicht im Supermarkt an der Kasse und frage die Frauen vor und hinter mir ob sie meine neue Frau oder Freundin werden wollen.

Ich habe dieses Radar-Thema in der Gemeinschaft öffentlich gemacht. Das hat mich stark entlastet, aber natürlich auch dazu geführt, dass viele Frauen eher Abstand von mir nehmen.

Ich liege auf dem Zimmer mit einem Mann, 72, ganz gläubiger Katholik, da passiert einiges mit mir. Er ist nicht missionarisch unterwegs, aber herausfordernd klar, direkt und ehrlich.

Letztes Wochenende war ein Inventur-Marathon hier im Haus (das ist der 4. Schritt des 12-Schritte Programms. Meine Grollliste hatte 35 Namen von Personen und Institutionen. Das heißt im Ergebnis, im Lauf dieses Aufenthalts, oder danach, aber noch vor dem Ende meines Lebens, 35 mal hingehen und um Vergebung bitten.

Mein Zimmernachbar drängt mich nicht. Er sagt, dass die Stunde des Gerichts kommt, das ist sein Glaube.

Ich weiß, dass ich diese Beziehungen im Rahmen meiner Verantwortung ganz sicher in diesem Leben in Ordnung bringen kann, wie es danach aussieht, keiner weiß es. Aber wahrscheinlich bleibt bei unbefriedeten Konflikten so etwas, was Katholiken die Hölle nennen.