Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und bräuchte mal euren Rat oder evtl sogar eine andere Sichtweise von jemandem. Das wird leider etwas länger.
Mein Ex und ich haben einen gemeinsamen Sohn (9 J.). Seit 2014 sind wir getrennt. Ständig gibt es Streit zwischen uns, er ist meiner Meinung nach sehr verbittert weil ich mich getrennt habe. Es artet immer weiter aus.
Kurz zur Vorgeschichte:
Ich hatte bis 2017 noch das alleinige Sorgerecht. Habe zu dem Zeitpunkt noch die Meinung gehabt a la "wenn du keinen Unterhalt zahlst, hast du auch kein Recht darauf" (ich weiss diese Denkweise ist mittlerweile nicht mehr berechtigt). Zu dem Zeitpunkt hat seine Lebensgefährtin schon viele Dinge übernommen mit denen ich nicht einverstanden war/bin.
Er hat das gemeinsame Sorgerecht eingeklagt und leider auch erhalten.
Ungefähr ein Dreivierteljahr später erhielt ich wieder Post vom Gericht das er das Wechselmodell einklagt. Ab da habe ich mir dann auch einen Anwalt genommen.
Wir haben es vorher so geregelt das unser Kind alle 2 Wochen beim Vater am Freitag+ Wochenende ist.Es wurde ein Gespräch mit einem Verfahrensbeistand geführt und kam dann zur Verhandlung. Generell wurde das Wechselmodell abgelehnt aber das Wochenende alle 2 Wochen um einen Tag erweitert.
Damals nach der ersten Gerichtsverhandlung dachte ich schon das ich im falschen Film bin. Wie kann es sein das jemand ohne Probleme das geteilte Sorgerecht erhält, aber sich absolut nicht selbst um sein Kind kümmert? Wie gesagt alles macht die Lebensgefährtin. Beim Gericht wurde ihm schon nahe gelegt das er sein Kind bringen solle und Termine (Arztbesuche/Ämter) auch selbst antreten soll.Nach diesem Gerichtsverfahren hatte er immer wieder Ausreden warum er sein Kind nicht selbst abholen oder bringen konnte.
Zwischenzeitlich habe ich mich von unserem Kind und dem KV auf ein Wechselmodell auf Probe breit schlagen lassen (klar der kleine liebt seinen Papa). Es gab immer mal wieder Streitereien in denen er mir häufig androhte wenn ich mich seinem Willen nicht beuge das er mir wieder seinen Anwalt auf den Hals hetzt.
Seit Coronabeginn ist so ziemlich alles ausgeartet. Dank dem aussetzen der Präsenzpflicht schickt er unser Kind nicht mehr zur Schule. Er meint er kann ihn zuhause selber unterrichten. Er hat sich riesig drüber gefreut das die Schulen zu waren. Auch seitdem die Schulen wieder Präsentzunterricht haben, schickt er ihn nicht zur Schule.
Anfang des Jahres fing er an unserem Kind verspechen abzunehmen. "Versprich mir das du übermorgen wieder kommst" (man merke: das war in meiner Zeit des Wechselmodells"
Wenn unser Kind dieses Versprechen dann nicht einhielt (Kind versucht es halt auch beiden recht zu machen) beschuldigte der KV ihn als Lügner, sein Wort ist nichts wert.
Wenn unser Kind zum Arzt musst geht seine Lebensgefährtin! Auch als ich einen neuen Reisepass beantragt habe, kam seine Freundin mit einer Vollmacht von ihm dazu. Warum um alles in der Welt bekommt er das Sorgerecht und braucht nichts machen ausser andere für ihn loszuschicken? Er hätte die Zeit, da er nicht arbeitet. Trotzdem tut er nichts für unser Kind. Er sagt zu unserem Sohn das er nicht raus gehen mag, er fühle sich nicht Wohl mit anderen Menschen (aber auf´s Straßenfest kann er)
Mir blutet das Herz bei sowas... Problem ist halt um klare Grenzen zu setzen ist unser Kind halt sehr sprunghaft (er liebt halt Mama und Papa) Er beeinflusst unser Kind auch immer, erzählt ihm negative Dinge aus unserer Beziehung, komischer Weise will unser Kind urplötzlich nicht mehr mit uns in Urlaub fahren, weil sein Vater ihn bearbeitet. Er macht irgendwie so ne Art Gehirnwäsche finde ich. Letztes Jahr bekam ich einen Nervenzusammenbruch weil der Vater unseren Sohn nun soweit hatte, das er absolut nicht mehr zu mir wollte. Er sagte er hasst mich und wünsche er wäre aus dem Bauch der Lebensgefährtin gekommen.
Unser Kind ist immer wie ausgewechselt wenn er von seinem Vater kommt. Der Vater horcht ihn über mich aus usw. Er darf beim Vater Spiele ab 18 spielen! Elternberatung habe ich schon in Anspruch genommen, der Vater allerdings nicht. Er trichtert unserem Kind ein das Masken schlecht und gefährlich sind.
Neuerdings klärt sein Vater mit mir nichts mehr. Ich bekomme keine Info wenn er ihn nicht zur Schule schickt und auch nicht wenn er krank ist! Das erzählt mir unser Kind! Mittlerweile hat sich die Schulleitung eingeschaltet weil er so schlecht geworden ist in der Schule und der Vater ihn zur Schule schicken soll. Dieser lehnt sich aber zurück und beruht sich drauf das die Präsenzpflicht ausgesetzt ist.
Morgen ist wieder Wechseltag und ich hab seinem Vater heute gesagt das ich möchte das er ihn morgen bringt. Wird er nicht er sagte er will keinen Kontakt zu mir (ja super wenn es danach geht, will ich auch keinen Kontakt)
Da ich nicht mehr gegen an komme, werde ich das Wechselmodell welches wir auf Probe abgemacht haben wieder zurückziehen und möchte auch mit meinem Anwalt die Werktage an denen Schule ist wieder zurückziehen, da nicht gewährleistet ist das er dafür sorgt das das Kind an dem Präsenzunterricht teilnimmt.
Sorry das ist nun wahnsinnig viel geworden, aber das musste ich mal los werden und evtl kann mich einer von euch verstehen.
Meint ihr das ich überhaupt Chancen habe? Manchmal denke ich das ich falsch Ticke in meiner Denkweise
Ich zweifel schon an mir selbst, aber ich habe das Gefühl das mein Ex wirklich mit allem durchkommt und seinen Willen bekommt. Über das Jugendamt habe ich nichts erreichen können, die Verweisen auf das Rote Kreuz oder ähnlichem (allerdings unternehmen die auch nichts)
Lieben Gruß
Levya