Kind und neuer Partner kommen nicht zurecht

  • Man kann sowas auch sauber formuliert schreiben. Briefe sind nicht out.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Penny, ich finde es sehr gut, dass du dir dieses Wochenende eine Auszeit nimmst und dir Zeit für dich selbst nimmst.
    Genau, dein Partner muss es jetzt nun mal halt akzeptieren, dass du jetzt mal nicht anwesend bist. Schließlich ist er selbst ja auch nicht oft anwesend gewesen, von daher... Ich hoffe nur sehr, dass er mal zum Nachdenken kommt, was auch er selber will von eurer Beziehung usw. Auch du wirst dir ja Gedanken machen darüber, was du selbst eigentlich möchtest, von der Beziehung, das Zusammenleben mit deinem Sohn usw.


    Ich wünsche dir eine schöne Auszeit! :):daumen

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Penny,


    dass Du Dir mal "frei von allem" nimmst finde ich auch gut. Jedoch nicht, wie Du es umsetzt, wenn ich es richtig verstehe.

    Von welcher Auszeit reden wir hier: den heutigen Kinoabend, das WE bei Freunden? Oder willst Du wie vorgeschlagen, mal 2-3 Wochen ne tatsächliche Auszeit?


    Wenn ich es richtig raus lese, weiß Dein Partner nicht, dass Du dieses WE nicht da bist? Wenn das so ist (weil Du schriebst, Du weißt nicht, wie er darauf reagiert), könnte ich da wiederum Deinen Partner verstehen.

    Er fragt Dich ja auch, ob seine Freizeitgestaltung ohne Dich ok ist. Dein Problem ist/war, dass Du sagst es ist ok.

    Und er wird vor vollendete Tatsachen gestellt.

    Sowas gehört doch auch besprochen im Vorfeld.


    Und wenn ich es falsch verstanden habe und Du ihn informiert hast: wie hat er denn reagiert?

    Ich hätte den heutigen kindfreien Abend dazu genutzt, ein intensives - zielführendes Gespräch zu führen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Also es ist so... Kino Abend steht schon länger fest und mein Partner weiß Bescheid.

    Das Wochenende habe auch ich mit ihm abgesprochen und er findet es OK.

    Alles ist abgesprochen.


    Die Idee der Auszeit habe ich eben erst hier im forum gelesen und als gut empfunden. Mein Partner schläft noch und ich muss das noch mit ihm besprechen, deswegen fragte ich ja hier im Forum wie ich das am besten angehen kann.


    Der Kino Abend ist fest und wird von mir aus nicht verschoben wir haben Plätze reserviert. Ich habe grundsätzlich keine Möglichkeit meinen Sohn über Nacht mal abzugeben und werde den Abend ohne Kind mal genießen denn der letzte Abend ohne Kind ist schon fast ein Jahr wieder her. Auch wenn ich abends mal gerne was mit meinem Partner gemacht hätte muss ich die freie Zeit einfach mal nutzen. Ich habe mich schon sehr lange auf den Film gefreut.


    Ich bin gespannt wie mein Partner reagiert.

  • Ich habe das Gefühl, dass Du immer noch denkst Partner wird sich ändern "... ich bin gespannt wie er reagiert". Darum geht es aber meiner Meinung nicht. Sondern eher darum, wie kompatibel Ihr seid. Passt Ihr zusammen? Anders als viele hier (und normalerweise stimme ich ja auch zu), denke ich nicht das EIN EINSATZ (1 Einsatz nach langer Zeit) dazu führen kann, dass ein Kind endlich die Krümelchen der Aufmerksamkeit annimmt und Deinen Partner mit offenen Armen aufnimmt. Das hört sich eher nach Dir an.


    Nach all diesem hin- und her... warum verlangst Du denn, dass Dein Sohn sich auf einmal dem Partner gegenüber öffnet? Und warum ist das als Ausrede für Deinen Partner okay? Die Ausgangslage ist wie es ist und wenn Dein Partner damit nicht zurecht kommt, dann ist es halt so.


    Also, ganz ehrlich: Mein Mann hat einen - und früher zwei Hunde. Ich bin nicht der allergrößte Hunde Freund (milde gesagt) und ich hätte auch das ein oder andere in der Kindererziehung anders gemacht - er auch bei meinen Kindern. Aber wir sind nun einmal alle so wie wir sind und im großen und ganzen müssen wir uns mit der Ausgangslage arrangieren.


    Es nützt ja nichts. Dann hätten wir uns beide andere Partner suchen müssen.


    Die Welt dreht sich nun einmal nicht um Deinen Partner - sie dreht sich für Dich um Dich selbst und Dein Kind. Und wenn er dazu passt, dann freue Dich.

  • Hallo,


    oha...das ist für mich eine schwierige Aussage, dass sich die Welt nur um einen und das eigene Kind dreht (oder drehen sollte?), wenn man eine Beziehung hat. Da sollte es genau EINE Welt geben. Anders geht es doch gar nicht.


    Die Frage ist, ob man sich in einer gemeinsamen Welt treffen kann und wie diese ausschaut. Kann man ja selbst gestalten. Und die entstehenden Umweltprobleme dann angehen. Aber das Gemeinsame muss als Basis da sein.


    Und das ist die Baustelle hier meine ich.


    Wie war Dein WE Penny?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • oha...das ist für mich eine schwierige Aussage, dass sich die Welt nur um einen und das eigene Kind dreht (oder drehen sollte?), wenn man eine Beziehung hat. Da sollte es genau EINE Welt geben. Anders geht es doch gar nicht.

    Ich kann und will da nur für mich selbst sprechen. Wenn sich meine Welt nur um mich selbst und meine Kinder drehte, dann sähe ich mich nicht in der Lage, Kontakte zu anderen Menschen so zu pflegen, dass es ein Geben und Nehmen ist. Im Zweifelsfall ist sich vielleicht jeder selbst der Nächste, aber ich weiß auch, dass ich keine Beziehung (Bekanntschaften) zu solchen Menschen haben möchte, die nur sich selbst und ihre Kinder im Blick haben. Dieser Horizont wäre für mich zu eng, woher soll da Interesse am anderen kommen? Nebenbei frage ich mich, was das mit den Kindern macht, ständig nur um diese zu kreisen.

  • Die Welt dreht sich nun einmal nicht um Deinen Partner - sie dreht sich für Dich um Dich selbst und Dein Kind. Und wenn er dazu passt, dann freue Dich.


    Doch - das ist schon so. In erster Linie ist es wichtig, dass das Leben für einen selbst und das Kind passt. Das ist für mich nicht gleichbedeutend mit "alle anderen sind mir pupsegal und ich gehe über Leichen" oder so ähnlich. Sondern so, dass Kind und ich zufrieden sind; unser Leben so eingerichtet haben, dass WIR darin glücklich sind - unabhängig davon, was "man" dazu sagt oder ob "man" das so oder anders machen sollte...

    Wenn dann jemand dazu kommt, der ähnlich tickt und da überwiegend zu passt - wunderbar. Natürlich kann man sich im ein oder anderen entgegen kommen. Aber sich nicht total verbiegen - und schon gar nicht am Kind rumbiegen, damit es zum Partner passt...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hallo,


    ja klar hat man sich selbst eingerichtet. Es ändert sich aber alles/vieles, wenn man dann nicht mehr alleine mit Kind ist. Die Rahmenbedingungen auszukarteln, ist Sache beider Erwachsener. Das macht sich normalerweise auch im Alltag bemerkbar - so man einen gemeinsamen hat.

    Beide Partner müssen sich immer neu einrichten. Die Kinder dann natürlich auch. Verbiegen sollte sich natürlich keiner müssen. Das geht in die Hose früher oder später.


    Es wird aber eine neue Welt geschaffen. Und die alte ist nicht mehr so, wie sie war.

    Wenn man Partner immer dazu bekommen muss, sich anzupassen oder zu warten bis da einer kommt, der genau in diese Welt passt, die man sich mit Kind zurecht gelegt hat, dann bleibt man natürlich lange alleine. Andere haben nämlich auch eine eigene Welt.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Sondern so, dass Kind und ich zufrieden sind; unser Leben so eingerichtet haben, dass WIR darin glücklich sind

    Das ist für mich aber eine andere Aussage als die weiter oben. Vermutlich hast Du recht: je älter ich werde, desto mehr habe ich mein Leben so eingerichtet, wie ich es für gut und richtig halte, wie ich selbst damit glücklich sein kann. Schwierig finde ich die Erwartungshaltung, dass jemand, der da in mein Leben kommt, sich bitteschön an das anzupassen hätte, was er vorfindet. Wie soll dann bitteschön Patchwork funktionieren? Nur dann, wenn sich beide so ähnlich eingerichtet haben, dass sie sich gar nicht viel aufeinander zubewegen müssen?

    Aber sich nicht total verbiegen - und schon gar nicht am Kind rumbiegen, damit es zum Partner passt...

    Das wird auf Dauer sowieso nicht funktionieren, denn dann verliert man seine eigene Mitte. Bloß, weil da jemand Neues in meinem Leben ist, heißt das ja nicht, dass automatisch alles, was vorher war, schlecht ist. Es geht m. E. eher darum, gemeinsam Platz zu finden für Neues, was man im besten Fall gemeinsam gestalten und ausgestalten kann und möchte.

  • Das ist für mich aber eine andere Aussage als die weiter oben.


    Ja - jeder liest ja anders... ;-)


    Schwierig finde ich die Erwartungshaltung, dass jemand, der da in mein Leben kommt, sich bitteschön an das anzupassen hätte, was er vorfindet. Wie soll dann bitteschön Patchwork funktionieren? Nur dann, wenn sich beide so ähnlich eingerichtet haben, dass sie sich gar nicht viel aufeinander zubewegen müssen?


    Eben nicht die Erwartung, dass der andere sich anzupassen hat. Sondern dass man eh ähnlich tickt, ja. Ich würde ja gerne romantisch verträumt sagen "Liebe überwindet alles". Liebe ja. Die kann ja auch bleiben, das hatten wir ja schon mal an anderer Stelle. Heißt aber nicht, dass man das auch gemeinsam leben kann, wenn man sich von zu unterschiedlichen Ausgangspunkten aufeinander zubewegen muss, was viele wichtige Dinge betrifft.
    Und - nur für´s Protokoll - ich bin trotzdem romantisch... ;-)


    Es geht m. E. eher darum, gemeinsam Platz zu finden für Neues, was man im besten Fall gemeinsam gestalten und ausgestalten kann und möchte.


    Ja. Solange das Neue eben nicht komplett gegen alles geht, was von beiden (oder einem von beiden) bisher gelebt wurde und womit man glücklich und zufrieden war...


    Mal auf den Thread hier bezogen - wenn mir ein Partner sagte, dass ich mein Kind bisher ja wohl völlig falsch erzogen hätte, würde mich das schon sehr ins Grübeln bringen... Allerdings nicht, was meine Erziehung betrifft. Und das letzte, was ich dann planen würde, wenn ich mit meinem Kind, so wie es ist glücklich und zufrieden bin, ist ein weiteres Kind mit eben diesem Partner...

    LG
    CoCo




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    ~ Kalil Gibran ~

  • Mal auf den Thread hier bezogen - wenn mir ein Partner sagte, dass ich mein Kind bisher ja wohl völlig falsch erzogen hätte, würde mich das schon sehr ins Grübeln bringen...

    Nach meiner Vorstellung erzieht man seine Kinder gemäß seinen eigenen Überzeugungen. Wenn jetzt ein andere kommt und meint, meine Erziehung beurteilen zu wollen, würde ich mich da schon fragen, warum. Und wenn es da Unterschiede gibt, dann würde mich eher interessieren, warum der andere das eben anders macht, als darüber zu urteilen. Das wäre für mich ansonsten eher ein Zeichen fehlender Wertschätzung. Ich würde auch - gegenseitiges Vertrauen vorausgesetzt - eher wünschen, dass mein Partner mir wertvolle Impulse geben kann, was meine eigene Erziehung angeht. Besser miteinander im Gespräch bleiben als übereinander zu befinden. Da würde mir sonst die Augenhöhe fehlen.

  • Hallo,


    ich weiß jetzt nicht, ob der Mann die komplette Erziehung in Frage gestellt hat, als er diese oder eine ähnliche Aussage gemacht hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Fehlverhalten des Sohnes ihm gegenüber dabei eine Rolle gespielt hat.


    Wenn mir einer in die Hacken fährt und ständig am beleidigen und schimpfen gegen mich ist - ohne Anlass und auch noch in Anwesenheit meiner Person (das muss man sich erstmal trauen!) - dann lief oder läuft auch was falsch. Und das darf man auch sagen innerhalb der Partnerschaft. Wer ist denn so bekloppt und lässt sich sowas gefallen? Wenn man da als Erziehungsberechtigter auch noch einen auf beleidigte Leberwurst macht, weil man kritisiert wird, hat man selbst ein gewaltiges Problem.


    Wie man ein gemeinsames Kind erzieht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Da hat jeder von Anfang an Einfluss drauf (außerdem erzieht auch da jeder so, wie er will und kann - pädagogisch nicht wertvoll aber unterm Strich läufts so).

    Da es hier aber ein partnerschaftliches Problem gibt - die zwei sind sich nicht einig, wie sie ihre Partnerschaft ausleben wollen und ihren Alltag gestalten können - würde ich natürlich auch nicht an ein gemeinsames Kind denken.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Wenn mir einer in die Hacken fährt und ständig am beleidigen und schimpfen gegen mich ist - ohne Anlass und auch noch in Anwesenheit meiner Person (das muss man sich erstmal trauen!) - dann lief oder läuft auch was falsch.


    Richtig. Das muss allerdings nicht zwingend die Erziehung sein... Und auch nicht wirklich "ohne Anlass"...

    LG
    CoCo




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  • Tanimami, ich meinte, das, was falsch läuft, muss nicht zwingend die Erziehung sein und dass das in-die-Hacken-fahren nicht wirklich ohne Anlass passiert. Natürlich ist es richtig, einem Kind zu vermitteln, dass es andere Wege gibt, sich mitzuteilen. Vielleicht passiert das in-die-Hacken-fahren usw. ja auch erst, wenn (oder aufgrund des Alters, weil) Kind sich nicht anders mitteilen kann; vorher nicht wirklich gehört wurde, oder oder.

    Ich finde es auch schwierig, da pauschal zu sagen - es ist auf jeden Fall so oder so. Wir kennen die beteiligten Personen nicht. Und selbst wenn, guckt man immer nur von außen darauf...

    LG
    CoCo




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