Umgang: Entweder bleibt es wie es ist oder du musst vor Gericht

  • Das Jugendamt kann, darf und wird keinen Handschlag für den Umgangselternteil tun. Das ist nicht deren Job. Du hättest auch den Milchmann um ein Gespräch bitten können. Das hat den selben Wert. Erst wenn den Kids ein Schaden zugefügt würde, kann und muss das JA eingreifen. Vorher halten die den Deckel drauf, um die Kids nicht in eine Auseinandersetzung zu ziehen.


    "Entweder bleibt es wie es ist der du musst vor Gericht" hast du getitelt. Damit ist weiter alles gesagt...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hier in den Antworten gab es genau die Empfehlung zum Jugendamt zu gehen. Ich will ja keine Streitunterstützung, sondern eine Beratung wie ich mit Kinderwünschen umgehen soll, auf die sich die Eltern nicht einigen können. Im Grunde ist es eine Erziehungsberatung, um die ich gefragt habe. Und die liegt laut Broschüre im Aufgabengebiet vom Jugendamt... bin doch erziehungsberechtigt.
    Wo soll ich sonst hin, wenn ich Probleme habe?


    Vielleicht habe ich auch das Telefonat falsch angepackt. Ich habe gesagt, meine Kinder wollen mehr Konatkt zu mir, aber die Mutter will im Moment nicht mehr wie jetzt. Wie soll ich mit den Kinderwünschen umgehen? Ich würde gerne die Kinder mehr nehmen, also auf die Wünsche eingehen, aber ich möchte auch das Verhältnis zwischen meiner Ex und mir nicht kaputt machen.
    Erst als der Typ gebohrt und gebohrt hat, habe ich gesagt, dass ich mir alles bis hin zum Wechselmodell vorstellen kann... aber das war eigentlich nicht das, was ich beim ersten Kontakt mit dem Jugendamt wollte

  • - Wie ich mit den Wünschen der Kinder umgehen soll.... keine Antwort
    - Ich müßte ja weniger arbeiten beim Wechselmodell.... da würde ich ja weniger Geld verdienen.... Toll.. das weiß ich auch...
    - In der Pflege wird doch Personal immer gesucht... ich müßte ja immer einspringen.... Glauben die ich kann nicht nein sagen... Dürfen die Kinder nicht meine Priorität sein.
    - Eigentlich ist doch alles schön wie es ist, meine Ex bekommt es doch laut Jugendamt alles toll hin.... ich könnte ja einfach sie an einigen Nachmittagen noch abholen.


    was sind denn die antworten deinerseits auf diese fragen: wünsche der kinder ist mehr zeit mit dir zu verbringen. dann weite deine umgangsregelung aus
    wenn du weniger geld verdienst, wie wirst du dann die kids durchbringen? auf der anderen seite sparst du den unterhalt unter umständen ein, somit hast du mehr geld unterm strich. wirklich weniger arbeiten musst du ja nicht, weil du ja betreuung in anspruch nimmst.


    solange die km kein wechselmodell will, wird es auch keines geben. wart ihr denn schon bei einer mediation gemeinsm und hast du die zeit genutzt, dir genau auszuformulieren, was du momentan überhaupt willst?

  • Das Jugendamt kann, darf und wird keinen Handschlag für den Umgangselternteil tun.


    Aber das Jugendamt kann, darf und soll z.B. in Umgangsfragen vermitteln.
    Tatsächlich ist es aber dort (und sicher auch bei Gericht) besser schlüssige Modellvorschläge vorzulegen.
    Besser Antworten präsentieren, weniger nach Vorschläge fragen.


    Also:
    * klären, dass im Sinne der Kinder eine Veränderung notwendig ist
    * präsentieren wie die Veränderung aussieht
    * und Antworten auf die zu erwartenden Fragen wissen (Verdienstausfall z.B.)

  • Bleibt die Frage, ob die Möglichkeiten der Vermittlung z. B. über Elterngespräche überhaupt sinnvoll sind und ob beide Eltern im Sinne einer für die Kinder guten Lösung offen sind. Wenn ein Elternteil seinen eigenen Willen durchdrücken möchte und gar nicht für Alternativen offen sind, helfen alle Bemühungen, ob durch das Jugendamt oder anderweitig, überhaupt nichts. Dann ist es zwar positiv, wenn man selbst einen Lösungsvorschlag macht, vielleicht auch mit Alternativen, aber letzten Endes nutzt es alles nichts, wenn man von Beratungsresistenz ausgehen muss.

  • Nachdem ich quasi eine Abfuhr vom Jugendamt bekommen habe, hatte ich mich jetzt damit abgefunden, dass sich nichts ändert.


    Heute war Beratungsgespräch für meine 10 jährige in der Schule wegen ihrer zukünftigen Schullaufbahn. Dabei fragte die Lehrerin, warum meine Tochter häufig mit labrigen Klamotten, also teilweise zu groß oder sehen aus wie Schlafanzug in die Schule kommt. Sie wurde wohl auch schon augelacht :wow
    Wie soll ich mit der Information umgehen? Zu mir kommt meine Tochter am Wochenende häufig in eingelaufenen Klamotten meiner Ex, meist in Joginghose. Das die Sachen kaputt sind, hat in letzter Zeit abgenommen. Dachte zur schule geht sie "vernüftig".
    Einsicht zeigte meine Ex nicht, fühlte sich durch die Lehrerin nur angegriffen. Ist das was, wo ich irgendwie eingreifen sollte?


    Meine Tochter ist auch in einer Gruppe bei der Erziehungsberatungstelle, weil ihr Selbstwertgefühl und -bewusstsein etwas im Keller ist. Hatte sie dort heute hingefahren. Auf dem Weg dorthin erzählte sie mir, dass sie auch gar nicht alle ihre Klamotten im Schrank hat, weil meine Ex die Wäschekörbe nicht oder erst spät ausräumt. Ich kenne die Situation, war auch während der Beziehung so, dass sie "länger" brauchte um Wäsche weg zu sortieren, oder ich hatte es halt damals gemacht. Wenn ich die Kinder im Moment abhole, stehen in jedem Kinderzimmer ein Wäschekorb, im Flur 2 Wäschekörbe. Das Schlafzimmer kenne ich nicht mehr, aber ich vermute hier mindestens 4 Wäschekörbe mit nicht zusammengelegter Wäsche. Ich bin nicht alleinerziehend, aber ich vermute es ist nicht normal.


    Ich fühle mich hilflos, weil ich nicht weiß, ob ich was machen sollte... und wenn ja, wo der beste Weg hin ist....
    Vielleicht kann mir hier nochmal jemand Rat geben. Dachte ich poste es hier in meinen Beitrag, damit man die vorgeschichte dazu auch noch lesen kann.

  • Wegen was regst du dich auf?
    Dass die Wäsche, in deinen Augen, zu spät eingeräumt ist?
    Oder dass die Tochter nicht ordentlich gekleidet ist?


    Also ersteres geht Dich nichts, aber auch garnichts an! Die Wäsche steht schon mal im Kinderzimmer, haben die Kinder auch was zum Anziehen. Da wären viele von uns Alleinerziehenden in deinen Augen schlechte Elternteile.


    Letzteres ist verdammt hart, ist denn die Kleidung so schlecht? Ansonsten bliebe nur noch der Weg über die Schule, die eine Meldung ans Jugendamt macht, von mir aus wegen Verwahrlosung oder was auch immer.

  • Ich will, dass meine Tochter so gekleidet zur Schule geht, dass es nicht schlampig aussieht... also in ihrer Größe und intakt... einen höheren Anspruch habe ich nicht.


    Aufregen tue ich mich nicht... soll soviel Wäsche rumstehen, wie in die Wohnung passt. Aber wann muss ich eingreifen? Woran mache ich fest, dass es notwendig ist? Meine Ex hatte eine Angststörung, während der Beziehung habe ich sie immer unterstützt, dass dort wo Überforderung drohte, ich entlastet habe. Seit ich diese Wohnung vor 2 Jahren verlassen habe, bin ich dafür nicht mehr zuständig.
    Für mich ist Fakt, da ich mich vor 2 Jahren dazu entschlossen habe, die Kinder bei meiner Ex zu lassen und somit an dieser Situation nichts ändern kann. Auf freundlicher Basis habe ich alles versucht.... zum Wohle der Kinder.
    Wenn ich jetzt irgendetwas anfange, wird es Streit geben. Da ich Streit nur akzeptieren will, wenn es den Kindern in der Situation schlecht geht, zögere ich.


    Vielleicht sehe ich es ja zu schwarz, sehe Probleme, wo keine sind. Deshalb habe ich hier gepostet... um vielleicht noch einen anderen Blickwinkel auf die Situation zu bekommen.

  • Vollkommen zu Recht regt er sich auf.


    Wird das Kind ausgelacht geht es ihm schlecht.
    Grund genug sich zu involvieren.


    Das ist mir schon klar, aber mir sind das zu wenige Infos. Es ist mies, wenn die Tochter in unangemessener Kleidung rumläuft. Der Vater sollte sich da einklinken.
    Aber es geht ihn wegen der Wäschesituation einfach nichts an, wann, wer, wo die Wäsche in die Schränke räumt.

  • .
    Für mich ist Fakt, da ich mich vor 2 Jahren dazu entschlossen habe, die Kinder bei meiner Ex zu lassen und somit an dieser Situation nichts ändern kann.


    Das ist der entscheidende Punkt. Da bringt nach 2 Jahren auch das echauffieren über Wäscheberge nix.
    Eingreifen solltest du, wenn die Kinder objektiv verwahrlost aussehen. Da scheint ja nun ein Schwellenwert erreicht zu sein. Stellt sich auch die Frage, inwieweit der Mangel an Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl auch mit dem mangelnden Outift zu tun hat.

  • Für mich ist Fakt, da ich mich vor 2 Jahren dazu entschlossen habe, die Kinder bei meiner Ex zu lassen

    Die Kinder bleiben für immer Deine Kinder.
    Wenn Du glaubst Grund zu haben Dir Sorgen zu machen, dann darfst Du das.


    Kindheit sind eigentlich nur sehr wenige Jahre.
    2 Jahre davon sind sicher weit mehr als 10%.


    Wenn Du Dir also sicher bist, dass es den Kindern bei Dir wesentlich besser geht (nach diesem Kriterium entscheidet das Gericht), dann setzt Dich in Bewegung und sorge dafür das es so wird.


    Vielleicht kannst Du aber auch schnelle Fortschritte für die Kinder bewirken, in dem Du der KM echte Unterstützung anbietest. (In welcher Form auch immer)

  • Hallo,


    also Auslöser für das Wäscheproblem war ja die Info durch die Lehrerin. Diese hat bereits mit der Mutter gesprochen (die als BET auch zuständig ist, wie und ob das Kind in die Schule geht).


    Ich würde da kein Faß aufmachen. Hier geht es um Wäsche. Und nur deshalb bekommt auch niemand das ABR übertragen.
    Meine Reaktion wäre bei der Lehrerin gewesen, dass ich (leider) nur der Umgangselternteil bin und auf den Zustand der Wäsche leider keinen Einfluß habe, ich aber dankbar für die Info bin.


    Zur Tochter hätte ich ähnliches gesagt. Sie ist 10 und kann - wenn sie denn möchte - ihre Wäsche auch selber aufräumen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Vielleicht hat auch das mangelnde Selbstbewusstsein des Kindes Auswirkungen auf seine Kleiderwahl. Manchmal fangen Mädchen in diesem Alter an, sich in zu großen, labberigen Sachen zu "verstecken". Da kann Mama hübsche Klamotten kaufen und bereit legen, wie sie will. Als 10-Jährige hat sie da durchaus ihren eigenen Kopf und zieht an, was sie mag. Kannst du das im Gespräch mit der Tochter herausfinden?


    Was ich meine... Es gibt einfach zu viele mögliche Ursachen, um hier direkt von einer Verwahrlosung auszugehen. Sprich mit deiner Tochter und finde heraus, was sie bewegt (möglichst ohne ihr dabei irgendwas in den Mund zu legen).


    Viel Erfolg!

  • Ich würde erstmal warten und weiter beobachten, so eine Ansprache von der Lehrerin, meinst du die verpufft bei deiner Ex? Ich kenne sie ja nicht, aber ich denke das bei den meisten so eine direkte Ansprache schon was bewegen kann.


    Zu den Wäschekörben, auch hier bei uns passiert es das wir ne Woche aus dem Korb leben, gut die Wäsche liegt da gefaltet drin, aber ja mei manchmal schafft sie es eben nicht in den Schrank.


    Auf der anderen Seite und ja es sind andere Zeiten, ich kenne es gar nicht anders aus meiner Kindheit das wir selber unseren Kram verräumen mussten, ab der Schule lag die Wäsche auf dem Bett und wir durften die selber wegräumen.


    So ein paar Dinge kann man mit 10 Jahren schon mal selber tun. :)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Was ich meine... Es gibt einfach zu viele mögliche Ursachen, um hier direkt von einer Verwahrlosung auszugehen. Sprich mit deiner Tochter und finde heraus, was sie bewegt (möglichst ohne ihr dabei irgendwas in den Mund zu legen).


    Erzählt Deine Tochter von sich aus etwas von ihrem Alltag bei ihrer Mutter? Wieviel Anteil nimmst Du daran, was sie in ihrem Leben so macht?


    Vielleicht wäre es hilfreich, den Blick mal auf das Positive zu schärfen und Deine Tochter in dem, was gut läuft, zu stärken?

  • Vielleicht hat auch das mangelnde Selbstbewusstsein des Kindes Auswirkungen auf seine Kleiderwahl. Manchmal fangen Mädchen in diesem Alter an, sich in zu großen, labberigen Sachen zu "verstecken". Da kann Mama hübsche Klamotten kaufen und bereit legen, wie sie will. Als 10-Jährige hat sie da durchaus ihren eigenen Kopf und zieht an, was sie mag. Kannst du das im Gespräch mit der Tochter herausfinden?


    Was ich meine... Es gibt einfach zu viele mögliche Ursachen, um hier direkt von einer Verwahrlosung auszugehen. Sprich mit deiner Tochter und finde heraus, was sie bewegt (möglichst ohne ihr dabei irgendwas in den Mund zu legen).


    Viel Erfolg!


    Der Ansatz klingt vielversprechend. :thanks: Werde ich in Angriff nehmen. Vielleicht denke ich wirklich bei Problemen viel zu sehr an meine Ex, anstatt erstmal Richtung Kind zu schauen. Mal schauen was sie bewegt.