Unterhaltsvorschuss 2017 - auch für Kinder über 12 Jahre?

  • Wieso wurde denn das Gesetz so kompliziert und damit arbeitsintensiv gestaltet????? Das waren doch die Städte!!!!


    Auf die Gefahr hin meiner Haarfarbe alle Ehre zu machen: was haben denn die Städte mit dem Gesetz zu tun? Die hatten doch Null Mitspracherecht. Gut, man hätte vielleicht früher mehr Sachbearbeiter einstellen/Arbeitsplätze entsprechend einrichten/für das richtige PC-Programm sorgen können, aber für das Gesetz und die damit verbundenen "Auflagen" können die doch nix.

  • :hae:
    Also, mir persönlich wäre es auch lieber gewesen, es wäre ohne Schärfe über die Bühne gegangen. Das da nicht immer die Angestellten dran schuld sind, die Erfahrung habe ich ja selbst gemacht. Entweder man ackert bis zum Umfallen oder - es bleibt liegen.
    Ich weiß aber auch nicht, wie man bei allem Verständnis solche Bearbeitungszeiten von 6-12 Monaten schlucken soll, die hier schon genannt wurden.

  • Ich weiß aber auch nicht, wie man bei allem Verständnis solche Bearbeitungszeiten von 6-12 Monaten schlucken soll, die hier schon genannt wurden.


    Mir fehlen zwar die Einblicke ins Detail, aber war es nicht schon lange so, dass die beim JA eh schon permanent unterbesetzt sind? Fuhren die nicht eh schon permanent am Limit? Wie oft sind die schon in den Schlagzeilen gewesen, weil sie einfach nicht genügend Leute haben, um all die Problemfälle regelmäßig zu betreuen und zu kontrollieren? Die haben doch auch noch andere Aufgaben, als Papier dreckig zu machen. Nimm mal nur die Schlagzahlen bedingt durch andere Gesetzesänderungen wie zB Sorgerecht für nicht mit der KM verheiratete Väter. Mutti sagt nö und schwupps ist das JA mit im Boot. Gar nicht so lange her, da gab es die Fälle nicht, weil ein Vater schilicht keine Rechte hatte.


    Oder das Wechselmodell... ohne JA mit deren Ressourcen geht da doch selten was. Der nächste Schub an Mehraufwand kommt, wenn demnächst zwei Frauen automatisch das Sorgerecht für ein Kind bekommen sollen und sich dann trennen.


    Wenn dem so ist, dann wurde eine bereits eh schon desolate Personaldecke erneut mit zusätzlichem Aufwand überschüttet. Ist ja nicht so, dass ein neuer MA flux Arbeit abnimmt, anstatt erstmal zusätzliche Arbeit zu schaffen (Einarbeitung, Korrektur, etc...). Hinzu kommt, dass gerade der ÖD irre Ausfallzeiten hat. Da ist doch immer irgendwer krank und der Rest schafft deren Arbeit ja auch noch on top.


    Da sehe ich die Bearbeitungszeiten zB beim JC kritischer (dauert per se Monate) und man kann vor Ablauf von 6 Monaten noch nicht mal eine Untätigkeitsklage vom Stapel stossen. Und die haben nicht so viele "Nebentätigkeiten". Vermitteln steht da ja eh kaum noch auf der ToDo Liste. Hier beim UVG gibt es gerade einen Peak, der nunmal dauert. Die meisten haben eh nichts (kein Geld) zu erwarten ausser Mehrarbeit durch Anträge stellen.

  • Ich hoffe nicht, dass der diplomierte Sozalarbeiter sich im Außendienst um problematische Situationen von Kindern kümmert und dann im Innendienst die Anträge auf Unterhaltsvorschuss bearbeitet ... Sondern dafür die diplomierte Verwaltungsfachkraft tätig wird ... Sonst bekomme ich tatsächlich meine Zweifel ob der Verwaltungs- und Organisationsfähigkeit von (Jugend)Ämtern ...


    Ansonsten: Wenn eine Unterhaltsvorschusskasse noch keine Software hat, hindert sie nichts daran, die Anträge händisch zu bearbeiten (und dann später einzupflegen). Es gibt Unterhaltsvorschusskassen, die sind längst mit dem Antragsstau durch und wieder im Tagesgeschäft. So einen Antrag zu bearbeiten, ist nun keine großartige Doktorarbeit. Deutlich mehr Aufwand und Verwaltung bedeutet es, das Geld ggfls. vom Unterhaltspflichtigen wieder einzutreiben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Summerjam
    Ich bin da in der Thematik auch nicht so drin, aber die Angestellten im Jugendamt sind keine homogene Masse, genausowenig wie im Jobcenter. Deshalb sind die auch fachdienstlich getrennt (UVG, Beistandsschaft, Vormundschaft etc), wenn auch unter einen Hut (Jugendamt). SacharbeiterInnen, die Bescheide erstellen wären im Beamtenjargon grob gesagt "Mittlerer Dienst", höchstens. Da ist nicht viel Entscheidungsspielraum. So dünn ist die Personalauswahl normalerweise dort nicht, was natürlich regional unterschiedlich sein kann. Aber - man muss auch Geld in die Hand nehmen. Deswegen haben ja "die Städte" auch ein Faß aufgemacht und das Ganze aufgeschoben. Und nu' klappet es bei vielen doch nicht? Hm.

  • butterblum, Ja, da hast du sicherlich Recht. Die werden sicherlich ihre Fachbereiche haben. Und sicherlich im ÖD recht restriktiv. Vielleicht war ich da etwas zu sehr gefangen in meiner Welt.


    Aber - man muss auch Geld in die Hand nehmen. Deswegen haben ja "die Städte" auch ein Faß aufgemacht und das Ganze aufgeschoben. Und nu' klappet es bei vielen doch nicht? Hm.


    Geld zum in die Hand nehmen, muss ne Stadt aber auch erst mal haben. Die müssen wie der Bürger ja auch Kredite aufnehmen, wenn sie sie bekommen. Aber sicherlich hat eine Stadt nicht die Power, ein Gesetz aufzuschieben. Es wäre mir neu, dass alle Städte über Gesetzesentwürfe entscheiden müssen, bevor sie im „wie nennt sich das Anzeigenblatt“ erscheinen.


    Wenn die Städte nun den Schwarzen Peter bekommen, dann ist meiner Meinung der Klassiker passiert: Scheisse fällt von oben nach unten. Und selbst wenn hier in einigen Fällen vielleicht plötzlich Dienst mach Vorschrift passiert, dann kann ich da in gewissem Maße sogar drüber schmunzeln. Andere stehen da und sagen wir nehmen Gebrauch vom Streikrecht. ;) und dabei trifft es ja nichtmal die wirklich Armen.

  • Also ich habe heute mal Unterhaltsvorschuss beantragt, da es aktuell Probleme mit Unterhalt gibt.
    Auf meine Nachfrage wie lang die Bearbeitungszeit ist, würde mir gesagt "1-2 Jahre". :hä


    Das ist Berlin. Ich dachte ich bin im falschen Film. Überlege ernsthaft, die Frau Schwesig anzuschreiben und zu fragen ob es ein Witz sei.

  • :kopf:radab


    Und nach den 1-2 Jahren wird der Antrag abgelehnt, weil man ja auch so über die Runden gekommen ist, oder wie?


    Kann man eine Bearbeitung in angemessener Zeit nicht verlangen (oder einklagen?)


    Die Bearbeiterin meinte, vor mir sind 4000 Anträge. Mit dem aktuellen Personal schaffen sie es in 2 Jahren. Sollten Sie ganz unerwartet viel Personal dazu bekommen, dann auch in einem Jahr.
    Allerdings haben sie es nicht so eilig mit dem Einstellen. Eine Bekannte wurde beim JA eingestellt, die haben Monate gebraucht, um ihr den Arbeitsvertrag zu schicken. Und dann muss man noch eingearbeitet werden.
    Ich weiß gar nicht was man dazu sagen soll. Immerhin werden Anträge von Berufstätigen vorrangig bearbeitet :lach

  • Ich bin so langsam auch enttäuscht.
    Die Dame vom Jugendamt sagt mir jedes mal das gleiche. Beim ersten Anruf, ach ja, den Antrag habe ich auf dem Schirm, Mittwoch läuft die Frist für den Vater zur Stellungnahme ab, kommt dann nichts genehmige ich Ihren Antrag. Bei Ihnen steckt ja das Jobcenter nicht mit drin oder? Dann geht das ganz einfach.


    Das war vor ihrem Urlaub, dann war sie 2 Wochen im Urlaub, letzte Woche habe ich erneut telefonisch nachgefragt, erhalte eine ähnliche Aussage, ja Ihr Antrag ist so gut wie fertig, den gebe ich diese Woche mit in die Auszahlung. Bei Ihnen hängt ja nichts mit dem Jobcenter zusammen oder? Ach dann geht das auch alles ganz schnell, nächste Woche geht das Geld raus.


    Heute habe ich angerufen und erhalte exakt die gleiche Aussage. Fühle mich so langsam veralbert.

  • Ich lese jetzt schon eine Weile mit und habe es auch endlich mal geschafft mich zu registrieren :-)


    Also ich komme aus Hamburg und habe den Tipp mit der Sachstandsmitteilung ausprobiert. Habe per Mail eine sehr nüchterne Antwort bekommen. Es seien halt viele Anträge zu bearbeiten aber der Kindsvater sei schon mal angeschrieben worden zu sein.


    Wie lange dauert das wohl jetzt noch was meint ihr.


    LG aus Hamburg

  • Wie lange dauert das wohl jetzt noch was meint ihr.


    Kann schon noch ne Weile dauern. Unser KV ist noch bevor ich den Antrag gestellt hab angeschrieben worden (letzte Juliwoche) und ne Sachstandsanfrage ergab, dass ich mich gefälligst noch zu gedulden habe und das nachfragen sein lassen soll, mein Antrag gehört zu den nicht dringenden, weil ich ergänzendes Hartz 4 bekomme.

  • Habe ja endlich mal rausgekriegt wie die Berechnung läuft, wenn das Kind, so wie mein großer Sohn, Ausbildungseinkommen hat. Dachte bisher immer, da zählt das nackte Nettoeinkommen. Angeblich wird aber die Werbungskostenpauschale von 83,33 € abgezogen, dann noch ein Ausbildungsfreibetrag von 100 € und die Hälfte davon wird bloss angerechnet...wäre ja super, wenn das so stimmt, dann würde ich ja für ihn noch ein Jahr zwischen 15 und 50 Euro bekommen, je nachdem wieviel er im Monat verdient :-) habe mal bei meiner Sachbearbeiterin per Mail nachgefragt, ob das so stimmt und in diesem Zug gleich nach dem Stand der Dinge gefragt, mal sehen wann und welche Antwort ich erhalte...der Stadtrat hat ja im Bezirksblättchen kühn behauptet, dass bis 10. NOVEMBER alle Anträge der arbeitenden Alleinerziehenden abgearbeitet sind. Ich hoffe das wissen auch seine Mitarbeiter....

  • der Stadtrat hat ja im Bezirksblättchen kühn behauptet, dass bis 10. NOVEMBER alle Anträge der arbeitenden Alleinerziehenden abgearbeitet sind. Ich hoffe das wissen auch seine Mitarbeiter....

    Aus welchem Bezirk kommst du denn. Soweit ich das mitbekommen habe wird hier in Hamburg nur geschwiegen was das angeht. Kann natürlich sein das ich etwas übersehen habe. Aber ich schaue jeden Tag online in den Nachrichten ob ich etwas finde :hae:

  • Bitte helft mir mal,, ich blick nicht durch... :hae:


    Nach einem Telefonat mit der zuständigen SB unserer Beistandschaft hatte ich im Juli darum gebeten, mir die Anträge für das neue UVG zukommen zu lassen.
    Habe dann einen Antrag für Großkind bekommen, da ja nach alter Gesetzeslage, weil über 12, kein Anspruch mehr bestand.


    Ich erhielt aber nur einen Antrag.
    Logisch, dachte ich. Tochterkind war zu dem Zeitpunkt noch 10, also wird das neue Gesetz den Unterhaltsvorschuss automatisch verlängern...


    Nu flattert dieser Tage ein Schreiben vom Jobcenter (Aufstockung) ins Haus, ich möge bitte dringend einen Antrag stellen.


    Beim JA geht leider niemand ans Telefon, um mir die Frage nach dem "warum" zu beantworten...
    Wieso habe ich dann nicht gleich beide Anträge erhalten??
    Geht das doch nicht automatisch weiter??
    Rückwirkende Zahlung bei Abgabe des Antrags kommende Woche.... ja/nein??


    KV ist wieder arbeitslos. Nachforderung Unterhalt entfällt somit auch.... :Hm:hae::frag


    Steh ich auf der Leitung?



    ahnungslose Grüße
    Mamaxe

  • Der Fehler liegt beim Jobcenter. Für dein jetzt noch 10 oder 11_Jahre altes Kind brauchst du keinen neuen Antrag zu stellen. Das neue Gesetz verlängert die Zahlzeit bis zum 18. Lebensjahr.


    Neuantraege sind nur für Kinder zu stellen, die zum Zeitpunkt der Gueltigwerdung des Gesetzes nicht im Unterhaltsvorschussbezug waren. Also Kinder mit bereits sechs Jahren Bezug, Kinder jenseits der zwölf Jahre und alle, die nicht berechtigt waren zu Gesetzesbeginn, aber jetzt berechtigt sind.


    Das JC kannst du um die Gesetzesgrundlage bitten, die du der UV- Stelle nennen sollst ... (die UV- Stelle müsste ordnungsgemäß einfach weiter zahlen ... D- Land verwaltet sich zwar zu Tode, aber völlig durchgeknallt sind die Gesetzesmacher nun noch nicht ...) Voraussetzung: es werden die Bedingungen erfüllt: du muesstest Aufstockerin sein und mindestens 600 Euro verdienen, Ex müsste keinen oder wenig Unterhalt zahlen. Den Nachweis musst du führen. Aber das ist kein neuer Antrag.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    2 Mal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Danke Volleybap, auf dem Stand war ich auch.


    Die Bedingungen treffen alle zu und, daß der UV bewilligt wird... zumindest sicher bez. Großkind... wurde mündlich bereits zugesagt.


    :thanks:

  • Ehrlich gesagt finde ich es immer befremdlich, dass zum Teil erst beim Unterhaltsverpflichtenden "angefragt" wird. Ersiees zahlt nicht, UVG raus, dann kann man demjenigen immer noch auf die Füße steigen.