Elternzeit bald zu Ende

  • Nur noch 2 1/2 Wochen... dann ist sie vorbei die ruhige Zeit mit meiner kleinen Maus. Ich kann gar nicht glauben dass ich "schon" 10 Monate zu Hause bin. Vor der Geburt hatte ich schon einen Plan gemacht wann ich wieder arbeiten gehe und dann erst mal nur Teilzeit und so. Aber jetzt fällt es mir sowas von schwer. Sie ist doch noch so klein und muss in den Kindergarten gehen nur damit Mama wieder Geld verdienen kann? :( aber mehr zu Hause Zeit kann ich mir echt nicht leisten.
    Wenigstens gehe ich nur 25 Stunden arbeiten. Aber durch den Hin- und Rückweg mit der Bahn muss sie doch schon arg lange in der KiTa sein.
    Immer wieder sage ich mir, dass ich den besten Kindergarten in unserer Gegend ausgesucht habe und wie toll es dort ist. Bin ich auch ehrlich überzeugt von aber trotzdem tut es mir weh.
    Ging es euch auch so? Hört das Gefühl auf?

  • Ja, das Gefühl wird anders.


    Du wirst durch die Arbeit wieder auf andere Gedanken kommen. Neue Blickwinkel eröffnen sich, aber auch der Alltag wird stressiger.
    Alles in allem haben mir die 25h+Bahnfahrt aber gut getan und immer noch besser so, als zu wenig Geld zum leben zu haben. Das gibt viel Selbstvertrauen zurück.


    LG Lichtengel

  • Ging mir auch so.
    Hab sogar mit anderen Mamis die erste Zeit da gesessen u geheult;)
    Iwann vergeht es immer mehr..
    Ich arbeite auch 25 std. Freu mich dann immer sehr auf Feierabend. Anfangs mit viel geheule vom Kind aus& beim abholen. So viele Reize..

  • Ging es euch auch so?


    Ehrlich gesagt, nein. Kann aber auch daran liegen, dass Junior "erst" mit 16 Monaten in die Krippe gegangen und mir absolut die Decke auf den Kopf gefallen ist. Vielleicht fällts dir leichter, wenn du versuchst den Gedanken "Die arme Kleine, sie MUSS in die Kita." gegen "Wie schön, die Kleine KANN dort mit anderen Kindern spielen und hat bestimmt viel Spaß." zu tauschen. Sieh es nicht als etwas schlechtes, oder gar als Strafe, Kinder haben da feine Antennen für.

  • Hi,


    ich bin volle drei Jahre in Elternzeit gewesen, bzw. im dritten Jahr habe ich stundenweise wieder angefangen, nur ca. 2-3 Stunden die Woche.
    Im Nachhinein muß ich sagen, daß es mir beruflich eher geschadet hat, ich habe den Anschluß verloren und den Job; und aus diesem Aspekt würde ich jeder Frau raten, sich wieder früher ins Berufsleben zu begeben.


    Jetzt kommts, das große ABER: Dennoch sehe ich, wie schnell das kleine zarte rosa Ding verschwunden ist und ein großer frecher Balg stattdessen kam. :D Diese Zeit mit Kleinkind ist so wahnsinnig schnell vorbei gegangen, sie wird nie wieder kommen, und so viel geschieht in den ersten Jahren. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte vieles davon verpasst...Nein, diese Zeit kann einem niemand wiedergeben!! :kopf


    Daher würde ich die berufliche Verschlechterung in Kauf nehmen und es genau SO wieder machen!!

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Meine Kleine geht ja nun seit September (da war sie 22 Monate alt) in die Krippe. In der Gruppe ist sie natürlich bei den Ältesten dabei. Ein paar sind jetzt gerade erst 1 geworden. Trotzdem: Meine tut sich schwerer, als manche von den ganz kleinen Kindern. Und obwohl sie jeden Morgen braucht, bis ich gehen kann und es für sie in Ordnung ist, geht sie jeden Morgen wieder gerne hin. Ihr "neue beste Freundin" ist ein gleichaltes Mädchen, dessen Namen sie jetzt gelernt hat. Und dann steht sie immer da und sagt ganz stolz "P., ich, Määäh! JA!" - sie geht in die Schäfchengruppe. Sie kennt die Kinder in ihrer Gruppe und freut sich, wenn wir die zufällig beim Einkaufen oder auf dem Spielplatz treffen.
    Meinen Großen wollte ich erst mit 3 in den Kindergarten geben. "Weil man das so macht." Mit knapp über 2 WOLLTE er in den Kindergarten, weil so viele seiner Spielkameraden plötzlich gingen. Und dann war er stolz wie Oskar, als er mit 2,5 gehen durfte. Er hat einen wahnsinnigen Entwicklungsschub gemacht. Er ging von Tag 1 an mit Begeisterung und das hat sich bisher nicht geändert.
    Für mich war es bei beiden Kindern schwer. Ich hätte - gerade beim Großen - gerne eine längere Eingewöhnung gehabt. Wollte das Kerlchen aber nicht. Der ging hin - und ich war abgemeldet.


    Für mich steht fest: Ja, es ist schwer. Vor allem für uns Eltern, die sich den ganzen Tag den Kopf zerbrechen, wie es dem Kind da wohl geht. Die wir mit dem Wertesystem aufgewachsen sind, dass man eine schlechte Mutter/ein schlechter Vater ist, wenn man das Kind so früh abgibt. (Man möge da einfach mal z.B. nach Frankreich schauen - da ist das ganz anders). Aber den Kindern geht es in der Regel in den Einrichtungen gut. Sie haben Sozialkontakte, sie spielen, sie essen und machen all das, was Kinder eben tun sollten, in diesem Alter.

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

  • Hi!


    Ich habe meine Tochter mit 14 Monaten 2 Tage in der Woche a 6 Stunden zu einer Tagesmutter gebracht. In der Zeit habe ich Bewerbungen geschrieben, habe Arzttermine gemacht usw. Sie war bei der Tagesmutter eins von drei Kindern.
    Als sie 2 Jahre war, dann 5 Tage die Woch. Das war eine sanfte Eingewöhnung für uns beide. Ab da bin ich dann wieder arbeiten gegangen (20 Std.)


    Ich bin gern mit ihr zu Hause gewesen, ich bin auch gern wieder zur Arbeit gegangen. Alles in Maßen. Ich arbeite Teilzeit und habe auch nicht vor das zu ändern. Einen halben Tag für mich allein, einen halben Tag für meine Arbeit, einene halben Tag für mein Kind. Das empfinde ich als ausgewogen. Ich war nie ein Mensch der gern 8 Stunden bei der Arbeit war. Da hat sich die Arbeit so in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns gestellt.
    Ich nehme dafür lieber in finanzieller Hinsicht Abstriche in Kauf. Das Ganze sorgt bei mir für innere Ruhe und Entspanntheit.


    Also Fazit: Arbeit ja, aber in verträglicher Dosierung ;-)

  • Vielen Dank für Eure Antworten.

    Vielleicht fällts dir leichter, wenn du versuchst den Gedanken "Die arme Kleine, sie MUSS in die Kita." gegen "Wie schön, die Kleine KANN dort mit anderen Kindern spielen und hat bestimmt viel Spaß." zu tauschen.

    Ich versuche tatsächlich so zu denken. Ich bin auch überzeugt davon, dass der Kindergarten nichts schlechtes für sie ist. Sie hat in der einen Woche (und wir waren jeden Tag nur eine Stunde da) so viel gelernt dass ich es gar nicht glauben kann.


    Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken. Und man gewöhnt sich sicher schnell an den neuen Alltag :)

  • Ich kenne das Gefühl sehr gut und bin deshalb volle 3 Jahre zu Hause geblieben. Lieber kein Geld gehabt, als jeden Tag völlig genervt zur Arbeit zu hetzen und dauernd daran denken, ob mit meinem Kind alles in Ordnung ist.
    Für mich persönlich passt nur die Einstellung, dass Kinder erst in die Kita sollen, wenn sie selbständig sind (trocken, können alleine essen, trinken, anziehen usw) und sprechen können, damit sie notfalls erzählen können, falls sie in der Kita schlecht behandelt werden. Meiner ist mit 3 in die Kita gegangen und da war ich auch ganz ruhig. Nach einem Tag war er eingewöhnt und hat mich rausgeschmissen, und ich hatte keinen einzigen Tag schlechtes Gewissen. Bin dann auch VZ arbeiten gegangen, so dass es sich finanziell auch lohnt. Ist aber nur mit Hilfe der Großeltern zu meistern.
    Deshalb würde ich immer raten - hör auf dein Gefühl. Wenn der Zeitpunkt richtig ist, hat man solche Gedanken gar nicht mehr.
    Und man sagt ja, die ersten drei Jahre sind die prägendsten im Leben eines Kindes. Die Zeit kommt auch nie wieder. Arbeiten wird man dagegen noch bis zur Rente, die Arbeit läuft nicht weg. Die Kindheit schon.

  • Naja jede Medaille hat zwei Seiten. Mir ist es auch schwer gefallen, aber es ist ja nicht so, als das es den kids dort schlecht geht- ganz im Gegenteil meine haben davon sehr profitiert. Man gewöhnt sich an alles ;-)

  • Mir ist das damals auch sehr schwer gefallen. Meine Biene ist mit 16 Monaten in die Krippe gekommen.
    Ständig bei der Arbeit dachte ich an mein Kind. Geht es ihr gut? Achten die Erzieherinnen auch gut genug auf sie? Vergeht sie vor Sehnsucht nach mir? Mein Herz war echt wund in den ersten Wochen.
    Schön war das nicht. Und dann gab es eine Schlüsselsituation. Als ich sie abholen wollte, da hatte sie sich mit einem anderen Mädchen in einer Art Höhle vor mir versteckt und sie kicherten und umarmten sich. Als ich sie entdeckte, strahlten ihre Augen und sie wollte gar nicht nach Hause. So süß.
    Und da hat es Klick bei mir gemacht und ich habe die Kita ab dann als echte Bereicherung für meine Tochter gesehen.
    Auch heute besucht sie die OGS wirklich gern und ich denke, dass hängt auch mit meiner positiven Einstellung zu institutionellen Betreuungsformen zusammen.


    Nur Mut!

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Zitat

    ... ausprobieren... lebe es... dann siehst du was für Kind und dich passt.


    Es ist nichts in Stein gemeißelt!

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()