Chef hat gerade die "Bombe" platzen lassen

  • Das mit dem Gesetz aus dem BGB hört sich zwar gut an, ich fürchte aber, dass das für so eine kleine Firma nicht gilt.


    Meine Bedenken sind, wenn ich jetzt mit umziehe und dadurch ca. 50 km einfach und mehr (je nachdem wo er sich in Nürnberg ansiedeln will) akzeptiere, kann ich dann beim Arbeitsamt überhaupt noch argumentieren, dass ich keinen Job in so weiter Entfernung annehmen kann? Wenn das ganze dann scheitert, er mir kündigt, oder, oder


    Natürlich überlege ich mir, erstmal mitzugehen und mich intensiv nach was Neuem umzusehen. Aber was ist, wenn sich das hinzieht und ich das ganze nicht mehr schaffe.


    Ich merke schon, dass mich Vollzeit arbeiten schlaucht und jetzt bin ich weder voll ausgelastet auf Arbeit, noch habe ich einen Anfahrtsweg. Mir ist jetzt schon die ganze Arbeit im und ums Haus herum zu viel.


    Eine Überlegung meinerseits ist es auch deshalb trotzdem vorzeitig hier wegzuziehen, nur wenn ich den aktuellen Mietspiegel anschaue hier in der Gegend, oder auch Richtung Nürnberg. Dann kann ich mir keine 4 Zimmerwohnung leisten. Und finanziell ist das Haus für mich machbar.


    Alles schwierige Entscheidungen, bei denen ich meine Kinder auch mit einbeziehen muss.


    Mein Plan war, solange in diesem Haus zu bleiben, bis mein Sohn mit der Schule und evtl. auch noch mit der Ausbildung fertig ist. Das wären jetzt noch 2-5 Jahre. Es kommt auch darauf an, wann meine Tochter auszieht. Zu zweit werden wir nicht in dem Haus bleiben.

  • Ich denke er braucht am Anfang mein Wissen über die Kunden und Lieferanten und dann wird er mich nicht mehr brauchen.

    Frage ist halt, wie weit Du Dein / euer Leben an eine - vielleicht unsichere - Beschäftigung anpasst

  • Andere Denkrichtung:


    Du und der scheidende Noch-Besitzer sind die einzigen Mitarbeiter im Unternehmen.


    Der Noch-Besitzer wird sicher nicht mit gehen ..... und wenn Du nicht mitmachst, was hat der neue Besitzer eigentlich gekauft ?
    Ein paar Kundenadressen ?
    Einen Firmennamen ?


    Eigentlich müsste ihm daran gelegen sein, dass Du - mindestens noch ein Weilchen - dabei bleibst.
    Erkläre ihm das mit den 2-5 Jahren die Du noch vor Ort gebunden bist (Schule usw.), vielleicht lässt er sich darauf ein.
    Und was bis dahin passiert, das steht in den Sternen.



    :strahlen

  • Frage ist halt, wie weit Du Dein / euer Leben an eine - vielleicht unsichere - Beschäftigung anpasst


    Das überlege ich mir auch. Wenn man halt immer vorher schon wüsste, was richtig gewesen wäre.


    Grundsätzlich ist mir klar, dass ich mich nicht darauf versteifen kann, einen Arbeitsplatz nur in dirketer Umgebung anzunehmen. Aber mein für mich gesteckter max. Radius sind 30 km einfach.


    Alles andere macht schon aufgrund der Benzinpreise keinen Sinn.


    Aber vielleicht muss ich auch komplett umdenken und meine Ansprüche herunterschrauben? Ich habe ja jetzt zwei Wochen Urlaub und Zeit mal in mich zu gehen.

  • Wir wohnen ja auch recht abgelegen hier - aber irgendwelche Arbeit findet man ja immer.
    Zumal es ja nicht nur wenige Jobs gibt, sondern auch nur wenige Leute mit Deinen Fähigkeiten und Erfahrungen.


    Und dann bin ich vor ein paar Jahren auf Diesel umgestiegen (schließlich ist hier alles irgendwie weit weg) und das hat sich meines Erachtens gelohnt.
    Früher 9 Liter Super (1,45€/Liter) , später 5,5 Liter Diesel (1,16€/Liter) - bzw. mit dem Luxus des größeren Wagens jetzt 7 Liter Diesel

  • Ich würde das jetzt gar nicht mal so negativ sehen. Es besteht doch durchaus die Chance, dass der neue Inhaber den Laden wieder hochbekommt und für Dich könnten sich dadurch auch gute Möglichkeiten auftun, da Du von Anfang an an Bord bist. Im schlimmsten Fall wird es nix, aber darauf bist Du schon durch die letzten Jahre vorbereitet. Momentan hast Du noch einen Job und wirst ihn durch den Inhaberwechsel auch vorerst noch behalten. Das verschafft Dir Zeit.


    Denke einfach mal alle Möglichkeiten durch und lasse sie auf Dich wirken. Wenn Du nicht zwingend ein Vollzeitgehalt brauchst, könntest Du z.B. die Gelegenheit nutzen, die Stunden auf 30 oder 35 reduzieren und diese überwiegend wirklich in Homeoffice abarbeiten. Einmal die Woche fährst Du für einen ganzen Tag nach Nürnberg, kalkulierst aber die Fahrtkosten bei dem Teilzeitgehalt mit ein. Damit hättest Du eine Lösung, mit der Du notfalls auch ein paar Jahre gut überbrücken könntest, falls sich kurzfristig kein anderer Job auftun und dann sind die Kinder groß und kannst Dir überall eine Arbeit suchen oder auch dabeibleiben, falls die Firma gut läuft.


    Deinen Wunsch mit netten Kollegen kann ich total verstehen, aber butterblum sagte es bereits..... das kann gutgehen und alles ist prima, es kann aber auch nach hinten losgehen. Alles schon erlebt :schiel Ich saß bei meinem vorherigen Arbeitgeber das erste Jahr ganz alleine und kam gut damit klar, weil ich mich vorher mit nervigen und unnötigen Anzickereien unter Kolleginnen herumschlagen musste. :nixwieweg

  • Das sieht für mich nach einem Betriebsübergang aus.


    Das mit dem Gesetz aus dem BGB hört sich zwar gut an, ich fürchte aber, dass das für so eine kleine Firma nicht gilt.


    Es sind wohl nur drei


    das ist die Krux-
    hier greift das Kündigungsschutzgesetz nicht, somit kann der AG jederzeit mit nachvollziehbaren Gründen kündigen... und die, die hier greifen sind vermutlich rechtmässig-
    da hilft auch ein Anwalt vermutlich nicht wirklich- und bei fehlender Versicherung stehen hier echte Chancen eher schlecht- insbesondere, weil Du nachweisen müsstest, dass die Kündigung unrechtmässig war-
    an günstigsten wäre hier wirklich gutes Verhandlungsgeschick-


    Ich persönlich finde die Idee, mit 2/3 mal die Woche ins Büro, und die anderen Tage zu Hause gut, wenn Du auch echt Arbeit hast, die von zu Hause aus in dem Umfang erledigt werden kann, und
    wenn Du es zu Hause auch entsprechend wirklich "auf die Reihe" bekommst.... ansonsten wäre es vielleicht eine Alternative irgendso was auszuhandeln, wie drei Monate gehst Du voll mit- und danach bekommst Du die Kündigung, bei gleichzeitiger Freistellung für weitere 3 Monate (das wär echt fair-)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Das mit dem Gesetz aus dem BGB hört sich zwar gut an, ich fürchte aber, dass das für so eine kleine Firma nicht gilt.


    hier greift das Kündigungsschutzgesetz nicht, somit kann der AG jederzeit mit nachvollziehbaren Gründen kündigen... und die, die hier greifen sind vermutlich rechtmässig-


    Warum ich kann im Gesetzt keine MA Anzahl sehen?


    IMHO muss der neue Besitzer beweisen das eine Beschäftigung nicht möglich ist.
    Büro ist da. Arbeit wohl auch.


    Jedes OLG (Arbeitsgericht) hat eine Beratung. Hingehen und fragen.


    Aushandeln kannst Du auch noch wenn Du Klarheit hast.
    Aus Erfahrung weiß ich das Homeoffice nie gerne gemacht wird.

  • Warum ich kann im Gesetzt keine MA Anzahl sehen?


    Es greift der Umkehrschluss aus § 23 Abs. 1 S. 3 KSchG
    "... Die Vorschriften des Ersten Abschnitts gelten mit Ausnahme der §§ 4 bis 7 und des § 13 Abs. 1 Satz 1 und 2 nicht für Betriebe und Verwaltungen, in denen in der Regel fünf oder weniger Arbeitnehmer ...beschäftigt werden. In Betrieben und Verwaltungen, in denen in der Regel zehn oder weniger Arbeitnehmer ..."
    und 5 (die Zahl greift ja in diesem Fall) ist für mich (und das AG) eine Anzahl :brille


    §§ 4 bis 7 beziehen sich auf die Klagen, wobei der 4 er sich auf den § 2 bezieht, der hier nicht greift :-(
    der 13 er entfällt hier, da der AG ordentlich kündigen möchte-

    Lieber Gruss


    Luchsie


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    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Er hat mir am Donnerstag noch ein Angebot gemacht, welches ich dann angenommen habe.


    Er macht mit mir einen Arbeitsvertrag für seine Firma, befristet bis 31. Dezember zu den gleichen Bedingungen und gleichem Gehalt und danach will er sehen, wie er mich weiter beschäftigen kann. Ich mach mir da keine Illusionen. Er braucht mein Wissen und möchte die Stammkunden nicht vergrätzen und langsam an die neue Firma gewöhnen. Das Büro ist noch bis Ende des Jahres angemietet und vorher auch nicht kündbar somit bleibe ich da wo ich bin. Er hat sich jetzt ein Wohnbüro in Nürnberg angemietet. In einer besch... Lage.
    Da wäre ich ewig unterwegs.
    Kohle hat er wohl im Überfluss.


    Ich denke, dass er danach nur noch eine Halbtagskraft braucht und das kommt für mich nicht in Frage und nach Nürnberg fahre ich nicht.
    Jetzt habe ich noch eine Galgenfrist von 4 Monaten.


    Ich soll eine Kündigung für die alte Firma schreiben und er legt mir den neuen Arbeitsvertrag vor.
    Ich werde allerdings erst kündigen wenn ich den neuen Vertrag vorliegen habe. Die Kündigung kann ich auch rückdatieren.


    Jetzt ist nur noch die Frage was ich dem Arbeitsamt erzählen muss oder sollte. Ich habe zufällig Montag einen Termin.diesen habe ich schon vor zwei Monaten ausgemacht.

  • Ich soll eine Kündigung für die alte Firma schreiben und er legt mir den neuen Arbeitsvertrag vor.
    Ich werde allerdings erst kündigen wenn ich den neuen Vertrag vorliegen habe. Die Kündigung kann ich auch rückdatieren.


    Hallo Schnuffi,


    du sollst kündigen?
    Das ist unüblich. Ein vollkommen neuer Vertrag hat eine Probezeit. Wenn Du Dich darauf einlässt, hat er dich im Worst Case innerhalb von zwei Wochen ohne Abfindung und sonstige Sozialleistungen von der Backe. Du würdest dann für den Bezug öffentlicher Leistungen einige Zeit gesperrt sein.


    Ich meine, er ist es, der Dir eine Änderungskündigung aussprechen muss - und selbst die musst Du nicht annehmen. Hast Du eine Rechtschutzversicherung?


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Ich kenne mich im Arbeitsrecht nicht sehr gut aus. Aber ich denke mal, das Du durch die Unterschrift für einen neuen Vertrag einen Riesen Fehler machst. Denn durch die Firmenübernahme läuft dein bisheriger Vertrag. Ich würde mich dann zuerst von einem Anwalt für Arbeitsrecht beraten lassen und vorher nichts unterschreiben, geschweige denn eine Kündigung schreiben.

  • Ich soll eine Kündigung für die alte Firma schreiben und er legt mir den neuen Arbeitsvertrag vor.


    das würde ich nicht machen....


    Bei der alten Firma würde ich auf einen Aufhebungsvertrag/eine Kündigung iVm. dem neuen (befristeten) Arbeitsvertrag bestehen-
    und auch hier ist noch drei Monate Gehalt zu zahlen!


    So ist das nur zu seinen Gunsten.... da hast du nix von, und ggf. noch Ärger mit der Arge-
    das Risiko würd ich nicht eingehen-


    entweder führt er den alten Arbeitsvertrag weiter (und kündigt dann, wenn er es halt für notwendig hält) oder der alte AG muss Dir (fristgerecht!) kündigen...


    September, Oktober, November würdest Du ja idR. (ist ein wenig von Deinem Vertrag abhängig) vermutlich eh noch Geld bekommen... auch dann, wenn der alte AG keine Arbeit mehr für Dich hat-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Es ist so, dass die alte Firma komplett aufgelöst wird und er nur den Namen über nimmt. Er hat ja eine gut gehende Firma und der Briefkopf ist dann in etwa so: blabla GmbH, eine Gruppe der blibli GmbH.
    mir fällt noch ein, dass er wohl alles so über nimmt, damit er aus allen Forderungen raus ist. Da gibt es noch einen anderen Vertrag den er damit los wird.
    Ach und wir haben noch überlegt ob ein Aufhebungsvertrag besser ist. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

  • Hallo Schnuffi,


    auch eine Aufhebungsvertrag würde ich nicht unterschreiben.
    Der Chef soll Dir ordentlich kündigen zum Jahresende und Du solltest das dann von einem Arbeitsrechtler prüfen lassen.
    Alles andere gereicht Dir zum Nachteil.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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  • Du kannst Dir auch einen Termin auf dem Arbeitsamt geben lassen, die können dich auch vorweg beraten, aber nicht so gut wie jemand der wirklich vom Fach ist..


    Unterschreibe nix, ohne Beratung..das ist wirklich wichtig!!!!
    Das Geld das du jetzt hier investierst lohnt sich auf jeden Fall, nachdem was du hier so schreibst....
    Es geht auch um die Bewilligung von Geldern usw.
    Vielleicht kannst Du ne Abfindung oder ne Weiterbeschäftigung bis zum Jahresende mit Freistellung verhandeln...
    Lass dich auf keinen Fall einlullen und dich aus Unwissenheit über den Tisch ziehen...


    lg duechesse :strahlen

  • Hallo Schnuffi,


    auch eine Aufhebungsvertrag würde ich nicht unterschreiben.
    Der Chef soll Dir ordentlich kündigen zum Jahresende und Du solltest das dann von einem Arbeitsrechtler prüfen lassen.
    Alles andere gereicht Dir zum Nachteil.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    Soweit ich das mitbekommen habe existiert die Firma als solches zum 1.9.15 nicht mehr. Deshalb bin ich mir nicht sicher was für Rechte ich habe. Mein alter Chef hätte die Firma auch nicht mehr länger weitergeführt und mir gekündigt. Meine Kündigungsfrist ist ein Monat.
    Wobei ich weiss, dass mir nach mehr als fünf Jahren Betriebszugehörigkeit zwei Monate zustehen.


    Ich werde das mit meiner Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt mal besprechen.


    Ich denke aber dass sich mir jetzt nichts besseres bietet als diesen neuen Vertrag anzunehmen.

  • Wenn du das machst, bevor du einen neuen Vertrag hast ist er dich galant los und du bekommst vom Arbeitsamt 3 Monate nichts.


    lg duechesse :strahlen

    Ich hab ihm schon klar gemacht dass ich erst den neuen Vertrag in den Händen halten möchte bevor ich irgendwas in Richtung Kündigung unternehme. Ich hoffe mal das Arbeitsamt am Montag hat Ahnung.

  • Ich würde nicht selbst kündigen, sondern einen Aufhebungsvertrag machen lassen. Wenn du Pech hast, dann wirst du gesperrt wenn du selber kündigst. Ich bin nur grad am überlegen ob du ein Anrecht auf eine Abfindung hast. Immerhin warst du acht Jahre in der "anderen" Firma und würdest ja auch gern weiter dort bleiben, wenn es die Umstände nicht verhindern würden.