Sohn in der Warteschleife

  • Seit einigen Wochen nun wohnt mein Sohn nun auch bei mir, die KM kann das aber nicht akzeptieren. Sie hatte die letzten 2 Jahre 8 Monate in einer Vater-Mutter-Kind-Einrichtung gewohnt und ist nun zurück an die Stadt gezogen, in der wir leben. Mein Sohn fragt immer wieder, wann er wieder bei ihr leben kann und ihre Antwort ist sinngemäß, dass sie viel Geduld brauchen werden, bis der Sohn wieder bei ihr ist. Wie soll ein Kind das verstehen? Wird ihm da nicht eine zu hohe Last aufgebürdet? Leider ist sie nicht in der Lage, ihre Wünsche, mit dem Sohn zusammenzuleben, geeignet mit anderen Erwachsenen zu besprechen, sie hat wohl auch schon viele mögliche Ausflüge und Unternehmungen angesprochen, welche möglich wären, wenn der derzeit begleitete Umgang nicht mehr begleitet wird bzw. werden muss.


    So ist mein Sohn wie in einer Warteschleife, da er weder wirklich hier ankommen kann (die KM lässt dies nicht zu und ich bin sicher, dass er dies spürt) noch geht sein Wunsch in Erfüllung, wieder mit seiner Mama zusammenzuleben. Wie kann man ihm da das Leben erleichtern? Von der KM kann ich diesbezüglich keine Kooperation erwarten, das ist ja einigermaßen klar. Sie sieht eben vor allem ihre eigenen Bedürfnisse, das werde ich weder ändern können noch wollen.

  • Naja was soll sie ihm sagen?


    Sohn du wirst nie wieder bei mir leben, weil ich krank bin - damit wird ihm genauso eine Last aufgebürdet, er kann sich nämlich schlimmstenfalls irgendwann dafür verantwortlich fühlen das Mama krank ist.


    Sie wird selber keine Ahnung haben wie sie auf die Fragen vom Sohn antworten soll, du selber hast ja auch keine, oder?


    Da steht ihr auf einer Stufe, Ex und du.


    Ich bin der Meinung das man dem Kleinen im Moment noch nicht sagen kann das er nie wieder zur Mutter kann, dazu ist das alles noch viel zu frisch, er zu klein usw.


    Ich sehe hier nicht ihre Bedürfnisse, sondern Hilflosigkeit, die du anscheinend ja auch ihm gegenüber hast.


    Und nochmal, sie ist krank, wie kannst du da immer wieder auf Normalität von ihr hoffen, bzw. Weit- und Einsicht? :frag

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Naja was soll sie ihm sagen?


    Darum ging es mir eigentlich eher weniger. Aber wenn sie das unterstützen könnte, dann würde sie auch eine für ihn plausible Begründung dafür finden. Aber was "Geduld haben" bedeuten soll, weiß höchstens sie (nämlich indem sie einen Antrag bei Familiengericht stellt und solange klagt, bis sie ihren Willen bekommt).

    Sie wird selber keine Ahnung haben wie sie auf die Fragen vom Sohn antworten soll, du selber hast ja auch keine, oder?


    Doch, sie hat schon Ahnung, wie sie auf die Frage antwortet, nämlich verschleiernd anstatt klärend, weil der Wunsch, den Sohn zurückzubekommen, eben größer als alles andere bei ihr ist (das sagt sie selbst ja auch immer wieder). Und natürlich weiß ich, wie ich auf die Fragen meines Sohnes antworten kann, nur diese sind eben so anders als die seiner Mutter, dass er das nicht zusammenbekommen kann. Ich werde ihn jedenfalls nicht mit Erwachsenendingen belasten. Natürlich kann ich ihm nicht sagen, was in wenigen Monaten bis Jahren sein wird, aber ich weiß - und sage ihm das auch so -, dass sein Zuhause jetzt bei Schwester und Vater ist Das ist eine Tatsachenbeschreibung ohne Interpretation.

    ch sehe hier nicht ihre Bedürfnisse, sondern Hilflosigkeit, die du anscheinend ja auch ihm gegenüber hast.


    Ich sehe schon ihre Bedürfnisse, weil sie diese auch gerade heute wieder bei der Analyse der ersten Umgänge klar benannt hatte: der Sohn würde ihr fehlen und gehöre zur Mutter, nicht zum Vater, und ähnliche Dinge. Ich kann nicht sehen, was das mit Hilflosigkeit zu tun hat, was ich ihm sagen soll. Aber ich merke eben, dass er sich nicht zuhause fühlen kann, weil er es nicht "darf". Verstehst Du vielleicht, was ich meine?

    Ich bin der Meinung das man dem Kleinen im Moment noch nicht sagen kann das er nie wieder zur Mutter kann


    Nein, das wäre sicherlich nicht richtig - hat aber nichts damit zu tun, dass es zu frisch ist oder er zu klein wäre. Vielleicht entscheidet er sich als Jugendlicher, dass er bei seiner Mama leben möchte? Wir können das nicht voraussehen.

    Und nochmal, sie ist krank, wie kannst du da immer wieder auf Normalität von ihr hoffen, bzw. Weit- und Einsicht?


    Ich hoffe ja gar nicht auf Normalität bei ihr. Ich weiß, dass sie ihn braucht, um ihre Leere zu füllen und damit ihr Leben überhaupt noch sinnvoll ist. Hundertprozentig sich um das Kind kümmern, damit es ihr gut geht? Ich finde das sehr bedenklich. Und man kann das nicht damit entschuldigen, dass sie eben krank ist. Zumindest meine Meinung, die zumindest zur Kenntnis genommen werden sollte.

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  • Hallo musicafides,


    ich glaube, dass ich ihm ganz einfach sagen würde, dass du seinen Wunsch verstehen kannst und dass du auch den großen Wunsch der Mama verstehen kannst, dass er wieder bei ihr ist, aber dass er jetzt, auf jeden Fall für die nächsten Jahre, bei euch leben wird. Dass du noch nicht weißt, wie sich das mit dem Umgang entwickelt, aber sein festes Zuhause ist jetzt bei dir und seiner Schwester, das ist nun mal so. Und du trägst die Verantwortung dafür, auch wenn deine Ex sie mittragen müsste, aber du trägst sie, damit dein Sohn sie nicht tragen muss.


    Es ist bitter, dass deine Ex den Kurzen da mit reinzieht, aber ich denke, wenn du ihm den Halt in der Situation gibst, dann wird er sich irgendwann darauf ein- und verlassen können. Dann wird er von der emotionalen Welt seiner Mutter den nötigen Abstand nehmen können, weil er und sein Überleben nicht mehr von ihr abhängen.
    Vielleicht könntest du ihm auch sagen, dass die Mama Hilfe hat und Menschen, die sich um sie kümmern, um ihm ein Stück Verantwortung für das Wohlergehen der Mutter zu nehmen.


    Du kannst das ausgleichen. Davon bin ich überzeugt. Es braucht wahrscheinlich nur Zeit.


    Liebe Grüße
    Jul

  • ch glaube, dass ich ihm ganz einfach sagen würde, dass du seinen Wunsch verstehen kannst und dass du auch den großen Wunsch der Mama verstehen kannst, dass er wieder bei ihr ist, aber dass er jetzt, auf jeden Fall für die nächsten Jahre, bei euch leben wird. Dass du noch nicht weißt, wie sich das mit dem Umgang entwickelt, aber sein festes Zuhause ist jetzt bei dir und seiner Schwester, das ist nun mal so. Und du trägst die Verantwortung dafür, auch wenn deine Ex sie mittragen müsste, aber du trägst sie, damit dein Sohn sie nicht tragen muss.


    So habe ich ihm das ziemlich genau erklärt, bis auf den Punkt mit der Verantwortung, den ich mir mal für mich merke, vielen Dank. Was die Umgänge angeht, sage ich meinen Kindern immer, dass es mir wichtig ist, dass sie ihre Mutter regelmäßig sehen und ich mich freue, wenn sie mit ihr eine schöne Zeit verbringen.


    Da die KM den Kindern ständig vermittelt, dass ich der böse Papa bin, der sowieso gegen sie und ihren Umgang mit den Kindern ist, bin ich für den Sohn halt nur die schlechtere Lösung. Das braucht sicher noch viel Zeit, und ich werde sicherlich nicht versuchen, hier der "bessere" Elternteil sein zu wollen. Ich weigere mich z. B. auch, Verhaltensweisen der Mutter zu werten. Wenn mein Sohn mir sagt, dass er bei der Mama aber XY darf, dann sage ich, gut, dann ist das bei ihr eben so, aber bei uns ist das anders, weil wir unterschiedliche Menschen sind.


    Danke auch für den Gedanken mit der Hilfe, damit er sich nicht damit belastet, für das Wohlergehen seiner Mutter verantwortlich zu sein. Ob und wie sie diese Hilfe tatsächlich annehmen kann, steht freilich auf einem anderen Blatt.

  • Mein Sohn fragt immer wieder, wann er wieder bei ihr leben kann und ihre Antwort ist sinngemäß, dass sie viel Geduld brauchen werden, bis der Sohn wieder bei ihr ist. Wie soll ein Kind das verstehen? Wird ihm da nicht eine zu hohe Last aufgebürdet?



    Hallo Musicafides,
    das ist zweifellos eine ganz schwierige Situation für alle.
    Das Kind fragt die Mutter immer wieder, wann er wieder bei ihr leben kann.
    Warum tut er das? Möglich und wahrscheinlich ist, dass er seine Mutter vermisst; sie war und ist seine (Haupt-)Bezugsperson.
    Meinst du, dass die Antwort der Mutter: "Du wirst jetzt immer bei deinem Papa und deiner Schwester bleiben, du kannst nie wieder bei mir leben" einfacher für ihn wäre?
    Möglicherweise führt die Antwort der Mutter garnicht dazu, dass er sich wie in eine Warteschleife fühlt, sondern dass er im Gegenteil erstmal Zeit bekommt sich bei euch einzugewöhnen, ohne gleich das Gefühl zu bekommen, dass er einen (jetzt) schmerzlich empfundenen und nicht zu verstehenden Verlust erleidet?
    Er ist jetzt ca. 4 Wochen bei dir?
    Vielleicht ist die Antwort der Mutter im Moment auch garnicht so ausschlaggebend dafür, wie er sich bei dir fühlt? Ob er sich nach einiger Zeit "zu Hause" fühlen wird.
    Möglich, wenn er sich nach einiger Zeit bei euch zu Hause fühlt, er der Mutter nicht immer wieder die Frage stellt:" Wann kann ich wieder bei dir leben."

  • Warum tut er das? Möglich und wahrscheinlich ist, dass er seine Mutter vermisst; sie war und ist seine (Haupt-)Bezugsperson.


    Das ist für mich recht plausibel. Die Mutter sieht derzeit ihren Sohn zweimal pro Woche (betreuter Umgang), was ich persönlcih für sehr viel finde, vielleicht sogar zu viel, damit der Sohn überhaupt Zeit bekommt, sich an sein neues Zuhause gewöhnen zu können ... gerade dann, wenn die Mutter ihm vermittelt, dass sie ja eigentlich wieder gesund ist und der Papa früher immer nur der Bespaßungsonkel war ..

    Meinst du, dass die Antwort der Mutter: "Du wirst jetzt immer bei deinem Papa und deiner Schwester bleiben, du kannst nie wieder bei mir leben" einfacher für ihn wäre?


    Nein, das wäre sicher nicht gut, weil der Sohn sich dann fragen würde, was er denn falsch gemacht hat, dass ihm seine Mutter weggenommen wurde (auch so etwas, was die KM ihm vermutlich vermittelt)

    Möglicherweise führt die Antwort der Mutter garnicht dazu, dass er sich wie in eine Warteschleife fühlt, sondern dass er im Gegenteil erstmal Zeit bekommt sich bei euch einzugewöhnen, ohne gleich das Gefühl zu bekommen, dass er einen (jetzt) schmerzlich empfundenen und nicht zu verstehenden Verlust erleidet?


    Glaube ich nicht. Wenn ihm gesagt wurde, dass es von seiner Geduld abhängt, dass er wieder bei seiner Mutter leben kann, wird er sich fragen, warum seine Geduld nicht ausreicht und er immer noch bei der für ihn falschen Bezugsperson lebt bzw. leben muss ...

    Er ist jetzt ca. 4 Wochen bei dir?


    ... und verhält sich ziemlich auffällig, z. B. Bemalen und Beschmieren von Möbeln und Wänden - so als sei das seine Art, gegen das "falsche" Zuhause aufzubegehren, wo er eben nicht mehr die (grenzenlosen) Freiheiten und die Aufmerksamkeit genießt, die er bei seiner Mutter hatte ...

  • wieso versuchst du es nicht mit der Wahrheit ?? Mit " er solle Geduld haben " das finde ich auch recht grausam.
    "Mama möchte gerne das du bei ihr wohnst- sehr gerne -aber geht nicht weil sie krank ist.
    Nicht aua krank aber krank wo sie Medizin braucht krank"


    Das versteht ein kleines Kind absolut und er wird verstehen irgendwann das du zumindest ehrlich zu ihm bist.
    Die meisten Kinder spüren instinktiv wer es ernst und ehrlich gut meint.
    Das das Kleine jetzt etwas auffällig ist wird ja wohl niemand verwundern.
    Es braucht Zeit sich alles einzupegeln und die habt ihr ja jetzt.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    2 Mal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • bei einer Schwangerschaft dauert es neun Monate, bis ein Kind "ankommt"-
    so etwas ähnliches berichten, und erzählen hier Plfegeeltern, bzw. Eltern, die ein Kind adoptieren, welches nicht mehr "neugeboren" ist....


    geb Euch einfach noch etwas Zeit- so etwas kann gar nicht von heute auf Morgen gehen :troest


    Bzgl. des Umgangs zur Mutter würde ich denken, dass zweimal die Woche regelmässig für den Kleinen sehr gut ist- je weniger, desto länger ggf. die Angst, sie sei wieder "weg"-
    das würde ich hier nicht unterschätzen...


    Beschmieren von Möblen und Wänden kann sooooooooooo viele Ursachen haben- ich denke nicht, dass man dies unbedingt hierauf schieben muss! Bzw. ist die einfachste Lösung selten die Richtige :brille

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Wie soll ein Kind das verstehen? Wird ihm da nicht eine zu hohe Last aufgebürdet? Leider ist sie nicht in der Lage, ihre Wünsche, mit dem Sohn


    Was glaubst du, welche Antwort er verstehen würde, welche Last weniger groß wäre?




    Nein, das wäre sicher nicht gut, weil der Sohn sich dann fragen würde, was er denn falsch gemacht hat, dass ihm seine Mutter weggenommen wurde


    Die Mutter soll ihm auf die Frage, wann er wieder zu ihr kann, nicht antworten, dass sie viel Geduld brauchen werden.
    Sie soll ihm aber auch nicht sagen, dass er nicht mehr bei ihr leben wird.


    Was soll die Mutter ihm deiner Meinung nach im Idealfall antworten, Musicafides?


    Zum Beschmieren der Wände: Für wie wahrscheinlich hälst du es, dass ein Kind von 2 einhalb Jahren auf einmal in eine völlig neue, ungewohnte Lebens- Situation gerät und dabei keinerlei Probleme auftauchen?

  • wieso versuchst du es nicht mit der Wahrheit ?? Mit " er solle Geduld haben " das finde ich auch recht grausam.
    "Mama möchte gerne das du bei ihr wohnst- sehr gerne -aber geht nicht weil sie krank ist.
    Nicht aua krank aber krank wo sie Medizin braucht krank"


    Ich bleibe, was meinen Sohn angeht, genauso wahrhaftig mit ihm wie ich es damals mit meiner Tochter gehandhabt habe. Ich kann ja nicht beeinflussen, was die KM ihm alles an Wünschen überstülpt, aber ich weiß auch schon, dass - wenn der Sohn ihr erzählt, was ich ihm gesagt habe (kann er jederzeit tun, es gibt da weder Geheimnisse noch andere Tabus von meiner Seite - also, dass seine Mutter krank ist und deshalb nicht für ihn sorgen kann), dass sie das vehement bestreiten wird. So ist er in jedem Fall mit zwei widersprüchlichen Aussagen konfrontiert.

    Was glaubst du, welche Antwort er verstehen würde, welche Last weniger groß wäre?


    Es stellt sich wohl so dar: die Mutter möchte, dass der Sohn wieder bei ihr ist (und vermittelt ihm das auch), der Sohn möchte das auch, aber die Mutter erklärt nicht, warum das eben nicht geht, sondern fördert durch ihr Verhalten bei ihm die Hoffnung, dass er auf absehbare Zeit zu seiner Mutter wird zurückkommen können. Die KM hat sich ja bei Gericht einverstanden erklärt, dass der Sohn bei mir lebt, und sie weiß, dass sie, um das zu ändern, einen Antrag beim Familiengericht stellen muss. Aber sie erklärt sich dem Sohn gegenüber eben nicht damit einverstanden, weil sie ihre eigenen Wünsche nicht zurückhalten kann oder will. So muss der Sohn die Last der Mutter mittragen, anstatt davon entlastet zu werden. Ich empfinde das als problematisch.

    Was soll die Mutter ihm deiner Meinung nach im Idealfall antworten, Musicafides?


    Im Idealfall, dass sie sich für den Sohn freut, dass er bei seinem Vater leben kann. Aber da sie eben nur den Verlust empfindet, das Kind nicht bei sich haben zu können (ihr nicht erfülltes Bedürfnis!), sind wir hier ganz weit weg vom Idealfall. Aber es wäre schon viel geholfen, wenn sie dem Sohn vermittelt, dass sie für ihn da ist, wenn immer sie sich sehen, anstatt ihm zu sagen, dass sie ihn am liebsten jeden Tag von morgens bis nachmittags sehen würde.

    Für wie wahrscheinlich hälst du es, dass ein Kind von 2 einhalb Jahren auf einmal in eine völlig neue, ungewohnte Lebens- Situation gerät und dabei keinerlei Probleme auftauchen?


    Hm ... also, er ist jetzt vier Jahre alt und ich verstehe, dass er den Wechsel erst einmal verkraften muss, aber es ist doch auffällig, dass er in der Pflegefamilie offenbar problemlos und gerne war, obwohl er seine Mutter da seltener gesehen hat. Ich glaube, es ist vor allem ihre Sehnsucht, die er übernommen hat und die es ihm jetzt schwer macht, wirklich anzukommen bei uns.

  • je weniger, desto länger ggf. die Angst, sie sei wieder "weg"


    Ich vermittle ihm, dass er seine Mama regelmäßig jede Woche sieht und das auch so bleiben soll - und hoffe, dass er nach einigen Malen spürt, dass sie verlässlich für ihn da ist und bleibt. Ich finde es ja schön, wie er sich auf seine Mama freut und freue mich mit ihm, vielleicht kommt ja die Zeit, wo er nicht mehr täglich mehrmals fragt, wann er sie denn wiedersehen wird ...

    Vielleicht ist die Antwort der Mutter im Moment auch garnicht so ausschlaggebend dafür, wie er sich bei dir fühlt?


    Ich denke schon, besonders wenn sie den Kindern vermittelt, je seltener sie die Kinder sehen könne, desto lieber wäre es mir. Sie kann ja von mir aus denken, ich würde ihr die Kinder vorenthalten wollen, aber es wäre für die Kinder einfacher, wenn sie mal aufhören könnte, ihnen ständig zu vermitteln, dass ich der böse Papa bin.

  • Die Mutter hat doch derzeit betreuten Umgang. Schaut dabei keiner drauf, was da läuft und was die Mutter dem Kind verspricht/erzählt/in Aussicht stellt?


    Vielleicht kansnt du das ja an dieser Stelle mal ansprechen und um ein gemeinsames Gespräch bitten, damit im Sinne eures Kindes eine entlastende Situation geschaffen wird. Irgendwann läuft ja der BU aus und dann wird es noch schwieriger. Vor allem, wenn die mutter dann vielleicht euren Sohn einbehält und dies mit seinem Wunsch bei ihr zu bleiben begründet

  • Die Mutter hat doch derzeit betreuten Umgang. Schaut dabei keiner drauf, was da läuft und was die Mutter dem Kind verspricht/erzählt/in Aussicht stellt?


    Doch, durchaus. Die KM hält sich ja auch weitgehend an die besprochenen Regeln, solange sie beobachtet wird, aber eben auch nur dann ...

    Vielleicht kansnt du das ja an dieser Stelle mal ansprechen und um ein gemeinsames Gespräch bitten, damit im Sinne eures Kindes eine entlastende Situation geschaffen wird.


    Ich melde solche Auffälligkeiten (für die Kinder schädliche Äußerungen der KM) immer wieder an das zuständige Fachpersonal. Für die Kinder wird normalerweise ja schon eine entlastende Situation geschaffen, dass die KM erst nach uns von den begleiteten Umgängen weggeht. Dass die KM irgendwann den Sohn einbehält, halte ich für möglich, aber ausschlaggebend für den Aufenthaltsbestimmungsort ist nicht der Wunsch des Sohnes, sondern das gemeinsame Einverständnis der Eltern.


    Ein gemeinsames Gespräch (mit der KM) gab es ja schon, aber es ist schon extrem schwer gewesen, die KM überhaupt von ihren Wünschen (unbegleiteter Umgang) hin zu lenken auf die Weiterentwicklung der Umgänge (in Zukunft nur noch einen Termin pro Woche z. B.). Von Kooperationsfähigkeit oder -willigkeit keine Spur - sie fühlt sich einfach nur ungerecht behandelt und will nicht verstehen, warum sie eben derzeit nur begleiteten Umgang hat. Mal sehen, wann sie beim Familiengericht ABR oder alleiniges Sorgerecht beantragt.

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Du schreibst, dass Du glaubst oder Dein Sohn, dass Du für ihn "die schlechtere Lösung" bist; das solltest Du nicht mal im Ansatz denken oder glauben, dass Dein Sohn dies fühlt.


    Gib einfach Dein Bestes, gib Deinem Sohn alle Liebe und vertraue darauf, dass er es merkt und fühlt.


    Du bist ein Mensch, der unglaublich viel reflektiert und das ist auch gut so, aber manchmal muss man/frau die Dinge einfach "laufen" lassen.


    Der Spruch "alles wird gut" wird oft als dämlich oder zu simpel angesehen, aber 50 % aller Probleme lösen sich von selbst.


    Du hast jetzt Deinen Sohn und Deine Tochter - alles was Du wolltest, der Rest kommt von allein...

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Du schreibst, dass Du glaubst oder Dein Sohn, dass Du für ihn "die schlechtere Lösung" bist; das solltest Du nicht mal im Ansatz denken oder glauben, dass Dein Sohn dies fühlt.


    Du hast schon recht, ich bin ja selbst auch davon überzeugt, dass das Zuhause bei Schwester und Vater für meinen Sohn die beste Lösung ist. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass ich keine andere Bezugsperson ersetzen kann oder will (insbesondere nicht die Mutter). Es wäre für mich allerdings trotzdem nicht verwunderlich, wenn mein Sohn (derzeit noch) empfindet, dass sein Zuhause bei uns für ihn die schlechtere Lösung ist - die Freiheiten, die ihm seine Mutter gegeben hat, kann und will ich ihm nicht geben - ich habe selbst den Anspruch, meine Kinder zu erziehen und nicht als Kronprinzen und -prinzessin zu behandeln.

    Du hast jetzt Deinen Sohn und Deine Tochter - alles was Du wolltest, der Rest kommt von allein...


    Von allein vermutlich nicht ganz - und ich wollte bzw. will es nicht für mich, sondern zum Wohl meiner Kinder (so hast Du es vermutlich auch gemeint). Und damit nehme ich auch in Kauf, dass die Mutter mir auf Weiteres eben keine Entlastung wird sein können - aber da bin ich sicherlich in guter Gesellschaft bei uns Alleinerziehenden hier und anderswo ...


  • Du hast schon recht, ich bin ja selbst auch davon überzeugt, dass das Zuhause bei Schwester und Vater für meinen Sohn die beste Lösung ist. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass ich keine andere Bezugsperson ersetzen kann oder will (insbesondere nicht die Mutter). Es wäre für mich allerdings trotzdem nicht verwunderlich, wenn mein Sohn (derzeit noch) empfindet, dass sein Zuhause bei uns für ihn die schlechtere Lösung ist - die Freiheiten, die ihm seine Mutter gegeben hat, kann und will ich ihm nicht geben - ich habe selbst den Anspruch, meine Kinder zu erziehen und nicht als Kronprinzen und -prinzessin zu behandeln.


    Von allein vermutlich nicht ganz - und ich wollte bzw. will es nicht für mich, sondern zum Wohl meiner Kinder (so hast Du es vermutlich auch gemeint). Und damit nehme ich auch in Kauf, dass die Mutter mir auf Weiteres eben keine Entlastung wird sein können - aber da bin ich sicherlich in guter Gesellschaft bei uns Alleinerziehenden hier und anderswo ...


    Warte ab, bis er größer ist - meine Tochter wird auch sehr verwöhnt bei ihrem Vater und trotzdem ist sie lieber bei mir. Ich bin wesentlich strenger als ihr Vater. Oftmals empfingen Kinder instinktiv "Grenzen setzen" als die bessere Erziehungsmethode.


    Es ist für ein Kind schlimm, wie ein haltloses Blatt im Wind durch Leben zu gehen...


    Wenn Du innerlich fest überzeugt bist, dass Deine Kinder bei Dir besser aufgehoben sind, strahlst Du das auch für die Kids aus - Vertraue auf Deine Fähigkeiten... :strahlen

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Die Mutter hat doch derzeit betreuten Umgang. Schaut dabei keiner drauf, was da läuft und was die Mutter dem Kind verspricht/erzählt/in Aussicht stellt?


    Es wird wohl auf ein außerplanmäßiges Gespräch beim Jugendamt hinauslaufen, bei dem der KM verdeutlicht werden soll, dass die beim Träger aufgestellten Regeln (z. B. keine Bezugspersonen zu diskreditieren, keine Dinge in Aussicht stellen, die man nicht einhalten kann) generell gelten und nicht nur, wenn die Umgänge stattfinden ... und bei der wir uns auf einen wöchentlichen Termin für die Umgänge einigen wollen (das wird auch vom Träger so befürwortet).


    Auffassung des Trägers ist ferner, dass die KM gemeinsame Aktivitäten nicht vorschlagen darf, zumindest wenn die Kinder dabei sind. Auch wenn ich die Meinung des JA bzgl. Umgang teile, sind solche Fragen zwischen den beteiligten Erwachsenen zu klären - auch da sollte sie die Kinder nicht mit hineinziehen.

  • Hallo ....


    meiner Meinung nach liegst du genau richtig mit deiner Einschätzung, dass die KM nicht in der Lage ist, mit eurem Sohn "Tacheles" zu reden und dieser deshalb die Sehnsucht der Mutter durch sein auffälliges Verhalten unterstreicht.
    Habe hier arge Probleme mit meinem 8 jährigen, der durch schwammige Aussagen des KV permanent gegen mich arbeitet und das ist übelst anstrengend. Hier wird nicht mal vom KV aus konkrete Dinge angesprochen, es reichen zukunftsträchtige halbherzige Äusserungen und ein tränenerfüllter Blick, um dieses Kind in seiner Entwicklung zu stören, durch Probleme eines Erwachsenen, der diese auf ihn übertragt, ihn daran teilhaben lässt ....
    Persönlich rate ich dir zur Ehrlichkeit und was du sowieso schon machst, die Dinge beim Träger ansprechen.
    Dein Sohn wird weiterhin darauf "reagieren" auch nach Konsequenzen für die KM, wie z.B. Umgänge verringern.... seine Reaktion wird stetig bleiben, seine Enttäuschung und seine Wut finden einen Weg auszubrechen,
    vll wird es aber mit der Zeit weniger, wenn die Mutter auf Distanz gehalten wird.
    In unserem Fall habe ich, nach einem gemeinsamen Gespräch immer noch zu kämpfen, denn der KV konnte leider nur unter Tränen den Umzug verneinen, was Sohnemann Futter gab, es immer wieder zu versuchen, es war nicht klar genug, nicht stark genug, es gab ihm doch Hoffnung, dass es doch klappen könnte...... super anstrengend für mich, oft spiele ich mit dem Gedanken ihm das Kind vor die Tür zu setzen: Hier mach mal..... DANN müsste er reagieren, erst unter Druck wird er klar und deutlich ...


    Aber das ist natürlich keine Maßnahme für dich, nur gut, dass du damit nicht alleine sitzt !


    Viel Geduld und Kraft

  • Ich habe jetzt nicht mitbekommen wie alt der kleine ist. Aber ich würde ihm sagen das es in ordnung ist seine Mama zu vermissen und das auch die Mama ihn vermisst. das es aber im moment nicht geht bei der Mama zu wohnen. Es aber wieder geht wenn sie ganz gesund ist. Und bis sie gesund ist, ist er beim Papa und der passt gaaaz doll auf ihn auf. Und es ist absolut in Ordnung die Mama zu vermissen und gleichzeitig gerne beim Papa zu sein.


    Du musst Ihm die Verantwortung nehmen und Ihm helfen wie man beide lieben kann.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
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