Bin ich so auf dem Holzweg?

  • Hallo


    Bevor ich jetzt meine Ablehnung ans JuA schreibe:


    Situation in Kürze: Vater sagt von ihm festgelegten Umgangstermin ab. An den anderen WE im Dezember habe ich mit Kind was geplant. Vater will den 19 - 21.12 Beim JuA behauptet er, ich hätte den 26.12. abgelehnt. Nun sagt er dort, er müsse am 28.12 arbeiten und bittet erneut um den 19.


    Er würde Junior um 17:00 abholen, eine knappe Stunde in die nächste Stadt fahren, am nächsten Tag zu dem von mir geplanten Termin zurück bringen (wieder eine knappe Stunde Fahrt hin), ich ginge dann mit Junior um 15:00 ins Musical , dann geht es eine knappe Stunde zurück, um dann am nächsten morgen wieder eine knappe Stunde her zu fahren und Junior früh um 10:00 abzugeben.


    Ich finde das absurd. Da macht es mehr Sinn, er holt Junior früh am 26. und bringt ihn spät am 27.12 zurück. Das hingegen lehnt er ab. Ein Stück weit verständlich (würde er es denn klar äußern, so ärgert es mich), denn dann müßte er den einzigen englischen Weihnachtstag (den 25) nachmittags auf die Bahn und fahren, am 27. 12 früh zurück um dann am 28.12 zu arbeiten. Für ihn Stress. Aber Junior muß den Stress mitmachen?


    Ich lehne ab, auf Grund der von Ex (eben nicht) angegebenen Termine habe ich geplant. Nun muß er meiner Meinung nach damit leben, dass ich eben einmal (!) nicht schieben will.


    Gruß

  • Nö, kann ich verstehen :winken:


    Edit: ich meine, ich kann DICH verstehen, finde es auch "absurd", sozusagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Maumau ()

  • Was spricht denn gegen den Vorschlag vom KV? Außer dass Du meinst, es wäre zu stressig?


    Ich könnte mir vorstellen, dass Junior das Fahren gar nicht viel ausmacht.


    Ich kann Dich aber verstehen hinsichtlich Absage des KV seines Vorschlags und dann will er wieder bestimmen usw. Du stehst vor dem klassischen Dilemma nachgeben oder nicht. Ich denke, beides ist möglich, letztlich ist es Deine Entscheidung.

  • Lucca, ich würd nicht verschieben!
    Das hatte ich voriges Jahr und aus Wut hat er dann das Kind nach den nächsten Umgang nicht nach Hause gebracht.
    Aber, irgendwo und irgendwann muss Mensch mal Grenzen setzen.
    letzendlich hab ich da auf lange Sicht mehr erreicht....

  • Junior macht die Fahrerei etwas aus, er mault und motzt schon länger.


    Findest Du einen solchen Umgang wirklich vernünftig, sinnvoll? Würdest Du selber eine solche Verabredung wahr nehmen, wenn Du am Nachmittag dazwischen eben etwas geplant hast? Jeder normale Mensch würde dann absagen, weil eben schon etwas geplant ist. Warum soll ein Kind das müssen? Warum muß das Kind verzichten (nämlich auf den Weihnachtsmarkt anschließend, den Bummel vorher) und sich ins Auto hauen, insgesamt für vier Stunden innerhalb von 41 Stunden, dazwischen zwei Nächte.


    Mich ärgert sowas. Der Vater will auf dem Rücken des Kindes für sich Umgang durchdrücken , ohne Rücksicht oder Empathie hinsichtlich des Kindes. Was spricht gegen meinen Vorschlag? Öhm. Das der Vater den Stress hat?


    Gruß

  • Na ja, das stimmt schon. Aber der Vater muss doch selbst wissen, ob er sich den Stress zumuten will, oder?


    Ich bin ehrlich gesagt zwiegespalten was Deine Frage angeht. Einerseits denke ich, Umgang ist doch auch gut für das Kind und dann ist es eben so, dass der Vater seinen Willen bekommt, hauptsache das Kind hat Spaß. Andererseits hast Du natürlich schon recht mit dem, was Du sagst.


    Ich glaube, ich hätte tatsächlich den Umgang stattfinden lassen, aber ob das in Deiner Situation auch das richtige ist, das weiß ich nicht.

  • Halvar, Junior habe ich diesmal bewußt nicht gefragt. Es gab ja schon im Vorfeld Ärger und Junior hängt dazwischen. Das müssen die Großen klären. Junior will nicht fahren. Damit kommt er auch völlig aus dem Blauen heraus um die Ecke. Er bettelt den Vater an, doch "hier", also im Ort, zu bleiben. Auf dem Ohr ist der Vater taub.


    Da spielt so einiges rein: Der Vater spart über 100€, da er in der anderen Stadt eine sehr günstige Unterkunft haben kann. Wir haben hier als Paar (glücklich) in der Stadt gewohnt. Er will nicht hier durch die Straßen laufen, und Next will das auch nicht. Wobei ich mich weigere, nun auch noch Nexts Befindlichkeiten zu berücksichtigen.


    Im Moment sagt Junior von sich aus, dass er den Vater gar nicht sehen will. Auf dem Ohr bin dann ich wieder taub und wechsel das Thema. Ich denke, Junior liebt den Papa, ist aber mit den Umständen unzufrieden. Kein Umgang ist da keine Lösung und steht nicht zur Debatte.


    Mir geht es aber darum, ob ich denn so spinnert bin, oder ob des Vaters Vorstellungen hier absurd sind. Warum mutet man dem Kind zu, was man für sich selber ablehnt? Was soll solch ein Umgang? Der Vater wollte Weihnachtsgeschenke "abgeben", auch sowas, was ich doof finde (aber nur hier und sonst nirgends kommentiere). Ich mein, dafür reicht ein "Vorbeifahren". Oder eben die Post. Oder wie letztes Jahr, irgendwann im Januar. Oder eben im Vorfeld anders planen. Jedenfalls nicht erwarten, dass ich als Ex und das eigene Kind auf Befehl und Order zur Verfügung stehen.


    Gruß

  • Also um das ganz deutlich zu sagen...zur Verfügung stehen musst und solltest Du nicht!


    Spinnert bist Du auch nicht...aber für mein Empfinden sind auch die Wünsche des Vaters nicht absurd...für mich ist es irgendwo dazwischen.


    Du kennst Junior besser als wir alle. Wenn Du meinst, dass es für Junior eine Belastung ist, dann würde ich absagen. Wenn Du meinst, dass Junior Spaß dran hätte, dann würde ich vielleicht einmal über meinen Schatten springen.

  • Lucca


    Die Frage war nicht gemeint das du dich erklären sollst, sorry falls das falsch rüber kam.


    War eher reflektierend gemeint und das kannst auch nur du beurteilen. ;-)


    Gibt auch bei mir Situationen, bei denen ich bewusst meine Junior nicht frage.


    Wir handhaben das generell mit dem Umgang schieben so, dass geguckt wird, was macht am meisten Sinn um Stress für alle zu vermeiden. Und wenn es mal keine Lösung gibt, wird halt nicht geschoben, dann geht das halt mal nicht.


    Und spinnert bist du mit Sicherheit, wie jeder lebendige Mensch, aber nicht in diesem Punkt. :-D


    Glaube das siehst so insgesamt richtig und auch bewusst reflektiert.

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Das ganze Wochenende ist zerissen, wenn es so, wie vom KV gewünscht, durchgeführt wird. Es gibt Kinder, die das "vetragen" und "wegstecken", aber es gibt halt auch Kinder, für die so etwas "zu viel des Guten" ist.


    Wenn ich mit meinen Kindern langfristig einen Musical-Besuch mit allem drum und dran geplant hätte, würde ich erwarten, dass der KV das auch respektiert. Nun ist das so eine Sache mit den Erwartungen, aber wenn der Knirps ;) bereits von sich auch sagt, dass er nicht fahren möchte, dann wäre für mich eigentlich alles klar. Manchmal ist weniger, dafür aber ruhig und zusammenhängend, mehr und besser.


    Aber Luca, ganz ehrlich: letztendlich ist es egal, was andere sagen. Im Endeffekt ist es deine Entscheidung. Und hier kennt vermutlich keiner, bzw. die Wenigsten deine genaue Situation und sämtliche Faktoren, die dazu führen, dass du "Nein, so nicht!" sagst. Verstehst du, was und wie ich das meine? Geht ein wenig in die Richtung "inneres Standing" ;):rotwerd .


    Bei uns läuft bzw. lief es so, dass bei besonderen Dingen der Umgang durchaus auch mal verschoben wurde - dann aber im gegenseitigen Einvernehmen und es gab auch immer gute Gründe dafür.

  • Mir geht es aber darum, ob ich denn so spinnert bin, oder ob des Vaters Vorstellungen hier absurd sind.

    Manchmal gibt es nicht entweder oder, sondern meist ist das eine Mischung... ich finde nicht, dass man das absolut und kategorisch festlegen muss. Ich finde auch beide Postitionen verständlich und in sich schlüssig. Nur; wie bekommt man das nun unter einen Hut?!


    Das ganze Wochenende ist zerissen, wenn es so, wie vom KV gewünscht, durchgeführt wird.

    Echt?? Man könnte auch behaupten, das Trennungskind hat die Chance an einem Tag etwas tolles mit Mama zu machen und trotzdem die Gelegenheit, Zeit mit dem Vater zu verbringen. Sowas ist Alltag für "Nichttrennungskinder" und ich glaube, da käme niemand auf die Idee zu sagen, das Wochenende sei zerrissen :frag . Ich finde auch hier und da mal ne Stunde fahrt am Wochenende ist normal... ich mute meinen Kindern da mehr zu, und sie beschweren sich darüber nicht, im Gegenteil. Also eine Fahrt von einer Stunde als Zumutung zu bezeichnen, auch wenn man 4 davon zusammenaddiert und damit eine mächtige Zahl produziert, finde ich schwierig. Meine Kinder fordern beispielsweise sogar aktiv Freizeitaktivitäten ein, zu denen man weiter fahren muss. Oder wenn wir Oma und Opa besuchen, fahren wir länger als ne Stunde... ich käme nie auf die Idee, das die Kinder das stresst. Natürlich gibt es Kinder, die das Autofahren an sich hassen, da muss man dann vielleicht gucken, das man den Radius auf das nötigste beschränkt, prinzipiell absurd finde ich es aber erst mal nicht.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Campusmami,


    fährst Du am späten Nachmittag eine Stunde zum Beispiel zu den Großeltern, übernachtest dort, fährst am nächsten Tag wieder zurück um in der Stadt was zu unternehmen und dann abends erneut zur Übernachtung zu den Großeltern, um dann nach dem Frühstück wieder zurück in die Stadt zu fahren? Oder findest Du das stressig? Deine Kinder machen das klaglos mit? Ist das Alltag von Nicht-Trennungskindern? Wohl eher überhaupt nicht. Produziere ich eine mächtige Zahl indem ich die effektive Fahrtzeit angebe, die innerhalb von einem kurzen Wochenenden gefahren wird? Was ist unpassend daran, diese im Blick zu haben?


    Und warum wird eigentlich dem Vater nicht zugemutet, den Stress auf sich zu nehmen? Er könnte ja "einfach" am Ort bleiben, damit würde die effektive Umgangszeit sprunghaft steigen.


    Gruß

  • Lucca, was möchstest Du denn hören?


    Für Junior hält sich der Stress in Grenzen, denke ich. Er wird gefahren, hat einen Termin mit Dir und Zeit mit dem Vater. Richtigen Stress hat der Vater, der das Kind hin- und herfährt. Aber wenn er sich den Stress antun will...
    Aber wie auch schon viele andere schrieben, entscheiden tust Du, was auch immer wir hier schreiben.

  • ährst Du am späten Nachmittag eine Stunde zum Beispiel zu den Großeltern, übernachtest dort, fährst am nächsten Tag wieder zurück um in der Stadt was zu unternehmen und dann abends erneut zur Übernachtung zu den Großeltern, um dann nach dem Frühstück wieder zurück in die Stadt zu fahren? Oder findest Du das stressig? Deine Kinder machen das klaglos mit? Ist das Alltag von Nicht-Trennungskindern?

    Nein Aber ich fahre für 3 Stunden zu meinen Eltern und dann am nächsten Tag zu meiner Schwester in der gleichen Stadt und schlafe zu Hause... Macht 6 Stunden Fahrzeit am Wochenende und ich finde das normal. Die Kinder auch... Natürlich wäre es effektiver dort zu übernachten, aber das möchten wir nicht :-D... so hat jeder andere Dinge, die Ihm stress bereiten ;-):brille .


    Er könnte ja "einfach" am Ort bleiben, damit würde die effektive Umgangszeit sprunghaft steigen.


    Na ja, ich schrieb ja weiter oben schon, dass beide Positionen in sich schlüssig, aber eben schwer zu vereinbar sind. Und lösungsoriertiert, heißt für mich einfach, nicht zu schauen, was der andere machen könnte/müsste/sollte, sondern zu schauen, welche Schrauben man selbst drehen kann.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Also solche Wochenenden mit so einer hin- und her Fahrerei hatten wir auch schon öfter und die waren KV unabhängig (nebenbei bemerkt) und es war purer Stress.
    Kind war Sonntag abend tot und der Montagmorgen war heulen und Zähne klappern. Das Wochenende selber war eine Abwechslung aus jammern und weinen.
    Bei uns ist aber auch in der Woche immer ziemlich viel los und das Wochenende sollte eigentlich zum Ausruhen da sein. Klar mit Events, aber nicht eine unaufhörliche Aneinanderkettung von Highlights mit langen Autofahrten dazwischen.
    Aber ich kenne auch Leute die stehen auf sowas, die brauchen das... ist halt ne Typfrage
    Ich finde aber, man muss sich nicht schlecht fühlen, wenn man für sich und sein Kind entscheidet, dass man nicht der immer 300% Vollgas auf der Überholspur ist...
    Und gerade jetzt zur Weihnachtszeit ist ja eh immer schon so viel Trubel mit Weihnachtsfeiern, Nikolas, Laterne laufen ect.

  • Wie schon geschrieben wurde, es kommt auf das Kind an. Wir Erwachsene finden die Dinge meist stessiger und denken komplizierter als ein kleines Kind. Meiner Tochter würde das z.B. nichts ausmachen. Mir als Fahrer würde das persönlich tierisch auf den Keks gehen, aber wenn der Papa das gerne so machen möchte, ist das ja sein Problem.


    Ich persönlich würde generell sagen: es lohnt auch prinzipiell nicht dafür ein Fass aufzumachen, ABER dein Sohn sagte ja bereits, dass er das persönlich nicht so toll findet. Die Frage ist jetzt nur, stresst ihn das wirklich nachhaltig oder hat er bei dem Gedanken daran bloß keine Lust, was ihn aber in der Situation selbst vielleicht fünf Minuten beeindruckt und er kann ansonsten den Umgang genießen. Aber das ist eine Frage, die nur du beantworten kannst. Je nachdem würde ich es canceln.


    Liebe Grüße


    Arabella

  • Also mich würde schon die Art und Weise ankotzen.. der Vater sagt den von ihm gesetzten Termin ab und als sein Wunsch Ersatztermin nicht frei ist rennt er zum Jugendamt und zieht über die Böse Mutter her die ihm Weihnachten verbietet.

  • Hallo Lucca,
    es geht hier um ein Wochenende kurz vor den Ferien!
    Ich war/ bin auch Freund von Elternhopping an Umgangswochenenden, aber in diesem Fall hätte ich gesagt: So what!
    Dein Sohn hat danach Ferien, er wird es aushalten und er hat endlich seinen Papa mal wieder gesehen.
    Durch Eure Entfernung und den Jobwechsel des KVs sollten sich alle Seiten etwas flexibler und entspannter zeigen, es ist für das gemeinsame Kind!


    LG Lotta, die das Hopping jedes Jahr zu Weihnachten hat und es nach wie vor doof findet...Sohnie freut sich, weil er bei uns beiden Weihnachten feiern kann

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!