Mein Freund

  • Hallo


    Ich habe seit ungefähr 2 Monaten einen Freund.Alles ganz gut und schön,wir verstehen uns prima können zusammen lachen und das wichtigste er mag meinen kleinen.Nun hat er mir am Anfang der Woche eine SMS geschickt mit den Bekenntnis das er mich liebt. Irgentwie weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.Ich mag ihn aber Liebe ist es noch nicht.Ich habe Angst Ihn zu enttäuschen.Möchte ihn auch nicht verlieren.


    Am kommenden Wochenende wollen wir zum Sachsen Anhalt Tag nach Wernigerode. Normalerweise würde nur mein kleiner Sohn mit uns mitkommen.Heute abend hat er mir eröffnet das sein Bruder mit uns mitkommt.Ich habe nichts gegen seinen Bruder er kümmert sich viel um ihn weil er durch eine Kinderkrankheit leicht geistig behindert ist.Aber ich habe das Gefühl das seine Mutter da ihre Finger im Spiel hat und den jüngeren Bruder als Aufpasser mitschickt.Er sagt es ja nicht das es so ist nur das der Bruder mal etwas anderes sehen soll..Sie scheint eifersüchtig zu sein .Jedesmal wenn wir zusammen unterwegs sind ruft Sie an.Irgentwie fällt das auf und wenn ich was dazu sage wiegelt er ab.


    Ich möchte nicht überall bei Unternehmungen den Bruder dabei haben weiß aber auch nicht wie ich damit umgehen soll.So eine Situation hatte ich noch nicht.Vielleicht weiß ja jemand von euch einen Rat.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • puuuuuuuhhhhhh, das ist schwer. Familien mit beeinträchtigten Familienmitgliedern haben oft ein anderes Verhältnis. Du mußt für dich entscheiden ob du damit leben kannst. Denn sp. wenn die Schwiegereltern nicht mehr leben, liegt die "Verantwortung" bei deinem Partner. So ein besonderes Familienmitglied ist eine Aufgabe für alle (die diese Aufgabe tragen wollen)

  • Ich habe da schon öfter und länger drüber nachgedacht und bin mir nicht wirklich sicher ob ich damit leben möchte.Vielleicht ist das mit ein Grund das ich die Beziehung eher langsam angehen lassen möchte.Ich bin ja nun wirklich ein gebranntes Kind und vielleicht deshalb vorsichtiger als früher wo ich noch jünger war.


    Er hat seine eigene Wohnung ist allerdings zu jeder Mahlzeit bei den Eltern und das obwohl er eine voll eingerichtete Küche hat.Zusätzlich habe ich das Gefühl das seine Mutter ihn an die Leine legt.Einkaufen immer mit den Eltern zusammen usw. Ich habe auch lange Zeit mit meinen Eltern zusammengelebt.Allerdings jeder in seiner eigenen Wohnung.Aber das was bei ihm und seinen Eltern läuft gab es bei uns in dieser Version nicht.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • Is eben anders, überleg mal, was is, wenn die Eltern mal nich mehr sind - da hta jeder volle Verantwortung für alle andern.
    Wenn das Geschwisterkind nicht in einer betreuten Einrichtung wohnt, wird das wahrscheinlich auch die nächsten Jahre so bleiben - alle für einen - einer für alle. Da kannst du mitziehen, mußt es aber nicht.

  • Eine schwierige Situation.....


    Aber andererseits, Familie ist Familie. So wie Dein Freund, Deinen Sohn akzeptieren muss, der zu Dir gehört, musst Du seinen Bruder akzeptieren, wenn Du mit ihm zusammen sein möchtest.


    Denn meiner Meinung nach kannst Du keine Entscheidung für Dich und gegen die Familie/den Bruder fordern.... und mit Behinderung ist die Verantwortung einfach eine andere.....

  • Ich sehe es wie Anmida...Du hast Deinen Sohn, er seinen Bruder für den er sich verantwortlich fühlt.


    Stell Dir vor er würde sagen, daß er Deinen Sohn nicht ständig dabei haben will...das ist verletzend und egoistisch.


    Daß er ständig bei Muttern iss würde ich komisch finden. Hat er kein eigenes Leben?

  • Mach keine Grundsatzentscheidung draus - die steht nicht an :-)


    Ist es gut und schön für dich den Bruder dabei zu haben, ja. Stört es dich irgendwie - nein. Ist er vor den Kopf gestoßen, erkläre ehrlich was du dir wünscht und was dich stört - dann kommt ihr ins gespräch !

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Doch es stört mich den Bruder überall dabei zuhaben.Er ist ja fast überall dabei und ich sage immer brauchen wir einen Aufpasser.Er isst immer bei den Eltern und auch wenn wir ein Date hatten und ich bin auf dem Heimweg geht er noch zu seinen Eltern.


    Klar stimmt das schon er hat seinen Bruder und ich meinen Sohn.Allerdings ist der ja jedes zweite Wochenende beim KV und der Bruder ist ständig dabei.Ich weiß auch das ich keine Entscheidung von ihm fordern kann aber wie gehe ich damit um.Er wird eines Tages die Verantwortung für seinen Bruder übernehmen müssen wenn die Eltern nicht mehr sind und für mich stellt sich die Frage ob ich die Beziehung in dem Wissen weiterführen will und kann.Ob ich damit leben kann eines Tages auch für den Bruder sorgen zu müssen.Ich habe selber zwei Söhne und einer lebt schon fast sein eigenes Leben und wird eines Tages ausziehen.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • Hallo,


    also mir wäre der Mann zu sehr in seiner Familie eingebunden! Ich könnte das so nicht. Und da ich einerseits nicht glaube das sich dies jemals von alleine ändern wird und andererseits nichts von "umerziehen" halte - würde ich mich aus diesem Verhältnis allmählich herausziehen. Ne schwierige Sache wenn man Gefühle hat, aber pragmatisch betrachtet wäre dies wohl das Beste.

  • Nun, dann solltest Du Deinem Freund gegenüber so fair sein, die Sache zu beenden.


    So wie ich es sehe fällt es Dir schwer, den Bruder als Mitglied seiner Familie zu akzeptieren und somit wird das immer ein Streitpunkt zwischen Euch bleiben.


    Du sagt Deine Kids ziehen bald aus und sind ja jedes zweite Wochenende beim Vater.
    Er ist nicht in dieser glücklichen Position.


    Er zeigt Verantwortungsgefühl und dem Bruder ist es zu wünschen, daß er mit seinem Bruder jemanden hat, der auch nach dem Tod seiner Eltern für ihn da ist und ihn nicht wegen einer Freundin fallen lässt.


    Deinem Freund würde ich wünschen, daß er jemanden findet, der ihm hilft diese Last zu tragen und nicht verlangt, diese abzuwerfen.


    Ich würde das Ganze nicht unnötig hinauszögern.

  • Hi,


    ich denke man sollte unterscheiden zwischen einem verantwortungsbewußten Mann, der sich mit den Eltern gemeinsam um den beeinträchtigten Bruder kümmert undder auch bereit ist diese Verantwortung später auch ohne die Eltern zu tragen und dem Bedürfnis auch ein eigenes Leben zu führen und Freiräume ohne Bruder und Eltern zu haben.


    Klar, ist verständlich, dass er den Bruder immer mal wieder zu gemeisamen Unternehmungen mitnimmt, aber es darf nicht darauf hinauslaufen, dass er immer und ständig dabei ist. Grade als Paar, das noch nicht lange zusammen ist braucht man Zeiten und Erlebnise zu zweit. Wenn diese sich auch die eigenen 4 Wände und das Bett beschränken ist das áuf Dauer eindeutig zu wenig.


    Du wirst um ein klärendes Gespräch nicht umhinkommen. Dabei solltest du für dich erstmal klar sein ,was du möchtest und was du bereit bist mitzutragen. Wenn dein Wunsch ist Zeit mit ihm zu verbringen ohne das seine Familie §reinfunkt" dann sag ihm das deutlich. Erklär ihm, dass du eben auch Paarzeiten brauchst, wenn er eine längere feste Beziehung mit dir möchte. Geht abernur, wenn du dir grundsätzlich vorstellen kannst mit ihm zu leben, auch wenn er später für seinen Brundersorgen muss/möchte.


    Hellhörig würde ich aber (auch wenn Familien mit diesem Hintergrund eh einen anderen Zusammenhalt haben), wenn der Mann Ü30 ist und sich immer noch so sehr in die Abhängigkeit der Mutter (Eltern) begibt. Da hat wohl dann kein Abnabelungsprozeß stattgefunden und wird es sicher nur noch schwer. Ob man mit einem "Muttersöhnchen" leben will und den Begleitumständen ,wie die "liebe Schwiegie,die es doch nurgutmeint" muss man selbst wissen ;-)


    Gruß Tina

  • Mein Freund ist 40 Jahre alt.Nach seiner Aussage hatte er bislang kaum Freundinnen und ich denke das der Grund seine Eltern vor allem seine Mutter ist.Sie hält auch mich für zu alt und möchte wohl noch eigene Enkelkinder.Das kann ich Ihr nicht mehr erfüllen.


    Bis jetzt hatte ich eine Schwiegermutter die viel zu weit weg wohnt um mir in unser Leben reinzureden dann hätte ich sie auf der Nase und so wie es sich schon jetzt abzeichnet legt Sie ihren Sohn an die Leine.Irgentwie unvorstellbar das ein Mann in dem alter sich so gängeln lässt.Ich habe auch viel für meine Eltern getan aber so war es eben doch nicht.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • Ich weiß auch das ich keine Entscheidung von ihm fordern kann


    doch, das kannst du! Musst du irgendwann auch...


    Denkar wäre die Variante: an den WE, wo Kind bei KV ist, willst du allein sein mit ihm.
    Wie wollt ihr euch denn sonst richtig kennenlernen?

    Verbittere nicht, sondern wandle das Gute in schöne Erinnerungen... Vergiss das Schlechte

  • Scary, zieh Dich da raus!


    Und ich sag das mit dem Hintergrund weil ich bei Dir grad die Story meiner beiden Cousins lese. Mein gesunder Cousin ist 45 Jahre und sein schwer geistig behinderter Bruder 43. Der Ältere hat den jüngeren auch immer dabei, da beide im Haus der Mutter leben. Der gesunde in ner eigenen Wohnung.


    Die Freundin meines Cousins hat sich damit sehr gut arrangiert, aber es ist im Prinzip eine Beziehung zu dritt.


    Mach Dir keine Vorwürfe, es kann nicht jeder mit so einer Situation leben, ich selber auch nicht.


    Da Du selber sagst das Du von Liebe weit weg bist, geh bevor es für ihn noch tiefer emotional wird.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo,


    ich tendiere auch in die Richtung wie Anmida und Monsterkrümel.


    Ich hab gerade mal geguckt, wie alt Du bist. Ohne Wertung jetzt, Du bist halt keine 20 mehr und wirst auch keinen 20jährigen mehr als Partner haben.


    In "unserem" Alter haben viele Menschen eine Vorgeschichte. Hat ein neuer Partner von Dir vielleicht keinen Bruder im "Schlepptau", so wird es vielleicht eine Ex-Frau geben, oder selber eigene Kinder...


    Ich muß in meiner Beziehung auch die Vorgeschichte meines Partner mittragen, was es manchmal sehr sehr schwer macht. Bin aber halt auch keine 20 mehr. :frag:lach


    Ich kann verstehen, daß es Dich stört, absolut.


    Du solltest Dich aber wirklich rechtzeitig entscheiden. Das mit dem Bruder wird sich nicht ändern denke ich. :kopf

  • Er wird eines Tages die Verantwortung für seinen Bruder übernehmen müssen wenn die Eltern nicht mehr sind und für mich stellt sich die Frage ob ich die Beziehung in dem Wissen weiterführen will und kann.Ob ich damit leben kann eines Tages auch für den Bruder sorgen zu müssen.


    Er zeigt Verantwortungsgefühl und dem Bruder ist es zu wünschen, daß er mit seinem Bruder jemanden hat, der auch nach dem Tod seiner Eltern für ihn da ist und ihn nicht wegen einer Freundin fallen lässt.


    Deinem Freund würde ich wünschen, daß er jemanden findet, der ihm hilft diese Last zu tragen und nicht verlangt, diese abzuwerfen.

    Ich finde es völlig legitim als Partner zu sagen das kann oder will ich nicht mit tragen.Man sollte halt nur ehrlich sein.


    Ich wünsche mir und hoffe, das ich das hinbekomme das mein grosser Bursche sich nicht so verantwortlich für seinen behinderten Bruder fühlt, das sein Leben kaum stattfindet.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich wünsche mir und hoffe, das ich das hinbekomme das mein grosser Bursche sich nicht so verantwortlich für seinen behinderten Bruder fühlt, das sein Leben kaum stattfindet.


    Nun, dann wirst Du ihn hoffentlich rechtzeitig vor die Tür werfen :D


    Ich hab einen Cousin, der ist genauso alt jung wie ich, da kocht die Mutti noch für ihn vor, wenn sie in den Urlaub fährt, da kommen dann enstprechend Tupperdosen in seinen Gefrierschrank.
    Seine Wäsche wird gewaschen und die Unterhosen gebügelt.


    Ich hatte einmal einen Freund, der ist jedes Wochenende zu seinen Eltern.


    Von solchen Männern sollte man die Finger lassen, es sei denn man ist slber so eine Mutti und die Schwiegermutter ist präfinal...aber im Allgemeinen sind solche Mütter zäh :rolleyes3:

  • Mir ist klar das ich die Vorgeschichte meines Partners tragen muss.Musste der KV ja praktisch auch da ich meinen damals 14 jährigen Sohn mit in die Ehe gebracht habe.Bis zu einem gewissen Bereich trage ich das auch mit allerdings gibt es auch Grenzen. Für mich ist es im Moment sehr schwer zu entscheiden.Weil ich irgentwie nicht glaube das der kleine Bruder von allein auf den Gedanken kommt mit uns mitzufahren.Ich denke das die Mutter ihre Finger im Spiel hat mit dem Ziel uns wieder auseinander zu bringen.Es deutet so vieles darauf hin gerade weil er auch schon gesagt hat das seine Mutter mein alter stört.Allerdings ist es irgentwann für ihn zu spät für eine Partnerin und dann ist er allein und hat ewig Zeit für seinen Bruder aber ob Sie das will ich weiß es nicht.Ratschläge und Hinweise die von mir über meinen Freund zu seinen Eltern gelangen nimmt Sie aber an.


    Ich habe aber auch das Gefühl das sein ganzes Leben sich im Moment nur um seine Eltern und seinen Bruder dreht.Bei mir dreht sich das leben ja auch um meinen kleinen ist ja klar.Aber der ist noch klein und der Bruder ist erwachsen.


    Ich verlange nicht von ihm das er wegen mir seine Eltern und seinen Bruder in Stich lässt .Ich hätte es nur gut gefunden wenn ich das vorher gewusst hätte um mich darauf besser einstellen zu können.So wie es jetzt ist werde ich davon überrollt.Da werden nämlich Beschlüsse gefasst aber ich werde nicht gefragt.Gerade eben wie die Fahrt nach Wernigerode.Wenn er gekommen wäre und hätte gesagt nehmen wir meinen Bruder mit.Aber nein es werden Tatsachen geschaffen und ich dann damit konfrontiert.Wer mit dieser Art keine Probleme hat werfe den ersten Stein.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • Eine schwierige Situation.....


    Aber andererseits, Familie ist Familie. So wie Dein Freund, Deinen Sohn akzeptieren muss, der zu Dir gehört, musst Du seinen Bruder akzeptieren, wenn Du mit ihm zusammen sein möchtest.


    Denn meiner Meinung nach kannst Du keine Entscheidung für Dich und gegen die Familie/den Bruder fordern.... und mit Behinderung ist die Verantwortung einfach eine andere.....


    Sehe ich auch so!



    Weiter gebe ich zu Bedenken, dass ein "Ich liebe dich" oder wie auch immer, schnell ins Handy getippt ist. Ganz anders iist ein solcher Satz zu bewerten, wenn man sich dabei sozusagen von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Bei einer längeren Beziehung ist das dann natürlich was anderes, aber als erstes Geständnis würde ich das jetzt nicht so hoch bewerten.