Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit einer Kollegin, und weiß nicht so recht, was ich machen soll. Vielleicht erstmal das ganze "Drumrum"
Ich arbeite Nacht- und Wochenenddienste in einem Krankenhauslabor. Unter der Woche fängt der Dienst abends um 18:30 an und endet um 7:30 am nächsten Morgen. Während dieser Zeit ist meine Kleine bei meinen Eltern - beide ebenfalls berufstätig. Sie müssen um 8:00 das Haus verlassen. Da ich ca. eine viertel Stunde Arbeitsweg habe, eigentlich kein Problem. Ich übernehme dann die Kleine (4), gebe ihr den "letzten Schliff" - meist Zähneputzen und Kämmen - und bringe sie in den Kindergarten, wo sie um 8:30 spätestens sein soll.
Wie gesagt, ein recht straffer Zeitplan, aber es haut hin.
AUSSER... besagte Kollegin löst mich in der Früh ab - was relativ häufig ist, weil sie hauptsächlich morgens arbeitet. Jedes Mal - und ich meine wirklich jedes Mal - kommt sie ca. 10 Minuten zu spät (Ich habe kein Problem damit, wenn es MAL passiert. Wirklich nicht. Aber ich bin jetzt seit über einem Jahr dort, und die Male, die sie auch nur annähernd pünktlich war, kann ich an einer Hand abzählen). Bis dann Übergabe gemacht ist, ich bei meinem Auto bin, ist es dann 10 vor 8, und der ganze schöne Zeitplan ist futsch. Bis ich daheim bin, scharren schon meine Eltern mit den Hufen, weil die natürlich auch ärger bekommen, wenn sie zu spät in der Arbeit sind. Die Folge: Ich gestresst, Eltern gestresst, und in der Folge auch Mini gestresst, denn die bekommt das natürlich mit. Dadurch dreht sie total auf, alles dauert länger, wir kommen zu spät in den Kindergarten - noch mehr Stress.
Außerdem stinkt mir, dass ich quasi auf "ihre Zeit" arbeite. (Ich werde dort nach Stunden bezahlt, und die zu spät kommerei läppert sich ganz schön, das macht im Monat fast eine Stunde aus). Klar, das ist jetzt ein bisschen kleinlich. Und wie gesagt, wenn es nur vereinzelt passieren würde, wärs mir echt egal. Aber so, wie die Situation ist, finde ich das echt frech.
Nun weiß ich nicht recht, was ich tun soll. Ich habe versucht, mit der Dame zu reden. Danach war's einmal gut, und dann wieder das Selbe wie vorher.
Ich fix und fertig umgezogen, strenger Blick zur Uhr, wenn sie kam - null Effekt. Und nun?
Einfach pünktlich gehen? Fällt aus, ich kann das Labor ja nicht einfach unbesetzt lassen, und eine Übergabe muss ich natürlich auch machen.
Versuchen, es mit ihr persönlich zu klären? Hat nichts gebracht. Und viel sagen traue ich mich auch nicht, da die Dame sehr schnell mit Anwalt und Betriebsrat wegen Mobbingvorwürfen bei der Hand ist. Warum sie so ist - keine Ahnung, vielleicht ist da vor meiner Zeit mal was vorgefallen, auf jeden Fall braucht man nur mal schief schauen, und sie fühlt sich gemobbt.
Bei der Chefin melden? Dieses Denunziantentum liegt mir so garnicht. Vor allem, da diese Kollegin - nun sagen wir mal - nicht zu den Beliebtesten im Kollegenkreis zählt. Da will ich nicht noch dazu beitragen, dass gegen sie Stimmung gemacht wird. Bis jetzt habe ich es prima geschafft, mich aus der ganzen Sache rauszuhalten (das ist das Praktische daran, wenn man fast nur alleine arbeitet), und ich fürchte, wenn ich jetzt was sage, gerate ich zwischen die Fronten.
Aber irgendwas muss ich jetzt mal machen. Heute früh kam sie um DREIVIERTEL ACHT (!!!) reingeschlappt und meinte ganz gönnerhaft: "Wenn du willst, kannst du jetzt gehen." Mir wär beinahe die Hutschnur hochgegangen. Hab einfach nur meine Sachen geschnappt und bin gegangen (zum Übergeben war Gott sei Dank heut nichts).
Ich habe Angst, dass meine Eltern auch irgendwann mal genug haben. Die Jüngsten sind sie ja auch nicht mehr, und Stress haben sie auch ohne meine Kollegin zur Genüge - ich übrigens auch, aber das betrifft ja nur mich. Und natürlich fände ich es für Mini auch schöner, wenn keine gestresste, genervte Mama nach Hause kommt. Ich meine, ich bin eh schon ein bisschen dünnhäutig, wenn ich in der Früh heimkomme - wenig Schlaf, viel Action, da brauch ich nicht noch zusätzlich so einen Schmarrn.
Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun?