wechselmodell - in kürze gespräch beim JA ;-)

  • zu meiner bzw. unserer situation:
    frau trennt sich, zieht im okt 2012 in neue wohnung mit tochter(9).
    unsere trennungsvereinbarung sieht ein grosszügiges umgangsrecht vor.
    ich war damit nie zufrieden, tochter mittlerweile zum glück auch nicht mehr [Blockierte Grafik: http://static.afcdn.com/world/communaute/forum/imforum/smiley/g29.gif]
    2006 habe ich meinen angestellten job bewusst an den nagel gehängt, u.a. um mehr zeit für unsere gemeinsame tochter zu haben. im ganzen stadtteil hat es sicher keinen anderen vater gegeben, der (vor allem draussen) mehr zeit mit seiner tochter verbringen durfte als ich. frau war immer angestellt, teils auch vollzeit. sie hat sich vor allem daheim um unsere süsse maus gekümmert. dies tat sie sehr gut & sehr erfolgreich. in meinen augen eine perfekte arbeitsteilung.


    kleine zw.-bilanz seit der trennung:
    tochter hat merklich zugenommen, weil bewegung so gut wie keine rolle mehr spielt. als ich noch so gut wie jeden tag mit ihr draussen war, ist sie jeden berg hochgekommen. nun muss sie jeden berg schieben.
    mathe: dies ist/war ihr lieblingsfach. sicherlich auch deshalb, weil ich extrem gerne mit ihr darin geübt habe. nun ist sie darin so schlecht wie noch nie. mutter hat bei einfachen textaufgaben bereits probleme [Blockierte Grafik: http://static.afcdn.com/world/communaute/forum/imforum/smiley/g29.gif]


    in wenigen tagen haben wir ein gespräch im JA.
    frau will um jeden preis daran festhalten, dass ich die tochter nur 14-tägig von SA mittag bis SO nachmittag sehen kann. frau hat bereits einen RA konsultiert, um an ihrem status quo festzuhalten. der erste wunderschöne drohbrief vom RA ist auch schon bei mir eingetrudelt. der RA will tochter und mir verbieten, über eine gleichwertige erziehung von KM&KV zu sprechen. sie nennen das eine manipulation.


    mein ziel: das wechselmodell, eine gleichwertige erziehung von KM&KV! [Blockierte Grafik: http://static.afcdn.com/world/communaute/forum/imforum/smiley/g29.gif]
    tochter sagt mir, dass das auch ihr wunsch wäre.


    was meint ihr, wie die chancen in unserem konservativen land sind?
    bin über jeden tip (vor allem, wie ich beim JA auftreten soll) äusserst dankbar! [Blockierte Grafik: http://static.afcdn.com/world/communaute/forum/imforum/smiley/g46.gif]

  • mein ziel: das wechselmodell, eine gleichwertige erziehung von KM&KV!
    tochter sagt mir, dass das auch ihr wunsch wäre.


    Ich habe kürzlich einen Vortrag zum Wechselmodell gehört, das ist sicherlich sehr anspruchsvoll, aber realisierbar. Es steht und fällt damit, dass die Eltern gut miteinander kommunizieren können bzw. wollen. Das scheint mir zur Zeit nicht so ganz der Fall zu sein.


    • Warum möchte die KM denn nicht, dass Du mehr Umgang mit Deiner Tochter hast?
    • Wie alt ist Deine Tochter (habe ich das überlesen)?
    • Könnte es sein, dass die KM Angst hat, Du wolltest ihr die Tochter wegnehmen, d.h . das vorgeschlagene Wechselmodell ist aus ihrer Sicht vielleicht nur ein Zwischenschritt zur faktischen Alleinsorge durch Dich?
    • Wenn ja, wie kannst Du ihr diese Angst nehmen?
  • Steht bei mir auch an. Geplant haben wir 3 Wochen bei ihr 2 Wochen bei mir. (Beide Kinder) bin deshalb auch nur ein paar Straßen weiter gezogen, damit die Zwerge jederzeit ihre Freunde besuchen können und es nicht weit zur Schule oder Kindergarten haben.
    Bin gespannt wie wir das umsetzen.

  • unsere trennungsvereinbarung sieht ein grosszügiges umgangsrecht vor.


    Wie sieht diese "großzügige Vereinbarung" denn aus?
    Denn das, was du hier als den derzeitigen Stand beschreibst:

    frau will um jeden preis daran festhalten, dass ich die tochter nur 14-tägig von SA mittag bis SO nachmittag sehen kann. frau hat bereits einen RA konsultiert, um an ihrem status quo festzuhalten.


    ist nicht großzügig, sondern weit hinter dem üblichen Standard zurück.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Denn das, was du hier als den derzeitigen Stand beschreibst:
    Zitat von »leasvater«
    frau will um jeden preis daran festhalten, dass ich die tochter nur 14-tägig von SA mittag bis SO nachmittag sehen kann. frau hat bereits einen RA konsultiert, um an ihrem status quo festzuhalten.



    ist nicht großzügig, sondern weit hinter dem üblichen Standard zurück.


    Sehe ich auch so. Warum nicht Freitag nachmittag bis Sonntag abend? Auch das wäre allenfalls üblicher Standard, aber nicht mehr. Wie sieht es mit Ferienregelung und Feiertagen aus? Gibt es dafür eine Regelung?

  • Also, zum Wechselmodell kann ich Dir nicht viel sagen aber:


    Unser KV hat die Kinder 14 tätig von Donnerstag Nachmittag bis Montag Morgen. Mir ist das zwar zu lange und die Kleine ist sehr weinerlich danach aber Sohn gefällt ist. KV auch.


    Aber von Sa auf So finde ich für Eure Tochter viel zu wenig.


    Wenn KM mit Nachmittagsaktivitäten argumentiert, kann ich Dir (leider) mitteilen, dass ich vom Jugendamt aufgefordert wurde ALLE Nachmittagsaktivitäten der Kinder auf die Umgangsfreien Tage zu legen (sprich Mo, Di, Mi - da Kinder ja sonst alle 2 Wochen fehlen würden). Ich habe also die Wahl von Termin zu Termin zu hecheln (trotz und vorallem wegen Vollzeitarbeit meinerseits) oder die Termine zu reduzieren und mir dafür zu Hause mit den Kindern die riesigen Diskussionen anzuhören.


    Nur mal so als Info wie unser Jugendamt reagiert hat.

  • Grundsätzlich ist es in DE relativ schwierig, ein Wechselmodell so benannt vor Gericht zu erwirken, weil es das juristisch bei uns schlicht nicht gibt.
    Entweder Eltern leben zusammen - dann erübrigt sich jede Diskussion - oder sie leben getrennt, dann ist einer BET und einer UET, denn wenn das nicht so ist, läuft man im Unterhaltsrecht schlichtweg ins Leere. Das ist dort simpel nicht vorgesehen.
    Daher ja auch diese immer wieder auftauchenden, wilden Kreationen, bei denen ein Kind zwar 45% der Zeit beim "UET" verbringt, der aber uneingeschränkt Unterhalt an den BET leisten muss.


    Da geht es um Wortspielereien. Es gibt kein "Wechselmodell" im deutschen Familienrecht. Aber es gibt ein Umgangsrecht und keine festgelegte Größenordnung. Man kann also ohne Weiteres ein Umgangsrecht beantragen, das unterm Strich 50% der Gesamtbetreuungszeit umfasst, sollte es aber möglichst nicht als Wechselmodell bezeichnen, weil man sonst bei konservativen Gerichten vor eine Wand läuft.


    Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens ist, dass man nicht, wie bei "Beantrage Wechselmodell mit wöchentlichem Wechsel" die Möglichkeit hat, Details zu regeln. Wird nämlich einem so beantragten Wechselmodell nicht stattgegeben, kommt ganz fix mal weniger als Standardumgang raus, weil vieles einfach gar nicht konkret beantragt wurde wie z.B. Ferien oder Feiertage.


    Ansonsten ist es zweifellos wenig geschickt das Kind allzu tief in die Frage einzubeziehen, wer es wie stark erziehen soll. Wie oft und wie lange es bei Mama oder Papa sein will -das mag der Verfahrensbeistand gerne erfragen oder auch der Richter/in in der Anhörung. Aber tunlichst sollte man vermeiden, das Kind dahingehend zur Diskussionspartei zu machen, so dass es quasi selbst verargumentieren soll, wer es "erziehen" soll. Denn ohne Beeinflussung (wertfrei) durch einen Erwachsenen macht sich kaum ein Kind solche Gedanken.

  • Meine Meinung dazu:


    Der jetztige Umgang ist zuwenig, definitiv. Wechselmodell wird in Deutschland noch nicht so gerne gesehen. Was du beobachtest ist bei meiner Tochter nicht anders. Aber ändern wird sich daran nichts, egal wie du dich auf dem Kopf stellst. Da wird sich erst etwas ändern, wenn das mit den schulischen Dingen so schlimm wird, daß die Schule ans JA rantritt...


    naja, selbst damit hat sich bei uns nicht viel geändert...meine ist jetzt 7 Jahre alt und wiegt mitterweile 36 kg. Hat alleine seit Weihnachten über 3kg zugenommen.


    Selbst wenn du sagen wirst, daß du mit Kind darüber gesprochen hast, wird dir das negativ ausgelegt werden. Dann überträgst du den Streit unter den Eltern auf's Kind.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • danke für eure sehr freundlichen antworten!



    > Warum möchte die KM denn nicht, dass Du mehr Umgang mit Deiner Tochter hast?
    frau wird schnell depressiv, und macht sich gr.sorgen um das kind, wenn es nicht da ist.


    > Wie alt ist Deine Tochter (habe ich das überlesen)?
    mittlerweile ist Lea 10 jahre alt.


    > Könnte es sein, dass die KM Angst hat, Du wolltest ihr die Tochter wegnehmen,
    > d.h . das vorgeschlagene Wechselmodell ist aus ihrer Sicht vielleicht nur ein Zwischenschritt
    > zur faktischen Alleinsorge durch Dich?
    dies ist - denke ich - nicht der fall.


    > Wenn ja, wie kannst Du ihr diese Angst nehmen?
    gar nicht.


    > Wie sieht diese "großzügige Vereinbarung" denn aus?
    es steht nix genaueres drin. frau gewährt mir eben SA mittag bis SO nachmittag.
    zur zeit gewährt sie mir sogar noch deutlich weniger, und stellt ihre eigenen regeln auf.
    ihre RAin begründet dies damit, meine vollmöblierte 2ZI-wohnung wäre nicht kindgerecht. (der totale unsinn)
    auserdem bildet KM sich ein, ich würde das kind beeinflusst haben, weil kind vom WV in der tat absolut begeistert ist.
    logisch, dass dies KM dazu berichtigt eigene regeln aufzustellen. wie zb. dass tochter seit 6 wochen nicht mehr bei mir übernachtet hat, obwohl dies ihr ausdrücklicher wunsch ist.


    ich freue mich schon auf das gespräch beim JA, und hoffe ein wenig, dass das JA diese willkür der KM entsprechend "honoriert".


    was meint ihr, wie wichtig der wille der tochter ist, genau eine woche bei KV und eine woche bei KM zu sein?


    wenn ich nur 2-3 tage in 2 wochen das kind betreuen würde, hielte ich dies mittlerweile auch für zu wenig, im sinne des kindes. muss das JA wirklich tatenlos zusehen, wenn das kind unter bewegungsmangel leidet, und kontinuierlich übermässig zunimmt?


    für wie wichtig erachtet ihr das "Kontinuitätsprinzip"?
    vor der trennung habe ich so gut wie täglich etwa 4-5 stunden das kind betreut, zumeist bewegungsintensiv & outdoor.


    1ooo dank!!!

  • Du hörst dich so an, als würdest du Kind manipulieren. Das es bei KV so schön ist usw. Kindchen hat ja gar keine andere Möglichkeit was anderes zu wollen.
    Ein WM bei deiner einstellung sehe ich als höchst kritisch. Warum kannst du KM nicht die Angst (wenigstens etwas) nehmen, dass dein "Plan" Nicht auf einen Wohnortswechsel zu dir hinarbeitet? - Weil du das wohl willst. So sehe ich das. Und WM und Wohnortswechsel sind zwei verschiedene Dinge. Und so wie du KM beschreibst, wird sie, umso mehr du sie schlecht machst und sie kritisierte, wird sie immer weiter einen rück zieher machen!!!


    Außerdem folgendes: wie kann es sein, dass Kind 6 Wochen nicht mehr bei dir schläft? Unternimmst du in diese Richtung etwa nichts und lässt KM "bestimmen"? Warum? Damit ist jedenfalls dein Kontinuitäts Prinzip den Bach runter gegangen....


    Denke genau über deine Argumente nach. Stell KM bloß nicht so dar wie hier!!!! Bezüglich des angeblichen Bewegungsmangels: Das würde ich so nicht formulieren sonder eher verpackt: Du fändest es gut, wenn Kindchen einen Sportverein besuchen würde... (Nur als Beispiel)


    Ansonsten wünsch ich dir viel Glück, dass ihr euch einigt - das ist äußerst wichtig!

    Einmal editiert, zuletzt von celin91 ()

  • > Du hörst dich so an, als würdest du Kind manipulieren.
    muss gestehen, dass ich in der tat mit dem kind darüber gesprochen habe.
    wahrscheinlich auch etwas zu viel. dies wäre m.e. gar nicht nötig gewesen. ;-)


    > Wohnortwechsel
    das is mir eigentlich ziemlich egal, wo ihr offizieller wohnort heute oder in zukunft ist. bei mir wäre die tochter jedenfalls wieder sehr nah an ihrer schule und dort, wo ihr soziales umfeld vor der trennung war und eigentlich auch heute noch immer ist. momentan wohnt sie mit frau auf dem land, etwa 18 km davon entfernt.


    > Außerdem folgendes: wie kann es sein, dass Kind 6 Wochen nicht mehr bei dir schläft?
    > Unternimmst du in diese Richtung etwa nichts und lässt KM "bestimmen"? Warum?
    > Damit ist jedenfalls dein Kontinuitäts Prinzip den Bach runter gegangen....
    hast du einen tip, was ich unternehmen könnte?
    habe das JA darauf mehrfach hingewiesen. sie meinten (vor 2 wochen), dass wir ja ohnehin bald einen termin haben, wo wir dies besprechen können...
    heisst dies eigentlich, dass man sich vom JA generell nicht allzuviel erwarten/erhoffen darf?


    habe auch schon 2 mal die RAin meiner frau angeschrieben, warum meine wohnung nicht kindgerecht wäre. natürlich ohne antwort.


    > Stell KM bloß nicht so dar wie hier!!!!
    das habe ich nun schon öfter gehört, dass man alles machen darf, nur nicht die heilige KM angreifen.
    (so ähnlich wie spieler der fussball-bundesliga niemals etwas gegen die schiris sagen sollten ;-)
    dies sollte aber machbar sein, alles aus der kindsperspektive zu sehen, und von dieser sichtweise zu argumentieren.
    bin mal gespannt, ob mir dies gelingen wird.


    > Ansonsten wünsch ich dir viel Glück, dass ihr euch einigt - das ist äußerst wichtig!
    2 von 3 beteiligten sind sich absolut einig, was sie wollen. ;-)
    kann mir leider nicht vorstellen, dass sich irgendwann auch die KM dazu gesellt...
    lösungen bei welchen ich auch weiterhin von der erziehung meiner tochter ausgeschlossen werde, kommen für mich nicht so wirklich in frage...

  • 1. soziales umfeld des kindes ist bei seiner mutter und in seinem neuen wohnort, seit 1,5 jahren. was vor der trennung war, ist geschichte und interessiert keinen menschen mehr.
    2. kinder sind immer mal etwas pummeliger, andere sind lange bohnenstangen und wiegen nicht mehr als ne feder
    3. das kontinuitätsprinzip wiegt sehr schwer und der wille des kindes mit 9 jahren, wiegt nichts. dein kind sagt all das nur zu dir, weil du es hören möchtest. selbiges sagt sie zur mutter.
    4. das kind wurde also doch von dir beeinflusst. vergiss das wechselmodell und wirf es in die tonne. ein kind braucht ein zu hause, einen rückzugspunkt und nicht elterliches hin und hergeschiebe im wochenrhythmus.
    warum ziehst du nicht in die nachbarschaft des kindes und lässt den umgang ausweiten.


  • Ich habe kürzlich einen Vortrag zum Wechselmodell gehört, das ist sicherlich sehr anspruchsvoll, aber realisierbar. Es steht und fällt damit, dass die Eltern gut miteinander kommunizieren können bzw. wollen. Das scheint mir zur Zeit nicht so ganz der Fall zu sein.

    Wir leben das WM seit 8 Jahren ... ohne Elternebene, fast ohne Kommunikation. Das geht ! (Und Kind entwickelt sich sehr gut)
    Vorträge und Kommentare zum WM gibt viele, leider meist ohne eigene Erfahrungen der Referenten.
    Mein Fazit: WM ist viel besser als sein Ruf. Und es sollte nicht schlecht geredet werden, nur ein ein(e) Beteiligte(e) es nicht möchte.


    Es ist meines Erachtens nicht TS Aufgabe die Ängste und Depressionen von KM aufzufangen und aufzulösen (das hat schon zu Beziehungszeiten nicht funktioniert) sondern es ist m.E: Aufgabe der Institutionen (und des Umfeldes) dahin gehend zu wirken das KM ihre Problematik unabhängig vom Kind löst.

    Grundsätzlich ist es in DE relativ schwierig, ein Wechselmodell so benannt vor Gericht zu erwirken, weil es das juristisch bei uns schlicht nicht gibt.

    Das allerdings stimmt leider .... die Weiche wird in aller Regel im Moment der Trennung gestellt.


    Wichtig finde ich für TS, die Vorteile für das Kind herauszuarbeiten und positiv zusammen zu stellen. Z.B. "Fördermöglichkeiten in Mathe" oder "viel freie Zeit für sportliche Aktivitäten".


    Zu den praktischen Erfahrungen mit dem WM darf sich TS gerne per PN melden. (Das ist besser am Telefon zu vermitteln als schriftlich) :strahlen


    :D Kinder brauchen BEIDE Elternteile ..... Väter sind nicht schädlich für Kinder..

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • was meint ihr, wie wichtig der wille der tochter ist, genau eine woche bei KV und eine woche bei KM zu sein


    Kinder sind, wie schon erwähnt, leicht zu beeinflussen. Natürlich möchte die Tochter viel Zeit mit dem Vater und viel Zeit mit der Mutter verbringen, aber die Regelung des Umgangs sollten schon die Eltern unter sich ausmachen können - und wenn nicht, dann eben, wie Ihr, mit professioneller Hilfe. Aber wenn auch nur einer von Euch behauptet (ob zutreffend oder nicht), dass das Kind aber XY möchte, dann instrumentalisiert Ihr das Kind, und das solltet Ihr auf jeden Fall unterlassen.

    für wie wichtig erachtet ihr das "Kontinuitätsprinzip"?


    Ein abstrakter Begriff, was heißt das in Eurem Fall konkret? Beispielsweise sollte es keinen Beziehungsabbruch geben, wenn möglich, sollte dem Kind sein Zuhause und sein soziales Umfeld erhalten bleiben usw. Da können viele wünschenswerte Dinge zusammenkommen, die sich vermutlich auch widersprechen.

    Es ist meines Erachtens nicht TS Aufgabe die Ängste und Depressionen von KM aufzufangen und aufzulösen (das hat schon zu Beziehungszeiten nicht funktioniert) sondern es ist m.E: Aufgabe der Institutionen (und des Umfeldes) dahin gehend zu wirken das KM ihre Problematik unabhängig vom Kind löst.


    Tja, und wenn KM da nicht mitmacht, d. h. keine Hilfe anzunehmen bereit ist, weil sie ja aus ihrer Sicht "in Ordnung" ist und ggf. immer die anderen Schuld haben? Mal nur so etwas provokant in den Raum gestellt ...

  • Was ich beachtlich finde ist, dass Kind mit 9 jahren reif genug sein soll (deshalb wurde ja ausführlich mit ihr darüber gesprochen) zu entscheiden, dass WM ein klasse Sache ist, aber NICHT in der Lage sein soll sich sportlich zu bestätigen, obwohl Papa es über 8Jahre pratiziert hat. Das Kind hat doch bestimmt Freundinnen mit denen sie spielt oder ein Sportverein. Was ist mit der Ernährung? Wenn ihr so ein enges Verhältnis habt, kannst du dies nicht beeinflussen?


    Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, aber ich finde du nimmst dein Ex als ET nicht ernst bzw. nicht auf Elternebene.


    Und ganz ehrlich. Wie es schon gesagt wurde. Einige Kinder haben während des Erwachsen werdens Gewichtsprobleme die sich wieder verwachsen. Frage ist doch eher. Ist es wirklich der Sportmangel oder kann es vielleicht sogar ein Organisches Problem sein Schilddrüse etc? Hast du mit KM mal gesprochen bzgl. der "rapiden" Gewichtszunahme bzw. wieviel wiegt sie denn jetzt? Ohne zu nahe zu treten, aber mein Ex findet unser Kind auch zu dick (1,10m - 17kg) lt. Arzt völlig normal.


    Es kann auch passieren, dass sie in einem Jahr Probleme in Bio bekommt oder in einem anderen Fach. Natürlich hilft es, wenn die Eltern mithelfen und üben, aber wenn du so ein Mathe-Ass bist, kann man doch sagen. Kind braucht Nachhilfe wozu Geldausgeben ich kann das machen. Hatte Mathe immer ne 1. keine Ahnung 1 -2 nachmittage die Woche. Mal ein paar Monate ausprobieren und schauen, ob sich die Noten verändern.

  • WM ist viel besser als sein Ruf. Und es sollte nicht schlecht geredet werden, nur ein ein(e) Beteiligte(e) es nicht möchte.


    Aber es stellt hohe Anforderungen an beide Eltern, entweder gut zu kommunizieren oder gut zu kooperieren, am besten beides. Wenn ein Elternteil das auf Dauer nicht möchte, wird das Kind das früher oder später merken und es tritt keine Ruhe ein. (Ich gebe zu, dass dieses Argument für alles andere, was das Kind bzw. die Kinder betreffen kann, genauso zutrifft, ist also kein Argument gegen das Wechselmodell).


    Ich könnte mir vorstellen, dass das WM auch mit geringer Kommunikation funktionieren kann, wenn die Kompetenzen zwischen den Eltern geklärt sind, d. h. der Abstimmungsbedarf minimal ist. Aber ich schreibe das natürlich auch ohne jede praktische Erfahrung.

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Wir leben das WM seit 8 Jahren ... ohne Elternebene, fast ohne Kommunikation. Das geht ! (Und Kind entwickelt sich sehr gut)


    Aber wie funktioniert das? Ich meine, Schule, Arzttermine, Aktivitäten, Geburtstage bei Freunden. Wie kann ein Kind in zwei Welten leben, wenn nur das Kind die Welten kennt. Das Kind ist doch keine Brieftaube oder habt ihr Übergabebücher. Woher weiß man, dass der andere etwas erledigt hat Impfung, Elternabend etc? Vorallem wie funktioniert es, wenn ihr beide bei einer Veranstaltung bei Kind seid. redet ihr miteinander oder schweigt ihr? Oder geht der zur Veranstaltung bei dem Kind gerade lebt und der andere hat Pech? Ich kann mir das gar nicht vorstellen wie es klappen soll ohne Kind mehr Verantwortung aufzulasten, was eigentlich die ET betrifft

  • es ist nicht so, dass sich das gewicht unserer tochter verdoppelt hat.
    es geht mir auch mehr um ihren fitnesszustand. vor 1.5 jahren ist sie wirklich jeden auch noch so steilen berg hochgekommen. heute muss jeden berg hochschieben. kind würde sich äusserst gerne nicht nur vor der wii sportlich betätigen. KM hat dafür einfach kein interesse.
    ernährung ist bei KM natürlich auch etwa 100mal zucker- & cholesterinintensiver als bei mir. dies ist aber ein anderes thema ;-)


    das heutige soziale umfeld ist definitiv (noch) nicht da wo sie nun wohnt, sondern immer noch da wo wir früher wohnten. schule is auch immer noch da wo wir früher wohnten. heute muss sie jeden schultag >90min busfahren. von mir wären es etwa 10 fahrradminuten zur schule.


    gemäss prof. sünderhauf ist ein gutes verhältnis der eltern keine voraussetzung für ein gelingen des WMs. sie schreibt, das WM biete dank der parität eine gute möglichkeit einen frieden zurückzugewinnen, gerade bei müttern, die sich alles erlauben. unsere steinzeitgesetze geben den müttern aber auch eine gute vorlage dafür.
    ich bin mir auch ganz sicher, dass wir eltern wie ganz selbstverständlich wichtige infos (wie impfen ;-) austauschen werden.


    kann wirklich nicht verstehen, warum in D das residenzmodell noch immer wie ein mantra behandelt wird. sind denn folgende zahlen, kein grund darüber nachzudenken?
    86% aller jugendlichen gefängnisinsassen in D werden bzw. wurden "alleinerziehend" erzogen.
    Kinder, die ohne Väter aufwachsen, sind
    5mal mehr gefährdet, Selbstmord zu begehen
    32mal mehr gefährdet, von zu Hause wegzulaufen
    20mal mehr gefährdet, sich im Gefängnis wiederzufinden


    besten dank für's lesen von meiner sicher (leider ;-) sehr einseitigen haltung!

  • Zwischen Eurer Vereinbarung jetzt und einem Wechselmodell liegen WELTEN.
    Versuche doch erstmal, den Umgang aufzustocken. Und zwar nicht, indem Du die Mutter und ihre "Kochkünste" schlecht machst oder mit Statistiken um dich wirfst. Es ist doch so einfach:
    Du tust ihr doch was Gutes, wenn du ihr das Kind abnimmst :) Und so musst du das auch verkaufen!
    Sie wird ganz sicher nicht nein sagen, wenn sie merkt, du tust es für das Kind und ihr hilfts auch weiter, OHNE ihr irgendwie geartete Vorwürfe oder dich besser zu machen.
    Wie viele AE - Mamas träumen von ein bissle mehr Freizeit. Wenn du das so schaffst, habt ihr alle was davon und eure gesamte Situation wird entspannter.
    Ich mag Sport, aber nur drinne:) Und ich finde es spitze, wenn Maus mit Papa Radtouren macht,klettert und, und , und.
    Ich fänds aber nicht mehr spitze, wenn er dabei einen "komischen Unterton" hätte. Dann würde ICH mit Maus die Radtoren machen, zwar mit Todesverachtung, aber einfach, um ihn zu ärgern (ok, vielleicht auch nicht.. aber ich denke, Du verstehst das Beispiel)

    "Non est ad astra mollis e terris via"
    Seneca