Umgang ohne bekannten Wohnsitz?

Hallo

Kindsvater ist Brite, lebt in UK. Zur Scheidung hat er freiwillig medizinische Sorge, Schulangelegneheiten und ABR abgegeben.

Nun erfahre ich im Nebensatz, er verläßt die Army und nimmt einen Job "overseas" an. Bisher habe ich Umgang ermöglicht, auch in UK, ohne zu wissen ,wo das Kind ist. Ich wußte seine Arbeitsanschrift und habe mich darauf verlassen, dass er ziemlich Ärger bekommt, wenn er Kind nicht zurück bringt.

Es hat einen Tag gedauert, bis mein Kopf anfing zu rattern. Der Vater zeigt in den letzten zwei Wochen ungewöhnlcihes Interesse am Kind. Es komen Nachfragen, durchaus konstruktive Mails. Bisher beschränkte sich seine Vaterschaft auf einen Umgang / Monat, gut 48 Stunden Vaterschaft. Ansonsten sagte er klar, wolle er nicht soviel wissen und ich erhielt böse Briefe oder gar keine Antwort auf Mails. Ich schrieb schon lange nur noch über Kind. Also habe ich dies eingestellt und ließ ihn mehrfach wissen, er bekomme auf Nachfrage selbstverständlcih soofort Auskunft.

Ich habe ihn auf Grund seiner Nachfrage darauf aufmerksam gemacht, dass er ohne meine Einwilligung keine Auskunft bei Ärzten /Schule erhält. Ich hatte schon immer den Eindruck, dass ihm dies überhaupt nciht klar war, obwohl er vom Richter (plus Dolmetscherin) mehrfach gefragt wurde.

Der Vater will Mini im Sommer mitnehmen, zwei Wochen und zu Minis Geburtstag am Ende der Ferien. Ich schlage auf Grund von Mini Problematik (Absprache mit JuA und Kinderpsychologe) eine Woche am Ferienanfang vor. Mini wird eingeschult. Der letzte Besuch drüben war letztes Jahr im August. Die Nachwehen behandelt der Psychologe heute noch. Mini reageirt sehr empfindlich auf Veränderungen. Hinzu kommt ein Trennungstrauma. Zu Schulbeginn möchte ich Mini einigermaßen in der Spur haben.

Mir fällt auf, ich kann nicht mal wissen ,wo Mini sich in der Welt aufhalten wird, wenn ich einen Pass mitgebe. Da es in UK keine Meldepflicht gibt, kann ich den Vater auch nicht finden. Ich habe wirklich Angst, dass er mit Mini in der Welt abtaucht.

Muß ich unter diesen Umständen das Kind mitgeben, rechtlich? Ich weiß, dass ich keinen Anspruch auf seine Adresse habe, selbst während des Umgangs. Aber im Ausland? Bei einem ausländischen Vater mit Sitz im Ausland? Wie könnte eine Rückversicherung für mich aussehen?

Natürlich werde ich das JuA nochmal fragen. Aber es rattert im Kopf.

Gruß

@Sticker, das geht vom Vater aus.

Zunächst, als er noch in D war, hatte er immer irgendwas anderes zu tun. Vom JuA aus wurde der Umgang dann ausgesetzt, bis er eine Regelmäßigkeit rein bekommen würde. Er hat getobt wie sonstwas, aber letztlich hat's geholfen. Dann ist er zurück nach Großbritannien und komt einmal / Monat. Nun ist GB ja nicht um die Ecke, die Reise lang und teuer. Von daher erkenne ich hier schon an, dass er überhaupt kommt.

Allerdings bekomme ich keinerlei Auskunft darüber wo er mit Kind hin geht, was gemacht wird. Im Prinzip ist es mir nicht so wichtig, ich denke, er wird Kind nichts Böses tun. Bezüglich Kinds Trennungskonflikt wäre ein Minimum an Kommunikation aber sehr wünschenswert. Hier wird sich nun auf Grund eines Berichts meiner Familienhilfe das JuA wieder einschalten und versuchen, mit dem Vater zu reden.

Himmel, ich will nicht vorschreiben, wo er nächtig, was Kind isst oder mit wem Kind Kontakt hat. Klar geht mir manches quer runter, aber das ist bei Eltern so. Aber so gar nicht wissen können, wo mein sich in der Welt aufhält macht mich dann schon nervös. Und wenn er mit Kind halt angeblich nach England will, muß ich einen Perso oder gar den Paß mitgeben. Ich vertraue da herzlich wenig auf die Kontrolle an Grenzen. Woher sollen die wissen, dass die Eltern getrennt sind?

Gruß

blue_sea

Ich weiß eben nicht, ob ich dem zustimmen muß, da der Vater ja keinen bekannten Wohnsitz hat. Eigentlich nach deutschem Recht überhaupt keinen, da drüben ja keine Meldepflicht besteht.

Bisher habe ich mich (und so sahen es auch Gericht und JuA) darauf verlassen, dass er ja bei der Army ist und somit irgendwie doch greifbar. Außerdem war es da in seinem Interesse, keine Probleme wegen Kindesentzug zu bekommen. Also war Kind auch schon mit in England, wo genau weiß ich nicht.

Er steht auf dem Standpunkt, sein Leben ginge mich nichts an (korrekt), was er mit Kind macht und wo er ist ebenfalls nicht. Hier zweifle ich eben. Klar, es heißt, was während des Umgangs passiert, geht den jeweils anderen nichts an. (Betrifft das eigentlich boshaft und themenunabhängig gefragt, auch Kinds Wohnsitz? Theoretisch könnte ich Kind ja zur Übergabe irgendwo bringen. Es müßte doch rechtlich gleich behandelt werden, dass ich nicht weiß, wo er mit Kind ist während des Umgangs, und er nicht, wo Kind ist während "meiner" Zeit. Nein, ich habe sowas nicht vor).

Er hat im Nebensatz erwähnt, er würde nun aus der Army ausscheiden. Von Verwandten weiß ich, dass er "oversaes" arbeiten wird, wo auch immer das ist. Klar, es geht mich nix an und interesiert mich was seine Person betrifft auch Null. Aber wenn es um Umgang mit dem Kind betrifft, wüßte ich schon gerne, wo in der Weltgeschichte sich Kind aufhält. Und ja, ich traue ihm einen Kindesentzug zu. Es irritiert mich sehr, dass er zeitgleich mit seinem Ausscheiden und dem neuen Wohnsitz auf einmal so Interesse am Kind hat, nach Krankheitsgeschichte etc fragt.

Rein rechtlich also frage ich mich, ob ich unter diesen Umständen Umgang im Ausland zustimmen muß.

Gruß