Mal eine blöde Frage - Konsequenzen

  • Hi :winken:


    ich habe mal eine "blöde" Frage :D mein Problem ist, dass ich in der Vergangenheit oft zu inkonsequent in der Erziehung meines Sohnes war, was ich aber immer besser hinbekomme :-)


    Heute früh war mein Sohn dermaßen aggressiv und hat nicht gehört, zu allem was ich gesagt habe nur "nein" gesagt, mich beschimpft (nicht mit Schimpfwörtern, aber eben so nach dem Motto "ich sage nie wieder, dass Du die beste Mama bist")


    Meine Konsequenz für ihn war, dass er heute nicht mit seinem Freund spielen darf wie ausgemacht, sondern über sein Verhalten nachdenken muss, runterfahren und sich vor allem bei mir entschuldigen.


    Mein Problem ist dann immer, dass ich denke, sein Freund freut sich ja auch auf den gemeinsamen Nachmittag :rolleyes2: findet Ihr die Konsequenz zu hart...? Ich tu mich da noch ein wenig schwer... andererseits soll er ja schon merken, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war und da ich ihm das ja schon angedroht habe sollte ich es auch durchziehen...


    Ach so... Sohni ist fast 9 und momentan allgemein sehr motzig, pampig und aggressiv... :kopf


    Danke für Eure Meinungen :blume

  • Meine Konsequenz für ihn war,


    Hast du diese Konsequenz denn vorher angekündigt?


    Also im Sinne von "Pass auf, letzte Chance, wenn du jetzt nicht aufhörst, dann darfst du heute nicht mit XY spielen!"

    --
    Dieses Posting könnte evtl. Spuren von Sarkasmus und Ironie beinhalten.
    Alle Auskünfte erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.
    Konfrontative Äußerungen sind ausschließlich zur Anregung der grauen Masse im oberen Bereich des Schädelinnenraumes gedacht.

  • Ich würde Sohn sogar noch dem Freund erklären lassen, warum die Spielzeit abgesagt wird. Per Telefon und daneben stehen, damit er nicht eine andere Ausrede erfinden kann.


    Der Punkt ist doch, dass du auch Gefühle hast. Du behandelst ihn nicht so, also möchtest du auch nicht von ihm so behandelt werden. Das hat er zu lernen.


    Des weiteren schau mal auf euren Alltag: Welche festen Eckpunkte/Zeiten bestimmen ihn? Welche Regeln? Welche Aufgaben hat er regelmäßig im Haushalt zu erledigen?
    All das dient nicht zur Gängelung des Kindes, sondern bietet ihm Sicherheit. Er muss wissen, woran er ist, gerade wenn er testet. Das tut er nämlich gerade.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich finde das keine blöde Frage! Würde das so wie Kaj machen lassen, in der Hoffnung, dass es dann nicht mehr vorkommt oder mir eine andere Konsequenz einfällt, sonst leiden ja irgendwann die Freundschaften drunter

  • Hast du diese Konsequenz denn vorher angekündigt?


    Also im Sinne von "Pass auf, letzte Chance, wenn du jetzt nicht aufhörst, dann darfst du heute nicht mit XY spielen!"


    Ja, ich habe zuerst gesagt, er soll sich 10 min aufs Sofa setzen um runterzufahren (seit kurzem eine Regel bei Gemotze, die bisher sehr gut von ihm angenommen wurde) und als er weiter so aggressiv war habe ich ihm das angekündigt. Er meinte nur "mir doch egal" :kopf


    Ich frage mich nur, ob das nicht eher wie bloßstellen ankommt, wenn ich ihn selber anrufen lasse und auch noch daneben stehe... :frag


    Ich weiß, dass er feste Regeln braucht... wie gesagt, ich tue mich mit der Konsequenz noch etwas schwer... z. B. mit den Hausaufgaben. Normalerweise soll er die nach dem Mittagessen machen... gestern sollte der Familienhelfer (wir arbeiten ja an der Situation :D ) kommen, Sohni wollte lieber mit ihm HA machen - der ist ja da wesentlich entspannter als ich :nixwieweg und ich dachte, hm... ok, soll er machen... eigentlich hätte ich sagen sollen, nein, HA werden direkt nach dem Essen gemacht - Punkt aus... :ohnmacht:

  • Ja, ich habe zuerst gesagt, er soll sich 10 min aufs Sofa setzen um runterzufahren (seit kurzem eine Regel bei Gemotze, die bisher sehr gut von ihm angenommen wurde) und als er weiter so aggressiv war habe ich ihm das angekündigt. Er meinte nur "mir doch egal" :kopf


    Na, dann! ;) Finde deine Konsequenz dann absolut richtig.

    --
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  • Willst du etwa für ihn anrufen und absagen? Dann muss er ja nicht wirklich für sein Verhalten geradestehen.


    Er hat sich falsch verhalten, also muss er mit den Konsequenzen leben.

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    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • ich würde es auch machen wie von Kaj vorgeschlagen ... ich finde nicht, dass du ihn bloss stellst: er lernt dadurch für sein Verhalten einzustehen (die Konsequenz
    zu tragen) , das stärkt außerdem sein Selbstbewußtsein ...


    Darth E. musste eine Spielverabredung auch mal genauso absagen ... Reaktion seines Freundes: "Cool ! Da ist ja nicht nur meine Mutter so doof !!!"

    Hunger


    Pipi


    kalt !


    So sind Mädchen halt.

    Einmal editiert, zuletzt von mokeline ()

  • Er meinte nur "mir doch egal" :kopf



    aber Hallo!!!!
    dann erst recht......



    meiner durfte auch schon mal mitten im Spiel mit Freunden hochkommen aus einer Situation heraus....
    da war ab 15.00h der Schlafanzug angesagt...... :angry


    (im Sommer) :lach

    Man kann das Leben nur rückwärts verstehen,
    aber man muss es vorwärts leben
    !!
    :rainbow:


    [size=8]30.Juli 2012....geschieden ist genauso wie getrennt.....nur ein bischen anders!

  • Hi FeLe2011,


    Du erkennst einen Tisch an seiner Form. Die Form erkennst Du an der Grenze von Holz und Luft. Auch alles andere auf dieser Welt erkennst Du an seinen Grenzen. Auch Deinen eigenen Körper erkennst Du an seiner Grenze: Deiner Haut. Wir definieren unsere ganze Realität durch die Grenzen der Dinge von einander. :hae:


    Und so erkennen wir uns auch selber: nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Wer bin ich?, wie sehen mich die anderen?, was kann ich? Das sind die Fragen, die ein Kind immer stellt. Sich selber und die Umwelt jeden Tag neu zu finden und zu erkennen ist für Kinder ganz ganz wichtig. Deshalb ist ein Kind auf Grenzen genauso angewiesen wie auf Luft zum Atmen. Und je sicherer, konsequenter und zuverlässiger und berechenbarer Du diese Grenzen setzt, desto besser für Dein Kind. :daumen


    Und ganz wichtig: droh niemals etwas an, was Du nicht wirklich machen wirst. Mach JEDE ausgesprochene Drohung war, sonst verunsicherst Du Dein Kind. :idee


    Für Neunjährige ist üblich: Essensentzug (ohne Abendbrot ins Bett), Freiheitsentzug (Stuben, bzw. Hausarrest), Strafarbeit (Aufräumen, Hausarbeit), Entzug von Gegenständen (Spielkonsole, Fernseher, etc). :tuschel
    Leider sind in den meisten Teilen der Welt auch Schläge normal. Und noch schlimmer finde ich strafen durch emotionale Kälte und Liebes-Entzug. :kopf


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Er meinte nur "mir doch egal"


    Solche Äußerungen höre ich auch immer wieder. Wenn meine (5 Jahre) sich danebenbenimmt, schicke ich sie eine Runde (5 Minuten) in den sog. Partykeller. Wenn sie von selbst nicht geht, dann trage ich sie dorthin. Danach frage ich sie, ob sie weiß, warum sie in den Keller musste. Und bei derartigen Äußerungen wiederhole ich immer wieder, dass bei uns nicht gemotzt wird, ob das angekommen sei.


    In der Tat finde ich wichtig, dass die Konsequenzen vorher angekündigt werden. Da fällt dann schon mal die Gutenachtgeschichte aus. Aber ich denke, Du machst das schon richtig. Kinder brauchen einfach Grenzen.


    Darf ich fragen: Wobei unterstützt denn konkret die Familienhilfe? Und wie lange schon? Wie kam es dazu?

  • Für Neunjährige ist üblich: Essensentzug (ohne Abendbrot ins Bett), Freiheitsentzug (Stuben, bzw. Hausarrest),


    Solche Strafen gibt es bei uns nicht. Hat es nie gegeben und wird es nie geben. Niemand hat es verdient, hungrig ins Bett zu gehen.
    Stubenarrest stufe ich als Hilflosigkeit der Erzieher ein. Was soll das bringen? Den Kindern ist es egal, vor allem, wenn das Zimmer noch spannend genug ist und sie sich da gut beschäftigen können. Meine beiden würden schlichtweg auf ihrem Bett liegen und lesen.


    Strafen müssen schon ein bisschen kratzen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • erst mal nur kurz, weil ich gerade erst heim gekommen bin...


    Es ist wie ich es erwartet habe.. Sohni steht freudestrahlend vor mir, freut sich, dass ich heim komme und sagt, er hat auf der Busfahrt und gerade daheim noch mal nachgedacht über sein Verhalten. Dann bin ich immer geneigt zu sagen, ok, Du hast Dich entschuldigt, dann darfst Du zu Deinem Freund... wäre aber eigentlich falsch, oder... :hilfe

  • wäre aber eigentlich falsch, oder... :hilfe


    JA!!!!


    Dann hat er wieder die Kontrolle und hat dich um den Finger gewickelt... auf keinen Fall, das wäre so inkonsequent.

    --
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  • Sohni steht freudestrahlend vor mir, freut sich, dass ich heim komme und sagt, er hat auf der Busfahrt und gerade daheim noch mal nachgedacht über sein Verhalten


    Die Konsequenz muss bleiben. Schön, wenn er nachgedacht hat, aber kann er Dir auch sagen, was das Ergebnis des Nachdenkens war?

  • ...das muß am Tag liegen. FeLe, hast Du von meinem Sohn geschrieben?


    Ich wollte heute auch schon einen thread aufmachen, aber es ist momentan so schlimm, und ganz besonders heute morgen, daß ich heulender Weise den ganzen Vormittag im Bett gelegen habe...ich mag nich mehr...

  • Hi FeLe2011,


    AUF KEINEN FALL!


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Ich meld mich mal vom anderen Ufer des Erziehungsjungles - ganz ohne Empfehlung, aber mit einer Gegendarstellung :winken:


    Also ich selbst bin gegen Strafen Kindern gegenüber und Strafe nenn ich es eben dann, wenn eine Konsequenz vorher angekündigt wird. Natürlich muss dein Sohn wissen, dass er so nicht mit dir umgehen kann, aber das wird er auch wenn du frei nach deinen Gefühlen reagierst. Ich würde, wenn sich sowas zum Beispiel beim Frühstück abspielt sagen: "So lass ich nicht mit mir reden - darauf hab ich jetzt auch keine Lust mehr, ich packe jetzt dein Frühstück, iss noch auf, zieh dich an, in 10 min fahren wir zum Kindergarten". Und dann gehe ich auf Abstand, um selbst die Situation nochmal zu überdenken. Meistens fällt mir dann erst auf, wo der Schuh wirklich gedrückt hat.


    Es kommt ja auch durchaus vor, dass man selbst schlecht drauf ist. Wenn ich der Meinung bin, dass sich die Situation jenseits von schlechter Laune abspielte, gibts dann nochmal eine ausführliche Nachbesprechung.


    Auch Entschuldigungen halte ich für unnötig. Denn, wer hat Schuld an einer Situation? Die Frage mag ich zumindest nicht beurteilen, wenn ich selbst beteiligt war - und sie ist ja im Grunde auch ganz egal. Wenn das Kind mit Absicht gehandelt hat, dann wird das einen Grund haben, den es im Gespräch zu erläutern gilt (Initiative des Kindes in der Kommunikation ganz entscheidend), wenn es eben nicht mit der Auswirkung seines Handelns gerechnet hätte, sollte man als Erwachsener aktiv werden und bei der Ergründung von Ursache und Wirkung unter die Arme greifen.


    Das ganze hat übrigens einen großen Vorteil: Es stärkt das eigene Selbsbewusstsein und damit das Gespühr für die eigenen Grenzen, denn man handelt, weil man selbst ein Problem hat, nicht weil man meint das Kind hätte eins bei dem man als Elternteil einschreiten müsste.

  • So, jetzt fange ich mal mit antworten an :-) danke für Eure moralische Unterstützung! :thanks:


    Für Neunjährige ist üblich: Essensentzug (ohne Abendbrot ins Bett), Freiheitsentzug (Stuben, bzw. Hausarrest), Strafarbeit (Aufräumen, Hausarbeit), Entzug von Gegenständen (Spielkonsole, Fernseher, etc). :tuschel
    Leider sind in den meisten Teilen der Welt auch Schläge normal. Und noch schlimmer finde ich strafen durch emotionale Kälte und Liebes-Entzug. :kopf


    Also Essensentzug finde ich jetzt auch eher erniedrigend, als dass es eine sinnvolle Strafe ist (mal davon abgesehen, dass mein Sohn eh Untergewicht hat)... mir widerstrebt das Wort Strafe eh schon genug :D aber was das angeht habe ich bei meinem Sohn schon so einiges ausprobiert... nur sind ihm jegliche Strafen egal :ohnmacht: daher jetzt auch die Methode mit dem auf dem Sofa sitzen und nachdenken, denn da hat er wirklich nicht die Möglichkeit irgendwas anderes zu machen und muss sich über sein Verhalten bewusst werden... Spielekonsole gibt es bei uns nicht :lach fernsehen höchstens abends vor dem schlafen gehen eine Sendung, aber das ist wie sein Komentar heute früh... das ist ihm im Prinzip alles egal :brille


    Er hat wohl seinen Freund in der Schule schon drauf vorbereitet, dass es heute evtl. nicht klappt mit spielen. Finde ich wirklich mutig und toll von ihm! Aber Ihr habt Recht, ich muss die Konsequenz jetzt auch durchsetzen, damit er auch was dabei lernt...