Kinder zum aufessen zu zwingen und ihnen die Reste zur nächsten Mahlzeit vorzusetzen finde ich höchst bedenklich und ich empfinde das als Form von Gewalt, außerdem stellt sich mir die Frage: Was konkret lernen Kinder dabei?
Kinder und auch 10 Jährige können Portionen und Mengen schlecht einschätzen, wenn mehr als zwei Sachen zur Auswahl stehen. Das Bewusstsein dafür entwickelt sich meist in den ersten Jahren der Pubertät. Natürlich sollen Kinder lernen, dass mit essen nicht gespielt wird und das es nicht gut ist, wenn man die Hälfte wegwerfen muss. Das lernen sie aber nur, wenn man es als Erwachsener vor macht. Meine Tochter ist 14 und bekommt das etwa seit einem Jahr hin, mein Sohn ist 9 und dem tue ich das Essen auf den Teller mit der Möglichkeit, dass er mehr haben kann, wenn er noch Hunger hat.
Selbstständigkeit ist wichtig und soll gefördert werden, trotzdem gibt es bestimmte Dinge, die man auch 10 Jährigen abnehmen muss, wenn sie es allein noch nicht können. Kinder tun sich keine großen Portionen auf, um die Eltern zu ärgern - wenn es etwas besonders gutes gibt, wollen Kinder besonders viel davon. Da muss man als Erwachsener eingreifen, wenn sie Mengen noch nicht abschätzen können.