Patchwork: Vor- und Nachteile einer Adoption

  • Das ist hier auch ein Thema, ich mach mir da auch so viele Gedanken darüber.
    Trotz nicht kontackt zum Leiblichen Vater sind wir dennoch davon abgekommen die Mädchen vor ihrem 18 Geburtstag zu Adoptieren.


    Ja auch aus dem grund das wir nicht wollen das der KV keinen Unterhalt mehr leisten müsste, er hat noch nie gezahlt dennoch sind die drei seine Töchter.
    Wir waren fast 10 Jahre Verheiratet und ich bin stolz auf die drei egal wie der KV sich verhält er ist der Papa.


    Mein Mann ist ein guter Partner und ersatz Papa zu den Kindern, meine drei Töchter sind inzwischen 20, 17 und 11 Jahre alt, ich finde im alltag ist alles so regelbar das kaum mehr ein Unterschied zu einem Leiblichen Vater ist.


    Mich ärgern ein paar Finanzsachen, die aber auch klärbar sind, wie z.b. die Kinder auf der Lohnsteuerkarte, die hat nun mein Mann bekommen, da mein Ex ja keinen Unterhalt zahlt.



    Also von daher ist eine Adoption nicht erforderlich, die Kopfsachen sind doch ein andere Ansatz, ob da eine Adoption die Lösung ist?

  • Ein Problemfeld wäre noch ein eventuelles Erbe.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Weil zu einem nichtleiblichen Elternteil ein anderes Erbverhältnis besteht als zu einem leiblichen/Adoptionselternteil.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Was durchaus zu Gunsten des Kindes sein kann, und genau so auch vom Adoptivvater gewollt sein kann.


    Ein weiterer Grund warum der Mann meiner Freundin das Kind adoptierte, wenn auch nur am Rande.

  • Umgang ?


    Auch bei einer Adoption hat der leibliche Vater ein recht auf Umgang


    genauso wie das Kind weiterhin Erbanspruch beim leiblichen Vater hat.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

    Einmal editiert, zuletzt von luvi ()

  • Bei der Minderjährigen-Adoption besteht kein Erbanspruch mehr gegenüber dem leiblichen aber nunmal ehemaligen Elternteil. Genauso wie das Kind auch keinen Unterhalt für seinen ehemaligen Elternteil mehr zahlen muss.


    Was allerdings (Extrembeispiel!) schon vorgekommen ist: das ein Kind zu seinem ehemaligen Elternteil zieht (der eben auch noch ein Umgangsrecht haben kann) und der Adoptivelternteil dann Unterhalt zahlen muss. Da muss zwar sehr viel zusammen kommen, aber es gab wohl schon mindestens einen Fall in der Praxis.


    Nebenbei bemerkt: Auch wenn ein Kind mit 7 meint, das der neue Partner des Mutter der über alles geliebte Papa ist und Adoption toll findet... was dann später ein 14jähriger Teenager daraus macht, ist wiederrum etwas ganz anderes.


    Vor ein paar Jahren habe ich einer Adoption noch positiv gegenüber gestanden... heute tu ich das weniger. Die meisten Beweggründe kann man auf anderen Wegen genauso gut erreichn.

  • Ich hab vor langer Zeit auch mal darüber nachgedacht.


    Es ging um meine heute 22 Jährige Tochter, die damals ein Baby war. Der leibliche Vater wollte erst keinen Kontakt und ist dann verunglückt, hat sie also nie kennen gelernt.


    Ich habe dann geheiratet und mein damaliger Mann hat alles getan, was ein Papa so macht.


    Wir hatten darüber nachgedacht zu adoptieren, haben es dann aber nicht getan. Er hat sie nur auf seinen Namen genommen, sodass wir alle den gleichen Namen hatten.


    Alles weitere habe ich mündlich besprochen. Meine Familie kannte meine Wünsche, falls mir mal was passiert und ich habe darauf vertraut, dass alle das naheliegende tun.


    Nach 10 Jahren haben wir uns getrennt und uns scheiden lassen. Meine Tochter behielt den Kontakt, sie war damals 10 Jahre alt. Sie hatte auch ohne Adoption regelmäßig Umgang. Bis heute, es ist immer noch ihr Papa.
    Unterhalt floß keiner, mein ExMann war ja auch nicht pflichtig, allerdinge hätte er eh nicht gekonnt. Mir war das allerdings egal, er war 10 Jahre Papa, dann soll er das auch ohne alle Formalitäten weiter sein.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

  • mir ist es Banane, ob Eltern oder Freund. Der Junge soll sich entscheiden, bei wem er leben will. Alt genug ist er. Im Moment würde er beim Freund wohnen wollen, WENN etwas passiert. Wir sind seit 7 Jahren zusammen, und hier ist sein soziales Umfeld. Nicht bei Großeltern und Vater.

    Wo das Kind lebt entscheidet der Vormund. In der Regel von einem Richter bestimmt.


    Wenn es die Großeltern sind und die deinem Wunsch entsprechen ist das am einfachsten. Ich glaube das ist der einfachste Weg.


    Was allerdings (Extrembeispiel!) schon vorgekommen ist: das ein Kind zu seinem ehemaligen Elternteil zieht (der eben auch noch ein Umgangsrecht haben kann) und der Adoptivelternteil dann Unterhalt zahlen muss.


    Mit Adoption gibt dann der leibliche Elternteil ABR und SR ab? Ist der Elternteil dann von Unterhalt befreit?

  • Mit Adoption ist der leibliche Vater kein Vater im rechtlichen Sinne mehr.
    Kein Unterhalt, kein Umgang, kein Erbe kein gar nix mehr!
    Was untereinander geregelt wird steht nicht in der Adoptionsurkunde......

  • Cola, ich kann dich sehr gut verstehen - gerade wenn der leibliche ET nicht präsent ist.


    Allerdings kenne ich zwei Fälle von angeheirateten, adoptierten Kindern bei denen die Ehe der Eltern dann nach 6/8 Jahren auseinanderging,
    Die Kids haben heute noch Kontakt zum "neuen Papa" - aber irgendwie ist es komisch und die rechtlichen Konsequenzen verdrängen alle, so gut es geht.

  • Guten Morgen!


    Vielen Dank nochmal an alle Schreiber! Die vielen Sichten zeigen doch die vielen Facetten einer Adoption auf.



    Macht es nicht einen großen Unterschied ob das "fehlende" Elternteil ein Idiot ist, das kein Interesse an seinem Kind hat, oder aber deshalb fehlt weil es tot ist?
    Ich kann mir sehr gut vorstellen dass Alleinerziehende deren Partner gestorben ist, erst viel, viel später über eine Adoption nachdenken.


    Ich vermute nämlich dass die mit den Ex-Idioten (wahrscheinlich unterbewusst) ihren Kindern mit der Adoption sowas wie eine neue Identität verschaffen wollen.
    Steile These, ich weiß...


    Ja, ich denke, es macht tatsächlich einen Unterschied...und zumindest kann ich für mich frei sagen, dass ich meinem Kind keine neue Identität verschaffen möchte. Es besteht keinerlei Kontakt zum Vater, nach unserem Erlebnissen auch von ihm nicht gewünscht und nicht in Anspruch genommen worden. Es besteht aber Kontakt zu einem Teil seiner Familie (!), weil ich Wurzeln und Identität wichtig finde. Meine Tochter kennt ihren leiblichen Vater von Fotos. Es geht mir bei einer Adoption nicht um Vergessen und komplette Migration oder Verdrängung.
    Im folgenden möchte ich auch gerne nochmal auf die ethisch/moralische Sicht eingehen, die Tinchen angesprochen hatte. Ich denke, es gibt viele Fälle, die moralisch und ethisch nicht sauber sind. In unserem Fall kann ich mich da nicht 100% einreihen. Der leibliche Vater hat und verhält sich in keinster Weise angemessen gegenüber seinem Kind - im Gegenteil. Ich habe nur dafür gesorgt, dass wir aus seinem Wirkungskreis verschwinden. Hat uns auch ehrlich gesagt, das Leben gerettet. Wenn ich sehen würde, dass hier ein Kontakt, der meinem Kind nicht in erster Hinsicht schadet, entstehen würde, wäre Adoption kein Thema für mich. Ich höre aber immer weider mal nach und jedesmal mit demselben Ergebnis. Es liegt nicht in meiner Hand. Warum sollte ich meinem Kind aber einen (dann rechtlichen) Vater verweigern, der sie liebt und ihr Gutes angedeihen lässt?
    Ich mach mir auch nicht kurzfristig oder überstürzt Gedanken aus einer Kränkung heraus. Es ist eher so, dass ich mir die gelebte Realität anschaue. Ihr sozialer Vater übernimmt alle Pflichten für ein Kind. Warum sollte er dann nicht auch die Rechte bekommen? Und ja, mein Kind wird tatsächlich besser gestellt und ja, ich fühle mich sicherer damit, wenn ich weiß, das mein Kind rechtlich abgesichert ist.


    Trotzdem zeigen mir einige Beiträge hier, dass es auch ohne Adoption geht, wenn man möchte oder eine Adoption ausschließt. Die finanziellen Kosten einer Adoption sind mir durchaus bewusst und auch das es kein Wunschkonzert ist. Andernfalls würde ich mir keinen Kopf darum machen, sondern es einfach durchziehen.
    Eine Vormundschaft durch meine Eltern kommt z.B. weniger in Frage. Meine Geschwister wären evtl. noch eine Lösung, aber die sind entweder über DE verteilt oder wir haben zu wenig Kontakt. Diese Möglichkeiten wälze ich seit einigen Jahren und habe noch keine zuverlässige Lösung gefunden.


    Wir, mein Partner und ich haben am We nochmal kurz darüber gesprochen. Eine Entscheidung ist nicht gefallen und wird es wohl auch nicht so schnell geben. Dafür gibt es noch zuviel Aspekte, die wir mit Bedenken möchten und über deren rechtliche Aspekte wir zu wenig informiert sind.
    Zumindest hat es ihm wohl gut getan, dass ich ihm bei dem im Beitrag oben geschilderten Erlebnis gesagt habe, dass er bei Entscheidungen volles Mitsprache- und auch Entscheidungsrecht hat. Das finde ich einen Schritt in die richtige Richtung! :-)


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

    Einmal editiert, zuletzt von die cola ()