"Du hast 2 Papas!"

  • Hallo ihr Lieben.


    Brauche ein paar Denkanstöße.


    Kurz zur Vorgeschichte:
    KV und ich waren ca. 3 Monate "zusammen". Während dieses Kennenlernens wurde ich schwanger.
    Wäre ich nicht schwanger geworden, hätte ich mich schon vorher getrennt. So dachte ich halt, ich versuche es für das Kind.
    Hat nicht funktioniert.


    Ich habe in den letzten Wochen der SS einen alten Schulfreund wieder getroffen..anfangs war alles sehr freundschaftlich. Er war bei der Geburt dabei und hat uns sehr unterstützt.
    Wir haben uns verliebt und seit einigen Wochen wohnt er bei uns.
    Meine Tochter kennt ihn als Papa.
    Den KV nennen wir beim Namen.


    Nun ist es so, dass ich immer wollte das sie auch weiß wo sie herkommt...also weiß wer ihr leiblicher Vater ist.


    Durch den ständigen Kontakt zu meinem Freund ist das eben für sie ihr Papa.
    Und auch wir, meine und seine Familie, haben das so gelebt.


    Nun ist meine Tochter 26 Monate alt und ich frage mich ab wann sie wohl richtig versteht, dass der Mann der eben alle 2 Wochen kommt auch ihr Papa ist....
    Kann man einer 2 jährigen sagen "Du hast 2 Papas?"
    wir hatten eine Phase da war jeder Mann Papa....mir hat das zudenken gegeben und wir haben es dabei belassen das sie eben nur einen hat.
    Ich frage mich ob das eine verpasst Chance war?!?!!? Zu dem Zeitpunkt war sie 1,5.


    Ich weiß einfach nicht wann der richtige Zeitpunkt ist und wie ich anfangen soll ihr das zu erklären.


    LG Bella

  • Also nach meiner Meinung verdrehst Du da jetzt was gewaltig.


    Das Kind hat nur einen Biologischen Vater also ist das der Papa und dein neuer Freund wird beim Vornamen genannt.


    So wie Du es jetzt machst bringst Du das Kind nur in einen Gewissenkonflikt...einfach unverantwortlich.


    Was ist denn wenn die Beziehung zwischen Dir und deinem Aktuellen Freund in die Hose geht ? Dann denkt das Kind Papa hat uns verlassen...


    Also lieber Butter bei die Fische und in den sauren Apfel beissen, so belügst Du dich nur selbst und dein Kind.


  • Papa ist der, der Papa ist. Und nicht unbedingt der Erzeuger. Papa ist nicht unbedingt gleich Vater.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Ich weiß einfach nicht wann der richtige Zeitpunkt ist und wie ich anfangen soll ihr das zu erklären.


    Ich hätte es von Anfang an richtig erklärt. Bei der 1. Frage. Beim 1. ausgesprochenen Papa. Wie auch immer.

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

  • ich würde warten bis sie kommt und danach fragt. also verheimlichen ist auf jeden fall keine lösung, allerdings würde ich es ihr nicht vorzeitig auf die nase binden. bei einer bekannten gab es eine ähnliche situation, ihre tochter hat es "erst" mit 6-7 jahren erfahren. als sie zum ersten mal gefragt hat, wurde es ihr sofort erklärt. heute ist es für sie das normalste der welt.... also keine angst davor :-)

  • Kind hat es schwer meiner Meinung nach und es ist.die Grundsteinlegung für eine lüge. wenn man nicht ehrlich mit sich ist, dann...ich wäre für klare Fronten. Vater ist man ewig, die neue Beziehung kann auch schnell vorbei sein.

  • Also mein Sohn wird jetzt 5 und hat einen Papa und einen Vater. Ich finde, Du solltest dem Kind auf jeden Fall vermitteln, dass der leibliche Vater dafür verantwortlich ist, dass es da ist und dass bei ihm die Wurzeln liegen und der Papa eben nicht von Anfang an dabei war, als es in Mamas Bauch war, es aber trotzdem sehr lieb hat. Ich finde, ein Papa ist derjenige, der wirklich Nachts am Bett des Kindes steht, es tröstet und immer da ist, der zu allen Terminen mitkommt etc. Mein Sohn hat meinen Mann von Anfang an auch Papa genannt, ohne, dass es ihm eingeredet wurde und ich finde das vollkommen ok. Ich lege jedoch auch Wert darauf, dass Bilder vom Vater im Zimmer hängen, immer von ihm erzähle..Es ist wichtig, dass die Kleinen lernen, dass beide Männer sie lieben, aber sie sollten nicht unter Zwang gestellt werden, dass sie nur den einen Papa nennen dürfen und den anderen nicht

  • Kind hat es schwer meiner Meinung nach und es ist.die Grundsteinlegung für eine lüge. wenn man nicht ehrlich mit sich ist, dann...ich wäre für klare Fronten. Vater ist man ewig, die neue Beziehung kann auch schnell vorbei sein.

    genau meine Meinung...ich kenne das von einer Bekannnten...die hat es geschafft 14 Jahre lang dem Kind zu sagen das ist dein Papa und so kannten ihn auch alle seine Freunde. Bis der Tag X kam und der Biologische Vater vor der Tür stand und das ganze Lügengerüst der Mutter zusammen gebrochen ist.


    Der Junge hat ab diesen Tag nicht nur die Mutter gehasst sondern auch seinen angeblichen Papa...der ER ja nie war.


    Also ich würde die Fronten sofort klären...und Klar stellen das ist dein Vater und das ist Mamas neuer Freund aber nicht der Papa

  • Wieso ist eine Grundsteinlegung für eine Lüge???? Also ich bin auch mit meinem nicht biologischen Vater aufgewachsen und nach meinem Verständnis nach, ist derjenige mein Papa gewesen, der sich um mich gekümmert hat. Mein biologischer Vater war auch mein Papa. Aber den Mann von meiner Mutter würde ich niemals sagen, er ist nicht mein Vater. Denn er war da, wenn in der Schule Elternsprechtage waren, er war da, wenn ich krank war, er war da, wenn ich Geburtstag hatte und einen Geburtstagstorte für mich gebacken. (meine Mutter kann sowas nicht so gut).


    Also er war und ist durchaus mein Vater. Ich würde sie richtig aufklären, wenn sie danach fragt. Sie wird wohl mit etwas mehr als 2 nicht unbedingt so bei ihren Fragen ins Detaill gehen. Für mein Verständnis muß nicht nur unbedingt der Erzeuger DER VATER sein. Und sage das jetzt nicht, weil ich alleinerziehend bin, sondern weil ich selber ein Scheidungskind bin und das so erlebt habe.

  • Also ich finde es selbstverständlich, dass ein Kind in dem Alter zu dem Mann Papa sagt, mit dem man zusammen wohnt und der immer da ist.... das ist ja auch das "normale".


    Ich denke, es kommt auf das Kind an, wann man mit dem Thema anfangen kann.... ich denke, irgendwann kommt doch auch die Frage, wo Babys herkommen etc. .... in diesem Zusammenhang kann man das dann doch ganz gut erklären.....


    Aber bitte auf keinen Fall ein Geheimnis draus machen oder irgendwelche Lügen erfinden!!!

  • Wieso ist eine Grundsteinlegung für eine Lüge???? Also ich bin auch mit meinem nicht biologischen Vater aufgewachsen und nach meinem Verständnis nach, ist derjenige mein Papa gewesen, der sich um mich gekümmert hat. Mein biologischer Vater war auch mein Papa. Aber den Mann von meiner Mutter würde ich niemals sagen, er ist nicht mein Vater. Denn er war da, wenn in der Schule Elternsprechtage waren, er war da, wenn ich krank war, er war da, wenn ich Geburtstag hatte und einen Geburtstagstorte für mich gebacken. (meine Mutter kann sowas nicht so gut).


    Also er war und ist durchaus mein Vater. Ich würde sie richtig aufklären, wenn sie danach fragt. Sie wird wohl mit etwas mehr als 2 nicht unbedingt so bei ihren Fragen ins Detaill gehen. Für mein Verständnis muß nicht nur unbedingt der Erzeuger DER VATER sein. Und sage das jetzt nicht, weil ich alleinerziehend bin, sondern weil ich selber ein Scheidungskind bin und das so erlebt habe.

    Also ich war auch mal in der Situation...Friede Freude Eierkuchenwelt.


    Als der Junge erfahren hat wer sein Papa ist und es wieder zur Anbahnung zwischen Vater und Sohn gekommen ist. Musste ich mir schon so einiges gefallen lassen. Worte wie Du bist nicht mein Papa, Du hast mir garnichts zu sagen, waren an der Tagesordnung.
    Und meine bessere hälfte ist mir dann auch noch in den Rücken gefallen...Das Kind hat ja Recht


    Und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn entwickelte sich prächtig...so gut das die Kids beim Leiblichen Vater Wohnen wollten.

  • Papa ist der, der Papa ist. Und nicht unbedingt der Erzeuger. Papa ist nicht unbedingt gleich Vater.


    Das mag in Extremfällen richtig sein.


    Hier gibt es aber einen richtigen Papa, nämlich den Vater, der auch schon für den Säugling regelmäßig Interesse zeigt und vorbei kommt.
    Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit doch groß dass er ein Leben lang Papa bleibt.


    Das Kind ist 26 Monate, die Partnerschaft mit dem Pseudo-Papa entsprechend kaum älter.
    Da werden schon rein statistisch noch reichlich Papas kommen, das Kind tut mir jetzt schon leid.

  • auch Kinder, die nur "einen" Papa haben, haben oft Phasen, wo sie zu vielen Menschen Papa, oder Mama sagen :brille
    Als meine klein, und für ein paar Wochen bei Oma waren, war ich danach auch die Oma :brille


    Jetzt ist der richtige Zeitpunkt ihr zu erklären, was für ein Glück sie hat- sie hat Papa Georg, und Papa Heinz (oder wie auch immer die Herren heißen)-

    Wahrheit im Umgang mit Kindern ist ein wichtiger Erziehungsbaustein... gerade, weil auch wir uns wenn diese in die Pubertät kommen, genau diese Wahrheit wünschen :engel

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Ich würde nichts groß erklären, sondern einfach vor dem nächsten Umgang dem Kind sagen dass Papa bald kommt und ihn ab dann auch immer Papa nennen. Wenn das Kind dann Verwirrung zeigt, weil der andere doch der Papa ist, würde ich sagen ja klar er auch und du bist ein ganz glückliches Kind denn du hast zwei Papas - Papa X der dich gemacht hat und dich alle zwei Wochen besucht und Papa Y der mein Freund / Mann ist und sich immer um dich kümmert.
    Und mach dir keine Sorgen, das Kind wird es als selbstverständlich hinnehmen. Habe selber zwei Papas... Nenne sie beide Papa obwohl ich nur meinen Stiefvater für einen solchen auch wirklich halte. Aber als Kind war es für mich völlig ok dass ich zwei hatte.

  • Das Kind ist 26 Monate, die Partnerschaft mit dem Pseudo-Papa entsprechend kaum älter.
    Da werden schon rein statistisch noch reichlich Papas kommen, das Kind tut mir jetzt schon leid.


    Das finde ich schon arg daneben.



    Was sagt denn der leibliche Vater dazu.Stört es ihn das er mit Namen und dein Freund mit Papa angesprochen wird ? Ansonsten ist doch der Ansatz einer Erklärung von


    josie2013 sehr gut und je eher desto besser.

  • Meine Tochter kennt ihn als Papa.
    Den KV nennen wir beim Namen.


    Ich denke, da liegt der Hase im Pfeffer.
    Kinder lernen durch Vorbildverhalten. Ihr nennt den KV nur beim Vornamen. Jetzt wird es zeit, dass ihr den Papa zumindest davorklemmt. Das kann sie nur durch euch lernen.
    Auf jeden Fall sollte sie wissen, dass du und der leibliche Vater euch mal sehr gern gehabt habt und sie der Beweis dafür ist. :-)



    Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit doch groß dass er ein Leben lang Papa bleibt.


    Da werden schon rein statistisch noch reichlich Papas kommen, das Kind tut mir jetzt schon leid.


    Ich frage mich gerade, ob du eine Kristallkugel zu Hause hast....wenn ja, dann hätte ich auch noch ein paar Fragen :D Nichts für ungut.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Ich kenne beides, als Kind und jetzt als Stiefvater.


    Ich selber kenne meinen Erzeuger nicht. Für mich war mein Opa mein Vater. Als der Stiefvater in mein Leben trat mit 8 Jahren fand ich das schwer. Die richtige Akzeptanz kam erst im Erwachsenenalter bei mir.


    In meiner Rolle als jetztiger Stiefvater hatte ich es wesentlich einfacher. Meine Tochter kennt ihren Erzeuger auch nicht. Sie war 2 als ich meine Ex kennenlernte. Jetzt wo wir getrennt sind, hat der Erzeuger auch etwas Interesse bekundet (Es ist aber bisher noch zu keinem zusammentreffen gekommen). Sie hat natürlich mitbekommen, das sie einen leiblichen Vater hat. Für sie bin ich aber weiterhin der Papa, da ich mich weiterhin (Sogut das ohne Sorgerecht möglich ist) kümmere.


    Ich stehe da auch dem Standpunkt, das sie wenn das mal mit der Umgangsanbahnung klappt, sie im Besten Fall 2 Papa's hat.


    Ich Empfehle Dir auch, dem Kind bewusst zu machen, das der andere der Papa ist. In deinem Fall kümmert er sich ja. Dies sollte am Besten auch sofort eingeführt werden. Je später du es machst, umso schwerer wird es für das Kind. Meiner Meinung nach.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Dass der KV Vater genannt wird und er Lebensgefährte Papa, halte ich auch nicht für OK.
    Vater ist auch kein besonders liebevoller Begriff, genau wie Mutter, einfach unpersönlich.
    Da kann man(n) sich ja gleich Erzeuger nennen lassen.
    Ich würde es dem Kind erklären und beide mit Papa-X und Papa-Y anreden lassen.
    Sollte man vielleicht in einem 6-Augen-Gespräch mal diskutieren. :hae:
    Traurig ist nur, wenn der Lebensgefährte weichen muss/will, er gar keinen Anspruch auf Umgang mit dem liebgewonnen Kind hat. :nawarte:
    Eine ellenlange Liste mit x-Papas/Mamas kann für ein Kind auch nicht so toll sein.

  • hätte der leibl. vater kein interesse, wär es einfach...


    aber er ist gsd DA, hat umgang und ist somit der papa, der einfach nicht daheim wohnt.


    dein freund sollte also als ihr "väterlicher freund" beim vornamen genannt werden...auch, wenn ihr das "nett" findet, wenn sie ihn mit papa anspricht...


    stell' es dir nur anders herum vor...


    die kleine kann sich wahrscheinlich noch umgewöhnen, aber seid ehrlich zu ihr!

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"