Übermotiviert?

    Ist bei uns in der Grundschule schon so. Zweite Klasse. Nur in Sport nicht, aber da wird auch viel verlangt und
    gemäkelt, wenn ein Kind was nicht kann.
    Meine kann keinen Purzelbaum....was für eine Katastrophe :ohnmacht:


    Aber in Kunst, Musik und Religion werden auch schon Tests geschrieben.




    Ich finde es unmöglich....und meine Kleine (7) hält dem Druck auch nicht stand und wird vermutlich demnächst
    in die erste Klasse runtergehen :flenn
    Privat lernt sie (noch) Cello. Das will sie jetzt auch aufhören. Die Lehrerin fängt auch an Druck auszuüben und
    macht Streß, wenn zu wenig geübt wurde. Für mich geht Schule allerdings vor und wenn meine Zweitklässlerin
    schon 1,5 Std. oder länger an den Hausis gesessen hat, ist es natürlich schwer dann noch Cello zu üben.


    Der beste Spruch von der Cellolehrerin: Sie ist ja auch noch sehr kindlich für ihr Alter.......


    Äääääh, meine Tochter ist 7!!!! Die DARF sogar noch kind(lich) sein :kopf

    Einmal editiert, zuletzt von *Finja* ()

    Bei uns ist es ganz unterschiedlich.
    An sich müssen die Kinder schon viel früher viel mehr Input verarbeiten.
    Englisch ab der Dritten (wir hatten es in der 5.)
    Bruchrechnen in der 4. (wir hatten es in der 5.)
    Usw


    Andererseits haben sie letzt in Kunst irgendeinen Disney Film gesehen.
    Wir haben damals Mappen anfertigen müssen.
    Ganze Gebäude zeichnen müssen.
    Die Epochen beschreiben usw
    Ich hab das Gefühl, dass sie an sich viel mehr verarbeiten müssen aber in den einzelnen Fächern es doch sehr Lehrkraftabhängig ist was geschieht.

    Einmal editiert, zuletzt von MaLu76 ()

    In Musik und Kunst haben wir seinerzeit auch Arbeiten geschrieben, das weiß ich noch ganz genau. Ich finde auch, dass das zur Allgemeinbildung gehört.
    Religion war sogar Vorrückungsfach.


    Sport ist heute wohl wichtiger, als damals, weil die meisten Kinder von Haus aus nur noch wenig Bewegung haben.

    Dein Eindruck kann ich bestätigen. Fängt auf der Grundschule an, wo schon viel Druck und ein strenger Ton herrscht. Leistung, Leistung, Leistung. Bei uns Englisch ab der 2. Klasse., Bruchrechnen ab der 3.


    Auf dem Gymi gibt es jetzt keine Nebenfächer mehr. Bei uns zählt jedes Fach gleich. Wenn einer, egal in welchem Fach, auch, wenn es Sport oder Religion ist, eine 5 hat, fliegt derjenige.


    Arbeiten werden in jedem Fach geschrieben, Referate auch in jedem Fach gehalten.


    Die Zeiten haben sich deutlich verändert. Wenn man die Grundschule mal fragt, warum das jetzt so zack zack zack geht, habe ich immer als Antwort bekommen: Sie müssen die Kinder auf G8 vorbereiten und wer dem Druck nicht stand halten kann, hat verloren.

    Hä? Klassenarbeiten in Kunst, Musik und Religion???? :hae:


    In welchen Bundesländern gibts denn sowas? Also ich meine in der SekI????


    In NRW gibts Klassenarbeiten für Sekundarstufe 1 nur in M, D, En, 2. Fremdsprache und dann noch im Wahlpflichtbereich Kl. 8/9......




    Zu der "übermotivierten" Sportlehrerin muss man sagen, dass es sich bestimmt um eine jüngere Lehrerin handelt, zumindest aber um eine, die die aktuellen Richtlinien und Lehrpläne des Bundeslandes für das Fach kennt........ da steht sowas nämlich drin. Das hat die sich nicht ausgedacht.

    seize the moment, try to freeze it and own it, squeeze it and hold it - consider these minutes golden...

    Ich finde das schlimm, dass kleinen Kindern schon so viel Druck gemacht wird, dass sie freiwillig auf ihre Hobbies verzichten und zurückgestuft werden müssen! Wenn ich das lese bestärkt das auf jeden Fall meine Tendenz in Richtung Waldorf-Schule! Aber noch haben wir zum Glück etwas Zeit...

    P.S.: In NRW zumindest gibt es an vielen Gymnasien Tendenzen in Richtung "Back to G9"........ Die politischen Mühlen mahlen zwar viel zu langsam, aber offenbar ist stellenweise doch schon durchgedrungen, das Leistungsdruck nicht unbedingt fittere Kinder hervorbringt, dafür aber ne Menge die physisch und/oder psychisch unterwegs zusammenbrechen....


    Eltern sollten das ruhig immer wieder bei den Schulleitungen anbringen, dass sie deutlich für ein Schuljahr mehr sind.....

    seize the moment, try to freeze it and own it, squeeze it and hold it - consider these minutes golden...

    Ich finde es auch übertrieben. Als mein Sohn in die Grundschule kam, war da auch eine übermotivierte Religionslehrerin. Im Unterricht haben sie in 2! Stunden Judentum durchgenommen ganz am Anfang von der 3. Klasse. Mein Sohn war davon einmal nicht da, weil er auf Klassenfahrt gewesen ist. (Die kath. Religionsgruppe bestand aus mehreren Klassen.)


    Sie haben eine Arbeit geschrieben, mein Sohn hat eine 6 bekommen.


    ein kleiner Auszug: Was für ein Mensch war Moses? Begründe! 2. Frage: Warum feiert man im Judentum passahfest? Was ist die Bedeutung von Passahfest? Nenne 7 Speisen vom Chanukafest (hoffentlich schreibt man so) Begründe die Bedeutung der Speisen!



    Meine Schwester sagte, dass sie sowas in der 5 Klasse im Ursulinengymnasium in Köln gemacht hätten, wo Religion sowieso etwas strenger genommen wurde.


    Jeder hat eine 5 bzw. eine 6 bekommen. Wir haben mit der Lehrerin gesprochen, dass die Arbeit für 8 jährige Kinder (wie gesagt 1 Monat dritte Klasse) sehr übertrieben fanden. Unterlagen haben sie für zu Hause auch nicht bekommen, wo man hätte zu Hause nachschauen können. Die Lehrerin fühlte sich natürlich angepisst, und wenn ein Lehrer zugibt, einen Fehler gemacht zu haben.......(wird sich die Erde nach links drehen)


    Ich habe ihn daraufhin vom Religionsunterricht abgemeldet. Ich wollte eigentlich Religionsunterricht für meinen Sohn in der Grundschule, damit sie ein bißchen spielerisch mit Lust Religion nähergebracht wird....aber so!

    Bei uns in S-H liegt die Entscheidung bei den Schulen. Zuerst hiess es, alle müssen auf G8, ein Jahr später hiess es dann, Entscheidung liegt bei den Schulen. Die meisten Schulen sind dann nicht wieder zurück

    Ich finde den Hype um Gymnasien sowieso :radab


    Wo bleiben denn die Realschüler? Das man mit einem Hauptschulabschluß nichts mehr anfangen kann, ist
    jedem wohl klar....aber auch diese Schüler gibt es noch!!


    Unsere Grundschule rühmt sich damit: Wir ziehen alle Kinder auf Gymnasium- Niveau.....aber wo diese
    Kinder dann bleiben ist der Grundschule wurscht.
    Unser Gym ist jedes Jahr komplett übervoll...die Plätze werden ausgelost. Aber hauptsache die Kinder haben
    in der Grundschulzeit Gymnasiumniveau gehabt :kopf

    Einmal editiert, zuletzt von *Finja* ()

    Sport - Musik - Kunst - (Werken) ... die hießen ja auch mal direkt "Ausgleichsfächer". (Damit waren aber nicht die Noten gemeint.)


    Ich bin bekennender Ordner-Hasser, seit meine Kinder damit angekommen sind. Die Hefte, die wir einst hatten, waren sehr viel besser, nicht so ein Herumgeflattere. :rolleyes2:
    Und 1000 Kopien noch dazu ... :rolleyes:


    Auch wäre ich dafür, in Sport überhaupt keine Noten zu verteilen.
    Mein Kind war z.B. von Sport immer sehr begeistert, aber leider nicht so ein sportlicher Typ. Trotzdem hat er es gerne gemacht, Freude an der Bewegung gehabt in der Schule --- bis die Noten schlechter wurden, die Sportlehrer zu meckern anfingen ... usw. :(
    Früher oder später vergeht da jedem (Kind) der Spaß daran ... Tut das Not?


    Musik haben wir auch Arbeiten geschrieben und Hefte (A4 und A5) gehabt.
    In Kunst wurden halt die (Zeichen~)Arbeiten bewertet, alles mögliche.
    Reli. hatte ich nicht, aber meine Kinder schreiben seit Beginn ihrer Reli.-Zeit Arbeiten.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

    Einmal editiert, zuletzt von chaosmaus ()

    Berlin hat ja sowieso zu wenig Lehrer, da nehmen die Grundschulen aus Verzweiflung dann Realschullehrerinnen, welche gar nicht mit den kleinen Kids umgehen können und sich nicht darauf einstellen - da herrschte ein Ton - unglaublich. Meine Tochter hatte das Glück bei einer richtigen Grundschullehrerin zu sein - die Realtussi habe ich mir aber mal beiseite gezogen und habe ihr mächtig den Marsch geblasen - wer so mit Kindern umgeht - nee, kein Verständnis für - sie warf mit Stiften, knallte die Hefte wie sonst was auf den Tisch und ihr Ton - na HolladieWaldfee

    Also wenn sie die Kinder auf ein Niveau bringen möchten, das dementsprechend sind, dann sollten sie vielleicht gerade Lehrer ihren enormen Krankenstand mal reduzieren. Bei meinem Sohn in der Realschule gibt es keine Woche, wo ein oder zwei Lehrer nicht fehlen würden. So sind sie über nach hinten gerückt. Ständig fehlt z. B. ein Viertel der Belegschaft. (?) Wie kommt denn sowas? Manchmal sogar über die Hälfte. Also in der freien Wirtschaft kann sich das keiner erlauben.


    Wären die Lehrer mit Leib und Seele Lehrer (gibt es noch sowas nur sehr selten), denn Lehrer ist für mich eine Berufung, wären sie motivierter (und ich bin fast jeden Tag in der Schule, ich arbeite ein bißchen in der Mensa mit, also ich bekomme jede Menge mit) dann würden auch die Kinder mehr wissen, und motivierter sein.


    Für mich gehört im Sportunterricht Bewegung, Sport machen, und keine schriftlichen Übungen.

    Ich lese aus dem ersten Beitrag eigentlich vor allem eine starke Strukturierung heraus, was nicht per se negativ wäre. Ist das denn tatsächlich mit sehr hohen inhaltlichen Anforderungen verknüpft, die entsprechend übergroßen Lernaufwand mit sich bringen? Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

    Wenn den Kindern dadurch zu viel Schulstreß entsteht und zu wenig Zeit für Ausgleich bleibt, würde ich über eine Elternkonferenz nachdenken und gemeinsam überlegen, wie man die Belastungen für die Kinder am sinnvollsten reduzieren könnte. Das Ergebnis könntet Ihr dann der Schulleitung vortragen und um eine Stellungnahme bitten.

    Hi ihr,


    das sind die "Jungen", die von der Uni grad kommen, oder? ;-) Gerade die Nebenfächer MÜSSEN sich momentan sehr gegen Kürzungen und Stundenstreichungen wehren. Daher wird dem Nachwuchs an den Unis so eine "Pädagogik" nahe gebracht. Warum Musik, wenn immer nur gesungen wird? Das können die Kids in der Freizeit auch. Warum Sport, wenn nur ein Ball in die Halle geworfen wird und alle rennen los (oder auch nicht)? Warum Kunst, wenn ich malen kann, was ich will und trotzdem bestehe?


    Der Staat zahlt all diese Lehrer (im Idealfall im Beamtenverhältnis) und wenn wieder mal an Kürzungen gedacht wird, dann natürlich zuerst in den Nebenfächern. Also müssen sich die Päadagogen an den Unis Dinge einfallen lassen (die ja durchaus ihre Richtigkeit haben!) und das wird dann dem Nachwuchs gelehrt. Ich studiere 2 solcher "Nebenfächer" und ich muss sagen: Wenn ich alles so mache, wie ich es lerne, dann werde ich lieber Mathelehrer, der hat weitaus weniger zu tun ^^:pfeif


    Fakt ist: wenn ein Fach seine Berechtigung im Fächerkanon nicht "beweisen" kann, werden Stunden gekürzt bzw. abgebaut.
    Siehe Diskussion um Reliunterricht (ganz aktuell).
    Daher ziehen die Lehrer etwas an. Vergesst nicht, dass die auch im Kollegium oft nur die "Fachidioten" sind... (an weiterführenden Schulen) Macht als Lehrer UND Mensch auch keinen Spaß, von Kollegen nicht für voll genommen zu werden...

    Mein Maximilian ist in der zweiten Klasse und bei ihm hält es sich mit dem Druck und Stress glücklicherweise noch in Grenzen. Ich finde es wichtig, dass die Kinder viel lernen, gleichzeitig sollten sie aber nicht schon so früh den Spaß an der Schule verlieren, denn dann tun sie sich später noch viel schwerer mit dem Lernen..