Verschiedene Erziehungsstile - wie geht man damit um?

  • Ich habe meiner Tochter auch nicht viel verboten.


    Na klar durfte sie Schubladen ausräumen, Bücher raus holen, CD-Regal neu sortieren :lach und dergleichen.


    Wenn es keinen wirklichen Grund gibt, Verbote aus zu sprechen (wie bei Gefahr an der Steckdose, dem Herd), würde ich es aus Prinzip immer noch nicht tun und handhabe es im Kindergarten auch so.


    Was ich damit erreicht habe:


    Ein Kind, dass davon ausgeht, dass Verbote einen Sinn haben und diese auch ernst nimmt.
    Das sich erklären lässt, warum gewisse Dinge nicht möglich sind.


    Und gut mit dem Verbot leben kann, denn es darf ja viele andere Dinge.


    Ich bin unheimlich stolz auf meine Kitagruppe, die auch sehr frei sein darf, wo viele Dinge verhandelbar sind, die in anderen Gruppen undenkbar wären.


    Denn bekannt ist: Semi sagt nur dann nein, wenn es gute Gründe dafür gibt.
    Und die werden dann auch sehr ernst genommen.


    Ein grundsätzliches oder besonders häufiges NEIN ruft meiner Meinung nach das Gegenteil hervor, nämlich Kinder, die sich "mit Gewalt" ihre Freiheit und ihren Wissensdrang erkämpfen.

    Manche sagen, ich wäre eingebildet.....aber es gibt mich WIRKLICH!!!!
    ;)

    Einmal editiert, zuletzt von SemiSeco ()

  • der vorteil von kleinen ist ja ,dass man sie leicht ablenken und neu polen kann...
    da muss selten ein rigoroses nein kommen..
    wenn es aber sein muss,dann hats wie semi sagte,einen fetten grund und dann ist das so und wird auch angenommen.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • also dass Erziehungsbetten verweichlichen ist ja quatsch - das Familienbett ist ja keine Erfindung unserer Zeit, sondern ist nur für eine kurze Zeit aus der Mode gekommen, nämlich als man dank Industrialisierung soviel Geld hatte, dass man sich mehrere Zimmer leisten konnte.


    Und das die jetzige Generation so verweichlicht ist - Puh, klar gibt es da ne Menge Schluffis, aber auch genug ehrgeizige Kandidaten. Nicht viel mehr oder weniger als zur Zeit meiner Eltern auch - die einen haben es gepackt im Leben, die anderen halt nicht... obs am Erziehungsstil lag - I don´t know - mein Vater ist extrem erfolgreich und wurde seine ganze Kindheit jeden Tag über verdroschen - also müsste man ja streng genommen, das als Generallösung dafür nehmen um Kinder erfoglreich zu machen... :hae:

  • und in der theorie wird gerne mal der klugscheissermodus benutzt.
    ich schließe mich da nicht aus.
    als ich noch kinderlos,aber schon erzieherin war,endeten mein verständnis und meine toleranz auch wesentlich früher als heute.
    nichts gegen neue impulse,andere ansichten,aber manche dinge lassen sich nicht umsetzen(die gründe dafür können sehr vielfältig sein) und manches ist auch einfach wirklich fernab von einem kinderalltag.
    dazu kommt ,dass die eigene erziehung,positiv wie negativ ,eine rolle spielt,ebenso die eigene verfassung.
    es gibt zeiten,in denen man kraftvoll ist,da funzt es besser als wenn man auf reserve rumeiert.
    und die meisten dinge sind learning by doing...
    kein weg muss zuende gegangen werden..
    es gibt immer ne abzweigung,die auch ans ziel führt...früher oder später.
    über erziehung zu reden ist oft so ähnlich wie über politik.
    einen genauen plan hat keiner,aber reden schwingen macht trotzdem spass...
    solange es um andere geht ;)

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Hi,


    ich muss nochmal fragen, wie alt ist dein Kind?


    Ich habe in den 2 Jahren folgendes gelernt:
    1. Es kommt nicht soo sehr darauf an, wieviel du erlaubst, sondern dass deine Grenzen klar sind und das du in diesen Grenzen konsequent bist. Konsequenz bei der Durchsetzung deiner Regeln und wenn es auch wenige sind, ist das entscheidene. Dann tanzt er dir auch nicht auf der Nase rum.


    Das 2. : Es spielt überhaupt keine Rolle, was die anderen sagen, du entscheidest, wie du es machen möchtest und hast du dich für einen Weg entschieden, lass dich nicht verunsichern.
    Ich ecke auch oft an, weil ich nie hab schreien lassen, dass Kind solange wird bei mir schlafen dürfen, wie es will, es keine Strafen, sondern "nur" logische Konsequenzen gibt. Das erste Jahr hat er seinen Mittagschlaf auf meinem Arm gemacht...
    Ich habe ein selbstbewußtes, zufriedenes, freundliches Kind, dass sofort in die Kita eingewöhnt war und nie nicht- hinwollte. Also kanns so falsch nicht gewesen sein. Hör auf dein Bauchgefühl.


    Ich finde die Ansätze von den Büchern das glücklichste Kleinkind der welt und erziehen ohne Frust und Tränen sehr sympathisch. es entspricht meiner Grundeinstellung und bestärkt mich, meinen gewählten weg zu gehen.
    Was das Schlafen angeht, deswegen fragte ich nachdem Alter, wars bei uns auch lange so, dass er oft wieder aufwachte, ich wieder hinmusste, aber schlagartig mit etwas über einem Jahr hörte das auf.
    Nun lesen wir gemeinsam ein Buch, es gibt ein Schlaflied, dann wird einschlafgekuschelt. Wenn er also noch nicht soo alt ist, würde ich zum Durchhalten tendieren. Es war anstrengend, aber jetzt freue ich mich, dass ich es so durchgehalten habe und mein Kind nie nach mir weinen musste.


    Ich hab die anderen Posts jetzt mehr überflogen, aber wie genau ist die Bettsituation bei euch denn?
    Wir haben ein quasi-Familienbett: Sein Gitterbet steht an meinem, die Seite aber offen. Da schläft er, als räumliche Abgrenzung liegt zwischen uns das Stillkissen, so dass er nicht immer zu mir rollt, oder ich zu ihm.
    Wacht er aber auf und will kuscheln, robbt er rüber, ist er wieder eingeschlafen, schieb ich ihn zurück.
    Vielleicht wär das was für euch?


    Das ein Kind allein schlafen muss, halte ich für Blödsinn. Klar, wenn man sich gegenseitig stört, aber nicht entwicklungsbedingt.
    Evolutionstechnisch ist in den Kindern verankert, sich nur sicher bei den Eltern zu fühlen, sonst hätten sie nicht überlebt. Ist also ein natürliches Bedürfniss und die meißten Erwachsenen schlafen noch lieber mit ihrem Partner ein, wenn die Möglichkeit besteht.
    Ebenso verankert ist der Trieb zur Abnabelung.
    Ein normal entwickeltes Kind wird also in der Regel von selbst die Nähe zum Elternteiö vergrößern und autonomer werden.



    LG,


    Borte

  • Ich denke ich erziehe auf der einen Seite recht locker, damit meine ich, meine Jungs und ich haben oft nen raueren Umgangston. Dh. ich kann damit leben, wenn einer sagt Mäm du nervst mich grad tierisch usw. Sie bekommen durchaus zu hören, das ein Platz im städtischen Affenhaus für sie reserviert ist. Trotzdem ist unsere Bindung sehr, sehr eng.


    Aber ich hab von Anfang an auch nen gesunden Egoismus gelebt. Ja, ich bin Mutter und ja ich liebe meine Kinder, dh. aber nicht das meine Kinder alles dürfen und durften. Ein wichtiger Punkt bei mir ist zb. sie haben verdammt nochmal Respekt vor meinen Dingen zu haben! Andersherum natürlich auch.


    Ich greif mir mal den Labello heraus - sicherlich ne Lappalie, aber meine Kurzen kauen auf sowas nicht herum, dass ist meiner. Ich muss nicht alles mit ihnen teilen, sie müssen mir auch Dinge nicht im kindlichen Erforschungsdrang zerstören und ich mag auch solch Argumente nicht, dann kauf ma halt nen neuen. Nein, will ich nicht, mach ich nicht. Ende


    Genauso dürfen sie aber ebenfalls handeln. Es darf nicht einfach jeder an ihr Zeugs und wenn sie nicht teilen wollen, weil es halt ihrs ist, müssen sie das auch nicht. Wenn mein Großer halt nicht will das ich an seinem Laptop was schaue, dann mache ich das nicht - ich vertraue ihm und bislang bin ich damit immer sehr gut gefahren.


    Mir ist wichtig das jeder seine Grenzen hat und die auch respektiert werden.


    Desweiteren bin ich auch kein Freund von ewigen Diskussionen, ich hasse es wenn man was tot diskutiert. Deshalb hören meine durchaus - Klappe, ich Chefin, Du Sklavenkind, du machst das jetzt. Kannst mich dann später im Rollstuhl im Park vergessen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • So, jetzt versuche ich mal, auf Eure Posts einzugehen. Aber verzeiht mir, wenn ich jetzt nicht auf jeden Einzelnen eingehe.
    Ich hab mich gestern auch noch mit dem KV darüber unterhalten und muss die ganzen Ratschläge nun erstmal auf mich wirken lassen.



    CaffeLatte,
    ich schau mir Carl Rogers mal genauer an!


    Nicemama,
    ich bin nicht besonders geduldig und verliere schnell die Nerven. Ich denke, auch deshalb ist die Schlafsituation so, wie sie jetzt gerade ist. Ich ertrag es nicht, das Kind länger schreien zu lassen. Ich muss dann mitheulen, weil mir das Kind so leid tut.


    Shielover,
    mein Sohn hat von Anfang an im eigenen Bett geschrien. Selbst als kleiner Winzling schrie er im Stubenwagen, der direkt neben meinem Bett stand. Da er allgemein ein Schreikind war, hab ich es mir dann einfach gemacht und das Kind mit in mein Bett genommen.
    Wie lange würdest du das Kind denn schreien lassen? Ich habe 3mal den Versuch gestartet und das Kind im eigenen Bett nur beruhigt. Er hat ununterbrochen wie am Spiess geschrien, hat zwischendurch immer wieder Atemaussetzer gehabt und hat sich garnicht mehr beruhigt. Ich für meinen Teil kann das nicht über Stunden hinweg durchziehen.
    Mein Sohn darf Ursache und Wirkung kennenlernen, ich finde das wichtig. Daher darf er auf Lichtschalter drücken, das Tapedeck der Stereoanlage an- und ausmachen, die Lautstärke verändern usw. ich wüsste nicht, wieso ich ihm diese tolle Erfahrung nehmen sollte.


    Heffalumpi,
    ja, die Einschlafsituation ist das grösste Problem für mich – für ihn wahrscheinlich auch. Aber ich frag mich halt, ob sich dabei nur die allgemeine Erziehungseinstellung widerspiegelt und er mir vor Augen führt, dass das so nicht richtig ist.


    Goodluck,
    mein Sohn geht woanders auch nicht an Schränke und Schubladen. Weder bei meinen Eltern, beim Papa oder der Tagesmutter. Ich traue ihm zu, unterscheiden zu können, wie etwas woanders läuft und an welche „Regeln“ er sich woanders zu halten hat – sofern er das altersmässig schon kann.


    TiMiDa,
    seitdem die Herdknöpfe ab sind, ist der nicht weiter interessant für ihn. Ich sage, wenn er an ist, dass der heiss ist und eigentlich geht er dann auch nicht ran. Wenn er älter ist, kann ich ihm erklären, was passiert, wenn er etwas heisses anfasst und dann bekommt er auch ein Gefühl für solche Sachen. Wärme und Kälte kann man ja sehr gut im Alltag erklären. Das als Beispiel.


    Schnubbel,
    ich denke, die wenigsten Kinder essen in der Schulzeit noch mit den Händen. Mein Sohn übt bereits allein, mit der Gabel zu essen und Sachen aufzuspiessen. Das muss ich ihm aber nicht aufzwängen, er hat den Zeitpunkt dafür selbst bestimmt. Dafür gibt’s beim Essen wenig Theater, ich muss ihn nicht zum Essen zwingen oder sowas.
    Sohni darf 2 Schubladen nicht ausräumen – die habe ich aber entsprechend gesichert.


    Lovrel,
    du kannst einem 14 Monate alten Kind nicht erklären, dass es nun alt genug ist, in seinem Bett zu schlafen. Das versteht es sicher noch nicht. Und er kommt da ja auch nicht rausgelaufen – Gitterbett. Dafür schreit er eben ununterbrochen wie am Spiess…


    Tani,
    ja, in der neuen Wohnung bekommt Sohni sein eigenes Zimmer. Mein Plan war, ihn von Anfang an dort schlafen zu lassen. Er bekommt eine grosse Matratze ins Zimmer gelegt, wo ich mich zeitweise neben ihn legen kann und dann soll er dort schlafen. Da kann nicht soviel passieren, wenn er runterfällt, kann aufstehen und muss nicht so schreien. Vielleicht klappt das ja.
    Ich hab nur irgendwie die Befürchtung, dass der Umstand der neuen Wohnung (wegen der Veränderung) und dann plötzlich allein im Zimmer schlafen nach hinten losgehen könnte und die Schlafsituation noch schlimmer werden könnte.


    Dani,
    ich kann mit meinem Sohn auch ins Restaurant oder ins Museum oder an andere öffentliche Orte, ohne dass er dort „die Sau rauslässt“.
    Aber es ist ja jetzt auch nicht so, dass er alles darf und alles bekommt. Auch wenn das hier jetzt vielleicht so den Eindruck macht. Und ich glaube auch nicht, dass mein Sohn später überall aneckt. Höchstens aufgrund seines wilden Naturells. Aber das steht für mich ausserhalb meiner Erziehungsansichten.


    Szettchen,
    Jedes Kind kann schlafen lernen habe ich hier liegen. War der Ratschlag der Kinderärztin sowie Beratungsstelle, wohin ich mich wegen der Schlafproblematik gewandt habe. Die Methode kommt für mich so aber nicht in Frage. Ich ertrag diese Schreierei nicht.


    Zozzy,
    das mit der Kassette ist eine gute Idee. Wir haben es bisher öfter mit dem Fernseher versucht. Der muss dann allerdings auch meistens an bleiben, wenn er eingeschlafen ist.


    Borte,
    er ist jetzt 14 Monate alt.
    Ich kann sein Bett aus Platzgründen nicht seitlich an meins stellen. Das steht aber direkt am Fussende. Interessiert ihn aber nicht, weil er mich da nicht anfassen kann. Er braucht Haut an Haut Körperkontakt beim Einschlafen.

  • Das ist natürlich schade.
    Ich finde, mit 14 Monaten muss ein Kind noch nicht alleine einschlafen können und durchschlafen. Meiner kuschelt mich beim Einschlafen auch noch zu Tode :-)
    ( Das abendliche Aufwachen wurde so zwischen 13 und 18 Monaten besser) .Das mit dem Zimmer nachher ist doch eine gute Idee. So kannst du seinem Bedürfniss nach Nähe nachgeben, gegebenenfalls dich nachts dazulegen, und auch einfach immer wieder mal versuchen, rauszugehen, während er wach ist. Wenns nicht klappt, wieder kuscheln.
    Ich finds gut, dass du ihn nicht weinen lassen würdest: Jedes Kind kann schlafen lernen in die Tonne schmeißen und lieber mal "schlafen statt schreien " lesen ( Gleiche Schriftstellerin wie Erziehen ohne Frust und Tränen)
    Bis dahin würd ich durchhalten und alles so belassen, ehrlich gesagt, oder dauert dein Umzug noch ewig lang? Versuch es, als Entspannungsphase zu nehmen, das Einschlafen.


    Es gibt übrigens eine wunderschöne Schlaflied-CD: Traumküsschen. Wurde 2 Jahre bei uns gehört, bestimmt insgesamt so an die 900 mal und ich mag sie immer noch. ( sie lief auch noch, während er schon schlief)


    LG,


    Borte

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Ok, ich antworte doch noch einmal. Zunächst habe ich nur beschrieben, wie ich es gehandhabt habe, ich würde nie behaupten, dass meine Erziheung die einzig richtige wäre und jeder es so handhaben muss. Insofern jeder erzieht eben doch unter Umständen etwas anders, nicht besser oder schlechter, eben anders. Und das sollte man dann auch dem getrennt lebenden Elternteil zugestehen.


    Ich habe nie ein Schreikind gehabt, insofern kann ich das wahrscheinlich nicht beurteilen, welche Vorgehensweise in so einem Fall die richtige ist. Aber könnte es auch etwas mit der eigenen Haltung zu tun haben, mit der wir an ein schreiendes Kind herangehen? Ich werfe diese Frage nur mal auf, weil ich da kein Experte bin. Könnte es nicht sein, dass, wenn wir von vornherein das schreiende Kind beruhigen mit der inneren Einstellung, dass es eh in seinem Bett bleibt, dass sich das Kind dann auch leichter beruhigen lässt? Wenn es für Euch ok ist, dass das Kind mit im Bett schläft, ok, sorry, ich habe mein Bett eben lieber für mich.


    Bezüglich des Ausräumens von Schubladen möchte ich meine Aussage zumindest etwas korrigieren. Das Kind soll eigene Schubladen und Kisten ruhig aus- und dann auch wieder einräumen, das ist ok. Bei "meinen" Schubladen möchte ich das allerdings nicht und das reicht mir als Grund aus damit es das nicht darf.

  • Ich hab meine Tochter nie im Bett schreien lassen, egal welche "Ratschläge" ich von anderen bekam. Nicht als Baby, nicht in dem Alter von deinem Zwerg, und auch heute nicht. Jammern ja, aber nicht schreien.


    Eine Freundin von mir war dann auch dran, man müße das Kind halt mal schreien lassen. Sie hat sich als ihr Kind klein war dann ans Telefon gesetzt, damit sie das Schreien nicht hört, und nach 2 Tagen ging das problemlos mit dem Schlafen... ne, war nicht meins, wird es auch niemals werden.


    Meine hat ja von Anfang an in ihrem Bett geschlafen (weil es wie gesagt nicht anders ging, Familienbett hat nicht funktioniert bei uns). Und trotzdem hatten wir die Phasen, in der sie nicht ins Bett wollte bzw. da nicht schlafen. Sie ist auch mit 1,5 Jahren noch manchmal in meinem Arm eingeschlafen weil es grad nicht anders ging. Nicht oft, aber die Abende gab es. Geschadet hat es keinem von uns beiden, und bis auf manche Abende an denen sie einfach "drüber" ist klappt es prima mit dem schlafen.


    Wie sieht es denn bei euch eigentlich mit dem Mittagsschlaf aus? Macht ihr den dann auch zusammen in deinem Bett?


  • ich war eigentlich überzeugt vom Familienbett und befürworte es an sich noch immer. Ich finde auch die Einstellung, dass Kinder allein zu schlafen haben, Erwachsene aber gemeinsam im Bett liegen dürfen, etwas... naja... warum Erwachsene, Kinder aber nicht?


    Na da liegt der springende Punkt, der Erwachsene ist ggf. Partner, das Kind ist das Kind, oft werden die Grenzen zwischen einem Erwachsenen und einem Kind, für das auch eine Erziehungsaufgabe besteht, total verwischt und das Kind steht plötzlich auf der gleichen Ebene eines Erwachsenen....


    Das geht dann weiter:


    Warum darf Mama bestimmen was ich anziehe und nicht ich...
    Warum darf Mama bestimmen was ich zu essen habe und nicht ich...
    Warum darf Mama bestimmen wann ich Süßigkeiten bekomme und nicht ich...


    usw.


    Wenn man den Wunsch von Kindern mit den von Erwachsenen auf eine Ebene stellt, dann hat man die verwöhnten Dauerdiskutierer bei denen ich persönlich Rot sehe. Wenn ich als Vater was sage, dann ist das "in der Regel" in Stein gemeißelt und bedarf keiner weiteren Diskussion.:D


    Gruß
    der Frosch

  • Ok, ich antworte doch noch einmal. Zunächst habe ich nur beschrieben, wie ich es gehandhabt habe, ich würde nie behaupten, dass meine Erziheung die einzig richtige wäre und jeder es so handhaben muss. Insofern jeder erzieht eben doch unter Umständen etwas anders, nicht besser oder schlechter, eben anders. Und das sollte man dann auch dem getrennt lebenden Elternteil zugestehen.


    Ich habe nie ein Schreikind gehabt, insofern kann ich das wahrscheinlich nicht beurteilen, welche Vorgehensweise in so einem Fall die richtige ist. Aber könnte es auch etwas mit der eigenen Haltung zu tun haben, mit der wir an ein schreiendes Kind herangehen? f.


    Ich hatte ein Schreikind... Und ich bin immer ziemlich konsequent gewesen - Mein Kind hat nie irgendwelche Schubladen ausräumen dürfen zb wenn wir bei Freunden waren..Sie hatte eine Bestimmte in der sie wühlen durfte..Da waren Plastikschüsseln , Sieb , Kochlöffel etc drin.----. Und doch - schwere Töpfe auf Fliesen geknallt von einem Kleinkind ist nicht lustig sondern einfach nur teuer --- vor allem wenn man die Fliesen nicht mehr nachbekommt- Wer sowas durchgehen lässt der ist in meinen Augen einfach luschig und nicht daran interessiert auch das Eigentum von anderen zu schützen und zu pflegen. Und ich find es bis heute unverschämt wenn andere Mütter nix dagegen tun , daß ihre Kinder in meinen Schubladen rumräumen und meine Sachen in der Wohnung verteilen. Sowas macht man nicht! Mein Kind durfte das zuhause nicht und hat es bei andren auch nicht getan...


    Das hat aber wenig mit Schreikind oder nicht zu tun-. Geschrien hat mein Kind mit 0 bis 6 Monaten---- Schubladen Ausräumen etc ist erst dran wenn die Kids krabbeln oder laufen können-----


    Mein Schreikind war nur relativ ruhig wenn sie bei mir auf dem Arm oder auf dem Bauch lag.. Oder wenn sie im Tragtuch war... Also ist sie dort geblieben-------Mit der Zeit lernt man nämlich eine Stoische Ruhe mit so einem Kind--- Kein anderer will es nämlich nehmen - also hält man es die gesamte zeit am Körper--- ( Mir hat die Kinderkrankenschwester der kk die mich einige Wochen nach der geburt besuchte gesagt , sie bewundert wie ich mit diesem Gebrüll umgehe) ABER: als sie aufgehört hatte zu schreien etwa mit 6 Monaten hat sie in ihrem Zimmer geschlafen..... ( Vorher in der Wiege direkt neben meinem Bett - dann im KInderbett in ihrem Zimmer) .

  • Also mein Kind hat auch jetzt schon Mitspracherecht bei ihren Anziehsachen. Dafür hat sie noch nie Theater gemacht, warum ich Kaffee trinken kann und sie nicht ( die Tochter von einem Bekannten schon, die bekommt jetzt Kinderkaffee seit sie 2 ist, um Konfrontationen aus dem Weg zu gehen). Sie geht an meine Kaffeetasse nicht dran, und Ende. Auch wenn ich nicht dabei bin.


    Kinder denken gar nicht so kompliziert wie Erwachsene. Die können durchaus trennen: Das darf ich, das darf ich nicht. Wie das Beispiel mit dem Regal. Mein Kind hat nie gedacht: ich darf das Regal ausräumen, also darf ich alle Regale ausräumen. Konnte sie im Krabbelalter ja noch gar nicht da gab es den Gesamtbegriff "regal" noch nicht für sie. Die wußte: Hier darf ich. Und sie wußte: da darf ich nicht.


    Die Frage, warum ausgerechnet das kleine Menschlein, das grad am Anfang ganz viel Körpernähe braucht als erstes alleine ausquartiert wird finde ich gar nicht so verkehrt. Das hat auch nichts damit zu tun hier Erwachsenenmaßstäbe anzusetzen. Und die Antwort ist ja letzten Endes eigentlich nur: weil man das so macht.


    In den 60/70ger Jahren war Stillen übrigens total verpönt, da unhygienisch. Heute wieder völlig normal. Nicht alles, was grad "richtig" ist ist es auch wirklich.


  • Kinder denken gar nicht so kompliziert wie Erwachsene. Die können durchaus trennen: Das darf ich, das darf ich nicht.


    Dann waren meine Kids damals scheinbar entwicklungsverzögert, die lernten nämlich eigentlich nur durch Struktur, Rituale und Durchgängigkeit.


    Mein Sohn ist jetzt fast 6 und meine Tochter 5, da kann man das locker erwarten, dass man sagt was Du hier darfst, darfst Du woanders nicht. Aber in dem Alter von 1-3 Jahren hätte sowas bei meinen Kindern nur zu Irritationen geführt.

  • Irgendwie klappt das mit dem Zitieren nicht. Der Pc hängt sich dann immer auf.


    kermit: Ich glaube, dabei geht es ihr weniger darum, dass Kind auf eine Ebene mit dem Erwachsenen zu stellen, sondern eher darum, warum Erwachsene dieses natürliche Bedürfniss befriedigen dürfen und Kinder nicht.
    Kinder sind zudem noch viel schutzloser und es ist in ihrem Hirn verankert, dass sie nur sicher sind, wenn sie bei ihren Eltern sind.
    Kein Mensch schläft gerne allein ein ( in der Regel), mit dem Kopf zur Tür etc.
    Gerade von den Menschen der Gesellschaft, bei denen das Bedürfniss am stärksten ausgeprägt ist, wirds aber paradoxerweise verlangt.


    Sicher gibt es auch Erwachsene, die sich das Kind in Emangelung eines erwachsenen Einschlafpartners ins Bett holen und dann hast du recht, insofern ist es wichtig, dass gerade hier das Bedürfniss ausschließlich vom Kind ausgeht, aber wie gesagt, darum ging es ihr jetzt glaub ich nicht.




    Das Kind ist 14 Monate alt und das Bedürfniss nach körperlicher Nähe ist das natürlichste der Welt. Ein Kind hat es stärker, das andere weniger.

  • Ich bin sehr zwiegespalten was dieses ein Kind soll nicht schreien belangt.


    Meine Bruder und seine Freundin haben/lassen auf Anraten der Hebamme und Kinderarzt ihre Kleine nie schreien. Das hat aber inzwischen zur Folge das meine angehende Schwägerin 6h am Tag ihre 4 Monate alte Maus auf dem Arm trägt, weil die Kleine sofort losheult wenn Mama sie hinlegen will. Schlafen tagsüber nur auf Mamas Bauch.


    Dh. wenn mein Bruder abends Heim kommt (er hat meist 13-14h Tage) ist halt nichts erledigt. Gut Wohnung muss nicht oberste Priorität haben, aber mir tut es leid das er sich dann an den Herd stellt und was kocht, weil seine Freundin halt nichts machen kann. Die Kleine heult dermaßen wenn sie im Laufstall liegt, Stubenwagen bis ihr die Luft wegbleibt.


    Inzwischen bin ich mir sehr sicher, dass man so ein kleines Wesen tatsächlich verwöhnen kann, denn meine süße kleine Nichte hat ihre Eltern mehr als im Griff.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Heffalumpi:


    Das hab ich auch festgestellt. Je mehr er mit entscheiden darf, umso eher werden Regeln befolgt.
    Nach dem Motto: Du bist mir entgegengekommen, also komm ich dir entgegen.
    Und: Sie sind total kompromissbereit.


    Mitentscheiden lassen wird sogar empfohlen zur Trotzvorbeugung und es funktioniert. Man denkt, na, ob das funktioniert, man reicht den kleinen Finger, nehmen sie die ganze Hand, aber das Gegenteil ist der Fall. Und ich sehe das auch so, warum sollten sie das nicht ihrem Alter entsprechend dürfen.


    Auch Ausnahmen verstehen sie in der Regel total gut.


    Bei uns gibts auch wenig Regeln, viele Ausnahmen und Wahlmöglichkeiten, aber ein einmal ausgesprochenes Nein bleibt ein Nein, dann kann man die Kinder auch nicht verwirren. Konsequenz und nicht Strenge heißt für mich das Zauberwort.


    LG,


    Borte

  • Elin: 1 Kind unter einem Jahr kann man nicht verwöhnen.
    Sie hat ihre Eltern auch nicht im Griff, sondern ein Bedürfniss, dieses gibt sie durch Schreien zum Ausdruck, weil sie es nicht anders kann.
    Woher kommt das Bedürfniss? Ich hatte ein Saugglockenkind, ebenfalls mehrere Monate ununterbrochen auf dem Arm gehabt, dier erste Zeit die Nächte Händchenhaltend verbracht, 13 Monate hat er seinen Mittagschlaf auf dem Arm gemacht nachdem ich singend mit ihm durch die Wohnung getapert bin.
    Schau ich mir ihn heute an, wars genau die richtige Entscheidung. Er ist selbstbewußt, hat kein Problem mit Trennung, ( Kita etc) offen etc.
    Von heut auf morgen hat er zu seinem Bett gezeigt, als es Zeit für den Mittagschlaf war.


    Ich glaube, die Menschen sollten weniger Angst davor haben, auf ihr Bauchgefühl zu hören und den natürlichen Bedürfnissen nachgeben.


    Es gibt nur eines, was schädlich ist, wenn die Eltern das Kind nicht freigeben, wenn es danach verlangt.


  • Also daß man nix machen kann mit nem Schreikind halte ich fürn Gerücht... Ich konnte fast alles einhändig erledigen und so war mein Haushalt sehr wohl gemacht wenn Männe von der Arbeit kam---- Alles was man nicht mit einer Hand erledigen konnte hab ich mit Kind im Tragetuch gemacht-- DAS geht super wenn man das will---

    Einmal editiert, zuletzt von Chou-Chou ()