Verschiedene Erziehungsstile - wie geht man damit um?

  • Mich beschäftigt das nun schon etwas länger, hab mich aber bisher nicht verunsichern lassen. Aber ich werde immer unsicherer irgendwie, ob das alles so richtig ist, wie ich es handhabe...


    Ich habe wohl einen sehr lockeren Erziehungsstil und für mich stehen Sohnis Bedürfnisse an erster Stelle.
    Das Kind darf sich in unsderer Wohnung frei bewegen, geschlossene Türen gibts hier nicht. Er darf fast überall ran, darf Schubladen ausräumen, Knöpfe drücken, etc. Was er nicht darf: an die Klobürste und an die Mülleimer (stelle ich ausser Reichweite), an die Fernbedienung (die liegt oben auf dem Schrank) und an den Herd (Knöpfe hab ich abgemacht). Ich erkläre ihm immer wieder andere Kleinigkeiten, wieso er da nicht ran soll udn nehme ihn da weg (Steckdosen oder sowas).


    Dennoch (oder gerade deshalb?) reagiert das Kind extrem bockig, wenn ich ihm zb meinen Labello wegnehme, weil er darauf rumkaut oder ich ihm die Jacke anziehen will, da läuft er sogar weg. Wickeln lässt er sich auch nur unter teils grossem Geschrei.


    Ausserdem schlafen wir im Familienbett. Letzteres nervt mich langsam aber etwas. Nicht, weil das Kidn neben mir liegt, sondern weil das Kind ohne mich nicht schläft. Abends braucht er immer so eine 3/4 Stunde, bis er endlich eingeshclafen ist sudn ich mich aus dem Schlafzimmer shcleichen kann. Aber es passiert auch oft, dass er bis zu 2 Stunden braucht, um einzuschlafen. Jedesmal, wenn ich denke, er ist eingeschlafen und will mich rausschleichen, wird er wach und alles beginnt wieder von vorne...
    Und damit nicht genug, nach ca. 45 Minuten wacht er dann auf und ich hab 2 Möglichkeiten: mit dem Kind ins Bett zu gehen, oder ihn mit ins Wohnzimmer zu nehmen und mit ihm zu spielen.


    Mein Umfeld, sowie auch der KV sind der Meinung, das Kind müsse in seinem Bett schlafen. Das geht aber nicht, er schreit stundenlang und ich halte das einfach nicht aus.


    Bei KV darf Sohni deutlich weniger als bei mir, wobei er da inzwischen shcon nachgiebiger geworden ist. Die erste zeit durfte Sohni bei ihm gefühlt garnichts. Nicht allein in der Wohnung rumlaufen, nichtmal zeitungsstapel anfassen, die da auf dem Boden lagen.
    Wir sind uns in vielen Dingen nicht einig, was die "richtige" erziehung betrifft.


    Nun hab ich einen Mann kennengelernt und wir unterhalten uns oft über Erziehung (hat selbst 2 Kinder). Er kennt meinen Sohn nicht und ich seine Kinder nicht. Er wirft mir aber vor, ich sei viel zu locker, müsse mehr durchgreifen, weniger dulden, das Kind müsse im Bett schlafen, ich würde das Kind durch meine nachgiebige Erziehung von mir abhängig machen. Durch Mütter wie mich würde die heutige Jugend so sein, wie sie ist... Da mach ich mir nun gerade schon so meine Gedanken, ob ich mir viel Stress ersparen könnte, wenn ich wirklich härter mit meinem Sohn umgehen würde.


    Klar, Kinder brauchen Grenzen, die empfinde ich auch als wichtig. Aber ich finde es nicht gut, wenn das Kind in einen Rahmen gepresst wird, der aus unzähligen Verboten besteht. Ich sehe darin wenig Möglichkeit zur Selbstentfaltung. Kinder sollten nicht funktionieren müssen, wie wir Erwachsenen oder die Gesellschaft allgemein, es gern hätte. Ebenso wichtig finde ich eben auch, meinem Kind die nötige Nähe zu geben, die es eben braucht. und wenn mein Sohn beim Schlafen meine Nähe braucht, möchte ich sie ihm eigentlich auch geben.


    Aber da ich mit meinen Ansichten sehr sehr oft anecke, sollte ich meine Ansichten vielleicht nochmal überdenken?!


    Wie ist das bei euch?
    Und wie geht ihr mit verschiedenen Erziehungsstilen um, wenn es sich um eine evtl. neue Beziehung handelt?

  • Zitat

    Klar, Kinder brauchen Grenzen, die empfinde ich auch als wichtig.


    Diese Grenzen sind teilweise ganz individuell und hängen von den eigenen Grenzen ab.


    An dem Punkt an dem es für Dich nicht mehr ok ist, wenn er nachts so ein Theater macht da ist die Grenze, Deine Grenze erreicht und ab da kannst und solltest du sie auch klar durchsetzen.

  • Puuuuhhhh...


    Also es gibt bei uns viele verschieden Stiele, meinen, der des Papas, der Großeltern, der Nexten und von Freunden mit Kindern mit denen wir teiweise in den Urlaub fahren.


    Gerade bei Oma & Opa muss ich viel veratmen. Aus der Sicht des ein oder anderen erziehe auch eine Memme. Naja, der schönste Angriffspunkt der sich bei dir auch immer wiederspiegelt


    DAS Familienbett


    du bist selbst nicht 100 % überzeugt oder verunsichert.


    Tja, was nun tun. Ich stehe seit 4 Jahren zu meinem Familienbett - das ist unser Leben, unsere Nähe, mein getrenntes Kind mit einer Mutter die arbeitet und mein Kind muss nicht alleine sclafen.
    Is überings auch eine Frage des Kindes an die Oma - die immer wieder fordert das das Kind endlich alleine (außerhalb) schlafen können muss - Aber du schläfst doch auch mit Opa in einem Bett....


    Der Papa hat seine Familienbett-Tochter akzeptiert und die Next schläft auf der Couch.


    Tja, und Patchwork, da wird es dann ganz interessant...


    Rezept gibt es keins - nur dich und dein Kind und deinen Umfeld... solange Kindergarten und Kinderarzt ein offenes, gefestigtes Kind bescheinigen - würde ich nicht von meinem/deinem Konzept abweichen.


    Besorg dir einen Stapel Bücher aus der Bücherei zum Thema Patchwork und Familienbett und stärke dich bzw. bereite dich vor...


    Geh 1-2 Wochen mit dem Zwerg schlafen, er weiß das du flüchtest und schläft unruhig, oder lass die Tür einen Spalt offen und erkläre das Mama abends langweile Dinge macht - putzen, Wäsche....

  • Alessandria, ich möchte offen meine Meinung schreiben, bitte nicht als Vorwurf sehen sondern einzig als meine Meinung.


    Ich finde, Du erlaubst Deinem Sohn zuviel. Ja, Erziehung besteht aus einer Mischung zwischen Grenzen und Freiheiten. Wie diese Mischung nun ausgestaltet wird, da gibt es alle Möglichkeiten und Extreme. Und Du befindest Dich gerade ziemlich dicht an dem einen Extrem, so fürchte ich.


    Kinder nehmen keinen Schaden, wenn sie in ihrem eigenen Bett schlafen. Je früher, desto besser (und problemloser). Kinder nehmen keinen Schaden, wenn man ihnen etwas verbietet, und das bezieht sich nicht nur auf das Lebensgefährliche.
    Ja, Kinder sollen sich selbst entfalten, selbstbewusst werden und sich durchsetzen können - ABER in einem bestimmten Rahmen. Und dieser Rahmen muss am Besten früh gesetzt werden, desto schneller und einfacher können sich Kinder daran gewöhnen. Kinder werden immer ihre Grenzen testen und auch mal überschreiten, das ist gut und das gehört zum Lerneffekt dazu, aber ohne feste Grenzen (und Du ziehst meiner Meinung nach viel zu wenige) haben Kinder keinen Halt und sorry, Du wirst einen Egoisten "heranzüchten".


    Denk einmal in einer ruhigen Minute drüber nach und finde für Dich Euren Weg. :daumen

  • Hallo Alessandria,


    also wenn ich das richtig verstanden hab, ist dein einziges gravierendes Problem derzeit das Schlafthema. Oder? Die anderen Dinge, die du aufzählst, resultieren wohl eher aus der Verunsicherung, die aufgrund der Aussagen anderer in dir aufkommt. Ich denke, es ist normal, dass ein Kind auch Grenzen austestet und mal dickköpfig ist (wegrennen beim Anziehen, brüllen beim Windel wechseln etc.)
    Die Sache mit dem Familienbett würde mir aus den von dir genannten Gründen auch auf den Keks gehen - abends bis zu 2 Stunden im Schlafzimmer rumsitzen/-liegen wäre auch nicht meins.


    Allerdings finde ich es etwas übertireben, gleich damit zu kommen, dass Mütter wie du quasi für die aufmüpfige Jugend heute verantwortlich seien. In meinen Augen ist das Käse. Am Schlafverhalten macht sich doch nicht fest, ob das Kind Grenzen gesetzt bekommt oder nicht.
    Natürlich ist es gut, wenn du dich selbst hinterfragst und reflektierst. Aber wenn du selbst der Meinung bist, dass du dein Kind sehr wohl erziehst und Grenzen setzt, dann musst du dich auch nicht verunsichern lassen.


    Verschiedene Erziehungsstile können problematisch sein, wenn sie weit auseinander gehen. Wenn es nur in einigen Punkten verschiedene Ansichten gibt, glaube ich, dass man voneinander profitieren kann. Und das ist doch eigentlich gut. Ich höre mir die Ansichten meines Mannes gern an (und er hat keinerlei Erfahrung mit Kindern vor uns gehabt) und es gibt Situationen, in denen ich seine Ansätze und Denkweisen doch cleverer finde als meine.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Nun hab ich einen Mann kennengelernt und wir unterhalten uns oft über Erziehung (hat selbst 2 Kinder). Er kennt meinen Sohn nicht und ich seine Kinder nicht. Er wirft mir aber vor, ich sei viel zu locker, müsse mehr durchgreifen, weniger dulden, das Kind müsse im Bett schlafen, ich würde das Kind durch meine nachgiebige Erziehung von mir abhängig machen. Durch Mütter wie mich würde die heutige Jugend so sein, wie sie ist...


    Könnte von mir sein...


    Mein Umfeld, sowie auch der KV sind der Meinung, das Kind müsse in seinem Bett schlafen.


    Das auch...


    ob ich mir viel Stress ersparen könnte, wenn ich wirklich härter mit meinem Sohn umgehen würde


    Zwischen "hart" und "nach genauen Regeln" gibt es einen Unterschied.

  • Also Sohnemann jetzt 4 Jahre alt, schläft schon von Anfang an in seinem Bett in seinem Zimmer gleich neben dem Schlafzimmer, hab nur die Türe offen gelassen als er noch ein Baby war. Der Grund war, das ich einfach nicht schlafen konnte, denn ich hörte einfach jeden Ton den Sohnemann von sich gelassen hat. An manche Sachen durfte er von vor herein nicht und auch jetzt noch nicht. Steckdosen, Herd, Heizung und Elektrogeräte wie TV, Reciver ect. Da hält er sich auch noch jetzt dran. Hat sich also gelohnt ganz oft "Nein" zu sagen.


    Grenzen sind wichtig, finde ich. Genauso wie ein Regelmäßiger Tagesablauf. Bei uns geht der z.B. so: Aufstehen 7 Uhr, Kindergarten 8 Uhr, Mittagessen 14 Uhr, Freispielzeit, Abendessen 18 Uhr, dannach Zähne putzen und Waschen, Geschichte vorlesen, Bett gehen. Sohnemann macht keinen Mittagsschlaf mehr seitdem er 2 Jahre alt ist. Sohnemann tut dieser Plan richtig gut und wenn er mal nicht so läuft, wie z.B. Weihnachten oder Silvester dann merkt man das sofort an seiner Stimmung.


    Mein Partner ist damit auch einverstanden denn es läuft einfach gut.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Lovrel,
    aber wie gewöhnt mein einem Kind plötzlich ab, im Familienbett zu schlafen? Das geht nicht so einfach.



    Lena,
    ich war eigentlich überzeugt vom Familienbett und befürworte es an sich noch immer. Ich finde auch die Einstellung, dass Kinder allein zu schlafen haben, Erwachsene aber gemeinsam im Bett liegen dürfen, etwas... naja... warum Erwachsene, Kinder aber nicht?
    Ich kann Sohni noch nicht verständlich machen, dass ich trotzdem da bin udn langweilige Dinge mache. er ist erst 14 Monate alt. Das versteht er noch nicht.



    Lanie,
    ja, das Schlafthema ist eigentlich mein Hauptproblem. Aber letztendlich ist mit dem Thema ja alles zu verbinden. Ich meine, vielleicht verhält sich das Kind eben so, weil ich ihm tagsüber auch wenig Grenzen setze. Ich empfinde, ich setze wirklich wenig.



    Shielover,
    natürlich sollst du offen deine Meinung schreiben. Honigschleckerei mag ich hier jetzt nicht hören.
    Aber welcher Rahmen ist für Kinder "gut"? Klar, den legt letztendlich jeder selbst fest. Aber wenn ich es zb nicht shclimm finde, dass das Kidn Schubladen ausräumt, wieso muss ich es ihm verbieten? Je weniger ich ihm solche Dinge verbiete, desto uninteressanter werden diese Schubladen auch.
    Und was würdest DU deinen Kindern anhand meiner im Eingangspost beschriebenen Beispiele verbieten, was würdest DU nicht dulden?
    Und was macht man mit einem Kind, was lauthals das Schreien beginnt, wenn man dem Gitterbett auch nur zu Nahe kommt?



    3erpapa,
    und wo liegen da DEINE Grenzen?



    Nicemama,
    der tagesablauf ist eigentlich auch gleich, zumindest was die Essneszeiten und Unternehmungen betrifft. Aber der tagesablauf ist ja auch nicht mein problem.




    Und bevor das jemand anmekrt: ich möchte nicht das Kind aus dem Familienbett shcmeissen, weil da jetzt ein neuer Mann aufgetaucht ist!

  • Ich empfinde, ich setze wirklich wenig.


    Wenn du das selbst so siehst, dann ändere etwas. Dann funktioniert es auch, wirst sehen. Vermutlich ist es am Anfang etwas schwierig für euch beide, aber das wird schon. Vielleicht kann dir ja jemand aus deinem Umfeld auch mit Rat (und Tat, wobei ich denke, Rat ist entscheidender) zur Seite stehen, wenn du euren Alltag etwas umstrukturierst und mehr Grenzen setzt.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Hmm... es ist so schwer einem unsicheren Menschen Sicherheit zu geben, wenn zig andere Meinungen herrschen.


    Jeder hat doch andere "Erwartungen" an einen Herranwachsenden, jeder hat seine eigene Geschichte und es schaut jeder aus einem anderen Blickwinkel.
    Fachlich bin ich gaaaaaanz gewiss sehr viel konsequenter als privat mit meinen Kindern. In der Theorie weiß ich das auch alles, aber ich stehe eben in einer emotionalen Bidung zu meinen Kindern, anders als zu "fremden" Kindern.


    Mein Erziehungstil ist auch nicht das was die Mehrheit für "normal" ansieht, aber ich bin mir in meinem Tun und Denken sicher.
    Kinder brauchen eine liebevolle Konsequenz und sollten die Rahmenbedingungen immer die selben sein, Kinder testen ihre Grenzen nicht weil sie ärgern wollen sondern zum überprüfen ob die noch halten.
    Geborgenheit, 100% Verlässlichkeit, Liebe und Ritaule und Regeln sind die Dinge die Kinder brauchen.
    Als Mutter/Vater kann ich dieses am besten Erfüllen wenn auch mein Gefühl damit übereinstimmt.


    Ich erziehe nach der Grundhaltung von Carl Rogers


    Finde du deine Mitte und du lässt dich nicht mehr so durch Äußerungen anderer verunsichern.


    Ein Familienbett hatte ich auch.
    Meine kommen noch heute oft zu mir ins Bett
    Und sie haben keine Probleme und sind tolle empathische selbstbewusste Kinder.

  • 3erpapa,
    und wo liegen da DEINE Grenzen?


    Bei uns, da waren KM und ich uns gottseidank einig, war es ähnlich wie Nicemama es beschrieben hat.

    • geschlafen wird (vom Grundsatz her) im eigenen Bett. Kinder in ihrem, Eltern auch in ihrem
    • Wenn Schlafenszeit ist, ist Schlafenszeit. (Ich hab Tochterkind manchmal über Stunden 20-30x immer wieder in ihr Bett gebracht)
    • Finger weg von teurer Elektronik
    • Finger weg von Knöpfen und Schaltern im Auto
    • Finger weg von der Messerschublade in der Küche, ebenso wie Mixer, Küchenmaschine und Herd
    • CDs bleiben bitteschön im Regal
    • Und Schränke bleiben zu. Mit Ausnahme derer in denen Spielzeug ist.
    • Auf Stühlen wird nicht geturnt
    • Und auf Couch und Bett wird nicht gehüpft
    • ...
  • Nicemama,
    der tagesablauf ist eigentlich auch gleich, zumindest was die Essneszeiten und Unternehmungen betrifft. Aber der tagesablauf ist ja auch nicht mein problem.


    Das Schlafproblem zu lösen, ist bestimmt nicht einfach. Wenn du dich dafür entscheidest, das dein Kind in seinem Bett schlafen soll dann muss man das konsequent mit viel liebe und viel Geduld durchziehen. Dauert bestimmt seine Zeit. ich hatte da nie Probleme mit, aber bestimmt weiß ein User hier wie man da behutsam vorgeht.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Shielover,
    natürlich sollst du offen deine Meinung schreiben. Honigschleckerei mag ich hier jetzt nicht hören.
    Aber welcher Rahmen ist für Kinder "gut"? Klar, den legt letztendlich jeder selbst fest. Aber wenn ich es zb nicht shclimm finde, dass das Kidn Schubladen ausräumt, wieso muss ich es ihm verbieten? Je weniger ich ihm solche Dinge verbiete, desto uninteressanter werden diese Schubladen auch.
    Und was würdest DU deinen Kindern anhand meiner im Eingangspost beschriebenen Beispiele verbieten, was würdest DU nicht dulden?
    Und was macht man mit einem Kind, was lauthals das Schreien beginnt, wenn man dem Gitterbett auch nur zu Nahe kommt?


    Richtig, den Rahmen legt jeder selbst fest. Deshalb finde ich es sehr gut, wenn Du Dir jetzt Meinungen anhören willst, weil letztlich bist Du diejenige, die für Deinen Sohn den Rahmen festlegt, was auch immer ich oder andere finden.


    Beispiel Schubladen: Warum sollte denn ein Kind Schubladen ausräumen dürfen? Machst Du das auch? Also warum willst Du es ihm erlauben, verstehe ich nicht.
    Beispiel eigenes Bett: Meine Kinder haben immer in ihrem eigenen Bett geschlafen, von Geburt an. Das fanden sie nicht immer toll, aber sie haben sich schnell dran gewöhnt. Klar ist es angenehm, mit dem Kind im selben Bett zu schlafen, das haben wir in Ausnahmen (krankes Kind o.ä.) auch mal gemacht, aber eben nicht generell. Und der Unterschied zwischen Kind und Erwachsenen ist doch klar, es dürfen eben Erwachsene zusammen im Bett schlafen, weil es eben Erwachsene sind. Kinder dürfen nicht das selbe wie Erwachsene, warum sollen sie es im Bett dann dürfen?
    Ich würde das Schlafen im eigenen Bett durchziehen, ob er schreit oder nicht. Du kannst ihn beruhigen und erklären, dass Du trotzdem da bist, aber ich wäre in der Sache hart und würde die schwere Umgewöhnungszeit durchziehen.
    Ansonsten, Du stellst die Regeln auf! Warum soll das Kind Deinen Labello haben dürfen? Es ist Deiner, nicht seiner. Warum soll das Kind alle Knöpfe drücken dürfen bis auf ein paar Ausnahmen? Dann lieber sagen "bevor du einen Knopf drückst, fragst du mich, ob du das auch darfst". Er ist ein Kind, er kann gewisse Unterschiede nicht von vornherein wissen. Diese kannst Du ihm dann später in Ruhe beibringen, wenn er die Zusammenhänge besser versteht als jetzt.


    Also, keine Honigschleckerei von mir. :D
    Aber ich weiß, dass Du Deinen Sohn liebst, deshalb hinterfragst Du ja Deine Einstellung, und dafür :respekt von mir. :daumen

  • Meine kleine Frechkröte konnte grad krabbeln (eigentlich nicht mal das, eher robben), da hat sie angefangen die Regale auszuräumen. Durfte sie, war entsprechend eingerichtet. Bei manchen Sachen gabs ein klares "nein", andere Sachen hab ich einfach ausser Reichweite geräumt und gut war.


    Meine Oma war darüber ganz entsetzt, das geht doch nicht, dann räumt sie doch woanders auch alles aus. Nö, hat sie nicht getan, macht sie auch heute nicht.


    Ich hab mir oft angehört, was ich doch alles machen, erlauben, verbieten muß usw. Letzten Endes entscheidet darüber aber nur eine Person ( solange sie bei mir ist), und das bin ich. Ihr Vater ist ähnlich gestrickt, das klappt ganz gut.


    Es ist wie bei dir: es gibt keine geschlossenen Türen und ich beschränke die Verbote auf das nötigste. Klar gibt es klare Grenzen (an der Strasse, Küche, Steckdosen usw). und die werden eingehalten, da disskutiere ich dann auch nicht drüber. Findet sie auch nicht immer gut, und es gibt dann ein heulendes Kind, das frustriert ihr Stofftier wegwirft, aber es funktioniert. (Trotzphase lässt grüßen, aber es wird besser ).


    Und weißt du was? Sie war jetzt für ein paar Tage mit ihrem Papa bei den Großeltern, 2. Weihnachten auch bei ihrer Uroma väterlicherseits. Und von allen seiten kam nur Lob, sie räumt keine Schränke aus, geht nicht an irgendwelchen Nippeskram der da rumliegt usw... so falsch kann ich also gar nicht liegen. Oma und Opa haben ein Haus, und sie kann ja mittlerweile selbst die Türen öffnen. Aber sie darf nicht alleine die Treppe rauf oder runter, und auch das gab nie Theater.


    Hör nicht auf das was andere sagen, sondern auf dein Bauchgefühl. Jedes Kind ist anders, jeder Erwachsene ist anders. Was für Kind A gut ist kann Kind B schaden. Der eine findet, dass ein Kind am besten sofort nach der Geburt alleine schläft, der andere mag das Familienbett bis die Kids freiwillig auswandern. Und der Dritte hat so ein Zwischendingen, das Kind darf ab und an bei Mama und / oder Papa im Bett schlafen.


    Letzten Endes stört dich ja gar nicht wirklich WO der Junge schläft, sondern das er nicht alleine einschläft. Das Problem wirst du aber auch mit eigenem Bett vermutlich nicht lösen. Ihn einfach ins Gitterbett zu sperren und brüllen lassen ist für mich keine Lösung. (Anders ist es, wenn sie "nur" nölen, das darf meine Tochter gerne machen :D ). Wirklich raten kann ich dir aber auch nicht. (wir schlafen nicht zusammen in einem Bett, weil das schon als Säugling nicht geklappt hat, da konnten wir beide nicht in Ruhe schlafen. Funktioniert auch heute noch nicht, außer sie ist krank).


    Ich würde auf mein Bauchgefühl hören und versuchen einen Weg zu finden, der einerseits den Bedürfnissen des Kindes gerecht wird, aber auch deinen eigenen. Ratschläge anhören kann man sich ja - aber was du dir davon annimmst ist deine Sache, es gibt kein " du musst aber!" beim Thema Erziehung.

  • Beispiel Schubladen: Warum sollte denn ein Kind Schubladen ausräumen dürfen? Machst Du das auch? Also warum willst Du es ihm erlauben, verstehe ich nicht.


    ich brauch meine Schubladen nicht ausräumen, ich weiß was drin ist ;) Kinder sind aber nun mal neugierig, und meine durfte und darf das auch. Interessiert sie aber heute nicht mehr, es wird nur noch das Fach mit ihren eigenen Büchern ausgeräumt.

  • Scheine dann wohl auch eher einer Befürworterin der geradlinigen Erziehungsdiktatur zu sein :-)
    Von "Trampolinspringen auf dem Sofa" bis hin zu "wir-fummeln-mal-an-allem-rum" war bei uns alles tabu..... *jaja, die aaaaaaarmenn Kinder*


    Ergo: meine Kinder wußten sich zu benehmen bei anderen Familien und ich habe es als Megastress empfunden,
    wenn andere "freie" Kindergartenkinder/Grundschulkinder bei uns waren und mir die Sprungfedern haben krachen lassen
    oder überall ihre Finger gehabt haben..... Neeeeeee, das geht mal gar nicht!

    .... Auch das geht vorüber!.... :daumen
    oder
    .... das blöde am Leben ist, dass auch Arschlöcher mitmachen dürfen!.... :lach

  • Das Kind darf sich in unsderer Wohnung frei bewegen, geschlossene Türen gibts hier nicht. Er darf fast überall ran, darf Schubladen ausräumen, Knöpfe drücken, etc. Was er nicht darf: an die Klobürste und an die Mülleimer (stelle ich ausser Reichweite), an die Fernbedienung (die liegt oben auf dem Schrank) und an den Herd (Knöpfe hab ich abgemacht). Ich erkläre ihm immer wieder andere Kleinigkeiten, wieso er da nicht ran soll udn nehme ihn da weg (Steckdosen oder sowas).


    Du wirst schwer alle Knöpfe auf der Welt abmachen und sämtliche Gefahren hochstellen können. Wann möchtest Du es Deinem Kind denn lernen? Große Erklärungen über das Warum, Wieso und Weshalb wird Dein Zwergle mit seinen 14 Monaten noch nicht verstehen.


    In der Schwangerschaft stoßen die Kleinen das erste Mal an eine Grenze, sie können sich nicht mehr so bewegen, wie sie wollen, weil der Platz einfach nicht mehr reicht und darum glaube ich (also das ist jetzt meine Theorie), dass sie sich sicherer fühlen, wenn der Rahmen am Anfang noch klein ist, also ihrer Größe angepasst und mit ihrer Entwicklung wird auch der Rahmen größer, aber sie müssen immer drin sein. Sie werden immer mal wieder versuchen drüber hinauszugehen, aber da ist dann die Mama gefragt. Ich mag den Satz auch sehr gerne, dass Kinder nicht an die Grenzen gehen in der Hoffnung dass sie brechen, sondern in der Hoffnung, dass sie halten. Das gibt Sicherheit und ich glaube, dass sie sich mit dieser Sicherheit wirklich frei entwickeln können.


    Wenn Dein Kind die Regeln kennt und umsetzen kann, könnt Ihr Euch viel freier bewegen. Da ich nicht von allen anderen erwarten kann ihre Wohnung absolut kindersicher zu machen, hab ich das auch mit meiner nicht getan und war und bin immer dran an den Kindern, um sie daran zu erinnern, dass "nein, der Schrank bleibt zu" heißt "nein, der Schrank bleibt zu". Ein anderes Beispiel.... ihre Halbgeschwister väterlicherseits haben als Kleinkinder sämtliche Fernbedienungen zerstört, indem sie die Knöpfe abgeknippelt haben, das war halt so, hat keinen interessiert, nur mich Oberspießerin nervt sowas kolossal. Meine haben das nie getan, obwohl ich die Fernbedienungen nie hochgelegt habe. Musste halt ein paarmal erinnern, dass die mir gehört und nicht ihnen, aber sie haben's akzeptiert und egal wo wir hinkommen.... niemand muss Angst um seine Ferni haben ;)


    Denk immer dran, dass Du Deine Wohnung kindersicher machen kannst, aber die Welt nicht und drum sind von Anfang an Grenzen und Regeln ne feine Sache.


    Die Sache mit im Bett schlafen...... nun, das seh ich entspannter, meine Kinder müssen in ihrem Bett einschlafen, aber dürfen jederzeit übersiedeln und bei mir bleiben. Sie wecken mich mittlerweile nicht mehr, sondern kuscheln sich einfach dazu und schlafen weiter.

  • hmmm das hört sich ganz nach lasse faire bei dir an....


    aber du bemerkst selbst, dass es dich teilweise stört. Nehmen wir nur das Beispiel mit dem Schlafengehen....ich habe das auch mitgemacht, allein einschlafen geht gar nicht, im eigenen Bett schon dreimal nicht. Dazu gelegt, oft genug mit eingeschlafen bis es mir auch zu viel wurde...also langsam angefangen im eigenen Bett einzuschlafen mit Kuscheln und in der Nacht drufte das Kind dann rüber...die ersten Jahre habe ich Zwergnase noch geholt mit 4 erwartete ich, dass Zwergnase den Weg selber findet....Bis Zwergnase 7 war bekam ich mehr oder weniger regelmäßig in der Nacht Besuch in meinem Bett.....


    Ja, es gibt Regeln, die man einhalten muss, aber nur du kannst für dich die Regeln festsetzen. Überlege was die Folgen sein könnten, ein Kind z.B. nicht auffordern vernünftig mit Besteck zu essen.....spätestens im Kindergarten oder Klassenfahrt würde Kindi von den anderen gemobbt werden, weil Kindi noch immer mit Fingern isst.


    Darf er wirklich alle Schubladen ausräumen? Hmmm, also ich finde Respekt gegenüber dem Eigentum von anderen schon wichtig und auch die Privatsphäre. Da würde ich schon darauf achten, dass es meine und deine Schubladen gibt.....


    Aber wie gesagt, dass muss jeder für sich selber festsetzen, was er bereit ist zuzulassen

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume

  • Scheine dann wohl auch eher einer Befürworterin der geradlinigen Erziehungsdiktatur zu sein :-)
    Von "Trampolinspringen auf dem Sofa" bis hin zu "wir-fummeln-mal-an-allem-rum" war bei uns alles tabu..... *jaja, die aaaaaaarmenn Kinder*


    Ergo: meine Kinder wußten sich zu benehmen bei anderen Familien und ich habe es als Megastress empfunden,
    wenn andere "freie" Kindergartenkinder/Grundschulkinder bei uns waren und mir die Sprungfedern haben krachen lassen
    oder überall ihre Finger gehabt haben..... Neeeeeee, das geht mal gar nicht!


    Nö, ist bei uns ganz ähnlich. Ich dachte nur, dass es keinen Sinn macht, wenn Alessandria irgendwas durchzusetzen versucht, hinter dem sie selbst nicht steht.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Zitat

    Lovrel,
    aber wie gewöhnt mein einem Kind plötzlich ab, im Familienbett zu schlafen? Das geht nicht so einfach.


    Zuerst musst du davon überzeugt sein, dass du das willst.


    Dann nimmst du das Kind zur Seite und erklärst ihm, dass es nun alt genug ist und ab jetzt allein schläft.


    Und dann bringst du ihn ins Bett und musst ihn eben immer wieder dahin zurückbringen, so lange bis er es kapiert.
    Das kann einige Zeit dauern.


    Wenn du die Gelegenheit hast, dann mach mal den Kurs: Starke Eltern - Starke Kinder mit.
    Kann ich nur empfehlen. Der bringt sehr viel.