Mich beschäftigt das nun schon etwas länger, hab mich aber bisher nicht verunsichern lassen. Aber ich werde immer unsicherer irgendwie, ob das alles so richtig ist, wie ich es handhabe...
Ich habe wohl einen sehr lockeren Erziehungsstil und für mich stehen Sohnis Bedürfnisse an erster Stelle.
Das Kind darf sich in unsderer Wohnung frei bewegen, geschlossene Türen gibts hier nicht. Er darf fast überall ran, darf Schubladen ausräumen, Knöpfe drücken, etc. Was er nicht darf: an die Klobürste und an die Mülleimer (stelle ich ausser Reichweite), an die Fernbedienung (die liegt oben auf dem Schrank) und an den Herd (Knöpfe hab ich abgemacht). Ich erkläre ihm immer wieder andere Kleinigkeiten, wieso er da nicht ran soll udn nehme ihn da weg (Steckdosen oder sowas).
Dennoch (oder gerade deshalb?) reagiert das Kind extrem bockig, wenn ich ihm zb meinen Labello wegnehme, weil er darauf rumkaut oder ich ihm die Jacke anziehen will, da läuft er sogar weg. Wickeln lässt er sich auch nur unter teils grossem Geschrei.
Ausserdem schlafen wir im Familienbett. Letzteres nervt mich langsam aber etwas. Nicht, weil das Kidn neben mir liegt, sondern weil das Kind ohne mich nicht schläft. Abends braucht er immer so eine 3/4 Stunde, bis er endlich eingeshclafen ist sudn ich mich aus dem Schlafzimmer shcleichen kann. Aber es passiert auch oft, dass er bis zu 2 Stunden braucht, um einzuschlafen. Jedesmal, wenn ich denke, er ist eingeschlafen und will mich rausschleichen, wird er wach und alles beginnt wieder von vorne...
Und damit nicht genug, nach ca. 45 Minuten wacht er dann auf und ich hab 2 Möglichkeiten: mit dem Kind ins Bett zu gehen, oder ihn mit ins Wohnzimmer zu nehmen und mit ihm zu spielen.
Mein Umfeld, sowie auch der KV sind der Meinung, das Kind müsse in seinem Bett schlafen. Das geht aber nicht, er schreit stundenlang und ich halte das einfach nicht aus.
Bei KV darf Sohni deutlich weniger als bei mir, wobei er da inzwischen shcon nachgiebiger geworden ist. Die erste zeit durfte Sohni bei ihm gefühlt garnichts. Nicht allein in der Wohnung rumlaufen, nichtmal zeitungsstapel anfassen, die da auf dem Boden lagen.
Wir sind uns in vielen Dingen nicht einig, was die "richtige" erziehung betrifft.
Nun hab ich einen Mann kennengelernt und wir unterhalten uns oft über Erziehung (hat selbst 2 Kinder). Er kennt meinen Sohn nicht und ich seine Kinder nicht. Er wirft mir aber vor, ich sei viel zu locker, müsse mehr durchgreifen, weniger dulden, das Kind müsse im Bett schlafen, ich würde das Kind durch meine nachgiebige Erziehung von mir abhängig machen. Durch Mütter wie mich würde die heutige Jugend so sein, wie sie ist... Da mach ich mir nun gerade schon so meine Gedanken, ob ich mir viel Stress ersparen könnte, wenn ich wirklich härter mit meinem Sohn umgehen würde.
Klar, Kinder brauchen Grenzen, die empfinde ich auch als wichtig. Aber ich finde es nicht gut, wenn das Kind in einen Rahmen gepresst wird, der aus unzähligen Verboten besteht. Ich sehe darin wenig Möglichkeit zur Selbstentfaltung. Kinder sollten nicht funktionieren müssen, wie wir Erwachsenen oder die Gesellschaft allgemein, es gern hätte. Ebenso wichtig finde ich eben auch, meinem Kind die nötige Nähe zu geben, die es eben braucht. und wenn mein Sohn beim Schlafen meine Nähe braucht, möchte ich sie ihm eigentlich auch geben.
Aber da ich mit meinen Ansichten sehr sehr oft anecke, sollte ich meine Ansichten vielleicht nochmal überdenken?!
Wie ist das bei euch?
Und wie geht ihr mit verschiedenen Erziehungsstilen um, wenn es sich um eine evtl. neue Beziehung handelt?