Pädagogische Käfighaltung :)

  • Lesenswerter Artikel für alle Elternteile, die mit ihren Beschützerinstinkt zu kämpfen haben ( so wie ich manchmal) Nicht alles neu, aber einiges hat mich doch zum Nachdenken gebracht.
    Auch wenn der Artikel lang ist: Nur Mut! :lach



    http://www.profil.at/articles/…tete-kinder-kaefighaltung


    Ich persönlich schlucke mein Gluckengehabe oft runter, auch wenn es mir sehr schwerfällt. Allerdings hätte ich sicher Probleme meine Tochter im Vorschulater unbeaufsichtigt Streifzüge unternehmen zu lassen. Und das obwohl ich in dem Alter sehr viel "gestreunert" bin und ein sehr glückliches Kind war. Ach, Mist...ich sollte wohl cooler werden :brille


    Wie ergeht es euch so?


    LG
    Friday

  • Ich denke schon, dass viel wahres dran ist.


    Allerdings gehe ich teils noch einen Schritt weiter.
    Denn ich denke, dass man selbst die Kids teils einschränkt, weil man sich ggf. u.a. genauso wenig zutraut [ (e) im Kindesalter ]
    Der Beschützerinstinkt ist es glaub nicht alleinig.


    Wobei ein gewisser (gesunder) Anteil an Beschützerinstinkt (den ich natürlich auch habe, mal mehr mal weniger :D , aber
    auch natürlich situationsbedingt durch Ereignisse) durchaus normal ist,
    zumindest empfinde ich es so....es ist einfach menschlich und hat auch einen Touch
    etwas von Emotionen...


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Ich erlebe es jeden Tag im Kindergarten.
    Es gibt solche und solche und jeder versucht es auf seine Art und Weise richtig zu machen.
    Auch in meinem privaten Umfeld habe ich Kinder und Eltern, wo ich am liebsten sagen würde STOP so nicht, nur ist es eben die Unwissenheit der Eltern.
    Mein Kollegin meinte neulich das sie es gut finden würde, wenn Eltern, bzw werdende Eltern einen "Erziehungskurs" machen müssten.


    Das ist natürlich übertrieben, aber man kommt schnell an die Grenzen wenn man helfen möchte aber an der Grenze des Verständnis der anderen stehen bleiben muss.


    Meine Kinder sind mit Dreck und Matsch aufgewachsen, waren schon früh alleine Unterwegs, sie kamen mit einigen Blessuren nach Hause, heute sind sie aber selbständig und wissen was sie können.

  • Dein Beitrag trifft gerade genau meinen Nerv :Hm .....


    Ich selbst bin auf dem Land aufgewachsen.
    Wir Kiddies waren schon sehr früh ständig auf der Rolle....
    Hütten bauen im Wald,Frösche fangen,mit dem Fahrrad quer durch die Walachai...und wir sind glücklich groß geworden :Flowers


    Meine Tochter wächst mitten in der Stadt auf,vor dem Haus die Strasse,hinterm Haus ein Gemeinschaftsgarteneines (eines fragmichnichwievielepartaienhaus)


    Wohnen noch nicht solange hier.
    Jetzt hat sie zwei Freundinnen hier gefunden.Beide ein Jahr älter. Mein Zwerg ist 6.


    Die Mädels wollen spielen miteinander.Treffen sich fast jeden Nachmittag.


    Meine Lütte weiß ihren Radius und Gott-seis-getrommelt haben die beiden anderen die selben Vorgaben und halten sich dran.


    Als die Mädels sich kennengelernt haben und gemeinsam raus wollten,bin ich zwischen Balkon vorne raus und Fenster hinten raus,hin und her gesprungen um ja jederzeit zu wissen,wo sie sind und was sie machen.... :hm...
    So langsam werd ich etwas ruhiger...
    Wenn ich sie länger...also "länger" bedeutet ne halbe Stunde :D:rotwerd nicht seh oder hör,werd ich unruhig..aber meine Sorge ist unberechtigt,da Töchterchen mit Anhang eh regelmäßig auftaucht,weil sie dies oder das brauchen.


    Ich würd sie gern mehr springen lassen...aber in meinem Kopf sind soooo viele Bilder.
    Und diese Bilder zeigen nicht mögliche Verletzungen,sondern kranke Leute,die sich rumtreiben und es nicht immer gut meinen mit den Kindern...


    Und DAS find ich noch viel viel schlimmer..also,das wir durch Medien und Anderem kein Vertrauen mehr haben können.
    Ich sehe hinter jeder netten Gesten Fremden meiner Tochter gegenüber erstmal das Üble.. :ohnmacht:



    Was den Radius angeht..meine Lütte wird jetzt eingeschult..der Schulweg beträgt 2 min...Ich möchte,daß sie diesen so schnell wie möglich selbst schafft....is ja nur nen Sprung.....


    Jetzt der Clou :D ....


    Meine Lütte hat wie gesagt ihren Radius....der beinhaltet nicht den Schulspielplatz..bisher hab ich ihr verboten allein dort hinzu gehen,weil für mich nicht einsehbar...aber auf der anderen Seite möchte ich,daß sie den Schulweg schnell selbst hinbekommt um ihre Selbstständigkeit zu fördern...


    Ich sach nur:


    TOTAL schizophren so manch ein Elternteil :D:brille:nixwieweg

  • Meine ist ja schon wesentlich älter - sie wird nächste Woche 12!


    Aber auch ich mache mir immer wieder Gedanken darüber, was ich zulassen kann/ darf .


    Der Grat zwischen Überbesorgtheit und Erkennen der Risiken ist manchmal schmal.
    Aktuell diesen Sommer war es der See.
    Sie wollte dieses Jahr alleine mit Freundin dort bleiben , es gibt keine Aufsicht und sie schwimmen auch auf die andere Seite....
    Wohl war es mir nicht, aber ich habe mit ihr besprochen, wie sie sich verhalten kann, wenn sie erschöpft wäre und hab es zugelassen.


    Bei den Reitstunden geh ich manchmal weg, daß ich es gar nicht sehe ;)
    Alleine in die Schule mit dem Rad erlaube ich aber nicht!
    Aus unserem Ort gibt es keine Kinder , die diese Strecke fahren, der Mais steht hoch und 5 km alleine durch die Pampa -nein, da hätte ich keine ruhige Minute mehr!


    Manchmal hilft mir der Gedanke daran, was ich als Kind und Jugendliche alles ( auch heimlich) gemacht habe - die Erinnerung ist noch lebendig und ich hab mich von nichts abschrecken lassen .

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • coca

    bin ich zwischen Balkon vorne raus und Fenster hinten raus,hin und her gesprungen um ja jederzeit zu wissen,wo sie sind und was sie machen.... :hm...
    So langsam werd ich etwas ruhiger...
    Wenn ich sie länger...also "länger" bedeutet ne halbe Stunde :D :rotwerd nicht seh oder hör,werd ich unruhig


    Das kenne ich nur zu gut :D , dasselbe habe ich früher auch gemacht und manchmal auch noch heute bei meinem inzwischen 8 jährigen Sohn. :lach



    Zitat

    sondern kranke Leute,die sich rumtreiben und es nicht immer gut meinen mit den Kindern...


    Ja genau, bei mir ist da so ein diffuses Gefühl vorhanden :hm...

  • absolut..hier auch wie bei COca..leider weiß ich durch den Mann einer Bekannten (Kripo Beamter für Sexualdelikte), daß es hier im Freibad Pädophile und Spanner gibt....vorbei der gedanke, sie mit 7 oder 8 alleien mit ner Freundin dorthin gehen zu lassen 8ist in unserer Nähe)..meien Nahcbarin 8der Sohn ist nun 15) erzählt mir immer wieder, daß sie ihren Sohn nur ungerne und wenn in größeren Gruppen zum Ortspark ließ (auch hier ums Eck...)..da er dort des öfteren angesprochen wurde von Männern, und des öfteren welche nackt im gebüsch standen...


    ich selbst bin als Kind leider auch öfters nackten Männern an der isar begegnet..immer in Gesellschaft meiner Freundin..aber die Angst war immer da...


    Ich habe Angst vor den Fremden, denn meine Tochter würde trotz aller Vernunft und Schulung mit einem Mann mitgehen. der einen Welpen auf dem Arm hat..und noch mehrere verspricht... :flenn


    Also werde ich sie etwas später los lassen, als eigentlich erhofft...

  • Hmmm - also ich denke irgendwelche merkwürdigen Leute gabs schon immer.. Ich bin vor dicke über 30 jahren auch Spannern auf dem Schulweg begegnet. SOoo schlimm war das jetzt auch nicht...Letztlich haben wir drüber gelacht ...


    ich denke immer man schützt die Kinder am besten wenn man sie selbstbewußt erzieht, wenn sie wissen, daß Erwachsene nicht alles mit ihnen machen dürfen, etc wenn sie wissen , daß sie allein über ihren Körper zu bestimmen haben und immer nein sagen dürfen wenn sie etwas nicht wollen..


    Kinder die das wissen und entsprechend vorbereitet sind werden übrigens auch seltener Opfer....Und der meiste Missbrauch findet ja nicht durch Fremde statt sondern durch Verwandte und Bekannte...


    Ich hätt meine Kind laufen lassen - auch allein.... nur : sie ist eh immer mit Freundinnen unterwegs gewesen.....

  • Hallo


    Ich bin ländlich, mit viel Wald groß geworden. Es hieß
    -zu Hause sein, wenn's Dunkel wird
    -mit niemandem fremdes mitgehen
    -nicht mit Feuer spielen


    Ansonsten bin ich im Sumpf der Kuhwiesen versunken, in den Jauchebach geplumpst, habe im Wald Buden gebaut (und mit Feuer gespielt), bin über die Hauptverkehrsstraße gehüpft...und das hat mich geprägt. Was mein Kind sich zutraut, erlaube ich ihm. Manchmal stehe ich im Hintergrund und beobachte, ob er's hinbekommt. Aber insgesamt darf Kind sich ausprobieren und manches Mal war ich überrascht und etwa beschämt, wie wenig ich ihm zugetraut habe.


    Ich merke aber, dass ich mit dieser Einstellung alleine dastehe. Wie oft schüttel ich den Kopf, was Kindern alles verboten wird. Dieselben Eltern stöhnen dann oft über die Unselbstständigkeit und Ängstlichkeit ihrer Kinder, erzählen von motorischen Problemen, von Unruhe. :hae: Trotzdem halte ich mich für eine Glucke, möchte alles wissen, mein Kind beshcützen udn es fällt mir unendlich schwer, ihn ziehen zu lassen. Komishc, meien Eltern haben sich solche Sorgen nicht gemacht.


    Gruß

  • Naja ---- es waren genau genommen dicke über 30 jahre... Kindheit in dem Sinne war bei mir vor über 45 Jahren... da bin ich etwa zur Schule gekommen.... Und ich war in keiner Kita-- Nee - ich habe immer draußen gespielt.. Im Matsch , im Regen, sogar mit dem Matsch und dem Regen... Wir sind im Wald rumgestromert als ich so etwa 7 war... sind auch an einem alten Schwimmbad, das stillgelegt war und in dem schon Kinder ertrunken waren ( die nicht schwimmen konnten wir konnten es ) rumgestromert und haben Kaulquappen gefangen.. Oder aber Mäuse auf dem Dachboden des Reitstalles... Und der war mind 2 Km entfernt von Zuhause... Und es gab weder Handy noch hatten wir überhaupt irgendein Telefon.... Nee -- wir mussten einfach halt zuhause sein zum Abendessen und zum Mittagessen... Und um festzustellen wann das ist hatten wir was ganz merkwürdiges: eine uhr..... Oder wir haben andere Leute gefragt wie spät es ist...


    Und das war schön so.......Wir waren eigentlich immer in Gruppen unterwegs... zumindest zu zweit. Und wenn man allein draußen war , hat man eben bei den anderen geklingelt.... Fahrradfahren habe ich zb in der Zeit gelernt in der meine Freundin Mittagessen war... Ich hatte kein Rad . sie schon... OHne Stützräder natürlich. Und in der halben Stunde hat sie mir halt ihr Rad überlassen - danach konnt ich fahren . Und hab auf ein eigenes gespart-- Geübt hab ich ohne Helm und auf ner Straße...


    Wir haben in der Obstplantage Obst von den Bäumen geholt , uns dabei alles aufgeschrammt etc.. wir haben mit den fast erwachsenen Jungs von 17/18 mit etwa 7/8 Fußball gespielt auf dem Rasen neben den Tennisplätzen . Da hat keiner Angst vor den Jungs gehabt ..- nee die haben uns gekannt - und wir die......

  • Ich scheine im unserem Umfeld zu den nich gluckenden Müttern zu gehören. Nachmittags ist meine Tochter mit Freundinnen irgendwo im Park oder bei denen zu Hause, sie geht seit dem 3. Schultag glaube ich allein (mit Freundin) zur Schule, verlässt morgens nach mir das haus und kommt manchmal etwas eher heim. Am Wochenende gehe ich morgens manchmal joggen und sie sieht Bibi Blockberg.
    Ich würde mich freuen, wenn sie allmählich ihren Radius noch weiter vergrößern würde, aber dann passt es mit ihren Freundinnen absolut nicht mehr zusammen :frag


    Die "Inseln" pflegen wir allerdings auch, schließlich liebt sie das Reiten und lernt Keyboard, und da kann sie nunmal nicht hinlaufen. Aber ich stelle mir schon vor, dass sie in 1 bis zwei Jahren die Straßenbahn nimmt, um zur Musikschule zu fahren...


    Blöd ist auch, dass die Kassiererinnen auch der Meinung sind, soo kleine Kinder können noch nicht allein einkaufen. haben wir bei nem Probelauf erfahren, weil sie auch gern mal selber zum Supermarkt wollte.



    Soll heißen: Es ist schwer, in einer Umgebung mit gluckender Einstellung die Kinder ihre Erfahrungen machen zu lassen.