Volleybap hat in einem anderen Thread (hier) sehr deutlich formuliert, wie die nächsten 20 Jahre des Vaters aussehen, dessen Kinder bei der Mutter leben:
Jetzt die Kids zur Mutter zu geben, bedeutet (so Du nicht sehr überdurchschnittlich verdienst): die nächsten zwanzig Jahre (bis zum Ende der Ausbildung der Kids) wirst Du auf ein Einkommen von 1050 Euro gedrückt, mit dem Du Dein Leben gestalten musst. Termine bezüglich Urlaub und Umgang werden Dir letztlich diktiert. Dein Verhältnis zu den Kids wird auf den eines "Umgangspapas" beschränkt: Die Kids werden sich Dir entfremden, wenn nicht die Mutter vehement daran arbeitet, dass Du informiert bist, die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder übermittelt bekommst, im Leben der Kids präsent bist. Es kann sein, dass sie das alles macht. Problem ist: Du kannst es nicht mehr steuern. Es liegt nicht in Deiner Macht, sondern einzig in ihrer. Wer die Kids hat, hat die Macht. So ist das Geschäft. An Dir liegt einzig, die Marginalien zu gestalten. Das muss Dir klar sein. Du triffst soeben eine Entscheidung für einen Großteil Deines restlichen Lebens und auch für das Leben Deiner Kids. Umkehrbar ist das nur im Ausnahmefall.
Er schreibt, dass sich die Kinder entfremden werden, wenn nicht die Mutter vehement daran arbeitet, dass der Vater informiert ist und einbezogen wird etc. (siehe Zitat).
Stimmt eine nicht eheliche Mutter der gemeinsamen Sorge nicht zu und schließt den Vater damit von der Sorge aus, dokumentiert sie damit eindeutig, dass sie genau diese notwendige Aufgabe der aktiven Unterstützung einer Vater-Kind-Beziehung nicht übernehmen will.
Deshalb bin ich der Meinung, dass ein Vater im Falle der Trennung in der Schwangerschaft ohne Sorgerecht keinen Umgang wahrnehmen sollte. Das ist sinnlos und führt höchstens zu einer von Anfang an entfremdeten Beziehung zum Kind, die nichts mit einer Vater - Kind - Beziehung zu tun hat. Der "Vater" kann so ohnehin nie wirklich Vater werden.
Deshalb habe ich wenig Verständnis für Mütter in dieser Situation, die über den zu geringen oder fehlenden Umgang des KV mit dem Kind lamentieren, aber gleichzeitig gegen das gemeinsame Sorgerecht mit dem Vater sind. Man kann nicht beides haben: einen Vater der in die "Sorglosigkeit" gezwungen wird und sich gleichzeitig aber sorgen soll.