Völlig Alleinerziehend

  • Hallo in die Runde,


    wer von Euch ist noch komplett Alleinerziehend? D.h., ohne Unterstütztung vom Kindsvater, ohne Unterstütztung durch Familie und / oder Freunde?


    Ich selbst wohne mit meiner 16 Monate jungen Tochter in Köln und würde gerne zum einen "Leidensgenossen" kennenlernen - habe zum anderen auch großes Interesse an persönlichen Kontakten.


    Meine Tochter und ich sind 24 Stunden / 7 Tage die Woche zusammen, da sich der KV kurz nach der Geburt verabschiedet hat. Meine Familie unterstützt mich leider auch nicht, Mutter ist vollzeitig berufstätig, Vater lebt im Ausland - Großmutter ist im Altersheim und Großvater verstorben.


    Also, wer von Euch kennt den Wahnsinn, nie auch nur eine Minute für sich alleine zu haben?


    Wie macht ihr dass? Ich weiß manchmal echt nicht mehr, wo mir der Kopf steht.


    Gruß aus Köln


    Lyttos

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Danke für die Info!
    Ich schau mich dort mal um. Hatte zwar kurz drübergeschaut, aber da waren Treffen im Brauhaus oder ähnliches. Nun gut, Augen auf und weitersuchen.


    Einen kleinen Lichtblick habe ich allerdings. Kindergartenzusage (mündlich) für Sommer 2012!


    Wirklich, ich liebe meine Kleine über alles aber seit der Geburt war ich nach 20.00 Uhr abends nicht mehr vor der Tür!


    Hab auch vor Monaten Kontakt zum Jugendamt aufgenommen, wegen Tagesmutter (2 x wöchentlich) - da tut sich leider gar nichts, obwohl ich das Bestätigungsschreiben bekommen habe, dass meine Unterlagen vollständig sind.


    Wenn man immer, rund um die Uhr, mit Kind zusammen ist, hat man das Gefühl zu verblöden;-)


    Ich hoffe sehr, ich finde Leute aus Köln!


    Lyttos

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Hi Du,


    ich kenne das auch. Bin in einer sehr ähnlichen Situation. Keine Familie, Freundin ja aber die kann man ja auch nicht wirklich einspannen.
    KV wohnt 650km weit weg.



    LG

  • also, mir geht es auch so und ich bin aus Köln...



    allerdings ist meine Tochter schon fast 9 Jahre alt und daher schon in der Schule und auch manchmal in der Lage 1-2h alleine zu bleiben.


    Kann trotzdem sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst.



    Lieben Gruß
    Simone

  • Hi Robin,


    und wie sieht Dein Alltag aus? Hast Du einen Kindergartenplatz bzw. erstmal so gefragt: Wie alt ist Dein Kind? Und wie bewerkstelligst Du das? Meldet sich der KV wenigstens? Der meiner Tochter wollte unbedingt "Kinder" und ist dann ins Ausland abgehauen... schräge Geschichte.

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Also ich habe eine Tagesmutter. Mein Kleiner ist 1,5Jahre alt und ich gehe seit August 35h die Woche arbeiten.


    Es geht alles. Aber manchmal gehe ich echt auf dem Zahnfleisch und bräuchte mal ne Kleine Auszeit. Die Tochter meiner TM
    hat sich als Babysitter angeboten. Wir sind das gerade am ausprobieren wenn ich Spätdienst habe.


    Das wäre ja auch noch eine Alternative für Dich......


    Der KV kommt alle 4 Wochen einen Nachmittag zu Besuch.


    Lieben Gruß

  • Hallo,


    die ersten Jahre mit meinem Zwerg war ich auch völlig auf mich gestellt.


    Meine Eltern selbst nicht mehr gesund, auf KV kein Verlass.


    Abends weg gehen? In den letzten 5 Jahren max. 4-5 mal.


    Kinderfreies WE habe ich nicht, KV kommt unseren Sohn alle 14 Tage hier besuchen............nicht wirklich eine Erleichterung.


    Ist manchmal schon hart, aber irgendwie schaffen wir das.


    LG

  • Hallo,
    ich kann das absolut nachspüren, denn auch ich bin mit meinem Kleinen seit 17 Monaten nonstop alleine.......
    Wie es nach 20h draussen aussieht weiß ich nur noch aus Erinnerung und so langsam nervt mich Fernsehen, Pc etc sodass ich dann auch schon oft früh schlafen gehe.
    Manchmal denke ich, dass ich mich schon fast depressiv verhalte aber ich bin halt auch abends fix und fertig.
    Hoffe es wird arbeitend anders und ich finde auch mal für abends einen Babysitter.
    Ansonsten nehme ich die Situation hin und heule mich manchmal in den Schlaf.
    Hoffe du findest Leute im Raum Köln!
    Liebe Grüsse

    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Sommertag.

  • An guten Tagen denke ich auch, hey alles ist machbar.
    Aber heute ist der Wurm drin. Völlig müde, Kind zickt rum, keine Aussicht auf einen freien Tag - bis zum Kita Beginn im Sommer 2012.


    Was ich nicht verstehe, sind die Kindsväter (oder auch Kindsmütter, gibt es ja nun auch umgekehrt).


    Ich frage mich oft, ob diejenigen nicht wenigstens ab und zu ein schlechtes Gewissen haben.


    Mein Ex zahlt weder Unterhalt noch meldet er sich. Hat sein Kind kurz im März 2011 besucht und ist im August 2011 ausgewandert, ohne sich zu verabschieden.


    Ich weiß auch, dass es wichtiger ist, auf sich selbst zu schauen als sich über den Ex zu ärgern. Aber an solchen Tagen, wie heute denke ich mir auch, na toll, wollte unbedingt ein Kind haben, ich hab das Studium geschmissen und weg ist er. Nicht falsch verstehen, ich bereue meine Tochter überhaupt nicht.


    Toll wäre Kontakt zu anderen Alleinerziehenden aus meiner Region. Vereinfacht doch vieles, wenn man sich austauschen kann und gemeinsam Dinge mit den Zwergen unternimmt.


    Ich bin da für alles offen. Also nur Mut, wer hier aus der Ecke Köln kommt, soll sich bitte melden. Mal beschnuppern und schauen ob es passt, schadet ja nicht.

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Lyttos, im Moment hilft es Dir nicht aber wenn Du grad so traurig bist bezüglich abgetauchten Kindsvater:


    Stell Dir ne bildhübsche, kluge junge Frau vor, die eines Tages zu nem Herrn sagt - was willst du? Ich bin zwar auf dem Papier dein Kind, mehr nicht. Schleich dich, mein Felsen ist meine Ma, die war nämlich immer da, du nicht.


    ;)


    Weißte, klar führt Dein Ex ein anderes Leben, aber ob das wirklich so toll ist? Der weiß nicht wie es ist sein Kind aufwachsen zu sehen, jeden Schritt mitzuerleben usw. Jede Kindesphase hat so was geniales.


    Meine Söhne sind nun 11 und 9, ich finds sowas von herrlich was wir für Wortgefechte, Blödelein miteinander haben, dass sie mir jeden Abend sagen, dass sie mich liebhaben. Das kann nix in der Welt aufwiegen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich ziehe den Hut vor Euch!
    Das wollte ich einfach mal los werden. Ich weiss, ihr habt keine andere Wahl, wenn der KV sich nicht kümmert und Großeltern
    nicht vorhanden sind. Aber trotzdem ein großes RESPEKT an Euch, dass ihr alles alleine auf Euren Schultern tragt!


    Ihr habt mir gerade mal wieder gezeigt, dass ich sehr dankbar dafür sein kann, dass ich Oma & Opa zur Verfügung habe um
    mir mal ein Auszeit nehmen zu können. Wie das mit dem KV klappen wird, wird sich ja erst zeigen, wenn wir endlich eine eigene
    Wohnung gefunden haben.


    LG

  • Halli Hallo :-)


    Ich erlebe auch eine ähnliche Situation wie Du: hier in Mannheim noch niemanden kennengelernt, die/der auch allein mit Kind lebt, so wie ich. Meine Verwandten sind im Ausland, die Verwandten meines Kindes auch. Der Vater besucht meine Tochter seit mehreren Monate nicht. Meine Freunde sind entweder zurück in ihren Heimat gegangen, oder weit von hier hingezogen. Erst jetzt, nach über ein Jahr, gibt es neue Bekanntschaften und dadurch auch Licht am Ende des Tunnels.


    Seit mein Sonnenschein 6 Monate Alt wurde, arbeite ich Vollzeit um "überleben" zu können. Das heißt, meine Tagesmama verbringt mehr Zeit mir ihr als ich. Manchmal ruft sie mich Carola und nicht Mama. Aber Sonntagabends bin ich auch völlig ausgepowert und genervt, weil ich zwei ganzen Tage und Nächte nur für sie da war. Daher kann ich mich gut vorstellen, wenn Du dich pausenlos um dein Kind kümmerst! Da würde jedem nach 18 Monate so gehen wie Dir! Wenn Du zumindest ein oder zwei Abende dein Kind bei einer/m Babysitter anvertrauen könntest, dann geht es Dir bestimmt in zwei oder drei Wochen wesentlich besser! Wirklich!


    Na ja, ich glaube Du wirst hier fundig, so wie ich es für mich auch glaube. Ich wünsche auch mir und meiner Kleine Freundschaft mit Eltern + Kleinkinder in unserer Nähe, damit meine Tochter auch anWochenenden Spielkameraden hat und nicht nur bei der Tagesmama bzw. Krippe. ... Wenn wir in Köln wären, hätte ich bestimmt schon an deiner Tür geklopft und Euch einen leckeren selbstgebackenen Kuchen mitgebracht! Schöne Grüße.


    :troest

  • Hi!
    Willkommen im Club!
    Ich bin schon seit ca. 3 (oder sinds schon 4? ) Jahre völlig alleinerziehend und ich kann dir sehr gut nachfühlen, wie es dir geht. Meine Eltern wollen auf meine Kinder nicht aufpassen, und der KV hat mal Phasen, da nimmt er sie mal für ne Stunde oder 2 und dann auch wieder nicht. Habe mir halt ne Tagesmutter zugelegt und die beiden sind inzwischen in Kiga und Schule, aber es war und ist sehr, sehr hart!
    Du schaffst das! Kannst dich gerne bei mir melden, wenn du magst, würde mich freuen!
    LG, Billi

  • Jepp, melde mich auch im Club an ;) Eltern wohnen ein paar Tausend Kilometer von uns weg und KM macht auch nichts, sind also auch allein. Freunde sind da um mal auszugehen aber ansonsten sind besuche eher selten.. Konnte jetzt nach ein paar Jahre mal eine Babysitter finden die keine Angst vom Hund hat, kann jetzt also öfters raus, was ich allerdings trotzdem nur selten in Anspruch nehme .


    LG
    Jo

    Meistens merkt man zu spät dass kleine unwichtige Momente die schönste sind :hae:

  • Ich bin auch dabei. Ich hatte noch nie kinderfreies Wochenende (nun seit 6 Jahren). Der KV wohnt sehr weit weg im Ausland. Familie ist auch Fehlanzeige.


    Ich kann nur sagen: es wird einfacher! Aber manchmal hab ich auch gedacht: ich werd gleich irre... :crazy

  • Hallo,


    ich komme auch aus Köln, allerdings ist mein Sohn schon 9 Jahre alt.


    Bei uns im Kindergarten hingen immer Zettel mit Angeboten von Babysittern. Vielleicht gehst du einfach mal in einen Kindergarten in deiner Nähe und schaust mal, ob da was angeboten wird. Dann kannst du wenigstens ab und an mal Abends ausgehen.

  • Hallo Leidensgenossin,


    Ich hab 2 Stiefkinder bei mir, deren Vater sie nur alle paar Wochen für wenige Stunden sporadisch abholt.
    Mein Kleinster ist erst 4.


    Gott sei Dank sind die Großen 14 und 11 und sehr selbstständig.
    Sie unterstützen mich ( wenn auch meist widerwillig, hi hi ) und sind beide auf dem Gymmi.
    Die Kleinere braucht noch Kontrolle, da ist sie ganztags dort verbracht.


    Der Kleine ist im Kindi und dann zur Tagesmami bis 17 Uhr, da ich vollzeit berufstätig bin.


    Meine Familie krault mir zwar moralisch den Nacken aber Unterstützung bekomme ich so gut wie nie.
    Oma 81, Mutter 60 aber mit Wirbelschaden, Vater tot und der Rest ohne Funktion.


    Ich leide mit dir. Hab sie immer.
    Ab und an gebe ich mir ein bisschen Gassigehen. Die Kinder schenken mir dann immer nen Kinogutschein.
    Sie wissen, dann fällt für sie nen DVD-Abend raus. Die so uneigennützige kleine Horde.


    Durchhalten oder sich daran gewöhnen.


    Auch du schaffst das.


    Lieben Gruß aus dem Süden

    Als der liebe Gott die Ehemänner kreierte,
    versprach er den Frauen,
    dass ideale Ehemänner
    an jeder Ecke der Erde zu finden sein werden.
    Und dann machte Gott die Erde rund.

  • Ich kann dir nur zu einem Babysitter raten.
    Ich kenne deine Situation sehr gut. Gönne dir die Ausgabe und lass jemanden einmal im Monat kommen, der auf deinen Kleinen aufpasst. Einen Nachmittag oder einen Abend. Was mir auch noch sehr geholfen hat waren die (wenigen) Freunde, die den Umbruch mit mir durchgestanden haben und eben regelmäßig abends auf ein Gläschen zu mir nach Hause gekommen sind. Die waren ihr Gewicht in Gold wert, ich wäre sonst irre geworden.


    Ich nenne dasgefühl immer den "Höhlenkoller" :-)


    LG Gießkanne

  • Nabend,


    Ich kannte das auch.
    Ich hatte bis vor einiger Zeit auch keine Unterstützung von Familie, Freunde oder sonstigen. Jetzt bin ich umgezogen und habe das erste mal Zeit für mich. Ich habe 7 Jahre mit meiner Tochter alleine gelebt ohne große Unterstützung von Familie, Freunde sonstigen. Ich habe von Anfang an um meine Tochter kämpfen müssen, sie hat eine Behinderung, ich habe alles alleine entschieden, bin zu den Ärzten, war immer wieder im Krankenhaus mit ihr ob Tag oder Nacht, bin zu vielen Therapien gegangen. Wichtig war das sie sich so entwickelt hat so wie sie heute ist nach 2 Schlaganfällen. Ich habe funktioniert egal ob Tag oder Nacht oder ob ich krank war. Der Vater hat kein Interesse, gerne hätte ich es mal gehabt das er anruft und nach ihr fragt.


    Ich weiß von daher wie es für dich ist, vorallem in einer Großstadt. Dann gerade zu besonderen Feiertagen. Ich habe auch das ein und das andere Jahr alleine mit meiner Tochter Weihnachten verbracht. Das tat sehr weh.


    Ich habe 2 MKK gemacht die haben mir sehr gut getan um neue Kraft zu tanken, mal raus zu kommen. Für mich als Frau war es wichtig Frau zu sein und nicht nur Mutter, damit meine ich mich nett anziehen, unter Leute zu gehen und nicht zeigen ich bin einsam und traurig so wie ich gerade lebe. Lachen auch wenn es weh tat und heulen wenn keiner es gesehen hat. Ich habe auch schon AeUrlaub gemacht.


    Heute habe ich einen sehr lieben Partner an meiner Seite der für uns da ist und wo ich sein kann wie ich bin. Seine Familie ist für uns da, meine Tochter geht dort liebend gerne hin sein Mutter ist wie ne Oma für meine Tochter. Ich habe auch mal wieder Zeit für mich. Heute ist es einfacher für mich und ich wünsche mir das es auch immer so bleiben wird. Wenn wir einen Sitter brauchen dann rufe ich den Patenonkel von meiner Tochter an und der nimmt sie mir ab. Freunde von früher und Familie wohnen nicht mehr so weit wech von uns. Ich denke das mein Umzug der Richtige war.


    Ich wünsche Dir und Deiner Tochter viel Kraft


    Was hat meine Tochter mal gesagt" Mama wir 2 schaffen das"

    Ihr lacht über mich, weil ich anders bin? Ich lache über Euch, weil Ihr alle gleich seid***Kurt Cobain