Umgangsrecht in den ersten Lebensmonaten / Jahren - wie oft ist angemessen?

  • Hallo :winken: ,



    hier kurz meine Situation:


    Ich lebe vom Vater seit Anfang der Schwangerschaft getrennt und habe in 4 Wochen Geburtstermin.



    Nun frage ich mich, wie oft der Besuch des Vaters, nach der Geburt, angemessen ist?!


    Geplant war, in meinen Augen, dass er 1-2 x pro Woche zu mir kommt (in der Zeit in der ich Stille) und er sich Stundenweise mit seinem Kind beschäftigen kann.


    Er ist der Meinung dies wäre zu wenig und er möchte jeden Tag oder jeden zweiten Tag kommen.


    Mit ist das einfach zu viel, weil er mich schon jetzt bei jedem Besuch wütend macht und er sich bis jetzt auch noch an nichts beteiligt hat.


    Ich denke, dass 1-2 mal die Woche ausreichend sind und er das Kind stundenweise mitnehmen kann, sobald ich nicht mehr Stille und das Kind dafür bereit ist.



    Was meint ihr? Bzw. gibt es irgendwelche Vorgaben die ich einhalten muss? Ab welchem Alter ist es angemessen dem Vater das Kind, stundenweise, mitzugeben?


    Das Jugendamt konnte mir diese Frage nicht beantworten (traurig aber wahr....)




    Vielen Dank vorab für eure Hilfe und Erfahrungen!!!!



    LG

  • Das Jugendamt kann Dir deshalb die Frage nicht beantworten, weil das eigentlich einvernehmlich zwischen den Eltern geklärt werden soll.
    Später, wenn die Kids älter sind, hat sich als Standard alle 14 Tage ein WE, die halben Ferien und den jeweils 2. Feiertag an W'nachten, Ostern, Pfingsten eingespielt und gilt als üblich.
    Bei Babys ist das natürlich nicht machbar.


    Versucht doch einen Kompromiss. Macht, wenn das Kind geboren ist, zwei Termine in der Woche fest aus, ala Mittwoch von 16-18 Uhr, Samstag von 10-12 Uhr.
    Und die anderen Termine haltet variabel. Die kommen, werden aber frei vereinbart nach bedarf und Wunsch und Pflicht (auch Du wirst mal zum Doc müssen und der Vater könnte dann das Kind sitten u.ä.).
    Ordnung und Regelung ist gut, zu reglementiert führt nur zum Streit. Vieles schwingt sich im Laufe der Zeit ein.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo Bap,



    die vom Jugendamt konnten mir ja nicht mal sagen, dass wir das untereinander klären sollen- bzw. was so der Regelfall ist.


    Die haben einfach nur gesagt " Keine Ahnung "..


    Das finde ich schon traurig - weil wenn mir das Jugendamt schon keine angemessene Auskunft geben kann, auf die ich mich stützen kann - wer denn dann?

  • Grundsätzlich geb ich dem Kindsvater hier Recht, 2x in der Woche ist zu wenig...allerdings würde ich schauen, das die Besuche während des Wochenbetts relativ kurz gehalten und seltener sind.


    Du musst Dich mit dem KV ja nun auch nicht zwingend bei Dir treffen, nen Spaziergang im Park o.ä. wären ja auch machbar...


    Wir hatten von Anfang an täglich 2-3 Stunden, diese allerdings immer auf neutralem Boden.


    Es spricht übrigens auch nichts dagegen, den Zwerg nach dem Stillen dem Papa mitzugeben, damit er um den Block fährt...Damit schlägst Du 3 Fliegen mit einer Klappe:


    1. Vater-Kind-Bindung
    2. Entspannung für Dich
    3. Ihr entzerrt Eure angespannte Lage


    Wünsch Dir noch ne schöne Restschwangerschaft,


    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
    ~Sommer ist was in Deinem Herz passiert~ (Zitat Wise Guys)
    manchmal bin ich ein ~Gänseblümchen im Sonnenschein~ (frei nach Ganz schön Feist)

  • Hallo Carina,



    ich kriege momentan einfach eine Krise, wenn ich daran denke, dass er sein Kind, ohne Aufsicht von mir oder einer anderen Person sehen darf.


    Was einfach daran liegt, dass er sich die komplette Schwangerschaft schon völlig Veranwortungslos verhält.


    Ich versuche alles richtig zu machen und ihm auch den Umgang - so gut es geht - zu gewähren. Aber es kostet mit einfach sehr viel Nerven, wenn wir uns treffen und ich glaube, es wird noch schlimmer wenn das Kind erstmal da ist..


    Ich hoffe, meine Befürchtungen bestätigen sich nicht und die Situation entspannt sich nach der Geburt (ernsthaft daran glauben tue ich aber nicht).

  • Hallo!


    Meine hat ihren Vater damals so 3x mal die Woche gesehen.
    Er hatte sie zweimal unter der Woche und Samstags lang.


    Magst du abpumpen oder ist zufüttern drin?
    Meine war ab dem dritten Monat bei der Tagesmutter bzw später in der Krippe.
    Der KV hat sie zweimal die Woche dort abgeholt und sie mir vor'm Schlafen gebracht. Ab dem 6. Monat hat er sie Samstag im Wechsel für 4std und den Samstag drauf für 6std geholt.


    Das hat gut geklappt. Die zwei hatten Zeit OHNE MICH (!!!!!) und konnten ihre EIGENE Beziehung aufbauen und ich hatte was Freizeit.


    Aus beiden Threads lese ich raus, dass ihr Probleme miteinander habt bzw du, ihn teilhaben zu lassen. Ich bin damals zu einer Beratungsstelle, in meinen Fall Pro Familia, um meine Sichtweise von neutraler Stelle kritisch zu betrachten.


    Alles Gute,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Danke für deine Antwort!


    Ich hatte auch einen Termin bei pro Familia vorgeschlagen um alles in Ruhe und auf neutralen Boden zu besprechen, er meint aber er hätte das nicht nötig..


    Áuch andere Hilfen lehnt er leider ab.


    Daher bin ich auch recht verzweifelt und weiß nicht mehr wie ich es anders regeln soll, als über das Amt.


    Da ich mir ja grundsätzlich ein gutes Verhätniss zwischen Vater und Kind wünsche und ich es gerade für das Kind wichtig finde, den Vater zu kennen.


    Allerdings finde ich das es gar nciht mal so einfach ist, dne angemessenen Umgang mit dem Vater heraus zu finden. Also wie oft, wo, wann....

  • Ich meinte keine gemeinsame Beratung, sondern eine Beratung für dich, ganz alleine.


    Solche Stellen können unterstützen. Du kannst dort reden, wüten und Fragen stellen. Es kann dir helfen, die Situation und Gefühle, die auf dich einwirken zu ordnen. Es ist egal, was der KV daraus macht. Es wird dir helfen und du hast den Kopf frei, dich auf das Kind zu konzentieren.


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Alleine war ich schon dort, an Anfang der Schwangerschaft.


    Ich habe mich dort aber nicht gut aufgehoben gefühlt, bzw. es wurde darauf verwiesen, dass ich mit dem KV wieder konnte sollte, damit es zusammen geklärt werden könne.


    Dies hat der KV ja bekanntlich abgelehnt..


    Ich komme an sich auch mit der Situation ganz gut zu recht, ich möchte halt nur ein gesundes Mittelmaß finden, dass vorallem dem Kind zu gute kommt.


    Daher auch meine Frage, was angemessen ist, bzw. wie andere das so geregelt haben (ist ja auch immer Situations abhängig).

  • warum einigt ihr euch nicht wie schon beschrieben auf 2 feste tage für ein bis zwei stunden. so stellt ihr auf jeden fall einen regelmäßigen kontakt zum vater sicher.


    wenn das ganze gut funktioniert könnt ihr dass ja auch auf jeden 2 tag oder so ändern. aber babys schlafen in der ersten zeit so viel, dass er da vielleicht gar nicht so viel von hat. wenn er keine anderen hilfen haben will, ist das natürlich schwierig. würdest du ihn denn bei dir in der wohnung haben wollen? wenn er da ist, hättest du vielleicht zeit in die wanne zu gehen oder sauber zu machen ohne immer auf das baby hören zu müssen.


    aber stell dir mal den fall vor, du würdest ein baby mit den typischen 3- monats-koliken bekommen. ich glaube, spätestens nach einer woche wärst du froh, wenn der KV mal ne runde mit baby im kinderwagen um den block schiebt.


    ich glaube das muss sich bei euch erstmal ein bisschen einpendeln, du musst vertrauen zum KV aufbauen und er kann dir ja erstmal stundenweise "zeigen" dass auch er mit dem baby zurechtkommt.


    ihr schafft das schon!

  • Ich hatte halt ca. 2 mal die Woche. Je nach dem wie das klappt auch öfter.


    Ja, ich kann mir vorstellen das er zu mir kommt und sich dort mit dem Kind beschäftigt. Wir sind ja nicht total zerstritten, nur haben wir zu vielen Sachen verschiedene Ansichten und veruschen den Mittelweg zu finden.


    Daher auch hier meine Frage was zu angemessen ist.


    Da ich mir nicht sicher bin ob meine Vorstellung von ca.2 mal pro Woche ok ist oder den Vater sehr einschränkt.

  • Bei mir war es anfangs auch sehr schwierig aber ganz klar, weil ich einen an der Waffel hatte!!! :lach
    Ich habe mich zu Beginn der Schwangerschaft getrennt und er hätte ja auch ganz klar den Rückzug antreten können. Hat er aber nicht!!!
    Er kam täglich ins KH...ich war genervt....er hat mir jeden Tag was mitgebracht...ich war genervt....kaum Zuhause, stand er jeden Abend auf der Matte...ich war genervt!! Schäme mich noch heute ganz furchtbar dafür!!!! :rotwerd
    Gottlob bin ich aufgewacht und habe erkannt, wie toll er sich verhält!!!!


    Habe die Stillzeiten einfach vorverlegt und so konnten die Beiden abends Zeit zusammen verbringen und ich habe in Ruhe geduscht oder mir etwas leckeres gekocht!!! Später sind die beiden dann mit dem Kinderwagen losgeschüsselt!!!
    Klar, es gab immer noch Differenzen aber wir haben immer gesprochen!!!!
    Er war auch beim Babyschwimmen dabei, wenn er jobtechnisch die Möglichkeit hatte!!!


    Hoffe für euch, dass ihr gemeinsam einen Weg findet, der euch beide und das Kind glücklich macht!!!!