Mithilfe erbeten - Probleme bei Vereinbarung von Beruf und Kindern?

  • Hallo,


    gemeinsam mit einer Freundin bin ich gerade dabei, bei uns etwas zu bewegen, was die Vereinbarkeit von Beruf und Kind angeht. Da wir unter anderem auch auf die Missstände für arbeitende Mütter/Väter aufmerksam machen möchten, bitte ich euch, hier mal eure Sichtweisen aufzuzeigen.
    1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?


    LG + Danke vorab
    Lanie

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Nun betrifft es mich nicht mehr so eigentlich, da Kind schon in der Schule und etwas älter.
    Was ich mir sehr gewünscht hätte - Ein Betreuungsmodel, das wahlweise später am Tag anfängt und auch spät endet.
    Mein Arbeitstag vor Kind fing immer gegen mittag an und endete zw. 20 und 21 uhr.
    Es hat mir wenig bis null gebracht, mein Kind um 9 in die Kita zu bringen und um 15 uhr abzuholen bzw. abholen zu lassen.
    So musste ich sehr jonglieren, die Vormittage mit anderen Aufträgen nach und nach füllen, die Abende langsam raus. Es war eine extrem anstrengende Zeit und ich hatte ein Dauer-Schlechtes-Gewissen weil ich zum Teil so selten Tochter sehen konnte.
    Das gleiche wünschen sich bestimmt Eltern in Schichtdienst. Egal, wenn man sehr früh raus oder sehr spät arbeiten muss, steht man mit der Betreuung eines kleinen Kindes ziemlich alleine da.

  • Vielleicht habe ich ein wenig inspiration für Euch. Ich habe sehr großes Glück gehabt. Zum einen nimmt unser Kindergarten an einem Modellversuch teil. Wir haben Öffnungszeiten von 6 - 18 Uhr. Die Kinder dürfen nicht mehr als 10 Stunden da sein. Auch die nutze ich nicht, aber es gibt mir sehr viel Spielraum und ich weiß im Notfall gibt es eine Betreuung. Dieses Modell kann ich nur Empfehlen. Falls ihr da mehr zu wissen möchtet, gibts bestimmt Unterlagen dazu.


    Das andere ist, dass die Unternehmen einfach umdenken müssen. Arbeitgeber müssen sich auf Familien einstellen, müsen flexible Arbeitszeitmodelle anbieten. Dass das funktioniert, sehe ich an der Firma, in der ich arbeite. Das Wohl der Mitarbeiter steht an der gleichen Stelle wie das Wohl der Firma und es gibt diverse Möglichkeiten, sich seine Arbeitszeiten so einzurichten, wie es für einen gut und richtig ist. Viele, auch Führungspositionen, arbeiten in Teilzeit, es gibt die Möglichkeit zum Homeoffice und anstatt eines 8 Stundentags haben wir ein Jahresstundenkontingent, so dass man, natürlich in Absprache und Einvernehmlichkeit mit dem Unternehmen, sich seine Zeit einteilen kann. Und der Firma geht es gut damit, die Mitarbeiter sind zufrieden und motiviert gute Arbeit zu machen. Dahin sollte es sich hier entwickeln!

  • Hallo Lanie,




    1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
    die Betreuungszeiten sind hier bei uns an der Realität vorbei. Ich muss z. B. bis 17 Uhr im Brüo bleiben, die Schulbetreuung (und auch die Kita) schließt aber schon um 17 Uhr. Eine Ausweitung der Betreuung bis 17.30 / 18 Uhr wäre für mich ideal. Außerdem sind die Räumlichkeiten zu eng, zu wenig kindgerecht. Die Betreuung an sich könnte noch zielgerichteter sein. Hier bei uns werden die Kinder mehr verwahrt als gefördert.


    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
    Ich habe mir bisher mit einem Babysitter geholfen, der die Kinder um 17 Uhr einsammelte und noch 1 Stunde zu Hause bei mir betreute. Ging natürlich ins Geld, aber was sollte ich machen. Inzwischen gehen die Kinder selbständig aus der Betreuung los (6 und 10 Jahre, Weg ist nicht gefährlich) und sind dann noch einen Augenblick alleine, bis ich komme.


    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
    Mehr Geld für die Betreuung, besser ausgebildete Erzieherinnen und ein größeres Bewusstsein dafür, dass heutzutage auch viele Frauen ganztägig arbeiten um über die Runden zu kommen.


    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?
    siehe oben




    LG, Linx

    Gehe lieber durch die Wand, als immer durch die Tür - Durchbreche den Verstand, dann findest Du zu Dir!

  • bisher hatte ich keinerlei probleme mit der betreuung meiner tochter. wenn der kiga die zeiten nicht abgedeckt hat, hatte ich eine tagesmutter.


    ich erinnere mich in dem zusammenhang auch gern an den beitrag zu der 24h-kita hier im forum.

  • Hallo!


    Da helfe ich gerne mit :-)


    1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
    Thema Betreuung und Flexibilität.
    Mir geht es wie den meisten. Die Kinderbertreuung geht von 07:30 bis 16:30 = 8,5 std Betreuung. Alleine Fahrtweg hin und zurück benötige ich mind. 1 std mit Beten, dass nichts dazwischen kommt. Wenn das Kind morgens knatschig ist, gerät man unter Druck = Streit mit Kind = Toller Start in den Morgen.
    Die Kinderkrippe hingegen hatte von 07:00 bis 18:00 auf. Perfekt! Da kann man auch mal bei Meetings flexibel sein und hat nicht immer die Sorge, dass das Kind auf der Straße steht. Abgesehen davon kann man Engagement auf der Arbeit leben. Sprich mal einen Tag, wenn es brennt, einspringen und dafür einen anderen Tag die Ü-Std ausgleichen. Brngt z.B. einen schönen Nachmittag mit Kind.
    Mangelnde Flexibilität bei Arbeitgebern ist das nächste Thema. In meiner alten Firma haben wir auf Vertrauensbasis + Homeoffice gearbeitet. Bei meiner Suche habe ich erlebt, dass solchen Modellen viel Skepsis entgegen gebracht wird...schade.


    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
    Im Prinzip ja. Wie gesagt, die Krippenbetreuungszeiten waren super. Mein damaliger Arbeitgeber hatte Strukturen, die gut mit meiner Situation zu vereinbaren waren.
    Es scheitert meiner Meinung nach auch an der starren Denke, den resultierenden Strukturen und den Kinderbetreuungszeiten.


    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
    Die Rahmenbedingungen für eine gerechtere Steuerbelastung und Entlohnung. Gleichwertigkeit ist hier für mich das Schlüsselwort. Im Endeffekt wird man vom Staat "abgestraft", weil man Kinder hat und arbeitet und in meinem Fall die Last komplett alleine trägt.
    Evtl. Arbeitsmodelle anstreben, die mehr Flexibilität in beide Richtungen zulassen. Große Unternehmen anhalten, Betriebskindergärten ins Leben zu rufen etc pp. Allerdings ist die Frage, ob dann nicht genau dieses Unternehmen ins Ausland abwandern.


    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?
    Kinderbetreuungszeiten und ECHTE finanzielle (Steuer-)entlastung der AEs. Kind darf kein Handicap auf den Arbeitsmarkt sein!
    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Ich wäre für so eine Art Ganztagesschule, lieber Mittagessen für alle in der Schule und nachmittags Förderunterricht, der der Lehrstoff vertieft und dafür keine Hausaufgaben. Schliesslich wird es schwierig mit einer Betreuung sobald die Kids mal zur Schule gehen.
    Angebot einer Ferienbetreuung wäre auch nicht schlecht.
    Das alles kenne ich von der Schule meiner Großen, da gabs das Angebot allerdings über die Lebenshilfe (Behinderteneinrichtung). Da gabs nie Probleme wegen Ferien oder Kindbetreuung. Warum soll es dann nicht bei allen Kindern gehen.
    Es wäre eine unheimliche Entlastung für die Mütter/Väter, die jetzt schauen müssen, wie sie zurecht kommen.

  • 1. wo drückt der Schuh am meisten:


    Das liebe Geld...ich empfinde es im höchsten Maße als unzumutbar, daß man durch die Kinderbetreuung unter den Sozialhilfesatz fällt.
    Ich habe einen Krippenplatz, der ist von 8-16 h geöffnet, nicht wirklich Arbeitnehmerfreundlich, aber ich habe einen Chef, der mir erlaubt, jeden Tag zu spät zu kommen, was soll ich auch machen, ich müsste morgens eine Tagesmutter finden, die für eine Stunde kommt, wer macht das schon ( und wenn, dann nur für das entsprechende Geld ).
    Zusätzlich muss ich 24h Dienste machen, dafür brauche ich eine Tagesmutter. Da die qualifizierten Tagesmütter 7-8 € pro Stunde nehmen würden ( und das wären knapp 200 € pro Dienst x 4 = 800 € ) habe ich mir eine unqualifizierte gesucht ( bin total zufrieden) . Die Kosten werden natürlich nicht komplett anerkannt. Mal abgesehen davon habe ich ja offiziell genug Geld ( mit 44 Wochenstunden ein paar Hundert Euro mehr als eine Aldikassiererin ) , da die 700 € Kinderbetreuung und die 300 € BaföG Rückzahlung pro Monat nicht anerkannt werden, ist es effektiv jedoch weniger als Sozialhilfe, das ist nach Aussage des Jugendamtes PP (persönliches Pech ).


    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?


    Ich würde mir wünschen, daß man als Alleinerziehende ohne Familie in der Stadt eine kostenfreie Kinderbetreuung bekommen könnte. Firmen müssten Anreize bekommen, Kinderbetreuungskosten zu übernehmen.


    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?


    Ich gehöre ja nun zu den "Besserverdiienern". Aber was macht denn bitte eine Friseurin onder eine Bäckereifachverkäuferin? Wenn die arbeiten gehen, haben die wenigeer Geld in der Tasche, als wenn sie zu Hauuse bleiben würden!
    Es wird völlig vergessen, daß Arbeiten gehen auch mit Kosten verbunden ist. Mal abgesehen von den Fahrtkosten muss eine Friseurin ihre Arbeitsgeräte selber kaufen. Und wenn man den ganzen Tag arbeitet, hat man nicht unbedingt immer Zeit kosstengünstig zuu kochen bzw. zu verschiedenen Einkaufsmärkten zu gehen um die Angebote zu kaufen.
    Arbeiten gehen lohnt sich nicht und das ist total asozial!


    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?


    Ausreichend Krippenplätze / Möglichkeiten zur Kinderbetreuung, diese finanzierbar machen und deutliche Zuzahlungen für Geringverdiener, die das Gehalt nicht nur auf Sozialhilfeniveau anheben sondern deutlich darüber!

  • 1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
    Ich arbeite "nur" 35 Stunden und wenn es echt nur Job und Kind wäre, würde das ganz gut klappen.
    Leider fallen dann aber Zahnarzt, Frauenarzt und alle anderen kleinen "Nebenjobs" voll unter den Tisch.
    ich hab ne Mahnung von der Stadt, weil ich mich noch nicht umgemeldet hab... ich weiss aber auch nicht wann ich das schaffen soll, ausser in der Mittagspause, was aber die einzige "ich"Zeit des Tages ist...
    Also sammel ich fleissig "Tasks" und nehm mir einen Tag Urlaub, der mir dann während des Urlaubs der Tagesmutter fehlt...



    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
    Siehe oben.
    In der Realität besteht das Leben nicht nur aus Job und Kind...



    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
    Ich bin schon manchmal sauer, dass ich dafür zahlen muss, dass ich Steuern zahlen darf... Insbesondere wenn dann Vorschläge wie "Betreuungsgeld" kommen, bei dem die, die Zuhause bleiben kassieren und die die arbeiten verlieren...
    Ich zahle 450 für die Tagesmutter, weil sie super ist (Sohn fühlt sich pudelwohl) und flexible Öffnungszeiten hat.
    Dann zahle ich nochmal um die 400 Steuern, trotz Steuerklasse 2, dann noch Riestern und Lebensversicherung, falls Gott bewahre mir was zustösst und und und
    Ich verdiene nicht schlecht und am Ende komme ich garde bei 0 raus.
    Ich will garnicht wissen, ob ich nicht mit Hartz 4 und Wohngeld und was es noch so alles gibt, nicht besser bedient wäre...
    Das ist das Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit.



    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?
    finanzierbare Betreuung
    flexiblere Arbeitszeitmodelle


    Und mein persönlicher Wunsch: Einmal im Quartal einen Task-Tag für Alleinerziehende Vollzeitjobber (Ärzte, Steuererklärung, U-Untersuchungen, Ummeldung, Finanzamt...)

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht

  • 1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?


    Als Junior noch im Kindi war, gab es keine Ganztagesplätze; bzw. die wenigen, die es gab/gibt, sind an einen vorhandenen Job gebunden. Verliert man diesen Job, ist man binnen drei Monaten auch den Ganztagesplatz los. - Von den Öffnungszeiten, die vorn und hinten nicht ausreichen, rede ich noch nicht mal.


    In der Grundschule ging die Kernzeitbetreuung die ersten zwei Jahre von 7.30 bis 13.00 Uhr, jetzt über Mittag: von 7.15 bis 13.15
    Tagesmütter, die Grundschulkinder nachmittags betreuen, gibt es nicht.


    Die Fragen 1 und 2 haben sich selbst beantwortet...


    3. Eine kostenlose Ganztagesbetreuung mit einem vernünftigen Betreuungsschlüssel für alle Kinder.


    4. An der grundsätzlichen Einstellung zu Kindern in dieser Gesellschaft -
    solange diese sich nicht ändert, ändert sich nichts.

  • @ Ännchen: ich dachte schon, ich sei die Einzige, der es so geht.


    Es ist doch absolut ASOZIAL, daß man als arbeitender Mensch noch draufzahlen muss, oder? :motz:

    Jepp, unverschämt!!!
    Und auf Nachfrage beim Amt (weil Betreuung per Gesetz inzwischen nicht mit Unterhalt bzw. UVG abgedeckt ist) , hab ich noch die geniale Aussage bekommen: "Der KV müsste eben dazu zahlen, selber Schuld, dass ihrer nix hat"...
    :angry
    Göttliche Logik: Wenn man eh schon im Nachteil ist, hat man sich ja mit der Benachteiligung schon abgefunden, da kann man noch einen draufsetzen von oben, oder was???


    Andererseits will ich um nichts auf der Welt darauf verzichten, zu wissen, dass ich den Kleenen über die Runden bringe :essen , komme was da wolle :D

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht


  • Irgendwie wird immer etwas vorrausgesetzt. Endweder das man eine Großfamilie im Rücken hat, die sich alle um die Betreuung prügeln oder das man mit 15 Wochenstunden mal eben 1.000 € netto verdient. Ich bin auch dafür, das es viel mehr Unternehmen geben müsste, die auf die Bedürfnisse von AEs eingehen können und wollen. Und der Staat sollte das auch fördern. Die Kernbetreuungszeit geht bei uns, bis auf eine Ausnahme von 8 Uhr bis 14 Uhr. Dazu gibt es Sonderöffnungszeiten, wie gesagt in einer Einrichtung (bei ca. 40.000 Einwohner), aber da kostet die angefangene Stunde (also nicht zu spät kommen oder mal ne Panne haben/ Stau) mal eben 4,50 € :nawarte: . Tagesmütter, die in meinem Haushalt betreuen, kosten auch ca. 6,00 € - 7,00 € und sind schwer zu finden.


    Was ich mir vom Staat wünsche?? Das es für mich keine Strafe ist, das ich Mutter bin und arbeiten gehe. Es sollte Anreize geben, das die Unternehmen familienfreundlich denken. Aber ich glaube, solange eine Frau von der Leyen in diesem Bereich Chefin ist, wird sich wohl nix ändern.


    Der größte Handlungsbedarf liegt in der Betreuung, die sich am Arbeitsmarkt orientieren sollte und die auch für Geringverdiener bezahlbar sein sollte. Ich sollte die Möglichkeit haben, auch kurzfristig (2 Tage vorher), die Betreuung ändern zu können (Sonderöffnungszeiten nutzen) und nicht bereits 2 Wochen im Vorfeld.


    Aber ich glaube kaum, das sich in den nächsten 15 Jahren da irgendwas ändern wird.......jeder wird es anderen in die Schuhe schieben und am Ende haben wir weniger als jetzt.

  • Bessere Kinderbetreuung, bessere Kinderbetreuung, bessere Kinderbetreuung, bessere Kinderbetreuung :)

    Wer hoch steigt, schlägt nirgends zweimal ein.


    Eigenlob heilt alle Wunden!


    Irren ist der erste Weg zur Besserung.


    Was man nicht im Kopf hat, das muss man auch auslöffeln.

  • Was ich mir vom Staat wünsche?? Das es für mich keine Strafe ist, das ich Mutter bin und arbeiten gehe. Es sollte Anreize geben, das die Unternehmen familienfreundlich denken. Aber ich glaube, solange eine Frau von der Leyen in diesem Bereich Chefin ist, wird sich wohl nix ändern.

    Tja, Du bist halt einfach nicht fähig ( so wie ich ).


    Frau ohne Leiden hat immerhin 5 Kinder, arbeitet voll und macht natürlich den Haushalt mit links...und das Bioessen wird natürlich auch jeden Abend frisch gekocht. Und das alles von 500 €.


    Sorry, daß ich hier so eine Frustkugel schiebe, aber dieses Thema ist für mich echt ein Trigger!

  • ich sehe das Hauptproblem auch in den unflexiblen Öfnungszeiten der Betreuungseinrichtungen.
    Muss eigentlich um 5 Uhr (oder 6 Uhr ja nachdem) anfangen zu arbeiten.
    Betreuung öffnet erst um 7 Uhr. So wird es wohl kommen, das ich nach meiner Elternzeit auch nur Teilzeit gehen kann, weil mir morgens 2,5 Stunden fehlen. Nachmittags kann ich nicht länger machen, weil kein Bedarf da ist (also nix mehr zu tun).
    Ausserdem muss ich auch an Wochenenden und Feitertagen arbeiten..da gibts ja nun mal überhaupt keine Möglichkeiten, sein Kind betreuen zu lassen.


    Derzeit ist es auch so, das mein Sohn nur für die Stunden betreut wird, die ich auch arbeite. Musste ich vom AG ausfüllen lassen fürs JA. D.h. Arzttermine, einkaufen oder andere Wege erledigen ist nur mit Kind möglich. Ebenso ist die Zeit so knapp bemessen, das ich noch nicht mal 10 min länger auf Arbeit bleiben kann, wenn man noch nicht fertig ist...das macht natürlich Unmut bei den Kollegen, die auch gern mal pünktlich gehen möchten.

  • Hallo,


    am meisten ärgern mich die Zeiten und die Betreuungskosten.
    Ich arbeite im Schichtdienst auch an Sonn- und Feiertagen (zur Zeit allerdings krankgeschrieben)


    Betreuungszeiten von 7.00 bis 18.00 wären ganz gut.
    Ich würde aber auch eine Art "Feuerwehr" ganz gut finden. So eine "Feuerwehr" Tagesmutter wäre sehr sinnvoll. Die würde halt nicht täglich als Tagesmutter arbeiten, aber im Notfall (Krankheit, mal länger arbeiten, bei Kita Streik, wenn Tagemutter krank ist) würde sie einspringen. Die kann immermal wieder zu den Kids kommen, damit Kids diese Tagesmutter auch kennen.
    Ich kann mir vorstellen, dass es die ein oder andere "Oma" gibt, die ihr Rentendasein ein wenig bereichern möchte.


    Damit wäre ich auch bei den Kosten.
    Die Kinderbetreuung muss kostenfrei sein. Auch Tagesmütter und ggf. Babysitter, falls am Wochenende oder Abends keine andere Betreuung zu finden ist.
    Steuerliche Erstattung finde ich nicht so gut, ich selber erhalte aufstockendes ALG2 (obwohl 30 Std/Woche berufstätig) und muss meine Steuerrückerstattung wieder an das Jobcenter zahlen. Ich habe davon nichts.


    Ich muss meine Betreuung am Wochenende komplett selber zahlen (von Alg2) das kann ich leider nicht, bin nur froh, dass ich noch zwei ältere Kinder habe, die die Betreuung kostenlos übernehmen.


    echse64

  • Ich habe drei Kinder (6/4/1 Jahre)


    1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
    Ich würde Schichtdienst arbeiten, doch ich finde keine Betreuung für den Früh-, bzw. Spätdienst; vom Nachtdienst mal ganz abgesehen.
    a) eine Tagesmutter nimmt die Kinder nicht so früh (5.30)
    b) kaum eine Tagesmutter fährt die Kinder in die Einrichtungen (Krippe, Kiga, Schule)
    c) hab noch keine Tagesmutter gefunden, die auch nach Hause kommen würde
    d) der Große würde die Schule gar nicht packen, wenn er jeden Morgen um 4.30 Uhr aufstehen müßte. Abgesehen davon möchte ich es meinen Kids auch nicht zumuten jeden morgen so früh aufzustehen.


    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
    Zur Zeit sind Wunsch und Realität nicht vereinbar aus oben genannten Gründen.
    Nach langem Suchen habe ich eine Kinderpflegerin in Rente gefunden, die die Betreuung und alles bei mir Zuhause übernehmen würde, doch die müßte ich selbst bezahlen, da sie keine anerkannte Tagesmutter ist und somit die Kosten von der Gemeinde nicht übernommen werden. Dann würde ich nur für die Kinderbetreuung arbeiten gehen.


    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
    Die Betreuungszeiten und der Umgang damit müßten flexiebler werden. Unser Kiga z.B. hat von 7-17 Uhr geöffnet. Das ist für unsere Gegend schon gut, doch man muß sein Kind dann für den ganzen Monat anmelden. Viele Eltern brauchen aber nur zwei drei Tage in der Woche die 7 Uhr Betreuung. Da werden die Plätze verschwendet. Bei uns gibt es 2 Gruppen, die um 7 Uhr beginnen und oft sind da nur 4-5 Kinder. Selbst wenn ich nur einmal im Monat die Betreuung so Früh oder auch spät brauche, ist der Platz komplett belegt :kopf


    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?
    Von den Arbeitnehmern wird immer Flexibilität erwartet, doch es ist an der Zeit dass auch der Arbeitgeber flexiebler wird. Es ist sehr wohl möglich, dass ein AN seine festen Arbeitstage und Schichten bekommt - hatte das Glück in so einer Einrichtung zu arbeiten und alle waren zufrieden ;)


    Ich wünsche mir für meine Kinder eine Tagesmutter, die zu uns nach Hause kommt, so dass die Kinder nicht so klein schon den Stress der Arbeitswelt miterleben müssen.

    "Und eines Tages spürst du genügend Kraft, Mut
    und Zuversicht, um dich von den Fesseln des Zögerns und der
    Angst zu befreien und zu neuen Ufern aufzubrechen."
    (Jochen Mariss)

  • unflexible Kinderbetreuungszeiten und die daraus resultierenden Kosten


    Wenn der Staat es mal gebacken bekommt "wenigstens" die Arbeitszeiten der Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes durch Kinderbetreuungszeiten komplett abzudecken,dann weiss ich das was in Bewegung kommt.Solange ich dort nichts bemerke...


    Perfide finde ich,weil letztlich alles aus einem Topf kommt:
    hab im Labor eines Krankenhauses gearbeitet.Betreuung beginnt 7-17Uhr.Meine Arbeitszeiten waren,7.30Uhr-16Uhr plus Nacht und Wochenenddienste.Meine Nacht und Wochenenddienste konnte ich aber so nicht ableisten.Den Krankenschwestern die arbeiten wollten,haben diese Zeiten auch nicht geholfen.Da konnte nur die mittlere Schicht abgedeckt werden.
    Ergo,wandern diese Mitarbeiter ins ALG1....usw..alles letztlich 1 Topf! Und das bei Räumlichkeiten die nur zur Kinderbetreuung zur Verfügung stehen,die Krankenhausküche nebenan ist ...-wer bitte soll das verstehen?? Warum die Betreuungszeiten so angelegt sind?Na weil in den anderen Zeiten ja der Ehepartner für die Kinder sorgen kann.Logo.
    Also wenn es nicht mal dort klappt :rolleyes2:

  • Ich habe zwei Jungs (2 und 3 Jahre).


    1. Wo drückt euch der Schuh am meisten?
    Die Krippe bzw. Kita meiner Jungs hat noch von 7-17 Uhr geöffnet. Ab März werden sie erst um 7:30 Uhr öffnen. Ich arbeite täglich zu verschiedenen Zeiten. Einmal starte ich um 7:30 Uhr, einmal bin ich bis 17 Uhr, das andere Mal bis 18:30 Uhr in meiner Kita tätig. Meine Kita, in der ich arbeite, hat von 7:30-17 Uhr geöffnet. Ich bräuchte theoretisch einen Platz in einer Kita die von 7-19 Uhr, besser wäre noch von 6:30-19:30 Uhr, geöffnet hätte. Ich bräuchte nur einmal in der Woche einen Platz für ca.11-12 Stunden. Die übrigen Tage würden mir 6-7 Stunden ausreichen. Da ich meine Jungs bis 9 Uhr in der Kita haben muss habe ich somit auch keine Zeit an meinen freien Vormittagen mit ihnen. Das finde ich sehr schade und ich würde mir wünschen, dass Kitas da flexibler werden. In der Kita in der ich tätig bin kommt bsp. ein Kind immer erst um 10 oder 11 Uhr und bleibt auch nur bis 14 oder 15 Uhr. Morgens hat die Mutter Zeit für das Kind, weil sie später zur Arbeit muss, und nachmittags hat der Papa frei und holt es dann ab. Das finde ich eine super Regelung und für das Kind auch ganz angenehm. Und trotz das es später kommt, kommt es gut in den Tag rein. Tagesmutter finde ich zu teuer für 35-40 Stunden die Woche, weil die meisten mind.3€, meistens sogar 5€ die Stunde nehmen. Und Kinder ab 3 Jahre werden nicht mehr betreut bzw. nur bis zum kommenden Sommer.


    2. Sind für euch Wunsch und Realität vereinbar - und wie funktioniert das/warum funktioniert das nicht?
    Wunsch, 39h die Woche arbeiten, Realität, 30h die Woche berufstätig sein, weil es anders einfach nicht geht. Es funktioniert, weil ich eine liebevolle Tagesmutter ab, die zweimal die Woche meine Jungs abholt und noch für 1-2 Stunden betreut. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen. Finanziell muss ich sie allerdings alleine tragen, was bei zwei Kindern schon mehr ist als nur bei einem. Ohne sie könnte ich allerdings meinen Beruf nicht ausüben, weil meine Chefin leider hinsichtlich Punkt Kinder sehr unfreundlich ist und kein Verständnis zeigt. Wie ich das ab März mit dem einen frühen Morgen regeln werde weiß ich auch noch nicht. Das wird definitiv nicht klappen, denn 7:30 Uhr Kitaöffnung meiner Jungs und zeitgleich Arbeitsbeginn haut nicht hin.


    3. Was würdet Ihr euch von Seiten des Staates wünschen?
    Die komplette Kostenübernahme für Tagesmutter, Krippe, Kita und Hort. Jedes Kind sollte ein Anspruch auf einen Platz in der Betreuung mit Beendigung des Mutterschutzes haben. Weit hergeholt, aber viele, besonders auch Alleinerziehende, müssen teilweise frühzeitig wieder arbeiten gehen, können es aber nicht, weil es 1.keinen Betreuungsplatz für ihr Kind gibt und 2.dieser finanziell alleine nicht tragbar ist. Zudem wünsche ich mir längere Öffnungszeiten in Betreuungseinrichtungen um Familie und Beruf noch besser miteinander vereinbaren zu können. Allerdings wünsche ich mir auch, dass AG dazu aufgefordert werden, insofern irgendwie möglich, die AN mit Kind ihren Studenumfang günstig zu den Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtung des Kindes arbeiten zu können. Das würde bei mir bedeuten, nur von 8-16 Uhr arbeiten.


    4. Wo besteht eurer Meinung nach der größte Handlungsbedarf?
    Ausbau der Betreuung für U3 Kinder. Ausbau der Betreuungsplätze auf mehr Flexibilität, so dass ein Kind auch erst um 11 Uhr kommen kann.

    Ani mit Großer (08/2007) und Kleiner (01/2009)