Patchwork, wie händeln?

  • Hallo @ all,


    ich weiß nicht, ob ich in der richtigen Kategorie poste...bitte verschieben, wenn falsch.


    Mein Sohn ist 14 Monate, der Sohn meines Partners 7 Jahre. Mein Partner holt den Jungen alle 14 Tage zu sich. Das Kind wird zwischen den Eltern hin und hergeschubst, jeden Streit bekommt das Kind mit, ihm wird seitens der KM suggeriert, dass sein Papa nun ein neues Kind hätte und ihn nicht mehr lieb hat (erzählt der Junge), ständig gibt es Termine beim JA, weil man sich gegenseitig einen reinwürgen will und nur auf Fehler des anderen lauert. Leider erreiche ich meinen Freund nicht mit Gesprächen, er sieht nur seinen Weg als DEN einzig wahren an und lässt sich da in nichts reinreden.


    Sicher merkt man dem Kind die Probleme an, im August eingeschult, jetzt schon Klassenschlechtester, verweigert Unterricht etc. Schulpsychologe ist schon involviert und die KM gab an, der KV wäre die Wurzel des Übels. Wieder Gespräch beim JA, nun wird die KM "überwacht" werden von einer Erziehungsberatung.


    Mein Problem ist, dass ich zu seinem Sohn keinen Zugang finde. Er ist unheimlich aufmümpfig meinem Kind gegenüber, droht, wenn meiner sein Spielzeug anfässt, passiert was, er will, dass mein Sohn verschwindet etc....KV greift dort nur begrenzt ein und da ich das Kind zu selten sehe (wir haben WE-Beziehung), denke ich, dass es mir nicht zusteht, sein Kind auf den rechten Weg zu bringen. Nachdem er meinem Kind drohte, habe ich meinen Sohn aus der Situation genommen und den Raum verlassen. Sicher war es nicht der richtige Weg, ich hätte ihn darauf hinweisen müssen, dass das so nicht geht. Das hat dann der KV übernommen.


    Desweiteren hat sein Kind null Struktur, isst wann und wo er will, Haare waschen wird verweigert, baden nur sonntags und er sitzt den ganzen Tag nur vor der Spielkonsole, notfalls Nintendo DS. Ich hab mich zurückgezogen, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Mein Freund sagt, ich könne seinem Kind nicht meine Strukturen aufdrängen. Aber was bedeutet das? Alles tolerieren? Keine Grenzen aufzeigen, weil das Struktur wäre, die er von zu Hause nicht kennt? Ich mag nicht wegen Lapalien diskutieren, warum wir gemeinsam essen und darauf Wert legen, dass er mit isst, dass ich 1x wöchentlich baden zu wenig finde (Rest der Woche Gesicht waschen und Zähne putzen, das wars) etc....


    Wie kann ich reagieren für die Zukunft? Habt ihr einen Tip für mich? :thanks:

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille

  • Uff schwierig - mach bloss nicht den Fehler und kritisier ständig an dem Jungen herum, wenn Du Deine Beziehung behalten willst.


    Wie soll denn Dein Partner reagieren wenn sein Kind nur als Störfaktor hingestellt wird - klar stellt der sich vor seinen Sohn (würde wohl jeder machen, ich auch.)


    Überleg Dir in Ruhe ob das wirklich der Mann ist mit dem Du zusammensein willst, dann müsst ihr zusammen kämpfen.


    Ansonsten adios bevor es total eskaliert und der Große Deinen Zwerg angeht.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.



  • Ich geb mir wirklich Mühe, aber das Kind hat es nicht gelernt, sich ohne Spielekonsole zu beschäftigen. Freunde hat er nicht, Er lehnt alles ab. Ich möchte Zugang zu seinem Sohn finden, hab meinen Partner um Rat gebeten , aber es sagt, ich könne dem Kind nichts aufzwängen :frag Nur kann m.E. von aufzwängen keine Rede sein, ich versuche ihn nur in "unsere" Gepflogenheiten zu integrieren.

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille

  • Hui, das sind ja einige Baustellen...


    Ich glaub wenn du dich da jetzt groß einmischst, bringst du den Jungen noch mehr durcheinander. Vor allem wird das für KM "gefundenes Fressen" sein mit dem sie gegen euch schürt wenn es ihm zu anstrengend is bei euch.


    Beschäftige dich doch einfach mit deinem Kleinen, halte mit ihm die Essenszeiten ein... wenn ihr was unternehmt kannst du ihn ja fragen, ob er mit möchte, wenn nicht hat er Pech gehabt.
    Ich würd eben genug für den Jungen mitkochen wenn du kochst, ihn fragen, wenn er nicht will kann er sich nachher was holen, ich würde dann aber nichts tun, sprich ihn selbst Teller holen, schöpfen lassen und mich nicht dazu setzen....


    Also ihn nicht "zwangsintegrieren, immer wieder die offene Tür zeigen, irgendwann kommt er vielleicht.



    Wenn er allerdings droht, deinem Kleinen was anzutun, würde ich eine klare Grenze ziehen. Das geht nicht, gegen niemanden.



    Das baden und Haare waschen-halt dich raus... daran wirst du alle 14 Tage we nix ändern mal abgesehen davon, dass es nicht dein Job is...





    Wenn dein Partner das so allerdings normal und okay findet, is das riesen Zündstoff in eurer Beziehung....


    Alles Gute

  • Ich seh das ähnlich wie Elin: Wenn dein Partner nicht bereit ist die Sitution zu ändern, hast du im Prinzip keine Wahl! Akzeptieren oder Gehen... Sorry! :troest

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • @ Lotte,


    genau das ist das Problem. Ich kann mit dieser Verweigerungshaltung nichts anfangen und hab mich rausgezogen. Momentan mach ich nur das Nötigste. Aber genau das wird mir seitens des KV zum Vorwurf gemacht, nämlich, dass ich das Kind ablehne. Ich hab ihm gesagt, dass das nicht stimmt und ihm mein Problem geschildert. Rat konnte er mir nicht geben, nur die Info, ich könne niemandem meine Strukturen aufzwängen. Tja, mach ich so weiter, gefährde ich meine Beziehung, geb ich mir Mühe, komme ich nicht weit und alle Bemühungen werden seitens seines Kindes im Keim erstickt.


    Ich bin ratlos.

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille

  • Und wenn du es einfach in die Hand nimmst? *alla* So, ich möchte jetzt ein Spiel mit dir spielen? Du musst langsam anfangen...wenn er es nie gelernt hat, woher soll er es können?


    Wenn er darauf nicht eingeht würd ich einen Deal machen...Okay, zwanzig Minuten noch auf dem Ding rumdaddeln, dann spielen..( Monopoly junioer, die Siedler Junior, Kartenspiele...)

  • Und wenn du es einfach in die Hand nimmst? *alla* So, ich möchte jetzt ein Spiel mit dir spielen? Du musst langsam anfangen...wenn er es nie gelernt hat, woher soll er es können?


    Wenn er darauf nicht eingeht würd ich einen Deal machen...Okay, zwanzig Minuten noch auf dem Ding rumdaddeln, dann spielen..( Monopoly junioer, die Siedler Junior, Kartenspiele...)



    Ich sollte mal "Schuhe binden" und "Hände nach Klo waschen" üben :crazy

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille

  • Ich kenne diese Geschichte nur andersherum:
    Mein Liebster hatte auch dieses WE ( berechtigterweise ) etwas an meinem "Erziehungsstil" zu bemängeln.
    Manchmal ist man da einfach betriebsblind und zu nah dran, vor allem emotional.


    Ich versuche immer, sowas möglichst sorgfältig zu reflektieren und mich sozusagen "von außen " zu betrachten.
    Ist schwierig und geht manchmal auch fürchterlich in die Hose, aber eine gewisse Bereitschaft Deines Lebenspartners sollte da schon drin sein.
    Er ist schließlich das Vorbild Deines Kindes und ER sollte die ganzen Sachen vom Kind einfordern, nicht Du.
    Er hat ja genau die gleiche Verweigerungshaltung, da kannste von dem kleinen Mann nicht viel erwarten. :frag


    Da ich das Ganze aber als einen Prozeß sehe, soltest Du Dir das vielleicht noch ein Weilchen ansehen.


    Das mit der Körperhygiene ist traurig, aber nicht deine Baustelle, leider :brille

  • *hihi* das kommt dann nach dem spielen...Und für`s Schuhe binden gibt es ja spielerische Ideen ;-)



    Ja, das sollte ich nochmal versuchen. Vor einiger Zeit hab ich es versucht, ihn zu anderen Sachen und Spielen zu bewegen. Malen nach Zahlen, Malbuch etc. Alles verweigert. Konsole ist sinnvoller :crazy

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille

  • Das mit der Körperhygiene ist traurig, aber nicht deine Baustelle, leider :brille



    Er kann leider noch nicht mal die einfachsten Dinge. Guten Tag und Tschüss gibts so gut wie gar nicht, ebenso auf Bitte und Danke muss hingewiesen werden. Wenn ich hier einen Erziehungsauftrag annehme, müsste ich das Kind permanent berichtigen und dann bin ich die böse Stiefmutter, weil er leider kaum etwas mit auf den Weg bekommen hat. :kopf

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille


  • Er kann leider noch nicht mal die einfachsten Dinge. Guten Tag und Tschüss gibts so gut wie gar nicht, ebenso auf Bitte und Danke muss hingewiesen werden. Wenn ich hier einen Erziehungsauftrag annehme, müsste ich das Kind permanent berichtigen und dann bin ich die böse Stiefmutter, weil er leider kaum etwas mit auf den Weg bekommen hat. :kopf


    Ja, aber es kann auch sein, dass er nur bei DIR so ist. Es ist und bleibt für manche Kinder einfach hölleschwierig, die Next zu akzeptieren.

  • Ja, das sollte ich nochmal versuchen. Vor einiger Zeit hab ich es versucht, ihn zu anderen Sachen und Spielen zu bewegen. Malen nach Zahlen, Malbuch etc. Alles verweigert. Konsole ist sinnvoller :crazy


    Immer wieder versuchen, wird bei der Mama und dem papa ja auch geklappt haben....nicht fragen....einfach ansagen und machen.....irgendwann wird er dir vertrauen und den spaß für sich entdecken....

  • Er kann leider noch nicht mal die einfachsten Dinge. Guten Tag und Tschüss gibts so gut wie gar nicht, ebenso auf Bitte und Danke muss hingewiesen werden. Wenn ich hier einen Erziehungsauftrag annehme, müsste ich das Kind permanent berichtigen und dann bin ich die böse Stiefmutter, weil er leider kaum etwas mit auf den Weg bekommen hat.


    Vielleicht solltest du auch mal kurz deine Erwartunghaltung gegenüber dem Kind reflektieren? Das hört sich alles so lieblos an... und wenn davon nur ein Bruchteil beim Kind ankommt, ist es doch kein Wunder, dass es nicht funzt!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .


  • Immer wieder versuchen, wird bei der Mama und dem papa ja auch geklappt haben....nicht fragen....einfach ansagen und machen.....irgendwann wird er dir vertrauen und den spaß für sich entdecken....



    Es ist im Sinne des KV das Kind vor der Konsole zu parken. Er beschäftigt sich kaum mit ihm und sagt selbst, Spielekonsolen sind so schön bequem. Der Junge hat in der Hinsicht volle Rückendeckung von seinem Vater und da kann ich mit meinen Ideen bleiben, wo der Pfeffer wächst. Und wenn ich das tue, ist es auch falsch.

    Wer bin ich? Und vorallem, wieviele? :brille


  • Vielleicht solltest du auch mal kurz deine Erwartunghaltung gegenüber dem Kind reflektieren? Das hört sich alles so lieblos an... und wenn davon nur ein Bruchteil beim Kind ankommt, ist es doch kein Wunder, dass es nicht funzt!



    Naja, ich denke schon, dass ich von einem 7-jährigen erwarten kann, "Danke" und "Guten Tag" zu sagen. m.E. hat das nichts mit übersteigerter Erwartungshaltung zu tun, sondern mit Kinderstube. Sowas lernt man schon im Kindergarten. Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, war, dass hier Defizite sind, mein Partner Beteiligung meinerseits erwartet, mir aber keinen Rat geben kann und das Kind blockt. Was soll ich tun? Mir sind die Hände gebunden.


    Edith: mit blocken sind anderweitige Beschäftigungen gemeint, unsere Regeln akzeptieren (am Tisch essen, Uhrzeit) etc.

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  • Ich glaub ich würd das von der ganz anderen Seite versuchen: erstmal Zugang finden. Da gibts ja diesen abgedroschenen Pädagogenspruch: das Kind da abholen wo es steht:
    Dieses Kind steht mitten in nem Krieg, vorderste Front die Eltern, und du in der zweiten Reihe, er hat gelernt, dass du der Feind bist.. Da würd ich mich auch erstmal hinter Vertrautem verschanzen. Vetraut ist Nintendo - und da kriegt man von außen auch nicht so viel mit.
    Wenn du wirklichen Zugang zu diesem Kind kriegen willst, dann mußt du umdenken, nicht mit dem anfangen, was du für wünschenswert hälst, sondern dich zu dem gesellen, was das Kind bewegt.
    Also setzt dich dazu und frag ihn, ob du mal mitspielen darfst. Wenn er ja sagt, haste schonmal den ersten Punkt erreicht. Und dann daddel mal ein solches Wochenende mit ihm durch, damit er so wie er ist sich mal angenommen fühlt und ein positives Erlebnis mit dir teilt.
    Vielleicht mußt du das öfters machen, vielleicht kannst du aber auch beim nächsten mal schon ein anderes Spiel vorschlagen.
    Wenn er irgendwann gern mit dir spielt, kannst du dazu übergehen mit ihm kochen zu spielen, tischdecken zu spielen, und vielleicht spielt er dann dein gemeinsames essen mit...
    In diesem Sinne, viel Erfolg.