KM plant heimlich Umzug

  • Hallo, brauche dringend eure Hilfe !



    Ich lebe von der Mutter meiner Tochter (7J; 2. Klasse) seit
    3 Jahren getrennt, wir praktizieren seitdem das Wechselmodell, d.h. unsere
    Tochter lebt zu 50% bei mir. Wir haben beide Sorgerecht und bisher konnten wir
    alles vernünftig regeln. Jetzt habe ich zufällig vor zwei Tagen herausgefunden,
    dass die KM plant, Anfang August zu ihrem Lebenspartner ca. 500km entfernt zu
    ziehen. Sie hat auch unserer Tochter verboten es mir zu erzählen. Bisher war
    ich immer davon ausgegangen, dass ein Umzug ohne meine Zustimmung nicht möglich
    ist. Aber wahrscheinlich täusche ich mich, bzw. wird es unmöglich, vollendete Tatsachen
    wieder rückgängig zu machen? So ein Umzug würde einen weiteren Umgang mit meiner
    Tochter fast unmöglich machen, zumal auch die Ferientermine der beiden
    Bundesländer sich nicht um einen Tag! überschneiden (meine Lebenspartnerin hat auch
    ein schulpflichtiges Kind). Ich würde diesem Umzug nie zustimmen und würde
    meine Tochter gern bei mir behalten. Nur weiß ich nicht so recht was ich tun kann
    bzw. wo ich mich hinwenden muss (einen Termin beim Anwalt habe ich erst in 1
    Woche). Außerdem befürchte ich, dass mir die Zeit knapp wird! Bin für jeden
    Hinweis dankbar!



    Wie stehen die Chancen als Vater das Kind zu bekommen? Die
    KM gibt ihren Job auf, außerdem hat unsere Tochter alle Verwanden (auch die der
    Mutter) hier . Auch die große (Halb)schwester bleibt hier und geht zu ihrem Vater.



    Vielen Dank für jeden Rat

  • Du kannst zur Rechtsantragsstelle des Amtsgerichts gehen (meist vormittags) und beantragst einen Eilbeschluss (vorläufiges Aufenthaltsbestimmungsrecht), dann kann die Mutter nicht mit Kind umziehen.


    Deine Einstellung sollte sein:


    Umziehen? Daran wird sie keiner hindern!
    Kind mitnehmen? Nein!


    Der Kater :brille

  • Du schreibst ja das Du und Deine Ex eigentlich miteinander reden könnt. Ich würde auf jeden Fall erstmal das Gespräch suchen! Bei Euch herrscht ja noch nicht Mord und Totschlag.


    Gehst Du sofort den gerichtlichen Weg - ist jeder normale Umgang zwischen Euch für lange Zeit kaputt vermute ich.


    Red mit Ihr und dann entscheide.


    Denn in einem Punkt versteh ich Deine Ex - Du lebst bereits mit Partnerin zusammen, genau das möchte sie auch. Wobei natürlich interessant wäre, ob der Neue nicht auch zu Deiner Ex ziehen könnte.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Reden ja aber absichern muss er sich auch.....
    interesannt wäre ja auch zu wisen wie weit fortgeschritten die planung schon ist.... denn da ist die bandbreite von mal laut drübernachgedacht bis zum morgen kommen die umzugswagen ziemlich breit.

    *Alles Häschen und so *

    Einmal editiert, zuletzt von Zat ()

  • also ich denke sie weiß einfach, das sie keine chance haben würde dies auf vernünftigen weg durchzusetzen. sie entzieht offenbar ja nicht "nur" dir das kind sondern dem kind seinen bisherigen lebensmittelpunkt, weitere familie, geschwister und gibt nen job auf?
    ich würde erst ein klärendes gespräch mit ihr suchen, das warum erfragen und rechtliche konsequenzen sehr deutlich ansprechen. viel glück

    ...ich spreche fliessend ironisch :mussweg

  • Phu..schwierig. aufgrunddessen, daß Dir die Zeit davon zu rennen scheint, wüsste ich gar nicht, in welcher Reihenfolge ich an Deiner Stelle handeln würde.
    Ich würde versuchen mich im Vorfeld zu informieren, wie man vorgehen müsste (um den Umzug des Kindes zu verhindern/bzw. das Kind bei sich aufnehmen zu können) , und DANN zunächst das Gespräch mit ihr suchen.
    Vieleicht findet Ihr ja auch eine gemeinsame Lösung. Das wäre natürlich auch für Euer verhältnis am besten.


    Ich drück Dir fest die Daumen,daß Du was erreichen kannst. Wie alt ist denn das Kind? Das wird wahrscheinlich nichtmal gefragt, oder?

  • Ich rate Dir zu einem Anwalt.
    Und das schnell wenn der Umzug kurz bevor steht.
    Sie kann zwar umziehen aber mit Kind ist es so nicht möglich.
    Durchs Wechselmodel kannst Du ja auch für eine Betreuung sorgen. Somit hast Du gute Chancen vor Gericht.
    Wenn sie das Geheim hält dann ist ein Vertrauensverlust da.
    Ist sie Umgezogen wurden Tatsachen geschaffen sie so leicht nicht mehr Rückgängig gemacht werden können.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Du schreibst ja das Du und Deine Ex eigentlich miteinander reden könnt. Ich würde auf jeden Fall erstmal das Gespräch suchen! Bei Euch herrscht ja noch nicht Mord und Totschlag.


    Hmm, ich bin ja durchaus für Ausgleich, aber eine Mutter die heimlich bei geteiltem Sorgerecht plus Wechselmodell den Wegzug über 500km plant und Kind verbietet darüber zu reden ist nicht gerade das, wo ich einschätze, dass man ohne Brechstange weiterkommt. Anfang August dürfte auch bedeuten die Wohnung ist schon gekündigt und dort eine entsprechende Wohnung gesucht, zumindest wenn Next nicht Platz für zwei Leute mehr hat. Da ist Gefahr in Verzug, dass auch über die Sommerferien Tatsachen einfach geschaffen werden.


    Fair wäre z.B. ein Vorschlag über eine geeignete Umgangsreglung und ein frühzeitiges Ankündigen.

  • Wenn sie das Geheim hält dann ist ein Vertrauensverlust da.
    Ist sie Umgezogen wurden Tatsachen geschaffen sie so leicht nicht mehr Rückgängig gemacht werden können.

    stimmt. sie geht da auch nicht den gradesten weg, was ein gutes Verhältnis zwischen Euch angeht. Hui..ich würd auch sagen..ab zum anwalt :nixwieweg

  • danke für die vielen schnellen Hinweise, ist echt super !
    Natürlich werde ich mit der KM sprechen, ich will nur vorher wissen woran ich rein rechtlich bin. Ich befürchte nur, dass sie nicht einfach so auf das Kind verzichet. Das sehe ich daran, dass sie diese Strategie schon seit geraumer Zeit verfolgt und auch versucht das Kind auf ihre Seite zu ziehen. Unsere Tochter will natürlich nicht, dass überhaupt jemand wegzieht und wenn ich sie darauf anspreche will sie sofort das Thema wechseln.
    Die Pläne sind schon relativ weit gediehen - die Wohnung wurde bereits gekündigt (daher weiß ich es überhaupt). Außerdem kennt sich die KM sehr gut mit Familienrecht aus und hat wahrscheinlich die "Überrumplungstaktik" gewählt, weil einmal geschaffene Tatsachen sich kaum noch rückgängig machen lassen.

  • Recht ist das eine, Taktik das andere.


    - Insgesamt sind deine Chancen, dass das Kind nicht umzieht gar nicht so schlecht (vielleicht 1/3 zu 2/3, wenn man den Mütterbonus bei Gerichten einrechnet). Betreuung macht ihr 50/50, das ist gleich, Kontinuität, soziales Umfeld, Freunde sprechen deutlich für dich.


    - Ich sehe noch keinen Notfall, wenn der Umzug im August sein soll. Das Gespräch mit dem Anwalt kannst du abwarten. Ein zu früher Gang vor Gericht könnte sogar nach hinten los gehen. Das musst du mit dem Anwalt besprechen.


    Fakten kann sie nicht so leicht schaffen. Einer Ummeldung des Wohnortes und einer An/Ummeldung bei der Schule kannst du widersprechen. Dann darf das Kind nicht dort in die Schule gehen und muss erst einmal bei dir in der Schule bleiben.


    Es könnte eventuell also zeitlich sogar besser sein abzuwarten, sie umziehen zu lassen (die Ferien werdet ihr ja wahrscheinlich wie gehabt 50/50 gestalten) und kurz vor Schulbeginn einer Einschulung eurer Tochter in der anderen Schule zu widersprechen. Dann schaffst du Fakten, denn es besteht Schulpflicht und das Kind muss dann in die alte Schule gehen. Wenn du jetzt ein Verfahren beginnst, dann könnte das Gericht im ungünstigsten Fall in den Sommerferien schon eine einstweilige Anordnung (womöglich in Richtung Mutter) treffen.


    Besprich das mit deinem RA.


    (Nur zum Mut machen: Ich habe damals einem Wechsel des Kindergartens widersprochen, als meine Ex heimlich weggezogen ist und Tatsachen schaffen wollte. Heute lebt das Kind überwiegend bei mir.)

  • Ich bin vor 10 Jahren auch mal heimlich weggezogen (der Vater wußte davon, aber nicht wann)...ich hatte mich abgesichert (Jugendamt, nicht das mir Entführung vorgeworfen werden würde etc.)


    420Km sind wir weggezogen, dann beantragte der Papa das ABr. bekam es aber nicht


    a. weil die Kinder sich mittlerweile super gut eingelebt hatten
    b. sie wurden befragt (damals 3 und 6) und wollten auch keinen Wechsel mehr
    Das JA hatte sich vor Gericht ausgesprochen dafür, das aus deren Sicht keinerlei Einschränkungen gäbe....die beiden sowohl auch bei Papa wie bei Mama leben könnten


    Mein Erfahrungswert sagt mir: Nicht warten, sondern das Aufenthaltsbestimmungsrecht sofort beantragen.


    Chancen drauf würd ich mal sagen, hast Du


    Aber erst die Kinder weg ziehen, und dann zurückholen lassen, wird schwieriger, auch für die Kinder

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Boah....
    Vorsicht!
    Macht mal langsam und denkt wirklich, wirklich!!! gut nach...
    Heute ist nicht mehr Früher!
    Und selbst ich, die ich das alleinige Sorgerecht habe und den Umzug dem Gericht, Ja, und dem Vater angekündigt habe, habe jetzt
    "Brocken am Allerwertesten" kleben...
    Es hätte nicht viel gefehlt und unser Kind wäre in staatl. Obhut genommen worden.
    Ganz, ganz wirklich:
    Stellt hier bitte nur aktuelle Erfahrungswerte ein, sonst geht der "Karren" nach hinten los...
    Bei 50/50 Sorgerecht ist es doch aber eigentlich klar, dass alle KIndesbestimmenden Dinge miteinander abgeklärt werden müssten...

  • Boah....
    Vorsicht!
    Macht mal langsam und denkt wirklich, wirklich!!! gut nach...
    Heute ist nicht mehr Früher!


    Stimmt, aber am ABR bei gemeisamen SR hat sich nix geändert gegenüber früher


    Und darum ging es mir auch nicht, einen Kampf vom <zaun zu brechen, aber sind die Kinder erstmal weg, ist es sehr viel mühsamer und kriegreicher....vor allem für die Kids....wenn sie dann selbst beim Richter erscheinen dürfen etc....

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Iceshine, hast Du damals auch nen psychol. Gutachter ins Haus bekommen?


    Nein,


    bei mir war das Jugendamt im Haus, und vor der ABR Verhandlung wurden beide Kinder alleine etwa eine Stunde vom Richter verhört...ich hatte mich allerdings auch damals nicht gewehrt (und würde ich heute auch nicht machen), ich habe die Kinder nicht versucht zu manipulieren, bestechen o.ä.....sie haben damals nichts mitbekommen, weil ich es nicht wollte....und hätten die Kids sich damals gegen mich entschieden, so hätte ich es tragen müssen...aber SO wußte ich, es war ihre eigene Entscheidung, sie blieben bei mir, weil sie bei mir bleiben wollten....ich habe damals täglich die Geschichte vom Augsburger Kreidekreis gelesen, um langsam los zu lassen....


    Die hat mir sehr viel geholfen damals.


    Und ja....die Kinder blieben bei mir....kurze Zeit später änderte sich alles (das Leben ist nun mal nicht voraussehbar), und die Kinder zogen zum Dad....heute wohnt die große seit über 2 Jahren wieder bei mir....es ist einfach wichtig, wirklich die Kinder im Auge zu halten....und zurückzustecken, oder wenn es nicht anders geht zu kämpfen


    Ich "kämpfe" noch um den Sohnemann....aber habe den Weg noch nicht gefunden....denn gerichtlich? Habe ich damals nach dem ABR Verfahren meinen Kindern das Wort drauf gegeben: Nie wieder.....die Eltern kämpfen, und die Kinder leiden

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • sie wurden befragt (damals 3 und 6) und wollten auch keinen Wechsel mehr


    bei mir war das Jugendamt im Haus, und vor der ABR Verhandlung wurden beide Kinder alleine etwa eine Stunde vom Richter verhört


    Nur so am Rande. Ein 3- und ein 6 jähriges Kind zu befragen, ob es umziehen will (habe ich das richtig verstanden?), ist nicht gerade fachgerecht. Das sollte man in dem Alter keinesfalls tun.


    Auch ein 7 jähriges Mädchen wird man in solch einer Konfliktsituation (heimlicher Auszug) am besten noch gar nicht befragen, ob es umziehen will oder nicht, sondern lediglich im Gespräch erörtern, ob es eine gute Beziehung zu Vater und Mutter hat, ob es gern in die derzeitige Schule geht, ob es Freunde und Hobbies hat etc. Die Antwort auf eine Entscheidungsfrage ist in der Situation ohnehin nur ein konfliktgesteuerters Durchlavieren und treibt das Kind vielleicht lange Zeit in Nöte, weil es sich gegen ein Elternteil entscheiden muss.


    Bei einem 11- oder 12 jährigen Kind ware das anders. Aber man weiß nie, was Jugendamt, Richter oder Verfahrenspfleger tun.


  • Nur so am Rande. Ein 3- und ein 6 jähriges Kind zu befragen, ob es umziehen will (habe ich das richtig verstanden?), ist nicht gerade fachgerecht. Das sollte man in dem Alter keinesfalls tun.


    Segelvater,


    ich habe ja auch nicht gesagt, das ich es toll fand, war aber gerichtlich angewiesen.


    Davon abgesehen, durfte ich vor der Tür des Richters sitzen bleiben, und habe aus dem Raum sehr viel fröhliches lachen vernommen.


    Die Kids waren alleine beim Richter, nicht in der Hauptverhandlung.


    Der Richter hatte anschließend in der Verhandlung (ohne Kinder) gesagt, was er gefragt, welchen Eindruck er habe etc....


    Die große (6 damals) hatte ihn auf die vorsichtige Frage : Wenn Du wählen dürftest, wo würdest Du wohnen wollen....mit bei Mama geantwortet....und der damals 3 jährige hat gesagt, immer mit C. zusammen (ihrer Schwester)


    Ob ich die Verfahrensweise gut fand oder nicht...richterlich angeordnet, da machste nix dran.....und ab da stand für mich fest: Nie wieder sowas übers Gericht




    Edith sagt: Und vor knapp 10 Jahren war ich noch eine Exotin, was heute Gang und gebe ist, leider, muß ich so sagen, aber nur Erfahrung lehr uns

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    Einmal editiert, zuletzt von Iceshine ()

  • (Es ist OT und (hoffentlich) nicht das Problem des TS. Deshalb von mir nur noch dies und dann nichts mehr dazu:


    Ich mache dir auch keinen Vorwurf. Ich habe den Terror ja auch erlebt, als unser 5 - 6 jähriges Kind immer wieder von insgesamt 3 Leuten befragt wurde, 9 mal, völlig sinnlos und unsachgemäß in Konflikte getrieben. Viele Verfahrensbeteiligte glauben sie müssten die Frage stellen. Die erste Frage muss aber die an die Erwachsenen sein, ob eine Antwort überhaupt relevant ist. Und wenn nicht, dann erspart man dem Kind den ganzen Stress.


    Die Frage kann man so vorsichtig stellen, wie man will. Es kann bei einem 6 jährigen Kind in der Situation nichts Vernünftiges herauskommen. In einer Konfliktsituation, während das Kind weiß, dass die Mutter vor der Tür sitzt. Die Frage stellt man in dem Alter nicht. Und das 3 jährige, was soll das denn sagen? Das 6 jährige Kind kriegt damit Verantwortung aufgeladen und bekommt (vielleicht später) Schuldgefühle.


    Nein, das sollten die Erwachsenen regeln und beim Kind sollte man nur eruieren, ob die Beziehung zu Mutter/Vater jeweils in Ordnung erscheint.


    Edit: Wie gesagt, kein Vorwurf deswegen an dich)