Ich denk die immer mal wieder über diesen Thread nach…
Vergleich 2022 mit 2023.
2022 war ich alleine unterwegs. Es war in Ordnung, ich habe es genossen, hatte auf dem damaligen CP tolle Nachbarn. Der Womofahrer direkt neben mir war auch alleine unterwegs, wir haben abends zusammengesessen, gegrillt und erzählt bevor jeder sich ins eigene Womo zurückgezogen hat. Das war schön! Das Handling vom Fahrzeug klappte und wenn ich alleine Schwimmen wollte, durfte der Hund alleine bleiben üben. Alles gut!
2023. Ebenfalls Womo-Urlaub. Mit den Kindern Fahrradtour, einkaufen. Am Strand haben wir alle meinen Freund im Sand verbuddelt. Zurück am Womo gemeinsames Grillen mit Wasserschlacht. Hey, das war herrlich! Okay, die Geschwisterzickereien nerven teils, aber das kenne ich genau so 1:1 auch von meinen eigenen Kindern🤷♀️. Die Markise hakt aktuell an einer Stelle. Ausfahren alleine geht nicht. Das Womo steht schief. Auffahren auf die Auffahrkeile ist zu zweit einfacher. Ich muss mich nicht selbst um Stützen, die Verkabelung etc. kümmern. Abends sitzen wir gemeinsam vorm Womo. Und wenn nicht, dann weiß ich aber, dass da jemand ist, an den ich mich rankuscheln kann.
Mir „liegt“ das jetzt hier einfach viel mehr 🤷♀️. ABER: nicht um jeden Preis - es muss passen. Vor allem, wenn man wie in Wohnwagen oder Womo sehr eng aufeinander hängt und wenig Privatsphäre vorhanden ist.
Szenenwechsel Hauskauf, Renovierung - klar kann ich das (fast) alles auch alleine. Für das, was ich nicht konnte, habe ich mir Handwerker geholt. Lief, ging, war in Ordnung. Aber: zu zweit macht es einfach mehr Spaß! Die Armaturen in meinem Badezimmer mussten getauscht werden. Ich kann das - kein Thema - genauso wie vieles andere. Aber: ich hab es soooo genossen, als er sie getauscht hat und ich in der Zeit was anderes machen konnte 🤷♀️.
Es geht alles. Ich hab mein Leben im Griff. Und ich genieße durchaus Zeiten nur für mich, in denen ich tun und lassen kann, was ich möchte und auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Aber zu zweit und wie jetzt bei mir auch mit den „Bonuskindern“ macht es mir eben mehr Spaß.
Ich habe bei mir selbst gemerkt, dass ich nicht „schrullig“ oder „eigen“ (das bin ich eh - ich habe meine „Macken“😅😳🙄😉) wurde, sondern bitter. Ich habe in meiner Wut Sprüche rausgehauen, die echt nicht mehr schön waren. Ich drehte mich nur noch um mich selbst. Es war ätzend, ich mochte mich selbst immer weniger, habe aber meinem Umfeld im RL vorgespielt (oder es zumindest versucht), wie toll doch alles ist - um ja nicht anzuecken. Und ich habe mich immer mehr zurückgezogen.
Es war eine Erfahrung, die sicher wichtig war und seinen Sinn hatte. Ich weiß, dass ich „Single-Sein“ durchaus „kann“. Ich komme klar, mein Leben flutscht mir nicht aus den Händen. Aber ich weiß auch, dass ich „im Team“, mit einem Menschen an meiner Seite, mit dem es passt, der mich so lässt und liebt, wie ich bin, besser schlafe, ausgeglichener, fröhlicher, lustiger, besser drauf bin und viel mehr lache. Und sei es nur, dass er mir immer wieder sagt „2023 wird anders“ oder „Jeder schlechte Gedanke ist verschwendete Lebensenergie“, wenn ich mich mal wieder über 2021 (Volltreffer versenkt) ärgere.