Alleiniges Sorgerecht, weil der Vater ein Kiffer ist???

  • HAllo,



    wie ich mittlerweile erfahren habe kifft mein Mann (36) seit ca. 20 Jahren täglich und teilweise auch sehr stark, "so wie andere Zigaretten wegrauchen" wurde mir gesagt. Ich wußte nur davon, das er es 1-2 mal im Monat tat.


    Er wurde auch einmal an der Grenze beim Schmuggeln erwischt. Allerdings eine kleine Menge, deshalb nur eine Geldstrafe... Unsere Tochter ist 9, unser Sohn ist 4 Jahre alt. Er hat die Kinder also tgl. in Gefahr gebracht, weil er bekifft Auto gefahren ist. Ich bin wütend und entsetzt. Ich überlege sogar ihn anzuzeigen. Ob das etwas bringt???


    Angeblich hat er vor 3 Wochen aufgehört, geht auch zum Drogenscreening, macht aber keine Therapie oder Entgiftung. Ich hatte gestern ein Gespräch bei der Drogenberatung. Dort wurde mir geraten das alleinige Sorerecht zu beantragen. Das will ich jetzt auch tun. Aber habe ich überhaupt eine Chance??? Nicht da ihr mich falsch versteht. Ich will ihm die Kinder nicht vorenthalten!!! Aber ich bin der Meinung, das ein Drogenabhängiger nicht verantwortungsvoll für seine Kinder mitentscheiden kann.



    LG

  • Hi,


    was versprichst du dir vom alleinigen Sorgerecht ?


    hat dein Mann/EX einen Job ?


    Fährt er bekifft Auto ?


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Aber ich bin der Meinung, das ein Drogenabhängiger nicht verantwortungsvoll für seine Kinder mitentscheiden kann.


    Entschuldigung aber du warst mit ihm zusammen, hast mit ihm zwei Kinder, und willst jetzt erzählen das du nichts davon mitbekommen hast. ????


    Ihr habt zwei Kinder mit dem Altertsunterschied von 5 Jahren, heißt normalerweise wart ihr mindestens 6 Jahre zusammen und du willst nichts mitbekommen haben?


    Das kann ich leider nicht glauben. Und auch wenn ich gleich gesteinigt werde, aber zum Kinder machen schien er ja nicht zu bekifft gewesen zu sein, und aufeinmal doch. Da liegt doch noch was anderes im Argen warum du aufeinmal das alleinige Sorgerecht haben willst.


    Und solange du deine Behauptungen nicht beweisen kannst, denke ich du hast keine Chance. Gerade wenn er angeblich jetzt immer einen Drogenscreening macht und immer clean ist.


    Angela

    "Wenn jemand einmal deine Seele berührt hat, wirst du immer wieder danach
    suchen es erneut zu erfahren. Und manchmal hast du Glück und erfährst
    es noch mal."

  • Wenn er doch jetzt aufhört? Willste nicht mal abwarten, was die Zeit bringt?


    Und ganz ehrlich, wenn du es all die Jahre nicht gemerkt hast? Dann ist er doch durchaus in der Lage, Alltag geregelt zu kriegen, oder nicht?
    Ich kann schon verstehen, dass du entsetzt bist, das jetzt zu erfahren, aber grade wo er aufhört ihm (sozusagen nachträglich bestrafend) das Sorgerecht zu entziehen, find ich ne Reaktion aus der Wut - und ich fürchte da haste wenig erfolg mit.

  • Aber ich bin der Meinung, das ein Drogenabhängiger nicht verantwortungsvoll für seine Kinder mitentscheiden kann.


    Bei mir ist es genau umgekehrt! Da bin ich ja mal auf die Meinungen in diesem Forum gespannt.


    Manches Leben hätte vielleicht anders sein können, wenn derjenige selber anders gewesen wäre.
    © Kurt Haberstich, (*1948), Schweizer Buchautor und Aphoristiker


    Das Leben ist wie eine Wundertüte: Je tiefer man darin herumgrabbelt, um so mehr kommt zum Vorschein.
    © Br. Paulus Terwitte, (*1959), Kapuziner

  • Mh, das mit dem Sorgerecht ist nicht so einfach und dann müßtest du die ganze schmutzige Wäsche waschen.
    Da würde ich eher freiwilige Drogenscreenings bevorzugen. Oder willst du deinen Kindern den Vater ganz nehmen ?


    Die andere Seite - eine Anzeige - das wäre natürlich ein Schlag vor den Bug. Aber würde es sein Verhalten wirklich/nachhaltig ändern?
    Wie sieht es mit seinem Job aus - ist der dann in Gefahr ? Damit sein "Halt" im Leben - besteht die Gefahr das er dann ganz abrutscht ?

  • wurde mir gesagt.


    aha. Aber selbst weißt du es nicht?


    Er hat die Kinder also tgl. in Gefahr gebracht, weil er bekifft Auto gefahren ist.


    Wurde dir gesagt? Woher wießt du, das er auch Auto gefahren ist ?


    Ich überlege sogar ihn anzuzeigen. Ob das etwas bringt???


    Vermutlich nicht. Beweise hast du keine, und Anzeigen aufgrund von hören-sagen bringen nichts.


    macht aber(...) Entgiftung.


    logisch nicht, da gibt es auch nichts zu entgiften, weil keine körperliche Abhängigkeit entsteht.


    so, und jetzt mal so ganz ehrlich: IST deinen Kinder etwas passiert? Ob er wirklich stoned auto gefahren ist weißt du nicht, also war er zumindest in deiner Anwesenheit klar genug, das du NICHTS mitbekommen hast. Warum jetzt Sorgerechtsentzug aufgrund von hören-sagen?


    Edit sagt: Übrigens: du hast doch bis vor kurzem mit ihm zusammen gelebt... wenn er wirklich so viel gekifft hätte, hättest du das auch gerochen. Den Unterschied zu normalen Zigaretten riecht man, da kannste auch nichts verstecken. Zumindest beim rauchen. Fällt auch Leuten auf, die den Geruch nicht kennen.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

    Einmal editiert, zuletzt von Rovena ()

  • Also, wir waren 17 Jahre zusammen, davon 10 Jahre verheiratet! Als ich ihn damals kennenlernte hatte ich mit Drogen nichts am Kopf. Er war derjenige der mir den ersten Joint gab. Ja, und ich, damals 18, habe auch ab und zu mitgekifft. Irgendwann wird man dann aber doch erwachsen und schließt damit ab. Wir wollten Kinder und auch aus diesem Grund wollte er damals aufhören. Aber er hat es heimlich weiter gemacht. Täglich! Bis vor 3 Wochen. Und nein, ich habe es nicht bemerkt!!! Die ganzen Anzeichen, wie z.B ständige Müdigkeit und ständiges Tragen einer Sonnenbrille bei Tageslicht habe ich nicht bemerkt/bemerken wollen. Wie ich gehört habe leidet er unter Entzugserscheinungen. Er lebt jetzt in einer neuen Wohnung Tür an mit seinem Bruder, der auch ein starker Kiffer ist. Wie mir gestern bei der Drogenberatung erklärt wurde, ist es so als wenn man einen Alkoholkranken in einem Supermarktauf Entzug setzen würde. Es ist wohl fast nicht zu schaffen!


    Natürlich ist es jetzt auch die Wut!!! Aber bin ich es meinen Kindern nicht schuldig, wo ich sie doch all die Jahre nicht geschützt habe???


    Beweisen? Evtl. ist es hier noch irgendwo vermerkt das er an der Grenze gefaßt wurde. Das er "sich täglich zudröhnt" hat er mir in seiner Abschieds-Mail geschrieben. Ich habe es also schwarz auf weiß...

  • Hallo Shemingway,


    diese Zahl da oben in der Überschrift habe ich mir in einer ganz persönlichen Notsituation gemerkt. Sie wurde mir gesagt von Fachleuten, die sich täglich damit befassen und die Statistik mit Daten beliefern.


    Ich meine damit, dass das Sorgerecht nicht heute und morgen Deine "Sorge" sein sollte. Nichts im Alltag wird Dich mit gemeinsamer Sorge in den nächsten Wochen so blockieren, dass es sofort und dringlich mit diesem unendlichen Kraftaufwand ausgefochten werden muss. Es hat Zeit. Wirklich. Und ob jemand Drogentests macht oder nicht, sagt noch nichts darüber, wie es mit ihm weitergeht. Das ist auch nicht deine Baustelle. Es ist jetzt - nachdem er sich aus dem stützenden Konstrukt Familie rausgelöst hat, ganz allein seine Sache, wie er seine Zukunft gestaltet. Mit oder ohne Drogen. Aber die Tatsache, dass er süchtig ist, erklärt vielleicht Stück für Stück die vielen für Dich so unerklärlichen Dinge und Reaktionen von ihm, mit denen Du Dich gerade - nach Antworten suchend - rumschlägst. Und das Du es nicht sehen wolltest und konntest ist nicht ungewöhnlich. Du warst/bist zu nah dran an der Sucht. Eins ist wichtig. Das Du Dir professionelle Hilfe suchst. Um aus dieser Co-Abhängigkeit langsam und Schritt für Schritt gut sortierend herauszukommen. DAS ist DEINE SORGE. Das wird Dir die Antworten geben auf vieles was jetzt noch unsortiert vor Dir liegt.


    Kurz: Nein, kein neues Kampffeld aufmachen. Jetzt nicht. Erstmal selber stark werden und Boden unter den Füssen wachsen lassen.


    Herzliche Grüße und viel Kraft!!!


    Eleda

    Alles hat immer zwei Seiten und der Herbst hat auch noch schöne warme Tage...

  • Rovena: "wurde mir gesagt" bezog sich auf die Menge! Das er solange kifft kann ich beweisen!!! Wie gesagt er hat es mir geschrieben.


    Er ist ständig Auto gefahren: morgens, mittags, abends...


    Nein, meinen Kindern ist nichts passiert! Er hatte aber in der letzten Zeit einen schweren Unfall, wo er einfach unter einen LKW gefahren ist. Es ist unklar wie das passieren Konnte, er kann sich an nichts mehr erinnern.


    Er hatte aber Angst, das ein Drogentest gemacht wird. Er sagte, das er vor einigen Tagen gekifft hätte, aber man im Blut nicht sehen könnte, das es schon länger her wäre und dann würde er bestraft werden.



    JA ich habe ab und zu etwas gerochen. Er sagte dann, er wäre beim Bruder gewesen. Der hätte gekifft! Manchmal roch meine Waschmaschine danach. Er sagte dann immer, ich hätte einen Verfolgungswahn...

  • Eleda: Doch es sollte jetzt meine Sorge sein, weil ich mich um meine Kinder sorge!!! Dieser Mann ist nicht mehr "mein Mann". Er ist plötzlich kalt und gefühllos. Auch das könnte eine Auswirkung seines starken Drogenkonsums sein.


    Er hat Entzugserscheinungen und will die Kinder bereits am nächsten Wochenende holen. Ich weiß aber nicht wie er momentan "tickt", ich erkenne ihn nicht mehr wieder. Er zeigte seit der Trennung kein Interesse mehr an den Kindern. Beide waren krank, er erkundigte sich aber nicht ob es ihnen besser gehen würde. Er fragte aber auch nicht nach dem Zeugnis unserer Tochter. Das sind vielleicht Kleinigkeiten, zeigt mir aber das er momentan gar nicht in der Lage ist, sich um die Kinder zu sorgen.





    Und was ist wenn er 1 Jahr clean bleibt, dann aber wieder loslegt. h kann ihn doch nicht ständig zu Drogentest bitten...

  • Es sieht so aus, als ob die die Drogenberatungsstelle nicht viel Erfahrung mit Sorgerechtsfragen hat.


    Wenn ein gemeinsames Sorgerecht durch das alleinige Sorgerecht eines Elternteils ersetzt werden soll, dann muss zunächst einmal deutlich werden, dass das für die Kinder besser ist. Besser ist es zum Beispiel, wenn Entscheidungen, die getroffen werden msüsen (Schulwahl, Gesundheitsvorsorge, Ausbildung, Wohnort) nicht gemeinsam getroffen werden können, z.B. weil es dauerhaft unüberbrückbare Differenzen gibt.


    Ich habe in alldem, was du schreibst, nichts gefunden, das es irgendwie nachvollziehbar macht, warum für die Kinder ein alleiniges Sorgerecht besser sein soll als das gemeinsame. Welche Entscheidungen stehen denn an, die ihr nicht gemeinsam treffen könnt? Hat es in der Vergangenheit Situationen gegeben, in denen Entscheidungen blockiert worden sind? Was soll sich durch ein alleiniges Sorgerecht den ändern?


    Kurz, warum du das Sorgerecht ändern willst, hast du bisher nicht erklärt.

  • Segelpapa: Doch ich habe es bereits gesgt - Ich bin der Meinung, das ein drogenkranker Mensch nicht in der Lage ist verantwortungsvoll für ein Kind zu sorgen.


    Differenzen gibt es bereits jetzt, da er mir die Therapie, die ich gemeinsam mit den Kindern mache, verbieten möchte.

  • Segelpapa: Doch ich habe es bereits gesgt - Ich bin der Meinung, das ein drogenkranker Mensch nicht in der Lage ist verantwortungsvoll für ein Kind zu sorgen.


    ich formuliere mal etwas direkter: Was stellst du dir unter Sorgerecht vor? Was darf KV deiner Meinung nach tnicht mehr, wenn du ASR hast?

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Ich bin der Meinung, das ein drogenkranker Mensch nicht in der Lage ist verantwortungsvoll für ein Kind zu sorgen.


    Du hast nicht geschrieben, was sich dadurch für die Kinder ändern soll, dass es kein gemeinsames, sondern ein alleiniges Sorgerecht geben soll. Das ist bisher nicht verständlich.

  • Momentan geht es mir darum, das ich mit den Kindern die Therapie weiterführen darf!!!


    Ich bin ja noch ein Neuling, aber unter alleiniges Sorgerecht stelle ich mir vor, das ich wichtige Entscheidungen (wie die unten genannten) für die Kinder alleine treffen darf. Und das ich grade jetzt sagen kann: Nein, du darfst mit den Kindern erst mal kein Auto fahren!!!

  • Sowas darfst Du immer sagen aber ob es etwas bringt ist eine andere Sache. Auch mit ASR geht es Dich nichts an was er beim Umgang macht.
    Dann müsstes Du begleiteten Umgang beantragen.
    ASR wirst Du nicht bekomme solange er nicht ein Verurteilter Straftäter ist. Da er das nicht ist müsstes Du schon mehr auffahren als zu glauben.