Probleme mit manchen neuen Lehrmethoden

  • In letzter Zeit ist mir vermehrt etwas aufgefallen, wenn ich mit meinen Söhnen Hausaufgaben mache oder übe:


    ich habe Schwierigkeiten zu verstehen, wie die Kinder lernen. Es ist ein bisschen schwer zu erklären, aber vielleicht helfen ein paar Beispiele:


    Englisch: ich habe gelernt: Personalpronomen sind: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
    in Englisch: i, you, he, she, it, we, you, they


    Einer meiner Söhne lernt in Englisch: i, you, he, she, it + he + she, we, you, they < genau so steht es im Lehrbuch.


    "Hö?", hab ich gedacht? Wieso heißt es denn auch er und sie? Ich hab dann eine Weile das Unterrichtsbuch gewälzt und herausgefunden, daß es so gemeint ist: he + she beziehen sich in dem Fall auf den Artikel, der vor dem Wort steht. Also zum Beispiel:


    Die Jacke ist neu. Sie ist grün. = The jacket is new. It is green.


    Ausnahme sind Tiere, die eine Bezeichnung haben:


    Die Katze kommt herein. Sie ist hungrig. = The cat comes in. She is hungry.


    Bei Tieren, die keine Bezeichnung haben, ist es wieder anders:


    Das ist ein Tier. Es ist schwarz. This is an animal. It is black.


    Das ist zwar alles logisch, aber sehr umständlich gedacht. Oder?
    Meine Jungs sind übrigens auf unterschiedlichen Schulen und mein anderer Sohn hat das so nicht gelernt.


    Ein anderes Beispiel: im Matheunterricht wurde Bruchrechnen erklärt. Aber auf eine Art und Weise, die ich bis heute nicht verstanden habe (deshalb kann ich hier auch kein direktes Beispiel reinsetzen ;) ). Mein Sohn hat es auch nicht verstanden und mehrmals bei seinem Lehrer nachgefragt - leider erfolglos. Deshalb habe ich es ihm so erklärt, wie ich es gelernt habe. Das Ganze hat höchstens 15 Minuten gedauert, bis er raus hatte, wie es funktioniert.


    Soweit ist das ja auch in Ordnung - er kann es ja jetzt. Trotzdem bin ich immer unsicher. Müssen die Kinder nicht vor allem die Erklärung des Lehrers verstehen, weil darauf eventuell Anderes aufgebaut wird?
    Noch komme ich ja ganz gut mit im Unterricht meiner Kinder ( :D ), aber wenn ich an Mathe, Physik und Chemie in der neunten und zehnten Klasse denke, gehe ich besser selbst noch mal zur Schule, um die manchmal für mich sehr umständlich erscheinenden Denkweisen der Lehrer nachvollziehen zu können...


    Mich da ganz raus zu halten, ist für mich auch keine Lösung. Ich ärgere mich noch heute sehr darüber, im ersten und zweiten Schuljahr auf die Lehrer gehört zu haben, als es um die Rechtschreibung ging. Die Eltern sollten auf keinen Fall verbessern und die Kinder so schreiben lassen, wie sie wollten. Sie sollten so schreiben, wie sie die Wörter aussprechen.
    Also sah das ungefähr so aus:


    schue (Schuhe), kaze (Katze), fux (Fuchs), ich fare mit dem zuk in den zo unt kan dort file tire sen :schiel


    Eingreifen und verbessern sollte man als Eltern nicht, um den Kindern die Freude am Schreiben nicht zu nehmen. Na ja, die Freude am Schreiben verloren meine Kinder dann ganz von alleine im dritten und vierten Schuljahr, als plötzlich alles falsch war und das falsch gelernte erst mal wieder raus musste.
    Es gibt sicher Kinder, die damit gut zurecht kommen. Meine (und viele andere Kinder, die ich kenne) leider nicht. Sie schreiben "viele" immer noch mit "f", "Bahn" immer noch ohne "h" usw. Groß- und Kleinschreibung bereitet ihnen auch noch Probleme.
    Die Rechtschreibförderkurse der Schulen sind überbelegt.


    Wie macht ihr das? Erklärt ihr auf eure Weise? Oder denkt ihr euch rein und erklärt es so, wie es in der Schule gelehrt wird? Gebt ihr das ab an Nachhilfelehrer?


    LG
    ww

  • Dieses Problem habe ich auch bei meinen Kindern. Ich kann ihre Hausaufgaben zwar lösen, aber die Erklärungen ihrer Lehrer kann ich weder nachvollziehen, noch erläutern.
    Ich habe mich schon oft gefragt, ob die Lehrer dieser Welt sich zu schwarzen Messen versammeln und über einem Krug mit Hühnerblut ihre Schrecklichkeiten austüfteln.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Ich habe das Gefühl, dass selbst manche Lehrer nicht mehr wissen, was sie unterrichten :( - und dann wundert mich gar nichts mehr!


    Abgesehen davon finde ich, dass in der Grundschule schon viel zu sehr auf das Tempo gedrückt wird (speziell im 3. und noch mehr im vierten Schuljahr)
    Die Form wird gar nicht richtig beigebracht und erst wenn auch die Lehrer nicht mehr durchblicken muss das Kind mehr auf die Form achten und statt Methoden logisch aufeinander aufzubauen und bei einer "Linie" zu bleiben, wird wild hin und her gesprungen.
    Warum wird z.B. erst die Rechtschreibung geübt und dann bei Aufsätzen gar nicht mehr darauf geachtet?


    Woran es liegt, weiß ich nicht - ob der Lehrplan ungünstig ist oder was auch immer :frag

  • Na ja, ich bin kein Verfechter von "früher war alles besser". Ich lerne ja auch gerne dazu.


    Manchmal habe ich aber den Eindruck, unsere Kinder sind eine Art "Versuchskaninchen" für immerzu neue "pädagogische" Konzepte und vermeintlich bessere Lehrmethoden.
    Und ich glaube, dass viele dieser Konzepte und Lehrmethoden alles andere als ausgereift sind.
    Dann wird so lange herumprobiert, ausgebaut, verändert und manchmal auch wieder ganz verworfen, bis man der Meinung ist - so ist es jetzt gut.
    Sicher ist das nun mal die Vorgehensweise bei neuen Konzepten. Blöd eben nur, dass hier Kinder zum Ausprobieren "herhalten" müssen.


    Gerade in dem Bereich zeigt sich erst nach vielen Jahren, ob ein Konzept erfolgreich ist oder nicht.
    Die neue Art, Kindern das Schreiben zu lehren (s.o.) ist mir zum ersten Mal bei meiner Nichte begegnet. Sie ist jetzt 16 und hat den Realschulabschluss gemacht. Mit der Rechtschreibung hat sie aber immer noch Probleme (auch s.o.). Sie ist da auch leider keine Ausnahme.
    Viele Ausbildungsbetriebe beklagen vor allem fehlende Grundkenntnisse in der Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und den Grundrechenarten.
    Schaut man sich mal im "Schüler-vz" oder ähnlichen Plattformen um, muss man leider zugeben, dass die Klagen durchaus berechtigt sind.
    Von daher denke ich, dass zum Beispiel dieses Konzept auf keinen Fall aufgeht.


    Als Mutter bin ich da in der Zwickmühle.
    Auf der einen Seite steht: "Früher war eben nicht alles besser!" Auf der anderen Seite steht: "Heute ist aber auch vieles Blödsinn und du lernst besser so, wie es früher schon gut war!"


    :frag


    LG
    ww

  • Ich kenne dieses Problem auch. Und ich habe mir darüber auch schon so meine Gedanken gemacht. Es ist wohl tatsächlich nicht immer sinnvoll, wie sie heute die Dinge beigebracht bekommen. Wobei auch ich absolut nicht der Meinung bin, dass früher alles besser war. Im Gegenteil. Ich denke viel eher, dass man sich ja weiterentwickelt hat und nahm eigentlich an, dass auch die Pädagogik da Fortschritte gemacht hat. Daher versuche ich immer -sofern möglich- den tieferen Sinn zu verstehen, warum althergebrachte Arten etwas zu lehren verändert werden. Bei manchen Matheaufgaben mag mir die neue Art noch eingehen, aber nicht immer.


    Vor allem habe ich DANN Schwierigkeiten, wenn mein Kind (jetzt 4. Klasse) etwas nicht versteht und ich es nicht so erklären kann wie es beigebracht wurde, weil ich selbst es anders gelernt habe. Manchmal erkläre ich es dann auch so, wie es zu meiner Zeit beigebracht wurde und ernte dann oft :wow
    Ich bin dazu über gegangen, in diesen Fällen eine Notiz an die Lehrerin mitzugeben, worin ich kurz die Problematik schildere und sie bitte es selbst meinem Kind noch einmal zu erklären.


    Jetzt ist es noch so, dass die Kinder zumindest in den Hauptfächern zum Glück nur einen Lehrer haben. In der weiterführenden Schule wird das mit der Kommunikation unter Lehrer und Eltern dann wohl nicht mehr ganz so einfach sein. Ob und wie lange ich da dann noch weiterhelfen kann muss man sehen.


    Eine ultimativen Tip habe ich also auch nicht für dich. Ich glaube viel eher, dass man da nach Bauchgefühl helfen sollte. Ein richtige oder falsche Methode gibt es vielleicht gar nicht.

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein kleines Lichtlein her :idee

  • Interessantes Thema, da ich selbst frische Lehrerin bin (Sekundarstufe 1). Ich stimme eurer Kritik in Bezug auf die Rechtschreibung voll und ganz zu. So wie man "früher" Rechtschreibung gelernt hat, war besser. Bin schon gespannt, wenn mein großer Sohn nächstes Jahr in die Schule kommt, wie das dann bei ihm wird. Ich sehe mich schon rebellisch zur Grundschule rennen ;)


    Die neuen Methoden, also v.a. Arbeit in Projektgruppen bzw. Gruppenarbeit allgemein, sollen die Kinder fördern, v.a. in Bezug auf Probleme finden - erkennen -lösen und Teamarbeit, Eigenverantwortung.

  • In der 1. Klasse hat die Lehrerin von meinem Sohn auch gesagt, die Kinder sollen schreiben, wie sie wollen, damit sie nicht die Lust am Schreiben verlieren.


    Jetzt in der 2. Klasse, sollen wir die Kinder schon auf Rechtschreibfehler hinweisen. Allerdings nicht, wenn sie "frei" schreiben, d.h. einen Aufsatz oder so.
    Mein Sohn möchte aber trotzdem immer wissen, ob er alles richtig geschrieben hat oder nicht und er versucht auch, sich Besonderheiten zu merken.


    Sie haben aber auch Lernwörter, die müssen zu Hause geübt werden, und die sollten die Kinder schon richtig schreiben (das war auch schon in der 1. Klasse so).


    Ich bin mal gespannt, wie das wird, wenn er in die höheren Klassen kommt, manche Lehrmethoden sind ja schon etwas "anders" und gewöhnungsbedürftig.

    Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
    warte ich lieber darauf,
    bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
    :tanz

  • Interessant.


    Bei den Matheübungen meiner Tochter halt ich mich weitestgehend raus, es sei denn, sie hat die Erklärung der Lehrerin überhaupt nicht verstanden. Dann such ich schon das Lehrbuch ab und versuche ihr den Rechnungsweg zumindest so zu erklären wie es im Buch steht. Wie ich in der Schule Mathe gelernt habe war so sehr anders, das so zu erklären würde sie nur komplett durcheinander bringen.


    Zu deinem Englischbeispiel ...


    Bei Tieren, die keine Bezeichnung haben, ist es wieder anders:


    Das ist ein Tier. Es ist schwarz. This is an animal. It is black.

    Naja, stimmt auch nicht ganz. Zum Beispiel zum Elefanten sagt man auch "it". Zum Löwen, höchstwahrscheinlich auch. Zur Giraffe ganz bestimmt. Auch zur Kuh, zum Fisch, zum Hasen, zur Schildkröte, zum Schmetterling, usw.. Ist eigentlich nur "he" oder "she" bei Haustieren oder wenn zum Tier irgendwelche persönliche Beziehung besteht (Pferd als Beispiel). Die Erklärung würde ich mir aber verkneifen, wenn Lehrerin sagt, Tochter muss es so lernen wie im Buch.


    Ich neige immer wieder dazu zu sagen, früher war es doch besser. Aber ich bin glaube ich nicht wirklich objektiv.

  • Interessantes Thema, da ich selbst frische Lehrerin bin (Sekundarstufe 1). Ich stimme eurer Kritik in Bezug auf die Rechtschreibung voll und ganz zu. So wie man "früher" Rechtschreibung gelernt hat, war besser.


    Die neuen Methoden, also v.a. Arbeit in Projektgruppen bzw. Gruppenarbeit allgemein, sollen die Kinder fördern, v.a. in Bezug auf Probleme finden - erkennen -lösen und Teamarbeit, Eigenverantwortung.

    Ich kenne einige Grundschullehrer, die mit dieser neuen Methode für die Rechtschreibung nicht einverstanden sind.
    Leider ändert das nichts...Lehrplan ist Lehrplan. :frag


    Gruppen- und Projektarbeit finde ich auch gut! Das fand ich schon toll, als ich noch selber zur Schule ging, obwohl das bei uns eher die Ausnahme war. Der Sinn dieser Konzepte ist für mich auch klar nachvollziehbar.
    Diese Art von Lehrmethoden meinte ich aber auch nicht. Ich meine eher die Art und Weise, wie einzelnes Wissen gelehrt wird.



    Mein Sohn möchte aber trotzdem immer wissen, ob er alles richtig geschrieben hat oder nicht und er versucht auch, sich Besonderheiten zu merken.

    Das freut mich, dass dein Sohn so gut damit zurecht kommt! :-)
    Bei meinen Kindern war das leider nicht so. Sie hat das eher durcheinander gebracht, wenn sie im Aufsatz "file" schreiben durften und es war kein "Fehler", im Diktat musste es aber "viele" sein.


    Wie gesagt gibt es ja Kinder, die damit kein Problem haben. Ich kenne aber eine Menge Kinder, die ihre Rechtschreibprobleme nur sehr schwer oder gar nicht mehr loswerden.



    Zu deinem Englischbeispiel ...
    Zum Beispiel zum Elefanten sagt man auch "it". Zum Löwen, höchstwahrscheinlich auch. Zur Giraffe ganz bestimmt. Auch zur Kuh, zum Fisch, zum Hasen, zur Schildkröte, zum Schmetterling, usw.. Ist eigentlich nur "he" oder "she" bei Haustieren oder wenn zum Tier irgendwelche persönliche Beziehung besteht (Pferd als Beispiel). Die Erklärung würde ich mir aber verkneifen, wenn Lehrerin sagt, Tochter muss es so lernen wie im Buch.


    Ich neige immer wieder dazu zu sagen, früher war es doch besser. Aber ich bin glaube ich nicht wirklich objektiv.

    Richtig. Und wenn man es so genau betrachtet, wird es noch komplizierter. Was genau ist denn ein Haustier? Mein Sohn hatte mal Mäuse als Haustiere. Es gibt Menschen, die halten sich Schlangen, Spinnen, Fische, Schweine oder Hasen als Haustiere.


    Im Lehrbuch steht:
    "bei einem Haustier sagt man "he" oder "she".
    Bei einem Tier ohne Namen sagt man "it".


    Wenn jemand seinen 30 Haustierfischen keine Namen gibt, sagt man dann "it", obwohl es Haustiere sind? Sind Fische überhaupt Haustiere?
    Sobald das Tier einen Namen hat, wird es zu "he" oder "she". Also Eisbär Knut wurde zu "he", obwohl mein Sohn keine persönliche Bindung zu ihm hatte.


    Ich höre jetzt lieber auf, darüber nachzudenken... :idee


    Ich neige auch immer mal wieder dazu, zu sagen, dass es früher besser war. Objektiv bin ich dabei auch sicher nicht. Ich kann es ja nur an den Kindern festmachen, die ich persönlich kenne. :frag


    LG
    ww

  • Als Gymnasiallehrer für D/E kann ich dazu nur folgendes sagen:


    1. Englischunterricht ist (zumindest in der jetzigen Form) in der Grundschule unsinnig, ja schädlich :nanana ; wir müssen dann am Gymnasium die Suppe auslöffeln (d.h. eigentlich die Schüler selber), und man hat uns bei der Einführung von Englisch in der Primarstufe noch nicht einmal gefragt.
    2. Die Schüler in der Grundschule schreiben zu lassen, wie sie wollen, grenzt darüber hinaus an Kindesmisshandlung :angry :angry . da man ihnen bewusst das Recht auf (korrektes) Schreibenlernen verweigert! Wir müssen dann ebenfalls in der Sek. I und II die häufig grauenhaften Rechtschreibschwächen ausbügeln.


    2. Die Regeln zu den Pronomen sind ebenfalls unsinnig, zumindest (wie du sagst) viel zu umständlich; bspw. heißt es "The cat... She is called Peggy" nicht "she" wegen "die" Katze, sondern weil es sich um eine weibliche handelt; "The cat...he..." bedeutet "der Kater".

  • Also ich finde das eigentlich ziemlich lustig, weil die Sache mit den Pronomen im Englischen eigentlich furchtbar einfach ist... Aber das war schon zum meiner Zeit so (und ich bin fast 38), dass die englische Grammatik in der Schule verkompliziert wurde. Zumindest für meinen Lerntyp. Und ich denke da genau liegt das Problem, alle lernen anders und in der Schule wird immer eine Methode für alle angewandt. Für mich wäre die Art wie heute lesen und schreiben gelehrt wird super gewesen. Ich halte auch viel davon in Aufsätzen erst mal nicht auf Rechtschreibung (oder gar Schönschreibung wie bei uns damals) zu achten. Ich bin Autorin und habe Bücher veröffentlicht, ich habe als Kind etliche Rechtschreibfehler gemacht und diese mit der Zeit verloren. Ich achte nicht auf Rechtschreibung (zunächst) wenn ich ein Buch (für mich ähnlich dem Aufsatz) schreibe, weil da andere Dinge erst mal meine Konzentration brauchen. Sinnvoll ist es aber natürlich dann eine Korrektur zu machen, wo die Kinder selbst ihre Fehler suchen dürfen (damit wurden zumindest in anderen Ländern große Erfolge erzielt). Das kann sogar Spaß machen.

  • Als Gymnasiallehrerin für D/Eng kann ich dazu folgendes sagen: ;)


    1. Ich finde den Englischunterricht in der Grundschule große Klasse, wenn er von einer ausgebildeten Lehrkraft unterrichtet wird. Die Stunden sind abwechslungsreich aufgebaut und sprechen bei den Kindern alle Sinne an, sodass alle Lerntypen bedient werden. Soweit sind wir am Gymmi noch lange nicht, obwohl viele Kollegen sich gerade in den 5. und 6. Klassen darum bemühen. Die Verschriftlichung der Sprache ist Aufgabe des Gymmis und erfordert gerade am Anfang viele verschiedene Methoden, damit die doch recht komplizierte Orthographie richtig gelernt wird.
    Im übrigen verwendet ich in der 5. noch kaum Fachbegriffe, eigentlich nur die geläufigen: Verb, Substantiv, Pronomen, aber nicht Simple Present oder so. Satzstrukturen wie die Verneinung werden so oft geübt, bis sie richtig sitzen.


    2. Die fehlende Korrektur der Schreibweise in der 1. Klasse empfinde ich auch als massives Problem. Man tut den Kindern keinen Gefallen, denn sie wollen es ja richtig machen. Zwei Jahre ist "fiil" richtig und plötzlich soll es aber "viel" oder "fiel" geschrieben werden - da macht man viel kaputt.


    Für Mathe kann ich nur soviel sagen: ich habe noch nicht erkannt, warum die Schüler ab der 7. einen irrsinnig teuren Taschenrechner haben müssen. Wir hatten den SR1 (DDR-Fabrikat) und der war gut und ausreichend.


    Mein Zwerg kommt zum Glück ohne Hilfe zurecht, nur bei der Heftführung habe ich ein Auge drauf, da er doch aus Faulheit so manches nicht ordentlich abheftet oder im Inhaltsverzeichnis schludert.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Die fehlende Korrektur der Schreibweise in der 1. Klasse empfinde ich auch als massives Problem. Man tut den Kindern keinen Gefallen, denn sie wollen es ja richtig machen. Zwei Jahre ist "fiil" richtig und plötzlich soll es aber "viel" oder "fiel" geschrieben werden - da macht man viel kaputt.


    Ja, das sehe ich auch so. Was kann man tun?


    Für Mathe kann ich nur soviel sagen: ich habe noch nicht erkannt, warum die Schüler ab der 7. einen irrsinnig teuren Taschenrechner haben müssen. Wir hatten den SR1 (DDR-Fabrikat) und der war gut und ausreichend.


    Na um die Wirtschaft anzukurbeln... ;)


    Mein Zwerg kommt zum Glück ohne Hilfe zurecht


    Das Glück haben meine Kinder leider nicht...


    ww

  • Ja, das sehe ich auch so. Was kann man tun?


    Ich habe es bei meinem immer vorsichtig korrigiert. Glückwunschkarten haben wir gemeinsam ausgedacht und ich habe sie auf einem Zettel vorgeschrieben - Zwergi hat es abgeschrieben. Richtig abschreiben trainiert nämlich auch.


    Ich bin übrigens auch gegen diese ganze Kopiererei. Dadurch verlernen die Schüler geradezu das Schreiben, denn sie müssen ja nur noch Wörter einsetzen o.ä. Meine "armen" Schüler müssen immer eine Menge selber (ab)schreiben.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich habe es bei meinem immer vorsichtig korrigiert. Glückwunschkarten haben wir gemeinsam ausgedacht und ich habe sie auf einem Zettel vorgeschrieben - Zwergi hat es abgeschrieben. Richtig abschreiben trainiert nämlich auch.


    Ich meinte eigentlich, was man grundsätzlich tun kann, wenn man so etwas für nicht richtig hält und ändern will.
    Bei meinen eigenen Kids kriege ich das schon irgendwie hin. Hoffe ich...


    ww

  • Sich gleich beim ersten Elternabend mit den anderen Eltern zusammentun und die Lehrerin bitten, die Kinder von Anfang an an die richtige Schreibung eines Wortes heranzuführen inklusive Korrektur. Damit müssen dann aber alle einverstanden sein.


    Wenn die Lehrperson aber nicht will, geht gar nix.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • 1. Ich finde den Englischunterricht in der Grundschule große Klasse, wenn er von einer ausgebildeten Lehrkraft unterrichtet wird.

    Aber meines Wissens ist dies in den seltensten Fällen so, meist müssen die Gymnasiallehrer mit (ehemals) Englisch-LK "ran"...


    Und: Wieso ist die Verschriftlichung Sache des Gymmis :hae: ?? Lernpsychologisch nicht sinnvoll, oder? Wenn schon, dann müssten die Lehrpläne der 5./6. Klasse entsprechend sein, aber dort wird korrekte Orthographie natürlich (und richtigerweise) vorausgesetzt...

  • "Unsere" Lehrerin war damals in der Kommission, die die Lehrpläne und -ziele für den neu einzuführenden Englisch-Unterricht an Grundschulen erarbeitet hat.


    Es war NIE vorgesehen, dass die Kinder in der Schule englisch schreiben lernen. Lediglich Sprachgefühl und gesprochener Grundwortschatz sollen trainiert werden. In der vierten Klasse wird schon ein bisschen abgeschrieben. Was die Gymnasien da manchmal erwarten, ist hanebüchen. Grundschüler müssen sich zuallererst mal auf das geschriebene deutsche Wort konzentrieren. Gymnasien vergessen ja ganz gerne mal, dass in der GS auch schwächere Schüler Erfolge haben dürfen.

  • Es war NIE vorgesehen, dass die Kinder in der Schule englisch schreiben lernen. Lediglich Sprachgefühl und gesprochener Grundwortschatz sollen trainiert werden.

    Aber Sprachgefühl heißt doch wohl, dass man (grammatikalisch) KORREKT spricht; aber genau das lernen die Grundschüler NICHT, d.h. sie kommen mit verfestigten FALSCHEN Grammatikstrukturen an die weiterführende Schule, und diese kann man dann häufig gar nicht mehr korrigieren.
    Erfolgserlebnisse in der Grundschule sind wichtig, aber man darf den Kindern dabei nichts Falsches beibringen. (Dann besser Erfolgserlebnisse auf spielerische Art, aber Sprache und Grammatik sind dafür zu wichtig.)

  • Dann musst Du die Lehrbücher und Liedschätze korrigieren.
    Ich kann keine diesbezüglichen Verfehlungen feststellen.


    Und schriftliches Englisch hat nichts zu suchen in der Grundschule. Ausser ein bisschen Lesen vielleicht.