Großes Problem mit Sohn (fast 8 Jahre) wegen einkoten!

  • hallo,


    wie fange ich an? Einfach drauf los!


    Mein Sohn (fast 8 Jahre) ist des öfteren im Untericht aufgefallen, weil er sich und andere ständig abgelenkt hat, nicht aufgepasst hat oder stört. Gut, das haben wir in den Griff bekommen. Nun ein nicht weniger "kleines" Problem. Er kotet sich ein. Am Tag, einfach so. Oft in der Schule, im Untericht. Auch zu Hause, oft beim KV. Wenn ich ihn darauf anspreche, reagiert er nicht, oder sagt nichts, zuckt nur mit den Schultern! Weiß nicht mehr was ich machen soll. War mit ihm schon beim Kinderarzt. Hätte ja auch was "organisches sein können, aber Fehlanzeige, kerngesund!


    Und vorhin, war es wieder mal soweit, da bin ich dann total wütend geworden. Ich bin wirklich keiner der sich schnell aufregt, und bei dieser Sache bin ich immer ruhig mit ihm umgegangen, aber eben... Ich wollt endlich wissen warum er nicht auf die Toilette geht. (hat er ja sonst auch gemacht). Ich war ziemlich laut, muß ich zugeben (hab auch schon wieder ein total schlechtes Gewissen). Er sollte mir es endlich sagen! Und was sagt er da?: "ich finds so eklig, wenn ich mir den Hintern abwischen muß". Hallo??? Es ist doch noch viel ekliger das alles noch in der Hose zu haben und das über Stunden (weil es nicht immer sofort auffällt). Habe lange mit ihm noch geredet, ob es was gebracht hat, weiß ich noch nicht.


    Habt ihr vieleicht noch einen Tipp für mich? Oder ist es vieleicht doch sogar was für den Psychologen, wie meine Freundin meint? Bin für alles offen! :frag


    Gruß Tanja

    jemanden lieben heißt, ein für die anderen unsichtbares Wunder sehen. :platz

  • das Problem kenne ich auch. Mein Großer ist 5,5 Jahre und kotet sich auch wieder ein.Nach dem ich wirklich alles versucht habe und auch schon mal zum Psychologen war.Habe ich gestern nun Unterlagen angefordert, von einer Ambulanz die sich mit solchen Sachen auskennen und wirklich einen guten Ruf ha.Schicke morgen alles wieder zurück und hoffe das ich bald einen Termin bekommet

  • Ich glaub, da ruft jemand ganz verzweifelt um Hilfe. Seine Antwort ist natürlich Unsinn. Ich glaube nicht, dass er weiß, warum er das macht (macht er es überhaupt, oder passiert es ihm?).
    Hat das erst angefangen oder war er nie richtig "sauber"?
    Wahrscheinlich solltest du zu einem Kinderpsychologen gehen, aber die haben lange Wartezeiten. Evtl vorher schon zu einer Erziehungsberatung. Aber tun solltest du auf alle Fälle etwas.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • ja, er war schon richtig "sauber". Es hat vor ca. 4 Monaten angefangen. Die Lehrerin weiß ja natürlich bescheid (ihr ist es aber wohl selbst noch nicht aufgefallen). Da am Di ein "Schulpsychologe" in die Klasse kommt, hofft sie und ich, er könnte sich ihn ja auch schon mal "anschauen". Termine beim Kinderpsychologen krieg ich frühestens im 1/4 Jahr. Aber ich weiß, das ich da was tun muß!

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  • In der Zwischenzeit würde ich einfach extra betonen, dass du ihn trotzdem lieb hast und ihn nicht im Stich lässt, nur weil er dieses Problem hat. Für dich ist das zwar selbstverständlich, aber er muss es hören.
    Ich hoffe, ihr findet bald eine Lösung.
    War denn zu dem Zeitpunkt als es anfing irgendetwas vorgefallen? das könnte ja auch ein Anhaltspunkt sein.

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    Buddhistische Weisheit

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  • Nein, es ist nichts vorgefallen. Jedenfalls nichts was ich bemerkt habe. Das macht mich ja so stutzig! Er erzählt aber auch gar nichts.


    Klar hab ich ihn weiterhin und gerade jetzt noch mehr lieb. Ich zeig ihm das auch und ich glaub schon das er es auch weiß. Werde ihm nicht deswegen meine Liebe entziehen. Gibt es solche Leute, die sowas machen?

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  • Das meinte ich nicht (obwohl ich mir das vorstellen kann). Aber Kinder wollen das hören. Ich merke das bei meiner Tochter am deutlichsten. Aber auch die Jungs blühen auf, wenn ich es ihnen sage. Oft denken wir, wir zeigen es doch genug. Aber gerade wenn ein Kind etwas tut, was die Eltern enttäuscht, muss man es ihnen einfach klipp und klar sagen: ich habe dich trotzdem lieb und finde dich toll. Das Problem hat damit nichts zu tun.
    Ich denke, das nimmt den Druck von der kleinen Seele.

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    Buddhistische Weisheit

  • Bei vielen Kindern treten die "Wirkungen" der Trennung der Eltern, oder andere erlebnisreiche Ereignisse erst Jahre später auf.


    Mir scheint es auch ein Hilferuf zu sein....denk mal nach, was den kleinen so aus der Bahn geworfen haben könnte(evtl. vor Jahren schon passierte Ereignisse).
    Oder was sich bei Euch verändert hat (arbeitsaufnahme Deinersseits?Du neuen Freund? Papa neue Freundin?


    Kinderpsychologen....die Termine sind gewaltig...aber bi dahin mußt Du für Euch einen Weg finden, der auch Dich nicht über die Grenzen bringt. Und nun beginnt Dein Seiltanz. Hilft Dir zwar grad nicht wirklich, aberDu machst Dir Gedanken, Sorgen, teilst sie mit.....das alleine kann Dir schon helfen....das andere würd ich einem Kinderpsychologen überlassen

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Hallo,
    ich wäre vorsichtig voreilig auf psychologische Ursachen zu setzen. Beim nächtlichen Einnässen ist das häufig, beim Einkoten eher selten. Manchmal steckt einfach eine Stuhlverhärtung dahinter, das Kind kann es dann nicht mehr kontrollieren. Typischerweise tritt es tagsüber spontan auf.


    Die Frage ist, wie sorgfältig der Kinderarzt es abgeklärt hat. Im Zweifelsfall würde ich noch einmal einen Proktologen oder eine größere Ambulanz in einem Kinderkrankenhaus fragen, ob zusätzliche Untersuchungen gemacht werden sollten.

  • hi,


    Danke für die Antworten. Werde auf jeden Fall noch was unternehmen. Es hilft ja nichts. Zum Proktologen gehen, klar, bin ich gar nicht drauf gekommen. Danke! Den Termin beim Kinderpsychologen halte ich trotzdem erstmal fest, wer weiß!


    Falls noch jemand Vorschläge hat, immer her damit! :hae:

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  • Hallo Spatzl,


    ich habe vor einigen Wochen fast sie selbe Frage gestellt. Allerdings betrifft es in unserem Fall den Sohn meines Partners, der nur alle 14 Tage bei uns ist. Die Mutter hatte meinem Partner gegenüber schulterzuckend behauptet, dass er das bei uns machen würde. Der Jung selbst hat uns aber neulich erzählt, dass er inzw. doch beim Arzt gewesen sei und der wohl nichts gefunden habe.
    Bei ihm ist es wie bei deinem. Er sagt nichts dazu. Es passiert ausschließlich tagsüber und ich habe das Gefühl, dass es bei ihm dann ist, wenn er irgendwas nicht verpassen möchte. Ein tolles Fernsehprogramm, oder er ist grade mitten im Spiel. Wir schicken ihn halt einfach regelmäßig auf die Toilette. Oft unter größtem Protest, aber so lange es halt noch nicht funktioniert gibt es nicht wirklich eine andere Lösung.


    Die Aussage deines Juniors lässt mich grinsen. Denke aber auch nicht wirklich, dass das der Grund ist. Auf der anderen Seite, wer findet das schon angenehm? Machen muss mans eben trotzdem und hinterher Hände waschen sollte ja eh obligatorisch sein, dann ist das auch wieder OK. Mein LG lässt ihn auch inzw. selbst seine Unterhosen sauber machen. Das ist dann ja auch noch schlimmer, als mal vorher den Po gewischt...


    Ich würde mich freuen von dir zu lesen, wie's bei euch weitergeht. Da ich ja nicht die Mutter bin und das Kind eh nur so selten bei uns ist, sind uns da leider die Hände gebunden. Ich hätte sonst sicherlich auch einen Kinderpsychologen mit ihm aufgesucht. Bin also sehr gespannt, ob das bei euch hilft und auf welche Weise der vorgeht. Es tut mir so leid für den Jungen, dass die Mutter da nichts weiter zu unternehmen bereit ist.


    GLG Shanaja

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein kleines Lichtlein her :idee

  • Huhu,


    ich gehöre auch zu den Müttern die den Mist waschen dürfen und bis
    heute nicht wissen, warum die Kinder das tun.
    Mein Sohn ist 10 Jahre alt. Er war noch nie trocken und auch immer
    nur kurze Zeit sauber.
    Es weiß keiner an was es liegt bei ihm. Noch nichtmal die Psychiatrie
    hat es rausgefunden, während der 5 Monate die er dort war.


    Wir (und seine heilpäd. Wohngruppe) haben es jetzt so im Griff das
    er am Tag 3mal je 10min. auf Toilette gehen muss und versuchen
    muss "Kaka" zu machen. Er bleibt auf jeden Fall 10min. sitzen, ausser
    er hat schon nach 2min. was gemacht natürlich.


    Dann wird kontrolliert das der Po sauber gewischt wird und das
    er auch "genug" gemacht hat. Also nicht das er noch was zurück
    hält.


    Andere Tipps habe ich leider nicht für dich.
    Uns hat das Spz sehr viel weitergeholfen. Die haben ihn auch rektal
    untersucht. Vorher den Po betäubt mit einer Creme, hinterher konnte er
    sich gar nicht mehr erinnern ;)
    Dort wurde dann festgestellt, das er schonmal Verstopfung hatte, aber
    im Moment eben nicht.



    Liebe Grüße und ich hoffe ihr bekommt das "kleine, große Problem" in
    den Griff :wink

  • in meiner Ausbildung haben wir damals gelernt, dass das Einkoten bei Kindern bis zu 10 Jahren als gelegentliches Malheur normal ist, wenn sie sehr in ein SPiel/eine Beschäftigung vertieft sind, dass sie vergessen zur Toilette zu gehen, es auch mal vor Aufregung passiert. Meist sind es auch Phasen von ein paar Wochen, indenen es häufiger passiert, dann wieder monatelang nix.


    Wenn das Problem aber mehr als das o.g. und auch nicht organisch bedingt ist, dann weist das Symptom auf Konflikte im sozialen/emotionalen Bereich hin. Die einfachste Erklärung ist, dass sie zu schüchtern sind, um sich die Erlaubnis für den Toilettengang zu holen. Besonders gewissenhafte Kinder haben oft Angst, etwas zu verpassen, wenn sie den Raum verlassen, andere haben Scheu/Ekel vor fremden Toiletten und evtl. Ansteckungen.


    Wir haben auch gelernt, dass man möglichst wenig Aufhebens davon machen soll, das Kind niemals ausgelacht, kritisiert oder gehänselt werden darf. Schnell, unauffällig helfen und gut.


    In den wenigen Fällen, in denen eine schwerwiegende psychische Störung und starke negative Gefühle die Ursache sind, wehren sich Kinder gegen ihre Umwelt, in dem sie demonstrieren, dass sie sich den üblichen Normen nicht anpassen, ihre Mitmenschen reizen und irritieren und sie so zwingen, von ihnen Kenntnis zu nehmen. Sie brauchen gezielte psychiatrische Hilfe.