Termin beim Mediator...

  • War das jetzt gut oder nicht... ?(


    90 Minuten an einem Tisch mit Ex :ohnmacht: ca. 80 min. hat er geredet... :crazy Maikind hat nur geredet wenn es gefragt wurde...Zweimal habe ich mich hinreißen lassen ihn fragend anzusehen, worauf ich aber sofort ein "JA, DA BRAUCHST DU GAR NICHT SO ZU GUCKEN !!!!!!!!!!!! :rolleyes2: zu hören bekam...


    Ich habe ein kleines Beispiel genannt und zwei mal bestätigend genickt ...viel mehr kam von mir nicht, war auch nicht wirklich möglich...


    Irritiert bin ich ein wenig weil der Mediator so gar nicht mal nachgefragt hat ob die Behauptungen stimmen die Ex so von sich gegeben hat... :frag



    Ich muss sagen das es mir heute zugute kam das ich noch vom WE erledigt bin :lach Der nächste Termin ist übrigens nach dem Spieleabend im Schwabendland :brille


    Maikind

    Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.


    Bertolt Brecht


    Ist es nicht so wie man will, muss man wollen wie es ist...

  • Hallaikind,


    ein Mediator (sollte) neutral sein, dass unterscheidet eine Mediation von anderen Formen der Beratung.


    Der Begriff Mediation ist nicht im eigentlichen Sinne geschützt. Es ist von daher schon mal interessant, nach der Ausbildung
    zu fragen und nach welchen Kriterien seine Mediations-Ausbildung erfolgte und nach welchem Dachverband (z.B.: BAFM oder BM).


    Außerdem finde ich es wichtig, zu Beginn der Mediation einen (mündlichen oder schriftlichen) Kontrakt (Vertrag) über die Themen
    und Ziele der Mediation zu vereinbaren. Insbesondere gehört aus meiner Sicht hierzu eine Auswertung und sollte sie länger andauern,
    eine Zwischenauswertung der Mediation.


    Frag da mal nach!


    Der Kater :brille

  • Hallo,


    ich habe in meiner Vergangenheit mit meiner EX dann gute Erfahrungen mit Mediatoren/Eheberatern/Psychologen etc. gemacht, wenn sie uns im Gespräch zu zweit gegenübergesessen haben (als Männlein und Weiblein). Ein einzelner war eigentilch immer sehr schnell überfordert, wenn wir ihm/ihr gleichzeitig zu zweit gegenübergesessen haben.


    Die Situation sie redet, ich komme nicht zu Wort kenne ich gut aus solchen Gesprächen mit Einzelpersonen. Selbst wenn dann das professionelle Gegenüber mir dann "beruhigend" gesagt hat, "Keine Sorge, ich kann das schon einordnen, Sie müssen dazu gar nichts sagen" musste ich später dann doch feststellen, dass vieles von den Dingen, denen ich rein zeitlich nicht widersprechen konnte, vom professionellen Gegenüber dann unkritisch als Wahrheit übernommenen wurden.


    80:10 ist nicht gut. Vielleicht könnt ihr ja zu Beginn der nächsten Sitzung eine formale Gesprächsordnung festlegen, die es euch beiden ermöglicht, zu gleichen Teilen zu Wort zu kommen


    Viele Grüße

  • hallo,


    wolltest du nicht reden oder "durftest" du nicht?


    im ersteren fall verstehe ich aber dann nicht, warum du einer mediation zugestimmt hast. oder hattest du angst, was zu sagen, weil er so "übermächtig und selbstbewußt" rüberkam? das sollte dir aber in so einem gespräch nicht imponieren, denn schließlich seid ihr beide ja dorthin um zu reden....


    im zweiten fall würde ich dir -wie segelpapa schreibt- empfehlen, eine art "gesprächsordnung" festzulegen, damit du auch die chance bekommst.


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Ich würde ein Gedankenprotokoll anfertigen.


    Das Gespräch reflektieren und strukturieren, kurz Stellung nehmen, zu allem wo Du nicht "widersprechen" durftest und das dann vor der nächsten Mediation dort hinschicken. Mit der Bitte, doch die Gesprächsanteile einigermaßen gleich zu verteilen und auch mal nach anderen Darstellungen zu fragen. Klappe halten musstest Du in den vergangenen Jahren genug, dazu bedarf es keiner Mediation.


    Bei mir hat mal eine Mediatorin recht empfindlich reagiert auf dieses Schreiben (obwohl der letzte Satz ja gar nicht drin enthalten war.) "Sie müssen schon mir überlassen, wie ich meine Arbeit tu" ..... meine Entgegnung "und ich möchte hier nicht das gleiche erleben, wie in vielen Jahren Partnerschaft" hat sie dann aber zum Nachdenken gebracht.

  • eine gesprächsordnung würde ich auch gut finden
    redezeit für jeden
    möglichkeiten zum ununterbrochenen reden


    dann darf man ausreden , ohne das der andere einem ins wort fällt



    das ist doch sinn von mediation!


    jeder darf sagen was er denkt , ohne unterbrechung
    und der mediator wertet und reguliert

  • "und ich möchte hier nicht das gleiche erleben, wie in vielen Jahren Partnerschaft" hat sie dann aber zum Nachdenken gebracht.


    Das ist dann ein Reifungsprozess, der ja nun nicht schädlich sein muss.


    Ich denke, wenn man nach einer Mediationssitzung für sich reflektiert, dass man sich mehr einbringen möchte und hierfür selber verantwortlich ist, ist man auf dem richtigen Weg.


    Der Mediator ist zwar für das Setting verantwortlich, aber für das eigene Rede- oder Schweigeverhalten trägt man selber die Verantwortung.


    Also:
    Was hat der Vater davon, wenn er so viel redet?
    Was hat die Mutter davon, wenn sie so viel schweigt?


    Also Maikind: "Bleib nicht im Schrekcen stecken ;) !"


    Der Kater :brille

  • Selbst verantwortlich. Ja.


    Allerdings gibt es Menschen, die werden dann einfach lauter, wenn ein anderer wagt zu reden. Entweder man passt sich diesem Verhalten an udn wird auch lauter oder man schweigt. Oder aber da ist ein Mediator, der seine Arbeit tut anwesend und reguliert das Gespräch. Nicht umsonst haben die beiden die Mediation nötig.


    Der Satz "JA, DA BRAUCHST DU GAR NICHT SO ZU GUCKEN !!!!!!!!!!!!" war z.B. ein No Go. Da muss ein Mediator eingreifen und die Regeln nochmal erläutern .... bzw. sogar den Satz aufgreifen und dann eben den Guckenden zum Reden auffordern.

  • Der Mediator ist zwar für das Setting verantwortlich, aber für das eigene Rede- oder Schweigeverhalten trägt man selber die Verantwortung.

    Das bedeutet aber doch schon, dass der Mediator Spielregeln des Gesprächs festlegen kann? Das kann ja auch helfen ein über Jahre hinweg zementiertes Gesprächsverhalten so zu ändern, dass ein Informationsaustausch wieder möglich wird.

  • Das bedeutet aber doch schon, dass der Mediator Spielregeln des Gesprächs festlegen kann? Das kann ja auch helfen ein über Jahre hinweg zementiertes Gesprächsverhalten so zu ändern, dass ein Informationsaustausch wieder möglich wird.


    Da bin ich mir bei Maikinds Ex aber nicht sicher. :pfeif

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • :pfeif Darf ich bitte mal kurz 3 Fragen einwerfen?! :nixwieweg


    Entschuldige Maikind, ich missbrauche mal ganz kurz Dein Thread um mein Wissen aufzubessern :thanks: :tuedelue :blume


    Wieviel kostet 1 Sitzung bei einem Mediator und wieviele Sitzungen benötigt man in der Regel?


    Und in welchen Fällen geht man zu einem Mediator?


    Vielen Dank an Euch für die Antworten und dann bin ich auch schon wieder still :engel


    LG Tascha

  • Und in welchen Fällen geht man zu einem Mediator?


    Mediatoren vermitteln in Konflikten, ohne für eine Seite Partei zu ergreifen. Sie sind Vermittler, die für alle am Konflikt Beteiligten - z.B. Familie eine Gewinn bringende Situation schaffen.


    Die anderen Fragen kann ich dir leider nicht beantworten, da das sicherlich unterschiedlich ist.

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Bei den Mediationen mit Doppel-Gegenüber war es einmal ein kirchlicher Träger (kostenfrei) und einmal waren es zwei Psychologen, die Pro Sitzung ca 200 Euro verlangt haben (waren dann zwei Sitzungen).


    Die erstgenannten waren gerichtlich verordnet zum Gespräch der Eltern über Trennungsumstände und Kind. Die anderen hatten wir im Vorfeld der Trennung aufgesucht. Ich hatte die Hoffnung, dass ich mit Hilfe der Mediatoren den Ablauf der Trennung im Interesse des Kindes abfangen und gütlich regeln kann. Hätte das funktioniert, dann wäre es weitaus billiger gewesen als die Gerichts- und Rechtsanwaltskosten, die dann später angefallen sind.

  • Zitat

    Das bedeutet aber doch schon, dass der Mediator Spielregeln des Gesprächs festlegen kann? .


    Spielregeln, Rahmenbedingungen, wie werden Vereinbarungen getroffen, bis hin, wer redet wie lange etc..
    gehört alles zum Setting!


    Auf jeden Fall würde ich mir niemals als Berater, Moderator, Mediator oder Paartherapeut das Zepter der Gesprächsführung aus der Hand nehmen lassen!


    :brille

  • War das jetzt gut oder nicht... ?(


    JA, DA BRAUCHST DU GAR NICHT SO ZU GUCKEN !!!!!!!!!!!!


    Hallo Maikind,


    ich glaube wenn Du Dir diese Frage stellst war es nicht gut.


    Was hat denn der Mediator (..klingt irgendwie nach wir sind bork, widerstand ist zwecklos...) dazu gesagt, das Dein EX vorgibt wer wie wann zu reagieren hat?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich habe gedacht das ich irgendwann meine Sicht der Dinge erzählen kann, aber Ex war nicht zu bremsen...


    Wenn ich was sagen wollte fiel er sofort dazwischen, bezichtigte mich der Lüge usw...Der M. griff dann zwar ein...aber Ex redete weiter :laber


    Ich überlege schon den M. morgen mal anzurufen und ob man da Regeln einbauen kann...



    Maikind

    Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.


    Bertolt Brecht


    Ist es nicht so wie man will, muss man wollen wie es ist...

  • Sag doch einfach beim nächsten Gespräch, dass Du sehr viel Wert darauf legst,


    a) ausreichend Redebeiträge einzubringen und
    b) auf keinen Fall unterbrochen werden willst und
    c) Du nicht bereit bist, Dich ständig abwerten zu lassen.


    Ungefähr in der Mitte der Mediationssitzung kannst du ja ein Resumee ziehen
    lassen, ob gemeinsame Gespräche überhaupt möglich sind!


    :brille

  • Sag doch einfach beim nächsten Gespräch, dass Du sehr viel Wert darauf legst,


    Würde aber gerne vorab mit ihm sprechen..vielleicht hat es ja einen Grund das er Ex so munter hat quatschen lassen ? Bin mir nur nicht sicher wie das ankommt :frag



    Maikind

    Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.


    Bertolt Brecht


    Ist es nicht so wie man will, muss man wollen wie es ist...