Flüchtigkeitsfehler/Konzentrationsstörungen?!

  • Hallo ihr Lieben!


    Eigentlich kann und will ich mich nicht über die schulischen Leistungen meines Sohnemanns (3.Klasse) beschweren.


    Er ist zwar stinkfaul aber eigentlich ein guter Schüler. :-)


    Aber:


    Jonas schafft es regelmäßig sich mit Flüchtigkeitsfehler seine Noten zu "versauen". In Mathearbeiten z.b. addiert er die Aufgaben statt sie zu subtrahieren, multipliziert statt dividiert oder auch umgekehrt. In Diktaten schreibt er teilweise nach einem Punkt oder nach der Überschrift klein, vergisst am Ende das Wortes einen Buchstaben oder ähnliches. Wiederum schreibt er schwere und ungeübte Wörter fehlerfrei. Manchmal ist es echt zum verzweifeln.... :rolleyes2:


    Kennt ihr das auch von Euren Kindern? Könnt ihr mir wertvolle Tipps geben wie wir seine Konzentration verbessern können?


    Ich wäre echt dankbar....

  • Hallo,


    ich selbst kenne das nicht von meiner Tochter (die geht ja noch nicht zur Schule), aber von meiner Schwester und mir selbst. Ich habe krankheitsbedingt gelegentlich Konzentrations- und Gedächtnissprobleme. Und nutze dann zum Training das LÜK-Lernsystem, dass schon meine Schwester in ihrer Schulzeit hatte. Neben normalen Mathe- und Deutschübungsheften gibt's da auch Konzentrationstraining. Das kann dein Sohn selbstständig üben und kontrollieren.


    lavini

  • Ich kenne das bei Diktaten auch.
    Mathe ist kein Thema,warum auch immer,aber in Diktaten vergisst meine gerne mal nen Buchtsaben oder noch besser einen i-Puntkt oder schreibt klein weiter nachm Satzende,während sie ,genau wie Deiner,schwierige Wörter fehlerfrei schreibt.
    Meine ist jetzt in der 4. und ich habe mich langsam drangewöhnt...Gott sei dank gibts ja auch Grammatiktests usw und nicht nur Diktate.
    Ich mach da nichts,ausser ihr immer wieder zu sagen,dass sie sich alles nochmal durchlesen soll am Ende und auf ihe Schwachstellen(die sie kennt) achten soll.
    Das letzte Diktat war ne 2 ,da hats mal funktioniert,da hatte sie nur 2 Fehler,aber es gibt Schlimmeres finde ich,hauptsache,das Kind kanns .

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • @lavini


    Das Lük System haben wir auch, aber nicht das Buch über das Konzentrationstraining. Das werde ich mal ausprobieren. Danke...


    zozzy


    Ich finde auch das es schlimmeres gibt. Allerdings finde ich und vorallem auch Jonas das schon ärgerlich wenn so blöde Fehler passieren. Im letzten Diktat hatte er 4 Fehler, 3x hat er nach einem Punkt klein geschrieben. :schiel Er liest das Diktat seiner Meinung nach immer gründlich durch, aber ich denke, er überfliegt das eher....

  • Ich kenne das von meinem Sohn auch (jetzt 7. Klasse)


    Bei meinem Sohn ist es wohl der "Tunnelblick". Gleichzeitig eine Geschichte ausdenken oder Grammatik üben, schreiben PLUS Rechtschreibung ist zuviel auf einmal.


    Es ist bei ihm besser geworden, seitdem wir zuhause ganz gezielt Aufmerksamkeit üben, und zwar NACHeinander. Also zuerst macht er seine Hausaufgaben selbständig. Dann nehmen wir sie uns vor und ich leite ihn an, sich ganz gezielt auf die Rechtschreibung alles nochmal durchzusehen, Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, NICHT Text lesen. Das Ganze nochmal mit Aufmerksamkeit auf Grammatik. Sind die Fälle richtig, sind die Zeiten richtig etc. Zeichensetzung dasselbe. Dabei lasse ich ihn erstmal alleine Korrektur lesen, und wenn danach noch was falsch ist, zeige ich es ihm.


    In Mathe würde ich es genauso machen. Eselsbrücken in Sachen +/- und . / : sind auch ganz gut, falls er das verwechselt und es nicht einfach ein Aufmerksamkeitsfehler ist.


    Z.B. das Mal-Zeichen, da treffen sich beide Zahlen, geben sich die Hand, dadurch wird es insgesamt MEHR. Das Divisionszeichen sieht aus wie eine Mauer zwischen den Zahlen, und so steht auf jeder Seite der Mauer ein TEIL, also wird geteilt......

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Wir haben von der Ergotherapie damals "Karten" bekommen, die eine Aufgabe einteilen sollen...
    ich versuche mal aus dem Kopf, diese Schritte hinzuschreiben:


    1. Was soll gemacht werden? (Bei Rechnen + oder - ?)
    2. Wie mache ich es? (halt die entsprechende Rechenart durchführen)
    3. Schritt für Schritt abarbeiten. (also zuerst die erste Aufgabe, dann erst die 2. Aufgabe)
    4. Kontrollieren (da am besten so wie Varecia es beschrieben hat)
    5. Korrigieren (gefundene Fehler verbessern)
    6. Fertig...


    Und bei Diktaten gab uns eine Lehrerin mal den Tipp, die Korrektur von hinten anzufangen, damit man nicht das erwartete Wort liest, sondern das dort stehende....


  • Und bei Diktaten gab uns eine Lehrerin mal den Tipp, die Korrektur von hinten anzufangen, damit man nicht das erwartete Wort liest, sondern das dort stehende....


    Das ist ein super Tipp...den werde ich heute mal gleich weitergeben ! :-)




    Jonas kann die Rechenzeichen durchaus unterscheiden. Somit denke ich, das die falsche Rechnung dann einfach nur ein Aufmerksamkeitsfehler ist. Das Ergebnis ist dann korrekt. :hm...


    Wahrscheinlich liegt dann sein Problem noch beim kontrollieren. Das werden wir wohl üben müssen!

  • Das mit dem Diktat von hinten korrigieren,ist ein wirklich guter Tipp denke ich,das werde ich sofort meiner Tochter erzählen.
    Danke abcmami :D

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Ich würde mal prüfen lassen ob eine Brille nötig ist oder ob da was anderes z.B. Legastehnie vorliegt.


    Beim Augenarzt sind wir jährlich zur Kontrolle. Wir waren vor ein paar Wochen erst dort, denn das war auch meine Idee! Aber da ist alles in Ordnung!


    Ich kann mir nicht vorstellen das bei ihm eine Legasthenie vorliegt. Er hat ein super Textverständnis, kann Geschichten völlig sinngemäß wiedergeben. Kann prima lesen und hat ansonsten keinerlei Rechtschreibprobleme. Er hat auch bisher viele Diktate fehlerfrei geschrieben.

  • Für mich sieht es eher wie eine leichtere Form von ADS aus... -
    oder Prüfungsstress, wenn es bei Hausaufgaben nicht so vorkommt...


    Aber es ändert nichts daran, dass Kinder (Schüler) eben Kinder sind und keine perfekt programmierten Maschinen, die schon alles können!


    Fehlerarmes Arbeiten muss auch erlernt werden ;)

  • Ich würde den Kindern nicht immer gleich irgendwelche Krankheiten oder Störungen unterjubeln. Kinder sind keine Maschinen oder Roboter. Das muss alles erst gelernt werden. Nobody is perfect. Ich mache auch hin und wieder Leichtsinnsfehler, auch in der Arbeit. Ich würde mir da nicht all zu viele Sorgen machen, solange es in einem gesunden Rahmen bleibt!

  • Ich würde das auch nicht als "Störung" klassifizieren ... das gleiche macht meine Tochter auch, auch 3. Klasse. Mal 2 Buchstaben vertauscht (nein, sie ist nicht Legasthenikerin), mal ein Substantiv noch kleingeschrieben, mal vergessen beim Subtrahieren, den Zehner zu ändern ... Dumm ist sie auch nicht, eher das Gegenteil und es ärgert mich auch mächtig, wenn die "schwierigen" Fragen richtig beantwortet sind und die Fehler davon kommen, dass sie zum Beispiel irgendwo vergessen hat in 2 unterschiedlichen Farben zu unterstreichen...
    Ich glaub es liegt bei ihr daran, dass ihr die NOten als solche noch ziemlich egal sind. Wenn für ein fehlerfreies Diktat eine konkrete Belohnung gibts, dann konzentriert sie sich schon.
    Und zum zweiten, ich weiß nicht, wie es bei euren Kindern in der Schule ist, aber bei ihr in der Klasse ist ein echt irres Herumgewuschel und einen ziemlich starken Lärmpegel. Bei den Aufgaben, die sie in der Klasse macht, sind oft kleine Fehler drin. Die, die sie in aller Ruhe zu Hause erledigt, schauen schon viel besser aus. Konzentration aufbringen bei Lärm ist für uns Erwachsenen auch nicht wirklich einfach...

  • Ich finde die kleinen Fehler auch nicht wirklich schlimm sondern eher ärgerlich.


    Besonders dann, wenn es 1 oder 2 Noten ausmacht.


    Und klar muss fehlerfreies Lernen erarbeitet werden, nur weiss ich nicht genau


    wie ich Jonas dabei am besten helfen kann. Aber hier hab ich ja schon ein paar gute Tipps


    erhalten und werde die auch umsetzen. :thanks:

  • Genau weil ärgerlich eine doofe Emption von Eltern beim Schreibenlernen ist weise ich ja auf Möglichkeiten hin wo man nicht ärgerlich sein darf.


    Verschlucken von Wortenden oder richtiges schreiben von schweren und falsches schreiben von einfachen Worten können da ein Hinweis sein. Und gutes lesen können in Kombination mit gutem Textverständnis ist da kein Hinderungsgrund - eher im Gegenteil.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Dann hab ich möglicherweise ein falsches Bild von einer Legasthenie. :brille


    Für mich gehören dort Leseschwächen, starke Rechtschreibprobleme


    (z.B. das ein und dasselbe Wort ständig anders geschrieben wird oder aber das vertauschen von Buchstaben)


    dazu.


    Aber wozu gibts ja Wikipedia.... :nixwieweg

  • Ich finde den Wikipediaartikel nicht sehr gut geeigent Richtung Diagnostik. Kann dir aber als Betroffener sagen, dass das nicht so einfach ist wie man sich das gemeinhin vorstellt: das ist weder wirklich Faulheit, noch Flüchtigkeit es ist einfach Mist. Übrigens können machche Legastheniker chinesische Schriftzeichen (Silbenschrift) bedeutend schneller und besser lernen als Normalos.

  • grünschnabel ... ist wahr, das mit den chinesischen Schriftzeichen? Kann man irgendwo darüber nachlesen? Interessiert mich sehr - ich denke gerade an eine meiner Klavierschülerinnen, Legasthenikerin, die trotzdem (?) Notenlesen/beidhändiges Klavierspiel wirklich rasant schnell lernte. Noten sind ja auch eine Art "Sprache", eine Symbolsprache ...