Latein oder Französisch?

  • Ja ab der 7. Klasse, als noch Abitur bis zu 13. Klasse durchgezogen wurde. Aber nach meinem Wissen nach wird die zweite Fremdsprache ab der 6. Klasse gewählt. Also hier in NRW ist es so. Ich dachte woanders auch.

  • Schneeflocke


    die Lehrpläne und Bestimmungen für solche Dinge sind von Bundesland zu Bundesland verschieden.


    Bei uns wird neuerdings auch die zweite Fremdsprache ab der 6. unterrichtet. Wer das sprachliche Profil wählt, kann ab der 8. eine dritte Fremdsprache dazu wählen.


    Ich denke, im Verlauf der Abireformation (G8) wird es einheitlich auf ab Klasse 6 laufen.


    In dem Staat hier sollte einen aber eigentlich nichts mehr verwundern... ;)

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


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  • Meiner Meinung nach ist Latein für einen Legatheniker ganz sicher leichter als Französisch. Wenn er schon Schwierigkeiten mit der deutschen Rechtschreibung hat, wie soll er dann das Französische richtig schreiben können??


    Bei Latein wird hauptsächlich die Grammatik analysiert und Texte übersetzt. Vokabeln muss er natürlich auch lernen, aber höchstens im Vokabeltest auch mal schreiben (bei Abfrage Deutsch-Latein). Bei Arbeiten muss er wie gesagt nur Texte übersetzen und die Grammatik richtig handhaben, bei Grammatiktest evtl. lateinische Wörter richtig einsetzen. Französisch dagegen muss er ja häufig schreiben.


    Übrigens ist Latein auf jeden Fall hilfreich beim Studium von Medizin und anderen Wissenschaften. Die Fachterminologie besteht oft (größtenteils sogar) aus lateinischen und altgriechischen (zusammengesetzten) Begriffen (hatte beide Fächer i.d. Schule). Bei vorübergehender Tätigkeit als medizinische Schreibkraft war deshalb für mich die Fachterminologie überhaupt kein Problem (kein "einlernen" notwendig).


    LG
    Chrystal

  • Zitat

    Original von Chrystal
    Übrigens ist Latein auf jeden Fall hilfreich beim Studium von Medizin und anderen Wissenschaften.


    Auch ein Märchen, was sich hartnäckig hält...


    Fakt ist: die Fachterminologie kann man sich allein aneignen, eine zweite lebende Fremdsprache wesentlich schwerer.

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  • @ Kaj
    Du hast wohl noch nichts mit Medizin u.a. zu tun gehabt!
    Eben habe ich eben von meiner Erfahrung als medizinische Schreibkraft berichtet! Ohne Latein hätte ich garantiert nicht gewußt, ob mit "th" oder nur "t", ob "w" oder "v" (bei gleicher Aussprache), ob "y" oder "i" usw. usw. Was soll daran ein Märchen sein??

  • Ich will auch nochmal anmerken:


    Schullatein und Medizinerlatein sind 2 verschiedene Paar Schuh. Ich habe auch Französisch gehabt, in meiner Ausbildung zum Masseur/med. Bademeister Lateinisch. Und da lernt man die Begriffe, die wichtig für die Medizin sind. Wenn mich aber jemand auf lateinisch anschreibt (ICQ oder MSN) kann ich mit keinem Wort was anfangen.


    Also ist es letzendlich völlig egal, was er nun lernt. Und wie einige schon sagen: Latein ist eine tote Sprache...wann wird die denn gesprochen? Eigentlich nur von uralten Theologen, oder? Also so Leuten wie dem Papst etc.


    Aber da er ja Legastheniker ist, würde ich auch eher den Therapeuten oder so fragen, was für ihn sinnvoller wäre.

  • @ Thekla
    Es gibt keinen Unterschied zwischen Schullatein und Medizin-Latein! Latein ist Latein! Und ein paar lateinische Begriffe auswendig gelernt zu haben bedeutet nicht, Latein zu beherrschen (ich weiss, wovon ich rede, hatte diese Sprache auf ´nem humanistischen Gymnasium 7 Jahre lang)! Deshalb kannst du natürlich auch nichts mit lateinischen Texten anfangen.


    Wie gesagt, Latein ist für einen Legastheniker auf jeden Fall einfacher.


    LG
    Chrystal

  • Und nicht zuletzt basieren alle romanischen(!) Sprachen auf Latein. Die Römer haben uns da ein ziemliches Erbe hinterlassen, als sie sich z.B. hier breitgemacht haben. D.h. Wenn man Latein beherrscht, ist es um vieles leichter, Französisch, Italienisch und Spanisch zu erlernen. Auch das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Habe mir die franz. Sprache per CD und Buch soweit selbst beigebracht, dass ich viel verstehen und ein wenig sprechen kann. Auch Spanisch bereitet mir wegen meiner Lateinkenntnisse keinerlei Schwierigkeiten.

  • Den Schuh kann man auch umdrehen: wer Spanisch oder Französisch gelernt hat, dem fällt es leichter, noch Latein zu lernen. :D


    Danke Thekla, genau was ich meinte: Medizinerlatein ist was ganz anderes als Caesar und Cicero oder Erasmus.

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  • Naja.... Latein ist die Grundlage für alle romanischen Sprachen.


    "Medizinerlatein" sind lateinische Begriffe im medizinischen Bereich (Organe etc.). Auch in der Biologie werden viele lateinische Begriffe verwendet (Pflanzen etc.etc.). In der Wissenschaft ist Latein gang und gäbe (natürlich keine TEXTE!). Aber wer nichts damit zu tun hat, weiss es natürlich nicht besser.

  • Der Bericht weist darauf hin, dass das Erlernen der lateinischen Sprache auch die deutsche Rechtschreibung verbessern kann, da Latein genaues Hinsehen erfordert (kann ich bestätigen). Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass das analytische Vorgehen bei Latein mir geholfen hat, neue Sprachen leichter zu erlernen (per CD u. Buch/Kurse). Auch im medizinischen und naturwissenschaftlichen Bereich fand ich es sehr erleichternd, Latein gelernt zu haben. Im Deutschen ist es auch heute noch bei Fremdwörtern hilfreich (die Bedeutung kann oft aus dem Lateinischen hergeleitet werden). Ich empfinde es als Bereicherung, diese "tote" Sprache erlernt zu haben.


    LG
    Chrystal

  • Hallo zusammen,


    ich hatte zwar nie Latein, verstehe und spreche aber Spanisch. Dadurch ist es mir möglich, auch etwas in Französisch aber vor allem auch Italienisch zu verstehen. Habe mich mal auf spanisch mit einem Italiener unterhalten, der italienisch gesprochen hat. Haben uns verstanden. War witzig.
    Arbeite auch im med. Bereich. Daher sind mir Begriffe bekannt, die man sich aber auch selber aneignen kann.
    Ob ich Latein könnte, weil ich Spanisch spreche, weiss ich nicht.


    Was ich damit sagen will ist, dass es vielleicht sinnvoller ist, eine Sprache zu lernen, die man dann auch mal sprechen und vor allem auch beruflich einsetzen kann.


    Ob bei einem Legastheniker Latein oder Französich leichter ist, kann ich aber leider nicht sagen, weil ich wie gesagt noch nie Latein hatte und Französisch nur teilweise verstehe, durch meine Spanischkenntnisse im Spanischen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Meine große Tochter hat jetzt in der 9. Klasse mit Latein angefangen, in der 7. Klasse mit Französisch. Sie kommt mit Latein wesentlich besser klar als mit Französisch.


    Die Grammatik ist zwar recht umfangreich, es gibt glaube ich 6 Fälle statt 4 wie im Deutschen, dafür schreibt man die Sprache so wie sie gesprochen wird. Das vereinfacht das Ganze doch erheblich, man kann so die grammatischen Wortbeugungen auch hören.


    Wobei ich es eigentlich schon besser finde eine "lebende" Sprache zu lernen. Aber gerade Französisch ist halt sehr schwer, dazu noch für einen Legastheniker. :schiel

  • Man sollte nicht vergessen, dass der Unterricht immer mit dem Lehrer steht und fällt.


    Vermittelt der Lehrer gut und methodenreich, wird man das Lernen immer als leichter empfinden als bei langweiligem Unterricht.


    In dem Bericht steht auch, dass Lateiner in vielen Bereichen keine Vorteile haben.
    Ich hatte erst in der Uni Latein und war trotzdem sehr gut in der Schule.

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  • Ich hatte i.d. Schule ab der 5. Klasse Latein und habe in der 11. Klasse freiwillig Französisch dazugenommen. Nach einem Jahr habe ich Französisch ganz schnell wieder abgewählt, weil ich alle 2 Monate ne Note schlechter wurde. Allgemein finde ich, dass "lebende" Sprachen in der Schule sehr schlecht unterrichtet werden. Trotz jahrelangen Fremdsprachenunterrichts (Englisch/Französisch) kann man sich in der jeweiligen Sprache kaum unterhalten, was ja eigentlich der Sinn des Unterrichts sein sollte...

  • Ob Latein empfehlenswert ist, ist auch eine Frage dessen, wie die Kinder "lernen".
    Latein ist von der Struktur her ein Fach, in dem viel auswendig gelernt werden muss. Ein Fach, für das "gepaukt" werden muss. Vokabeln, Ableitungen etc.


    Wem das liegt, der ist mit Latein recht gut bedient. Wem das ein Gräuel ist, der bekommt in Latein schnell Probleme.


    Ob Latein eine gute Grundlage ist, um weitere Sprachen zu lernen, sei dahingestellt. Ob man fünf Jahre Latein macht, um dann drei Jahre Französisch aufzusatteln - letzteres kann man bestimmt besser, wenn man gleich fünf Jahre Franz lernt...


    Latein ist für das Erlernen der deutschen Grammitik nur noch bedingt eine Hilfe. Seitdem die Schulbücher geändert worden sind, kann man an "Deutsche Grammatik" geraten, die nur noch sehr versteckt einen Zusammenhang mit der lateinischen Grammatik entdecken lässt. Fachübergreifend lernen ist da nicht. Da sieht man als Elternteil verflixt alt aus ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Zitat

    Original von Chrystal
    Ich hatte i.d. Schule ab der 5. Klasse Latein und habe in der 11. Klasse freiwillig Französisch dazugenommen. Nach einem Jahr habe ich Französisch ganz schnell wieder abgewählt, weil ich alle 2 Monate ne Note schlechter wurde. Allgemein finde ich, dass "lebende" Sprachen in der Schule sehr schlecht unterrichtet werden. Trotz jahrelangen Fremdsprachenunterrichts (Englisch/Französisch) kann man sich in der jeweiligen Sprache kaum unterhalten, was ja eigentlich der Sinn des Unterrichts sein sollte...


    Vielleicht liegt es ja auch am Lerner selber?


    Ich hatte grottenschlechten Englischunterricht und kann mich trotzdem prima auf Englisch unterhalten. Weil ich mich hingesetzt und selber was gemacht habe und immernoch bestrebt bin, mein Englisch zu verbessern.


    Keine Sprache lernt sich mal eben so nebenbei. Da gibt es immer viel einzuschleifen und zu wiederholen.
    Für meinen Französischkurs muss ich aktuell auch was tun, sonst habe ich die Konjugation der Verben oder die Deklination der Adjektive innerhalb einer Woche vergessen. Und Latein nützt mir dabei herzlich wenig.

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  • Also wir haben uns jetzt für Latein entschieden.


    Hielt der Lehrer aufgrund der Legasthenie auch für sinnvoller. Er hat bereits einen Schüler mit dem gleichen Problem- bei dem hat das wohl gut geklappt.


    Dazu kommt eben noch , dass mein Sohn nur etwa 60% hört- da ist eine nicht so lebendige Sprache wohl angebrachter.


    LG Wuschel