Hallo, vielleicht hat jemand Input für meine verfahren Situation.
Die Kindsmutter und ich nehmen eine Mediation wahr, um für unser gemeinsames Kind (8 Jahre, beide Sorgerecht) Regelungen zu treffen. Das gestaltet sich schwierig, da sie Forderungen stellt, die meiner Meinung nach gegen das Wohl unseres Kindes gehen.
Sie ist 18 km in eine Nachbarstadt gezogen, anstatt sich hier etwas zu suchen oder mich im Ort umziehen zu lassen. Sie arbeitet in der Nachbarstadt seit Jahren und das Pendeln war bisher kein Problem. Es gibt eine direkte Busverbindung (30 Minuten). Jetzt braucht sie zu Fuß nur noch 10 Minuten zur Arbeit.
Sie fordert die ganzen Zeit, dass unser Kind so schnell wie möglich, am besten sofort, mit Hauptwohnsitz bei ihr gemeldet wird und dort zur Schule geht. Aktuell ist es bei mir in der ehemals gemeinsamen Wohnung mit alleinigem Wohnsitz gemeldet. Ich habe nicht vor umzuziehen und bleibe hier wohnen. Sie und ich wollen ein Wechselmodell und zu gleichen Teilen für unser Kind da sein. Ich würde auch ein Residenzmodell möglich machen, das will sie aber nicht. Für sie sei es im Wechselmodell (50:50) auf Dauer aber nicht machbar, unser Kind hier zur Schule zu bringen/schicken. Da gehen die Ansichten aber auseinander. Es gibt eine direkte Busverbindung vom Bahnhof bis zur Schule. Das würde sie morgens 10 Minuten bis zur Bushaltestelle kosten.
Unser Kind ist hier aufgewachsen, in die Kita gegangen, geht hier zur Schule, hat hier Freunde. In der Nachbarstadt hat es niemanden, es gibt dort auch keine weiteren Familienangehörigen außer der Mutter.
In den Mediationsgesprächen drehen wir uns im Kreis. Die KM sagt, sie will und kann unser Kind nicht über längere Zeit zur jetzigen Grundschule bringen. Ich sage, dass ich es für eine unnötige Belastung halte, wenn es hier herausgerissen wird, Umfeld und Freunde verlässt und sich auf eine neue Schule einstellen muss. Sie sagt, dort kann es neue Freunde finden und überhaupt sei in der Nachbarstadt alles besser.
Die Mediatorin lässt alles Gesagte einfach so stehen, auch offensichtliche Unwahrheiten. Dafür sagt sie "Sie müssen Kompromisse schließen."
Was hat das mit Kompromissen zu tun, wenn das Kind ohne Notwendigkeit seinen Lebensmittelpunkt verliert? Wo ist da ein sinnvoller Kompromiss? Die Mediatorin sagte aber auch "Die KM hat die rote Linie klar gezogen: das Kind muss umziehen. Es hilft ja dem Kind nicht, wenn Sie dem nicht zustimmen und die Mutter deshalb auf Dauer wütend ist."
Mal davon abgesehen, dass unser Kind nach dem Wechsel von mir aus Pendeln müsste, wobei die Verbindung zu der anderen Schule 60 Minuten dauert, also deutlich länger wäre. Es möchte nicht weg, es möchte hier weiter zur Schule gehen und die Freunde nicht verlassen, möchte bei mir wohnen bleiben. Liege ich so daneben, was für unser Kind jetzt besser wäre?
Wie soll das mit der Mediation weitergehen? Neue Argumente gibt es ja nicht.
Formal kann die KM unsere Kind wohl nur per Klage ummelden, da Hauptwohnsitz bei mir ist und wir beide das Sorgerecht haben.
Ich frage mich deshalb auch, wie ihre Chancen dafür stünden, falls sie das wirklich anstrebt.
Danke.