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  • Ich denke die Möglichkeit und der Wille zu kompensieren ist sachgebunden. Also gebunden an die gegebenen Realitäten und den Führungsstil. Völlig losgelöst vom Geschlecht.

    Was mich nervt ist, daß der Mitarbeiterin immer noch andere Herausforderungen zu gesprochen werden, als dem Mitarbeiter.

    Ihr wird fehlende Planbarkeit und/oder eine nicht ausreichender Fokus aufgrund der Doppelbelastung unterstellt.

    Ihm absolute Flexibilität und 110% betriebliche Zielorientierung, weil Sie ja alles regelt.


    Aus meiner Sicht leiden da Eltern und eine Gesellschaft. Fehlende Flexibilität fängt für mich bei genau dieser Denke an, weil Sie generalisierte und gesellschaftlich (leider) akzeptierte Erwartungen schafft.


    vg von overtherainbow

  • Ich denke die Möglichkeit und der Wille zu kompensieren ist sachgebunden. Also gebunden an die gegebenen Realitäten und den Führungsstil. Völlig losgelöst vom Geschlecht.

    Was mich nervt ist, daß der Mitarbeiterin immer noch andere Herausforderungen zu gesprochen werden, als dem Mitarbeiter.


    vg von overtherainbow

    Was ist die gegebene Realität... Die ist ja in meinem Verständnis schon konstruiert?! Wenn du sachgebunden schreibst, denke ich an ökonomische Ressourcen, meinst du das? Und Führungsstil hat diverse Genderaspekte (das heißt nicht, dass alle Männer so und alle Frauen so führen. Aber es gibt signifikante Unterschiede im Führungsstil von Männern und Frauen.)


    Dass dich das persönlich nervt, kann ich gut verstehen. Das fällt übrigens, den Leuten auf, bei denen die Erwartungen an das Geschlecht nicht mit der Lebensrealität übereinstimmen. Mich nervt das auch... Mögen wir mehr werden, damit sich die Gegebenheiten verändern.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Was ist die gegebene Realität... Die ist ja in meinem Verständnis schon konstruiert?! Wenn du sachgebunden schreibst, denke ich an ökonomische Ressourcen, meinst du das? Und Führungsstil hat diverse Genderaspekte (das heißt nicht, dass alle Männer so und alle Frauen so führen. Aber es gibt signifikante Unterschiede im Führungsstil von Männern und Frauen.)


    Dass dich das persönlich nervt, kann ich gut verstehen. Das fällt übrigens, den Leuten auf, bei denen die Erwartungen an das Geschlecht nicht mit der Lebensrealität übereinstimmen. Mich nervt das auch... Mögen wir mehr werden, damit sich die Gegebenheiten verändern.

    Die gegebene Realität kann sicherlich beides sein. Also konstruiert, weil z.B in der Hierarchie einfach untersagt und somit änderbar, sachlich bedingt, weil die Führungskraft wortwörtlich nicht auf zwei Baustellen gleichzeitig sein kann (also räumlich) oder auch einfach nicht (mehr) die erforderliche Kompetenz hat. Ökonomische Ressourcen wären so nach meinem Verständnis das Totschlagargument, was gleichzeitig wohl am meisten genannt wurde in meinem Umfeld.

    Was ich persönlich falsch finde, da zu kurz gedacht, sicherlich seltenst wirtschaftlich in der Gesamtheit richtig gerechnet wird und ich mögliche Flexibilität nicht als Verlust von Umsatz und Gewinn wahrnehme, sondern als Investition in langfristigen Erfolg.


    Als zukunftsfähige Prognose aber wahrscheinlich eh unterm Strich nicht mehr interessant, da immer mehr Tätigkeiten über die erforderliche Qualifizierung automatisiert werden und damit die Summe der aufzuwendenden Arbeitszeitleistung sinkt. Flexibilität kostet Geld. Strukturwandel trifft in der Regel zuerst die "Schwächeren".

    Welche Werte wir da als Gesellschaft bedienen, konnte man ja die letzten drei Jahren gut sehen. Geklatscht haben wir.


    Der Mensch im Baumarkt, der stolz seine Selbstscanner Kasse betreut, für die es sonst 4 Menschen gebraucht hätte, wird noch dahinter kommen, wenn die ersten Lebensmittelgeschäfte vollkommen ohne Personal auf der Wiese stehen.




    vg von overtherainbow

  • Ein optimistisches Szenario wäre dann aber doch, dass Automatisierung kostenneutrale Flexibilität schaffen könnte, wenn die gesellschaftliche Realität wäre, den Gewinn aus Automatisierung in die Flexibilität des Individuums zu stecken. Statt dessen werden Junge Menschen, die Leben und nur 30 Stunden arbeiten möchten belächelt oder abgewertet. Und genauso reproduzieren sich Systeme...

    LG Campusmami



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  • Theorie und Praxis?


    Ich sitze selbst an einer „Schaltstelle“ mit ein paar Dutzend Mitarbeitern und ein paar hundert weiteren Menschen, die „jongliert“ werden müssen - und dies so, dass es für alle Beteiligten passt. So, dass das Optimum für alle möglich gemacht wird.

    Meine Beobachtung der letzten plusminus 25 Jahre: das Engagement, die Bereitschaft, sich einzubringen, nimmt teils rasant ab. Im Gegenzug dazu steigert sich der Egoismus, dieses „Ich, ich, ich“ genauso rasant. Leistung lohnt sich immer weniger, statt dass man sich mal an die eigene Nase fasst oder in den Spiegel schaut, werden „Schuldige“ gesucht.


    Ich hätte meinen Chefs vor 20 Jahren gegenüber nur ansatzweise andeuten können, dass ich erst später kommen kann, weil ich meine Kinder in den Kindergarten bringen muss… die hätten mich geteert und gefedert, sprich: mir freundlich zu verstehen gegeben, dass ich mir gefälligst einen anderen Beruf suchen oder zuhause bleiben soll. In dem Bereich hat sich ECHT viel getan! ABER: Es wird nicht gewertschätzt, es ist völlig selbstverständlich.


    Ich finde es gut, dass die „jungen Mütter“ es heute VIEL einfacher haben, als es meine Generation hatte. Und ich bin aus der Generation Kinder kriegen eindeutig raus. Aber ich finde es teils schon etwas „fluffig“, die Suppe auslöffeln zu müssen 🤷‍♀️.


    Anderes Thema, andere Situation:


    wir waren vergangenes Wochenende im Schwimmbad. Eintritt nur mit vorher bestellten online-Tickets.

    Pro: es wurden nicht mehr als 2500 Leute reingelassen.

    Contra: wirklich „ältere Leute“ waren kaum zu sehen.


    Der Hammet war der Kiosk und die Frittenbude. Bezahlt werden konnten die Pommes nur mit Karte. Bargeld wurde nicht angenommen.


    Ich habe dann mehreren Kindern und Jugendlichen ihre Pommes, Nuggets und Currywurst mitgebracht, die KEINE Karte, sondern nur Bargeld hatten. Wie war das doch gleich noch mit der „schönen neuen Welt“?


    Der Kiosk an sich wurde durch Automaten, an denen ebenfalls nur mit Karte bezahlt werden konnte UND die nicht funktionieren, ersetzt.

    Willkommen im „besten Deutschland aller Zeiten“. Ich wünsche mir mittlerweile immer öfter die „gute alte Zeit“ ohne Handy, I-Pad, Automaten etc. zurück.


    Das Ganze macht mir manchmal echt Angst, sorry.

  • Ein optimistisches Szenario wäre dann aber doch, dass Automatisierung kostenneutrale Flexibilität schaffen könnte, wenn die gesellschaftliche Realität wäre, den Gewinn aus Automatisierung in die Flexibilität des Individuums zu stecken. Statt dessen werden Junge Menschen, die Leben und nur 30 Stunden arbeiten möchten belächelt oder abgewertet. Und genauso reproduzieren sich Systeme...

    Die Automatisierung steigert letztlich oder besser bis jetzt, i.d.R. aber nicht das Einkommen der unteren Einkommensschichten, sondern schafft Spezialisierung und Anforderungen, die wir gesellschaftlich aus meiner Perspektive weder wirklich benötigen, noch bedienen können.

    Wir wollen das halt nur nicht bezahlen.

    Egal ob Pfandautomat, einen Klomann in der Schule oder auch allgemein eine künstliche Gier nach Effektivität, Produktivität und Wachstum, die den starren Rahmen manifestiert.


    Hier wäre für mich auch der größte Hebel für flexiblere Arbeitszeitmodelle, bis hin zur monetären Anerkennung von Erziehungsleistungen, pflegende Angehörige, gemeinnützige oder dem Gemeinwohl dienende Tätigkeiten.


    vg von overtherainbow

  • Frage ist nur, wie man das alles finanzieren will.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Auch das. 🤷‍♀️ Denn: es ist ja irgendwie auch keiner bereit, zu verzichten. So zumindest mein Eindruck, der aber auch falsch sein kann.

    Was meinst du denn mit Verzicht, zu dem keiner bereit ist? Konsum? Da bin ich mir unsicher... Weil genau das ja ein Trend in größere Bevölkerungsgruppen ist.


    overtherainbow , was die Anerkennung von Pflege und Erziehung angeht hat sich in den letzten 20 Jahren übrigens viel getan... Heißt nicht, dass es ausreichend ist, aber auch da geht die Entwicklung in eine richtige Richtung .


    Und Automatisierung ermöglicht tatsächlich auch vielen Menschen überhaupt arbeiten zu können. Denk Mal an die ganzen Gadgets im Haushalt, die dir Zeit schenken, die du in Erwerbsarbeit oder Bildung stecken kannst.


    Dass die technische Weiterentwicklung eher die unteren Berufsgruppen trifft, würde ich so auch nicht unterschreiben... Es gibt auch sehr vieles im Bereich gut bezahlter Jobs, dass sich verändern wird. Ich denke da beispielsweise an den Finanz- und Bankensektor. Ich glaube, dass hier diejenigen einen Vorteil haben, die etwas breiter aufgestellt, lernbereit und grundsätzlich flexibel sind, sich neuen Bedingungen anzupassen. Das ist aus einer privilegierten Position heraus zweifelsfrei einfacher.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Verzicht würde für mich so aussehen, dass wir einfach wieder lernen, dass nicht alles immer verfügbar ist. Ich habe im Umkreis von 500m vier Supermärkte, die bis 22 bzw. 24 Uhr geöffnet haben und einen Rewetogo , der 24 Stunden geöffnet ist. Dazu noch vier oder fünf Kioske. Tagsüber sind einige davon so schlecht besetzt, dass das Personal mir echt nur leid tut.

    Wozu? Ist jetzt nur ein Beispiel.

    Ich bin tatsächlich aufgewachsen in einer Zeit, wo alles spätestens um 18.30 Uhr dicht hatte. Und meine Eltern waren beide Vollzeit berufstätig. Verhungert sind wir nicht. Bedeutete aber halt manchmal,dass wir Blagen zum Einkaufen geschickt wurden und damals gab es keinen Laden in 500m Entfernung. ^^


    Gadgets, die über den Staubsauger und co. liegen, die muss man sich auch leisten können.

    Unsere Spülmaschine ist kaputt, ich spül seit ein paar Monaten per Hand. Nicht weil ich keine neue kaufen könnte, sondern weil ich echt bei den Preisen zurzeit die Ohren anlege. Irgendwie bin ich da gerade zu geizig für. Mal abgesehen davon, dass meine letzte ( garnicht so billige) Maschine mal gerade so eben es ins 6.Jahr geschafft hat.:cursing:

  • campusmami zur Anerkennung der Berufe in der Pflege und Erziehung: frag mal bitte die Menschen, die in den Berufen wirklich tätig sind, die das jeden Tag machen. Ich denke, du wirst eine andere Antwort erhalten. Damit meine ich ganz konkret zum Beispiel und unter anderem (!), wie mit den Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, jeden Tag umgegangen wird. Oft ist es schlichtweg respektlos. Es gibt Gründe, warum wir den Mangel an Fachkräften haben. Die will aber offensichtlich niemand sehen. Schuld sind stets die anderen.


    Edit: das Geschriebene bezieht sich vorrangig auf die Pflege. Und es ist auch - aber nicht nur - eine Frage der Bezahlung, sondern auch des Umgangs miteinander.


    Verzicht: damit meine ich dieses „immer höher, schneller, weiter“. Die Ansprüche stagnieren nicht, sie wachsen. Beispiel mein altes Auto. Es hat Lackschäden, die Bremsen mussten gemacht werden. Es hat über 200.000 km runter. Es ist ein „ehrliches“ Auto, scheckheftgepflegt, ein Werkstatt-Auto, weil weder ich noch meine Kinder in technisch unsicheren Autos unterwegs sein sollen. Aussage des Käufers: in Deutschland quasi unverkäuflich, deswegen gehen diese Autos dann ins Ausland.

    Anderes Beispiel: Ich nutze meine Handys und die Computer bis sie kaputt sind. Ich brauche nicht alle 2 Jahre was Neues, werde aber mit großen Augen angesehen, wenn ich sage, dass mein Handy mittlerweile 6 oder 7 Jahre alt ist. Okay, langsam gibt der Akku den Geist auf, deswegen habe ich mit ein Neues Zweithandy für Privat zugelegt (allerdings auch, weil ich nicht mehr rund um die Uhr beruflich erreichbar sein möchte). Gerade wir hier leben m. E. in einer echten Wergwerfgesellschaft und statt dass es besser geworden ist, wird das immer schlimmer. Selbst Kinder fordern ihre I-Phones ein - für meine Kinder wäre das damals undenkbar gewesen. Zelten gehen ohne Handy oder Padlet? Undenkbar. Usw. usf. Auch das sind m. E. Themen für den Klimaschutz und Stromverbrauch.

  • friday das ist nicht geizig, sondern eine bewusste Entscheidung. Zu den teureren Gadgets: überleg mal wie viele Haushalte sich in den 80er Jahren eine Spülmaschine leisten könnten und wie lange eine Erzieherin, für so ein Gerät arbeiten hätte müssen. Vielleicht relativiert das den heutigen Preis.

    Ich weiß auch nicht, was du dir jetzt unter Gadgets vorstellst, die man sich leisten können muss. Ich denke da beispielsweise neben der Spülmaschine an die Steuerapp, die App von Drogeriemarkt in deren Einkaufswagen man einfach alles schiebt, wo man das letzte verbraucht hat, oder hier ganz wichtig und bei der Anschaffung völlig im Potential unterschätzt: Die Heißluftfritteuse8).


    Ich denke auch, dass der Verzicht auf ständige Verfügbarkeit nötig ist. Bzw. Andere Logiken, wer um 22 Uhr einkaufen möchte, muss das dann halt bezahlen. Das gleiche gilt für andere Leistungen... Mir ist unbegreiflich, warum man seinen Internetvertrag nach Datenvolumen und nicht nach Servicelevel bezahlt. Die Post muss meiner Meinung nach nicht täglich kommen und die Müllabfuhr könnte auch seltener vorfahren, wenn wir Mal schauen, ob dieser ganze Müll sein muss... Da gibt's viele weitere Beispiele.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


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  • Ja, da gibt es zig Beispiele.

    Einzelhandel fiel mir nur als erstes ein. Gastronomie ist auch so ein Ding. Oder bei uns der beliebte Getränkedienst ,wo alles innerhalb von 120 Minuten geliefert wird . Oder die same- day- Lieferdienste...ach, mir fallen so viele Dinge ein.

    Eigentlich gibt es ziemlich viele Dinge auf die man verzichten könnte ohne nennenswertes Leiden. Das würde den Personalmangel auch etwas lindern.

    Das Warten ansich scheint eine Eigenschaft zu sein, die immer weniger beherrscht wird. Vor ein paar Tagen in einem Schuhladen flippte eine Mutti, die nicht sofort beraten wurde. Herrje ..

    Auch in meinem Job merke ich immer wieder, dass aus Elternsicht so vieles sofort gemacht werden soll. Wir haben aber nicht immer die Zeit ein offenes Ohr zu haben oder Feuerwehr zu spielen. Einfach ätzend.


    Ja, mit der Spülmaschine hast du wohl recht. In meinen Anfangszeiten hätte ich mir keine leisten können..hätte allerdings auch keinen Platz gehabt. Meine erste eigene Wohnung war ein Wohnklo. ^^


    Mit Gadgets hab ich jetzt wirklich eher an dieses Kochgerät gedacht, wo mir der Name gerade nicht einfällt^^ oder sowas wie ein Staubsaugerroboter und co.

  • Jannne du bist Bestandteil des höher, schneller, Weiters wenn du dein ehrliches Auto verkaufst, statt es reparieren zu lassen.


    Das gleiche gilt für dein Pommes-Drama. Es gibt Menschen, die mit "keine Karte, keine Pommes" gut leben können 8).


    Und vielleicht überschätzt du tatsächlich den Stromverbrauch von Handys... Da gibt es old-school Beschäftigungen die ressourcenintentiver sind.


    Und zur Pflege und Wertigkeiten haben ich in diesem thread schon etwas geschrieben, das nicht zu dem passt, was du jetzt von mir möchtest.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Frage ist nur, wie man das alles finanzieren will.

    Ich halte das nicht für finanzierbar.

    Unabhängig von der Staatsform lebt die Menschheit vom Wachstum, das aus meiner Sicht, ähnlich wie bei Bäumen, endlich ist.

    Ich könnte mir maximal vorstellen, über eine Veränderung von (Lebens-)Werten und Verteilung von Wohlstand hier eine Entwicklung zu erzeugen.

    In der VR China ginge das recht zügig, in Europa nur wenn die Menschen mitmachen.


    vg von overtherainbow

  • friday das ist nicht geizig, sondern eine bewusste Entscheidung. Zu den teureren Gadgets: überleg mal wie viele Haushalte sich in den 80er Jahren eine Spülmaschine leisten könnten und wie lange eine Erzieherin, für so ein Gerät arbeiten hätte müssen. Vielleicht relativiert das den heutigen Preis.

    Ich weiß auch nicht, was du dir jetzt unter Gadgets vorstellst, die man sich leisten können muss. Ich denke da beispielsweise neben der Spülmaschine

    Der lange Jahre "handspuelende" Volleybap hat das mit der Spülmaschine vor ein paar Jahren mal recherchiert und ausgerechnet: Steht meine Spuema ohne Defekt acht Jahre durch - also drei mehr als damals die Garantie - spielt sie bei dem damaligen Spueleinsatz bares Geld ein, weil sie Ressourcen spart.

    Nicht berechnet war die Zeitersparnis (als AE mit mehreren Kids ein kostbares Gut) und der "Wohlfühleffekt": In die Spuema Eingeräumtes lässt die Küche gleich so aussehen als hätte man diesen Bereich voll im Griff ...


    Gleiches gilt für Induktionskochplatten: Schneller und niedrigerer Energieeinsatz.


    Aber immer braucht es den kritischen Blick: Nutzt es wirklich in meiner Lebenssituation?


    Ich habe als AE mit großem Bedauern darauf verzichten müssen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Die 45 Minuten pro Strecke habe ich für die Begleitung und Versorgung der Kids gebraucht ... Ökologisch und gesundheitsmäßig mistig, für die Seele auch blöd, aber Situationszwang.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • campusmami: was wären die Alternativen? Zum Beispiel…


    - zwei Autos abwechselnd fahren - ich habe bekanntlich meinen Ford. Auch dieser wird vermutlich in wenigen Jahren (hoffentlich dauert es noch bis dahin!) und Ausland gehen.

    - ich könnte beide Autos verkaufen und mir ein E-Auto zulegen. Damit läge ich im Trend der Zeit - cool! *io*


    Weitere Optionen (Job an den Nagel hängen usw.) sind ähnlich utopisch wie deine Formulierung mit dem „ehrlichen“ Auto. Ich wollte mit „ehrlich“ lediglich zum Ausdruck bringen, dass dieses Auto nie „schwarz“ repariert wurde und mir sämtliche Werkstatt-Rechnungen vorliegen. Vllt ist das falsch rübergekommen?!🤷‍♀️


    Natürlich kann man ohne „Schwimmbad-Pommes“ sehr gut leben. Habe ich das angezweifelt? Aber ich finde es Mist, dass die Kinder reichlich blöd aus der Wäsche gucken. Warst du nie Kind? Hab es das in deiner Kindheit nicht, dass du zum Kiosk gegangen bist und dir ein Eis, eine Pommes, eine Schorle oder auch nur die oldschool Gummibärchen für 10 Ct. oder Pfennig geholt hast?


    Ich habe irgendwann mal einen Bericht darüber gelesen, dass und inwiefern die Speicher für die riesigen Datenmengen tatsächlich gekühlt werden müssen, damit diese salopp formuliert nicht heiß laufen oder hochgehen. Ich fand das spannend.

    Neue Handys und Rechner verbrauchen Ressourcen, auch diese sind endlich. Abgesehen davon wird längst nicht alles recycelt, teils ist es auch (noch?) gar nicht möglich. Warum muss immer alles neu sein?


    Das ist das, was ich meine.


    Campusmami, nimm es bitte nicht persönlich, so ist es nicht gemeint!🌻

  • Jannne , ich musste ein bisschen schmunzeln, dass du "bekannterweise" geschrieben hast. Ich habe tatsächlich null Hirnkapazität, um mir Automarken von anderen Menschen, oder überhaupt Automarken zu merken. So dass ich scheinbar fälschlicherweise davon ausgegangen bin, du hast ein neues Auto gekauft und dich beschwert, dass das Alte niemand haben möchte. Mea Culpa. Was du mit "ehrlich" gemeint hast habe ich bis zur Erklärung auch nicht verstanden. Es bleibt nur noch die Frage, wo das scheinbar 2. Auto herkommen ist... Sowas taucht ja nicht aus dem Nichts auf. Aber das brauchen wir jetzt auch nicht weiter zu vertiefen.


    Was die Pommes angeht: klar war ich Mal Kind, aber in unserem kleinen Waldschwimmbad auf dem Land, gab's gar keine Pommes. Vielleicht hat genau dieser Umstand dazu geführt, dass ich nicht das Gefühl habe auf Pommes zu verzichten, wenn ich jetzt im Schwimmbad bin, obwohl es da welche gäbe. Habe auch meine Kids gefragt, ob sie Pommes mit Schwimmbad verknüpfen. Kind 1: geht zum Posen ins Bad und hält Fett und Kohlenhydrate in Kombi für untragbar. Kind 2 meinte er holt sich eigentlich nie Pommes, weil ihm die Schlange zu lang ist. Beide haben ebenfalls nicht das Gefühl aktiv zu verzichten. Heißt nicht, dass es nicht ein netter Zug von dir war, den Kindern, denen die Pommes etwas bedeutet haben, auszuhelfen ;).


    Warum alles neu sein muss, kann ich dir nicht sagen. Wenn du mich meinst, bei mir ist nicht alles neu. Wenn das eine allgemein gültige Floskel ist, weiß ich nicht Mal, ob das so ist.


    Da ich ja neulich Finanzen und Keller aufgeräumt habe, kann ich für meinen Haushalt sagen, wir konsumieren schon mehr, als ich gedacht hatte. Und so hat jedes Haushaltsmitglied eine Challenge bekommen, was ein Jahr lang nicht neu gekauft werden darf. Mal sehen wer gewinnt. Die zweite Herausforderung ist, den Gegenstand zu finden, der im 1. Lockdown bei einem Discounter für ca. 250 € gekauft und von der Größe her in eine Fahrradtasche passen muss, weil rund um die Buchung keine Carsharingbuchung zu finden ist. Es ist uns allen ein Rätsel... Aber es scheint eine nicht so nachhaltige Konsumentscheidung gewesen zu sein8o.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

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