Anders formulierte Aufgabenstellungen

Die 5 Klasse ..also hier das erste gymnasiale Jahr, ist für alle Kinder, die ich kenne schwer..sie sind teilw. um 2Noten abgesackt..
Meiner hat sich bis zu 6 schwer getan.. Selbständigkeit.. dann zu finden, wie man richtig lernt..usw.usw.
Lass ihr noch Zeit und senkt alle beide die Ansprüche.
Spätestens um 20 Uhr ins Bett..Zeit zur Entspannung..rausgehen...dann kann sie in der Schule auch besser den Stoff aufnehmen.

Für meinen war sehr schwer mit dem Leistungsabfall klarzukommen...Vorpubis und Pubis haben ein Bild von sich..als einer der besten in der GS bist plötzlich einer der Schlechtesten im Gymi...das hat an ihm so genagt, dass es ihn richtig blockiert hat. Mich hat es als Kind angespornt..ihn nicht.
inzwischen ist er ein gutes Mittelfeld und auch zufrieden damit.

Ist denn Gymnasium überhaupt der richtige Weg? Ich finde es ganz schlimm wenn man wie in deinem Fall ein Kind hat das lernt und nur Misserfolge erntet. Das Mädchen braucht unbedingt Erfolgserlebnisse und nichts was sie noch mehr runterzieht.

Der Weg später zu studieren ist doch noch lange nicht ausgeschlossen. Sie scheint unter Druck zusammenzubrechen und das kann es einfach nicht sein.

Sie wird eine Angstblockade haben...vielleicht bekommst du Ergo verschrieben. ...bei uns hat die Ergotherapeutin mit ihm paar Skills eingeübt... sich selbst beruhigen..und dann auch ganz konkret. ..was er für ein Lerntyp ist..wie er lernen soll.... ich hab ein Lernplan mit ihm gemacht.
Bei uns ging es speziell um Mathe...nach paar Misserfolgen kommt so ne Angst...irgendwann schlägt es in Resignation und ev. In Depression um.
Auf jeden Falll braucht sie Erfolge.
Zumindest kleine... gibt es Fächer wo es gut läuft?
Wirft noch kein Handtuch...es ist ein Prozess... wenn sie in der GS eine 1er Schüler war, ist sie richtig auf dem Gymi.
Wichtig ist... will sie das selbst?
Ist es in einem Fach...? Mathe oder Sprachen...dann gezielt Nachhilfe.
Auch das beruhigt sie.
Und soziales Leben vorantreiben... es gibt nicht nur Schule. Tierheim ist super!!!

Probiere das was ich geschrieben hab... und eine 4 ist jetzt im Moment ok.
Sie macht sich den Druck selbst. Entspannung, Freude und sie auf positive Sachen lenken. Lass ihr Zeit...und lasse bißchen los.. ihr erster schwerer Kampf :winken:

Das verstehe ich :troest

Zitat von Nicole39

Dabei ist mir aufgefallen, dass die meisten Fehler darin begründet liegen, dass sie die Aufgabenstellungen nicht richtig versteht bzw. falsch umsetzt. Sobald etwas anders "formuliert" ist, wie wir es gelernt haben, kann sie die Frage nicht richtig beantworten. Den Stoff beherrscht Sie (zuhause) perfekt und ich bin mir immer sicher, dass es gut läuft. Die Ergebnisse lehren mich etwas anderes....

Auf dem Gymnasium wird - in den ersten beiden Klassen noch sehr verhalten - zunehmend dann aber nicht reiner Lernstoff vermittelt, sondern es soll befähigt werden, Probleme zu erfassen und zu lösen. Das ist ein wesentliches Lernziel um muss tatsächlich auch gelernt werden. Die "Lösung" ist dabei dann erst der zweite Schritt. Der erste Schritt ist das Erfassen und das Verstehen. Kids "huddeln" darüber oft gern hinweg. Sie meinen zu wissen, was die Aufgabe ist und tun dann einfach. Das kann ich die völlig falsche Richtung gehen oder es werden Dinge einfach vergessen. Der Erwerb der "Lesekompetenz" zieht sich im Gymi bis zum Abi durch. (Tochterkind hat letztens in einem Fach, in dem sie im Schnitt 13 Punkte erzielt hat in der letzten Zeit, in einer von einem "fremden" Lehrer formulierten "Vergleichsarbeit/Parallelarbeit" geschlagene zwei Punkte erzielt. Sie lag dabei über dem Kursdurchschnitt. Ursache. Die Art der Aufgabenstellung war ihr absolut fremd und sie hat überhaupt keinen Zugang gefunden. Was der Lehrer wollte, wurde ihr erst klar, als wir uns gemeinsam durch die Fragestellung gearbeitet haben. Wir haben "analysiert", was tatsächlich im Text stand - und nicht , was Tochterkind sich vorstellte, was dort hätte stehen müssen.

Wenn dir gelingt, mit deiner Kurzen ihr Werkzeuge an die Hand zu geben, dass sie die eigentliche Aufgabenstellung in eigenen Worten und inhaltlich richtig wiedergeben kann, wird ihr das eine enorme Hilfe sein.

Um weit auszuholen: Wir sind in einer schnelllebigen Zeit mit kurzen Botschaften, einfachen Inhalten. Das gilt nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen. Lösungen sollen immer schnell gehen. Differenzieren ist nicht. Das erleben die Kids. Dass die Welt so nicht funktioniert, müssen sie erst lernen.
Irgendwann klickt der Schalter - oder eben nie. Das weiß man aber nicht vorher. Da das Schulsystem in D schon recht früh die Kids in Leistungskategorien einteilt, muss man damit halt leben und sich eine Zeit lang durchkämpfen. Denn die Durchlässigkeit ist in D im Schulsystem ja leider nur von oben nach unten gegeben. Hochhangeln von unten nach oben ist eine sehr sehr schwierige Geschichte.

Ihre Begründung ist oft, dass sie nicht genug Zeit für die Tests hätte (das lässt sich aber nun mal nicht ändern, ist halt auf dem Gymnasium so :rotwerd ) und sie deshalb Panik hat, nicht alles zu schaffen.

Auch hier: Wer die Aufgabenstellung schneller erfasst, dem reicht normalerweise die Zeit für die Lösung. Wenn denn das Basiswissen vorhanden ist, klar. Erfahrene Probleme sorgen aber für eine Denkblockade. Das ist also ein Teufelskreis. Schlechter Zugang bewirkt schlechte Note. Schlechte Note bewirkt Unsicherheit. Unsicherheit bewirkt schlechte Texterfassung. Fehlendes Verständnis für die Aufgabe bewirkt falsche Lösungsansätze. Falsche Lösungsansätze ergeben schlechte Note ... Das ist nur ganz schwer aufzubrechen. Elternaufgabe: Mein Kind stark machen.
Durch Gespräche mit verschiedenen Lehrern weiß ich auch, dass Sie im Unterricht oft nicht so konzentriert ist. Gestern habe ich ihr gesagt, dass ich es nicht mehr "leisten" kann, den Stoff zuhause nachzuholen, weil sie im Unterricht nicht gut genug aufpasst (das geht teilweise bis 21.00 Uhr) Das kann und will ich nicht leisten. Sie war total erschrocken und hat lange geweint.

Nächstes "Problem" von (Vor)Pubertierenden: Falsche Selbsteinschätzung. "Ich muss nicht aufpassen, ich kann das ja." Und genauso Zuhause: "Ich kann gar nix und versteh das überhaupt nicht." Folge jeweils: Denkblockade. Kids müssen lernen, mehr in sich hinein zu hören. Vom begleitenden Lernen muss man sich als Elternteil langsam zurück ziehen und sie in die Selbstverantwortlichkeit führen. Nur so können sie langsam erfahren, was sie selbst ohne Hilfe leisten können und was nicht. Welchen Zeitaufwand sie brauchen ... Und vor allem: Wie sie sich dinge selbst erarbeiten, wenn sie "wie der Ochs vorm Berg" stehen. Ohne in Panik zu verfallen.

Es gibt, was du jetzt erlebst, im Schüleralltag in jeder "Entwicklungsphase" auf einem anderen Level. Und es muss immer wieder für dieses Level neu gelernt werden. Manche Eltern tragen ihre Kids bis durchs Abi. Sogar noch durchs Studium. Und dann sitzen diese Leute irgendwann auf einem Arbeitsplatz und bekommen die richtige Aufgabenstellung nicht hin und können sich eigenständig nicht aus dem Sumpf ziehen.
Weil sie es nicht mussten. - Gutes vermittelt haben die Eltern da nüscht ...
Ich warte jetzt noch das Ende des 5. Klasse ab und schaue mal, wie es sich entwickelt. Sie muss eigenständiger werden, ich helfe ihr gern beim Lernen, kann aber zuhause nicht den Stoff komplett aufarbeiten... :kopf

Lass dir Zeit. Die Noten jetzt sind nett, aber noch nicht wichtig. Durchkommen muss sie, klar. Aber bis zum Abi sollte sie lernen stark zu sein. Sich selbst einschätzen zu können. Die (Lebens)Aufgabenstellung zu erkennen. ("Wo will ich hin?" heißt die wichtige Frage in allen Lebensbereichen, ob es die Biohausaufgabe ist oder mein "Ziel" mit dem Biolehrer, den ich vielleicht nicht verknusen kann ...) Wenn ich für mich diese Frage geklärt habe bezüglich "Wo will ich mit den Kids hin", dann ist eine bestimmte Schulsituation auf viel einfacher wegzuatmen. Und es fällt mir einfacher, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Kann es sein, dass sie die geistige Reife nicht hat oder ist sie überfordert? Nach dem gestrigen Gespräch hat sie mir mehrfach gesagt, dass sie es schafft - sie ist sich ganz sicher, sie will unbedingt ... :rauchen

AEs haben ein Problem. Sie müssen meist solche Sachen allein durchdenken. Mit Partner hat man es da meist einfacher: Da ist immer einer dabei, der ein bisschen gedämpfter unterwegs ist, und den ruhigeren Part spielt. Oder der - wenn nötig - mehr Dampf macht. AEs müssten beides beherrschen. Das ist verflixt schwierig. Will sagen: Lass dir Zeit mit Entscheidungen. Mach nicht zu starke "Lenkbewegungen".

Alles anzeigen