Ex hat am Ende mehr Geld?!

  • Nimak, im End-Effekt ist das nicht anders, wie in meiner Kindheit - damals war der zweite Haushalt der Haushalt der Großeltern - auch dort gab es andere Regeln und Anforderungen - aber das war ganz normal.


    Das Kind empfindet das auch nicht als "rumschieben" - es freut sich beide Elternteile zu habe. Wenn mein Kind einer ET 5 Tage nicht sieht - hat es Katzenjammer - bei 2 Wochen mag ich mir das gar nicht vorstellen.
    Mir als Elternteil geht das auch so.


    Kontrollieren kann ich den anderen Et nicht - das liegt in seiner Verantwortung - wir sind beide Eltern und können entscheiden - solange das Kindeswohl nicht angetastet wird - da würde ich dann einschreiten,
    da müßte es aber auch wirklich gravierend sein.

  • Genau, das ist es was mich an dem WM stört. Es wird als ' normal' empfunden, dass Kinder hin und hergeschoben werden. Wie bitte sollen Kinder in diesem Modell Wurzeln bilden? Die Kinder lernen, dass Dinge beim Vater umgesetzt werden, bei der Mutter eventuell nicht. Sie holen sich ihren Vorteil dort wo sie ihn sich erhoffen. Wie willst du das als ET kontrollieren,wenn du z.b. Zu einer Sache Nein gesagt hast und das Kind das andere ET darum bittet? Willst du solche Dinge ständig kontrollieren ? Das mag in Übergangssituationen alles gut funktionieren, aber auf lange Sicht wird es fürs Kind und für die Eltern ein Disaster werden.

    Klingt wie bei ganz normalen Eltern. Wenn Mama es nicht erlaubt, frage ich eben Papa :thumbsup:

    Oh Gott, wurde bei euch eingebrochen? :|
    Ich habe 2 Kinder, das muß so aussehen :S

  • Sorry, aber für mich ist das Wechselmodell nur für eines gut.Eltern in ihrem Egoismus im Gezerre ums Kind zu stärken. Das Kind kann weder Wurzeln bilden, lebt ständig aus dem Koffer und im dümmsten Fall hat es noch 2 Kitas.


    Ich denke, dass man das so pauschal nicht sagen kann. Einerseits hängt es davon ab, ob die Eltern ihre Kinder als Besitz verstehen oder nicht, andererseits habe ich den Eindruck, dass man im Einzelfall sehen muss, ob die Kinder mit den regelmäßigen Wechseln d. h. auch die Veränderung ihres Lebensmittelpunktes gut zurechtkommen. Das ist sicher auch davon abhängig, wie aufwändig es sich darstellt, dass die Kinder vom einen zum anderen Elternteil kommen.


    Dass man seinen Kindern wünscht, sich mal bei Mama und mal bei Papa ähnlich wohl und zuhause zu fühlen, hat wohl nicht direkt mit dem Wechselmodell zu tun. Und wenn man darüber nachdenkt, sollte das m. E. weniger mit finanziellen Aspekten zu tun haben, sondern eher mit der Überlegung, was die jeweils beste Regelung für das betroffene Kind ist.


    (Zum Thema Wechselmodell ein interessantes Interview (Transkription) mit Remo Largo, dort die zutreffende Aussage, dass kein Richter der Welt die Verantwortung für die Kinder abnehmen kann, das können nur die Eltern selber. Aber was ist, wenn ein Elternteil oder beide dazu nicht in der Lage sind?)

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  • Genau, das ist es was mich an dem WM stört. Es wird als ' normal' empfunden, dass Kinder hin und hergeschoben werden.


    Vielleicht hilft es der Meinungsfindung, wenn du beim WM nicht per se davon ausgehst, dass Kinder hin- und hergeschoben werden. Versuch mal das WM so zu verstehen, dass Kinder mit dem WM beide Eltern voll erleben dürfen und sie nicht von einem ET entwurzelt werden.


    Wenn du zerrende Eltern und solche, die eigene und unterschiedliche Regeln als Parameter haben, hernimmst, dann klappt das weder im WM noch in einer "intakten" Familie unter einem Dach. Denn auch gemeinsam unter einem Dach gibt es diese "Bei Mama darf ich dieses - bei Papa darf ich jenes." Erfahrungen (und Austesten) der Kinder. Das an sich ist ja noch nicht mal so schlimm. Sollen Kinder ruhig die Erfahrung machen, dass Menschen (hier: Eltern) auf unterschiedliche Art und Weise manipulierbar sind, oder auch nicht.


    Nicht das WM ist das Problem, sondern die Eltern, die es nicht schaffen, eine gemeinsame Basis für die Kinder zu schaffen. Es spricht nichts dagegen, dass die Eltern unter sich auf Paarebene bitter böse streiten - gegenüber dem Kind können sie dennoch eine grobe gemeinsame Linie fahren. Habe ich selbst so erlebt.


    Ein anderes Problem liegt im Kontrollzwang! Aber auch das ist kein Problem mit dem WM. ;)

  • Kontrollieren kann ich den anderen Et nicht - das liegt in seiner Verantwortung - wir sind beide Eltern und können entscheiden - solange das Kindeswohl nicht angetastet wird - da würde ich dann einschreiten


    Gerade dann, wenn die Kommunikation zwischen den Eltern problematisch ist, man sich also nicht zum Wohl des Kindes miteinander verständigen kann, muss man lernen, es auszuhalten, dass woanders eben andere Regeln gelten, die mit dem, was das Kind zuhause erlebt, möglicherweise nicht viel zu tun haben. Wenn man aber dem Kind vermittelt, dass es eben diese unterschiedlichen Regeln gibt und auch dazu stehen kann, dass beides in Ordnung ist, dann wird das Kind auch damit gut umgehen können.


    Und wenn man über die Kinder etwas mitbekommt, was diese belastet, dann muss man eben sehen, wie man seine Kinder auffangen, entlasten kann, oder ob man möglicherweise Unterstützung von außen benötigt.

  • Versuch mal das WM so zu verstehen, dass Kinder mit dem WM beide Eltern voll erleben dürfen und sie nicht von einem ET entwurzelt werden.


    Dazu braucht es aber nicht unbedingt das Wechselmodell, das geht auch mit anderen Umgangsformen. Damit die Kinder beide Eltern voll erleben dürfen, benötigen sie erst einmal die innere Erlaubnis beider Eltern. Sie müssen spüren können, dass beiden Eltern ein regelmäßiger Kontakt zum anderen Elternteil wichtig ist. Entwurzelung findet dann statt, wenn ein Elternteil das Kind als Besitz versteht und es innerlich nicht gehen lässt bzw. lassen kann.


    Nicht das WM ist das Problem, sondern die Eltern, die es nicht schaffen, eine gemeinsame Basis für die Kinder zu schaffen.


    Es muss dazu noch nicht einmal eine gemeinsame Basis geben, hoffe ich zumindest. Woraus könnte / sollte diese bestehen? Gerade dann, wenn die Eltern sich auf Paarebene bitterböse streiten?

  • wir verfressen monatlich um die 250 Euro in der Mensa (das ist natürlich nur Mittagessen). Und weil ich gerade an der Steuererklärung sitze 2016 hatte ich, 2874 Euro Betreuungskosten, 372 Euro Vereinsbeiträge, 920 Euro Igel Leistungen (zahnspange und Kleingedöns) für die Kinder, 426 Euro Klassenfahrten, 431 Euro Schulmaterialien und Leihgebühren, rund 1400 Euro für den Gitarrenunterricht etc. pp. Taschengeld, internatflats und daß andere Gedöns wie Klamotten, und Freizeitgestaltung


    pro Kopf oder für 3 Personen ?


    Hat sie über 3000 Euro Einkommen aus Pflegegeld/Kindergeld/Kindesunterhalt?



    grundsätzlich würde ich bezweifeln das die Ex in diesem Fall mehr Geld (pro Person) hat - als der jetzt zahlende Ex


    Ich hab zwar wahrscheinlich auch mehr EK als mein Ex - aber damit finanziere ich auch das Kind und ähnliche Kosten wie Campusmami - mein persönliches Budget ist da wirklich minimal - da kommt Ex mit seinem SB und weniger Verpflichtungen deutlich besser am Ende des Monats raus.


    Freunde von mir haben das WM mit einem Kinderkonto - auf das kommt KG und von beiden Seiten ein Betrag - davon wird alles außer Lebensmittel und Energiekosten bezahlt -
    also Betreuung, Hobbies, Klamotten, Arztkosten, Schule

  • Dazu braucht es aber nicht unbedingt das Wechselmodell, das geht auch mit anderen Umgangsformen.


    Richtig. Habe ich auch nicht behauptet. Der Umkehrschluss ist natürlich zulässig.


    Es muss dazu noch nicht einmal eine gemeinsame Basis geben, hoffe ich zumindest. Woraus könnte / sollte diese bestehen? Gerade dann, wenn die Eltern sich auf Paarebene bitterböse streiten?


    Bei uns war es das Selbstverständnis, dem anderen das Kind nicht zu nehmen und vor dem Kind nicht zu streiten, bzw den anderen ET vor dem Kind "schlecht" machen - oder allgemein: Erwachsenen Probleme nicht zu Problemen der Kinder werden zu lassen.


    Streit oder gar Krieg zwischen den Eltern ist nicht so das Problem, solange sie gezielt und im geschlossenen Raum schiessen. Wer zur Streubombe greift, hat allerdings sein Kind auf dem Gewissen.

  • Bei uns war es das Selbstverständnis, dem anderen das Kind nicht zu nehmen und vor dem Kind nicht zu streiten, bzw den anderen ET vor dem Kind "schlecht" machen - oder allgemein: Erwachsenen Probleme nicht zu Problemen der Kinder werden zu lassen.


    Wenn die Wahrnehmung des UETs aber so ist, dass ihm das bzw. die Kinder genommen wurden und sich auch nicht ändert? Wenn man also seinem Kind gar nicht vermitteln kann - auch wenn man anderes sagt -, dass man dahinter steht, dass das Kind eben nicht bei sich selbst wohnt / wohnen kann?


    Wer zur Streubombe greift, hat allerdings sein Kind auf dem Gewissen.


    Was kann man dann als BET tun, um sein Kind zu schützen und aus dem Loyalitätskonflikt heraushalten?


    Es hilft ja nichts, neidisch auf das deutlich bessere finanzielle Polster des anderen Elternteils zu sein. Ich muss eben mit dem auskommen und haushalten, was ich habe.

  • @ Nimak:


    Mal ein kleines Gedankenexperiment für dich und ich bin auf die Antwort gespannt.


    Ein Richter beschließt, dass euer Kind ab sofort beim anderen ET lebt und du alle 14 Tage + 1 Tag unter der Woche dein Umgangsrecht wahrnehmen darfst.


    Der andere ET bietet dir an, egal was der Richter dazu sagt, ich wünsche mir, dass unser Kind gleichviel Zeit bei mir udn bei dir verbringen kann.


    Wirst du dich dann zum Umgangselternteil degradieren lassen oder würdest du den Vorschlag des anderen ET zum WM annehmen?


    Wenn du mir Nein anwortest ziehe ich meinen HUt, denn dann bsit du konsequent. Lautet deine Antwort ja, dann ist deine Begründung vorgeschoben und resultiert alleine daraus, das du das Kind eben nicht "teilen" willst

  • rainbowfish: Das finde ich Käse!


    Wenn es um das Kind von Nimak geht, wird sie einen Teufel tun sich auf ein WM einzulassen, außer um größtmöglichen Schaden vom Kind fern zu halten!


    Ich habe ein ähnliches Exemplar von KV bei Tochter, und hätte sie niemals in eine noch größere Loyalitätshölle geschickt! Schon so war es kaum zu ertragen. Sie durfte nicht den Ranzen benutzen, sondern musste alles umpacken, Freunde durften da nie hin, Geburtstagsfeiern wurden nicht besucht, völlige Isolation. Eine Woche Freitags Gitarrenunterricht, einmal Sport...


    Liste ließe sich fortsetzen. Auf so einem Hintergrund WM?


    Ich kann das übrigens durchaus, mit dem KV meines Sohnes. Aber da sind ganz andere Voraussetzungen!

  • Freunde durften da nie hin, Geburtstagsfeiern wurden nicht besucht, völlige Isolation. Eine Woche Freitags Gitarrenunterricht, einmal Sport...


    In unserem Fall darf an Umgangstagen grundsätzlich nichts stattfinden, was auch nur ein bisschen Qualitätszeit für die Kinder woanders als bei der KM bedeuten würde. Auch hier: Geburtstagseinladungen müssen dann abgesagt werden, und die KM möchte niemanden kennenlernen, der im Alltag der Kinder irgendeine Rolle spielt. Nur die Kinder und die KM, das ist es, was dort zählt. Ich muss mich aber leider an die (äußerst großzügige) Umgangsregelung vom Familiengericht halten. Klar entlastet mich das auch, aber das ist es ja nicht, was für die Kinder zählt.

  • Und genau das ist der springende Punkt Thursdaynext.


    Nur wei ldas WM für das eigene Kind eben nicht geeignet ist (und dabei ist es egal, ob das Kind damit nicht zurechtkommt oder es Gründe im anderen ET gibt), bedeutet das noch lange nicht, das ein WM per se schlecht sein muss.


    Es ist eben nicht in jeder Situation geeignet.


    Genauso gibt es Kinder, die in bestimmten Lebensphasen zum anderen ET ziehen ,weil sie diesen für eine Zeit eifnach mehr brauchen als den anderen (ist auch in intakten Familien so, dass sich die Kinder phasenweise mal mehr an Mama orientieren/klammer/ und mal ebe nan Papa)


    Das WM kann für viele Kinder eine gute Sache sein, aber eben nicht für alle. Es aber von vornherein zu verteufeln wäre falsch

  • Genauso gibt es Kinder, die in bestimmten Lebensphasen zum anderen ET ziehen ,weil sie diesen für eine Zeit eifnach mehr brauchen als den anderen


    Das können sie aber erst wirklich überblicken und entscheiden, wenn sie ein bestimmtes Alter haben.


    Das ist ja jetzt auch was ganz anderes.


    Es kann Konstellationen geben, wo es mit einem WM funktioniert. Erlebe ich ja auch. Aber da müssen schon ziemlich viele äußere Bedingungen stimmen! Das ist ein ungewöhnlicher Glücksfall aus meiner Sicht.


    Gerichtlich angeordnet, oder so, dass Geschwister dabei getrennt werden halte ich für keine Voraussetzung, um das gut auf den Weg zu bringen.

  • @rainbowfisch


    Dann ziehe schon mal deinen Hut :love
    Jetzt war mein ganzer Text weg. Ich versuche es nochmal...aber in Kurzfassung


    Meine beiden großen waren 3. und 5. Klasse als der KV und ich uns nach 14 Jahren trennten. KV zog in die nächstgelegene Großstadt. Er trug die Trennung über unseren Sohn aus, und so entschlossen wir uns, dass Sohn nach der 4. Klasse zu KV zog. KV musste seine Leitende Position aufgeben um Beruf und Kind unter einen Hut zu bekommen.Aber es funktionierte. Es war schwer für mich damals loszulassen ,schließlich war ich die ganzen Jahre für die Kinder zuständig. KV war ,wie in vielen Familien Hauptverdiener, wohingegen ich 'nur' 30 Stunden die Woche gearbeitet und mich um Kinder und Haushalt gekümmert habe. Aber ich habe ein bomben Verhältnis zu meinem heute 17 jährigen Sohn,-wir können offen über alles reden,-er hat mit 1 seine RS abgeschlossen und geht nun aufs Sportgymn. ... ist ein toller Mensch mit einem Plan für sein Leben im Gepäck....also es funktioniert!!! Leider kann KV bis heute nicht oder nur das Notwendigste mit mir sprechen... das macht aber auch nix,da er die Kinder raushält. Und er ist vom Kopf her gesund....
    Anders läuft es da bei meinem Nachzügler .... Leider....