Unterhaltsvorschuss 2017 - auch für Kinder über 12 Jahre?

  • Es gibt leider immer zwei Seiten einer Medaille.


    Eigentlich ist es doch eine Selbstverständlichkeit, dass man als leistungsfähiger, gesunder Erwachsener sich krumm legt, um den Unterhalt für die eigenen Kinder zu sichern. Das ist die durchgängige Erfahrung, das ist gesellschaftlicher Konsens.
    Wenn denn einer krank ist, dann springt die Allgemeinheit ein, bis der Erkrankte wieder gesund ist. Wenn denn einer noch in Ausbildung ist, während schon Nachwuchs kommt, springt die Allgemeinheit ein, bis da wer in Lohn und Brot steht.


    Denn derjenige, der da gerade "nicht kann", der müht sich ja, gehen alle von aus.


    Mit Staunen nimmt nun unsere Gesellschaft wahr, dass das vermutete "Bemühen" bei gar nicht so wenigen überhaupt nicht vorhanden ist. Während sich manche schämen, überhaupt "zum Amt" zu gehen, gibt es andere, die ihre Arbeitsleistung , ihren Einsatz darauf ausrichten, sämtliche potentiellen Zuschüsse abzugreifen und sich um alle Zahlungsverpflichtungen herum zu drücken.


    Und das geschieht auf unterschiedlichen Ebenen. Es sind Umgangselternteile, die es anscheinend schaffen, über sechs Jahre hinaus nicht in eine Arbeit zu kommen, um sich dadurch "ein besseres Leben" zu leisten als mit Arbeitsleistung, die den Unterhalt finanziert.


    Es geschieht aber auch bei Bankern, die nach dem Motto: Was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt immer wieder Schlupflöcher suchen, um von anderen legal Geld abzuzocken. Hat "die Allgemeinheit" halt Pech gehabt.


    Und das gleiche gilt für jene, die ihre Arbeit nur noch darauf ausrichten, Steuervergünstigungen abzugreifen, die eigentlich für diejenigen bestimmt gewesen sind, die besonderen Belastungen unterliegen.


    Oder auf anderer Ebene für diejenigen, die sich bei Stau oder Warteschlange nicht hinten anschließen, sondern an allen anderen "Doofen" vorbei sich erst ganz vorne einreihen.


    Die Ursache ist eigentlich gleich: Wir leben in einer immer egoistischer werdenden Welt im Kleinen wie im Großen und müssen lernen, uns darauf einzustellen. "Was wäre jetzt das beste für alle, für die Allgemeinheit", dieser Denkansatz ist nicht mehr das, was die Menschen antreibt. Die Folgen - soziale Kälte - werden wir alle zu spüren bekommen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Schade... wäre grossartig gewesen. Aber was soll es. Es geht schon paar Jahre ohne Unterhaltsvorschuss und fast ein Jahrzehnt ohne Unterhalt. Ich kann mir nur selbst auf die Schulter klopfen und sagen, Lena super gemacht...du schaffst das auch weiterhin.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Oh man, grad den Artikel von Butterblum gelesen.
    Ich frage mich was Frau Schwesig für Berater hat und vorallem wieso sie die nicht entlässt.
    Das Fass mit den Alleinerziehenden hätte ich als Ministerin (hihi) schon gar nicht erst auf gemacht. Das war von anfang an zum Scheitern verurteilt. Keine Pfründe für Politiker, keine Wähler und kein Fleisch für die Lobbyisten.
    Es ist beim derzeitigen Klima fast ausgeschlossen das sowas durch geht.
    Jetzt läd sie gerade die Flinte durch um den nächsten Bock zu schießen:


    Zitat

    Die Schwerinerin will, dass der Kita-Besuch bundesweit gebührenfrei
    wird. Bis auf Hessen seien alle anderen Länder für eine bundesweite
    Regelung, betont Schwesig. „Ich weiß auch nicht, warum Hessen da nicht
    mitmacht.“

    Hand hoch und Abstimmung:
    Wer von euch glaubt ernsthaft das 15 Bundesländer dafür sind das ihre ohnehin schon klammen Kommunen auf die Kita-Gebühren verzichten?


    Ich kann mir vorstellen das die Länder durchaus bereit sind eine einheitliche Regelung zu treffen aber es grenzt doch an Comedy sich hin zu stellen und das Märchen zu verbreiten das die Länder auch nur auf einen Cent verzichten......


    Man Man Man, es macht zwar Sinn so ein Geschenk vor der Wahl an zu kündigen (z.B. Schäuble kündigt Steuersenkungen an) denn Familien sind eindeutig die dankbarere Zielgruppe als Alleinerziehende. Vom Timing her ist das auch besser gewählt denn selbst wenn der Vorschuss durch gegangen wäre hätte man das nicht bis zur Wahl ausschlachten könenn dafür ist es zu lange hin. Die Aufhebung der Kitagebühren ist garnicht so schlecht um sich ins rechte Licht zu rücken "seht her ich Ministerin will ja nur die Länder nicht" :sleep Mit einer Aufhebung der KitaGebühren erreicht man auch viel mehr leute als beim UV aber das geht doch wieder nach hinten los.
    Massig Steuergelder in Form von Arbeiszeit verschwendet und nix kommt rum.


    ....und einen Schlag ins Gesciht bekommen Unsympathen wie ich (Vollzeitstelle, Steuerklasse 2, voller Kindergartensatz, kein Unterhalt, keine Illusionen über unsern Staat) auch noch gleich nebenbei mit:

    Zitat

    Jeder wisse, dass die Kosten deutlich steigen, wenn Kinder da sind. „Es muss für die Kinder was übrig bleiben.“

    hehe da lassen wir den UV einfach mal untern Tisch fallen und machen das nächste Wahlkampfmärchen auf.



    Im nächsten Leben werde ich Spitzenpolitikerin oooder "Experte" :essen

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Im nächsten Leben werde ich Spitzenpolitikerin oooder "Experte" :essen


    Der Weg steht dir offen... Gemeinderat, Kreisebene, Landtag usw...


    Jeder Bürger kann und darf auf einen Wahlzettel, Besondere Fähigkeiten oder Qualifikationen brauchst dafür auch nicht...


    lg Thomas

  • Eigentlich ist es doch eine Selbstverständlichkeit, dass man als leistungsfähiger, gesunder Erwachsener sich krumm legt, um den Unterhalt für die eigenen Kinder zu sichern. Das ist die durchgängige Erfahrung, das ist gesellschaftlicher Konsens.
    Wenn denn einer krank ist, dann springt die Allgemeinheit ein, bis der Erkrankte wieder gesund ist. Wenn denn einer noch in Ausbildung ist, während schon Nachwuchs kommt, springt die Allgemeinheit ein, bis da wer in Lohn und Brot steht.


    Man könnte den Satz auch umformulieren...


    Eigentlich ist es doch eine Selbstverständlichkeit, dass man als leistungsfähiger, gesunder Erwachsener Elternteil sich krumm legt, um den Unterhalt für die eigenen Kinder zu sichern. Das ist die durchgängige Erfahrung, das ist gesellschaftlicher Konsens.
    Wenn denn einer ein Elternteil krank ist, dann springt die Allgemeinheit der andere Elternteil ein, bis der Erkrankte wieder gesund ist.


    Dieser Satz verdeutlicht die Problematik, ist die Allgemeinheit dafür verantwortlich oder sind es die Eltern?


    lg Thomas

  • Zitat

    Der Weg steht dir offen... Gemeinderat, Kreisebene, Landtag usw...




    Jeder Bürger kann und darf auf einen Wahlzettel, Besondere Fähigkeiten oder Qualifikationen brauchst dafür auch nicht...

    Naja ich kann doch meine Klappe nicht halten und sag wie auch hier im Forum was ich denke selbst wenn es politisch nicht korrekt oder unangenehm ist, Honig ums Maul schmieren kann ich auch nicht.....also völlig unqualifiziert für einen Politiker.

  • Gtom, das ist, denke ich, nicht die Fragestellung.


    Zweifellos sind die Eltern verantwortlich. Und zwar beide "gesamtschuldnerisch". Wenn einer oder beide jedoch die Verantwortung nicht wahrnehmen können, stellt sich die Frage nach dem Warum. und hier hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten einiges verschoben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • Wenn man nach dem BGB ginge, wäre der andere Elternteil dran, sofern dieser leistungsfähig ist, dann sollten die Großeltern, des Kindes geprüft werden. Dies wird von Amtswegen nicht berücksichtigt, man zahlt den UHV und schickt die BETs meist nach dem Wegfall in die Sozialleistungen, weil (hier beißt die Katze in den Schwanz) diese ebenfalls, wie die Unterhaltsschuldner nicht von ihrem Gehalt die Familie ernähren können.


    Noch eine andere Frage tut sich da auf, wer definiert die Zeit der Gesundung? Wer prüft und kann beurteilen ob der andere Elternteil wieder gesund ist, sowie die Zeitspanne der Krankheit?

  • Nach den Großeltern wird schon geguckt. Aber da ist oft auch nichts zu holen. Nur wenn etwas zu holen wäre, dann sollte man von Unterhaltsschuldnern sprechen. Sonst sind die Leute schlicht nicht "leistungsfähig". Sie sind keine Unterhaltsverweigerer oder Drückeberger.


    Ob jemand wieder gesund ist, also für den Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung steht, beurteilt nach einer gewissen Zeit der Krankschreibung durch den behandelnden Arzt (der also vorher beurteilt), der medizinische Dienst oder die Rentenversicherung. Und die schicken wohl eher einen Kranken zur Arbeit als einen Nichtkranken zu früh in die Rente ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Also bei mir (uns) wurde nicht nach den Großeltern gefragt / geguckt.


    Ich habe mir für März auf die Agenda geschrieben, meine alte Anwältin zu "reanimieren", denn sie hat seinerzeit echt alles gegeben und Titel, Nachzahlungen etc. durchgebracht, Kontensperrungen usw. Lief ja auch (solang die Bundeswehr alles zahlte) - danach, als KV allein was leisten sollte - war's vorbei.


    Egal, entweder schafft sie es (und ganz ehrlich, mir ist es egal ob der KV danach noch leben kann oder nicht; wer das alles nicht will, sollte keine Kinder in die Welt setzen) - Verantwortung sieht für mich anders aus.


    Gruß
    Grace

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Also bei mir (uns) wurde nicht nach den Großeltern gefragt / geguckt.


    Das bekommt man nicht unbedingt mit und die Großeltern auch nicht. Meist machen die Ämter allerdings diesen Topf nach interner Abwägung nicht auf, weil einfach das Schonvermögen sehr hoch ist.
    Die Ausgangsthese war ja, dass die Ämter entgegen der gesetzlichen Vorgaben sich nicht drum kümmern würden, dass auch die Grannys in finanzieller Verantwortung stehen könnten. Da denke ich schon, dass die Sachbearbeiter das entsprechend überschlagen, ob sich hier der Aufwand und das zu erwartende Gerichtsverfahren lohnen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Egal, entweder schafft sie es (und ganz ehrlich, mir ist es egal ob der KV danach noch leben kann oder nicht; wer das alles nicht will, sollte keine Kinder in die Welt setzen) - Verantwortung sieht für mich anders aus.


    Dafür dass er noch Leben kann sorgt der Gesetzgeber...


    Je nach Ausgang gibt es 2 Möglichkeiten: Er IST Leistungsfähig oder er ist es NICHT... Es gibt kein "bisschen Leistungsfähig"...


    Ich erinnere mich an den ersten Arztbesuch nach der Trennung, als der Arzt fragte ob es mir gut gehe... Er sagte dann dass ich "ganz bestimmt unter Burnout leide, mein Rücken ist auch nicht mehr der Beste und sowieso sehe ich sehr krank aus"... :Hm


    Und mit ner Krankmeldung in der Hand, dauerhaft in Therapie, als Privatpatient, unabhängig von Rente und staatlichen Leistungen... Wer hätte da was holen können?


    Ok, habs nicht gemacht... Das System hätte es aber hergegeben...


    wer das alles nicht will, sollte keine Kinder in die Welt setzen - Verantwortung sieht für mich anders aus.


    Nach der derzeitigen Gesetzeslage bist nunmal du als "leistungsfähiger Elternteil" in der Verantwortung.... Hätte ER während der Ehe z.B. Privatinsolvenz gemacht, wäre zum Pflegefall geworden o.ä. dann hättest du auch die Verantwortung sowohl für Ihn als auch für die Kinder...
    Hart, aber die Realität...


    lg Thomas

  • Gtom, das ist, denke ich, nicht die Fragestellung.


    Zweifellos sind die Eltern verantwortlich. Und zwar beide "gesamtschuldnerisch". Wenn einer oder beide jedoch die Verantwortung nicht wahrnehmen können, stellt sich die Frage nach dem Warum. und hier hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten einiges verschoben.


    Meiner Meinung nach steht das "WARUM" hier eben nicht zur Debatte... Das ist ja der Punkt den ich moniere...


    anstatt also den Ursachen der "Leisstungsunfähigkeit" bzw. dem "Leistungsunwillen" auf den Grund zu gehen versucht man das Pferd von hinten aufzuzäumen indem man per se die Leistungsfähigkeit ausblendet und mit dem UVG unterstellt dass die Nichtzahler Leistungsfähig wären und der UV eben nur eine Ausfallleistung ist...


    lg Thomas

  • Meiner Meinung nach steht das "WARUM" hier eben nicht zur Debatte... Das ist ja der Punkt den ich moniere...


    anstatt also den Ursachen der "Leisstungsunfähigkeit" bzw. dem "Leistungsunwillen" auf den Grund zu gehen versucht man das Pferd von hinten aufzuzäumen indem man per se die Leistungsfähigkeit ausblendet und mit dem UVG unterstellt dass die Nichtzahler Leistungsfähig wären und der UV eben nur eine Ausfallleistung ist...


    lg Thomas


    Und wie soll das aussehen? Und wie sehen die Konsequenzen hierfür danach aus?

  • Und wie soll das aussehen? Und wie sehen die Konsequenzen hierfür danach aus?


    Wir haben die passenden Gesetze hierfür... Diese werden aber nicht angewendet...


    Die Zahlen sprechen für sich: 80% der arbeitenden Unterhaltsschuldner zahlen regelmäßig Unterhalt in voller Höhe aber nur 37% der nicht arbeitstätigen.
    Verbleiben noch 20% der arbeitstätigen Unterhaltsschuldner, von den 20% zahlt ca. 1/3 nur kurzzeitig (< 1 Jahr) keinen Unterhalt und 1/3 für 1 bis 5 Jahre keinen Unterhalt...



    Die restlichen 7% der Unterhaltsschuldner dürften sich durchaus im untersten Lohnsegment bewegen, hier haben wir die Problematik dass der Selbstbehalt zum Tragen kommt...


    Hier stellen sich einige Fragen:


    Wie können wir die 7% dazu bewegen "Leistungsfähig" zu werden.
    Wie können wir die nicht Arbeitstätigen in Lohn und Brot bekommen sodass Unterhalt bezahlt werden kann...
    Wie verfahren wir wenn der Unterhaltschuldner Krank, Arbeitsunfähig, Frührentner oder selbst Bedürftig ist?


    lg Thomas


  • Für diesen Teil der Unterhaltsschuldner sollte der UVG bis zur Volljährigkeit gezahlt werden. Bei denen kannst du nichts holen, oder hast Du Ideen?

  • Wenn ich so etwas lese, muß ich immer schmunzeln. Das zwingt nämlich andererseits die Unterhaltsschuldner in den Sozialleistungsbezug, weil die dann über das Jobcenter aufstocken, um einen vorhandenen Titel zu bedienen.


    Wenn man die nicht allzu ungewöhnliche Konstellation hernimmt, dass der UET sonst keine weiteren Kinder unterhalten muss, finde ich das garnicht so witzig. Während der BET sich krummlegt, das Kind betreut und berufsmäßig wenn schon nicht einknickt, dann recht flach läuft, bleiben dem UET, meist in den besten Berufsjahren, durchgängig alle Möglichkeiten offen seinen Beruf weiter nachzugehen.
    Die Frage bleibt: Warum soll sich der BET dem spionierenden Auge der Sozialleistungsgeber aussetzen, "nur" weil der UET keine Lust hat, wenigstens im Ansatz ausreichend Unterhalt zu leisten? Da wird doch der Bock zum Gärtner gemacht.


    Ich hab mir mal die DÜT (haha) angeschaut und was ich leisten müsste, wenn Sohn nicht bei mir wohnen müsste. Was ich jetzt vollumfänglich leiste: Klamotte, Zimmer, HZ+NK, Futter, Entertainment, Hobbys, Bildung, Taschengeld usw. - ich glaube fast mit KU käme ich günstiger. Hätte weniger Freude und Mutterstolz, aber manchmal auch straffere Nerven. Und ein brandneues Auto obendrauf, über das Sohn nicht meckert :D
    Und da wäre ich gefühlt nicht arm, mit dem was übrigbleibt als Single. Wieso schaffen das andere nicht, die nicht jahrelang Kleinstkinder betreuen mussten? Das ist doch ein Armutszeugnis. Man tut ja geradewegs so, als wären alle Unterhaltspflichtige kurz vorm Mindestlohn und/oder dumm wie Schrot, dass sie naturgemäß nichts auf die Kette kriegen.


    gtom
    Wo hast du die Zahlen her? Ich frage nur so, weil ich hatte ein weitaus schlechtere Zahlungsmoral im Hinterkopf.

  • Man tut ja geradewegs so, als wären alle Unterhaltspflichtige kurz vorm Mindestlohn und/oder dumm wie Schrot, dass sie naturgemäß nichts auf die Kette kriegen.


    Meine Ex-Frau hat zu besten Zeiten als gelernte Kraft in Frankfurt (am Main, nicht an der Oder) 7,50 EUR pro Stunde brutto verdient. Damit wäre all das auch nicht möglich, was Du für dich aufgezählt hast.
    Das ist sicher nicht so. Hier im Forum kann man ja einen Fall lesen, wo jemand ein UET mit 12k netto pro Monat für zwei Kinder gerade mal 950 Unterhalt zahlt und künftig gar keinen mehr zahlen möchte, nun ist das nicht die Regel. Leider werden in letzter Zeit gar keine Zahlen mehr veröffentlicht, zumindest habe ich keine gefunden, aber hier * in 2011 lag die Grenze zum Niedriglohnsektor, die als weniger als 2/3 des Medianlohns definiert ist, bei 9,50 (West) bzw. 6,87 (Ost). Daraus kann man folgern, dass der Medianlohn bei 14,25 (West) bzw. 10,30 (Ost) lag. Nun sind die Löhne seit dem nicht noch oben explodiert, zumindest weiss ich :anbet nichts davon. Also selbst mit einem Lohn in Höhe des Median (West) wird es ab 2 Kindern schon schwer, den Unterhalt zu zahlen.


    LG


    * Quelle:
    http://www.dgb.de/themen/++co+…01-11e0-4902-00188b4dc422
    Hier wird auch dargestellt, dass eben nicht alle Menschen mit Niedriglöhnen keine Ausbildung haben. Eher gibt der total verschobene Arbeits"markt" nicht mehr her, zumindest als Arbeitnehmer.


  • Die Frage bleibt: Warum soll sich der BET dem spionierenden Auge der Sozialleistungsgeber aussetzen, "nur" weil der UET keine Lust hat, wenigstens im Ansatz ausreichend Unterhalt zu leisten? Da wird doch der Bock zum Gärtner gemacht.


    Ach, so lustig finde ich diese demütigende Dackelei zum Amt auch wieder nicht. Aber warum sollte sich ein UET vom Amt durchleuchten lassen, der sich bemüht, nur weil ein Familienrichter keine Lust hat, sich in das Sozialrecht einzuarbeiten?


    Zitat

    Man tut ja geradewegs so, als wären alle Unterhaltspflichtige kurz vorm Mindestlohn und/oder dumm wie Schrot, dass sie naturgemäß nichts auf die Kette kriegen.


    Das stimmt allerdings, das liest man jedenfalls so in jedem zweiten Unterhaltsdrückebergerartikel in der Presse heraus. Auch der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, meinte neulich, daß die Väter von Müttern im UVG Bezug ja keine Rockefellers wären und gesteigertes Engagement beim Beitreiben von Unterhalt selten zielführend wäre (man dürfe nicht zuviel erwarten).


    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=372787


    Stellt sich mir die Frage:"Wie kommen die zu solchen Schlußfolgerungen?"