Und täglich grüßt das Murmeltier: Kinderarmut wächst erneut


  • Hey, die Person, die deine Kinder betreut, will schliesslich selbst eine Familie von dieser Tätigkeit ernähren und ein Haus bauen können. ;)

    Und eine Rente die dann mit von meinen Kindern finanziert wird. Und im Betreuungszeitraum auch von mir, da ich in der Zeit auch ordentlich einzahlen würde.


    Würde ich dann zum Beispiel als alleinerziehender nicht 300€ anstatt 30€ an Lohnsteuer zahlen, könnte ich es mir eventuell sogar leisten.


    Aber du hast schon recht, ich habe jetzt tatsächlich mehr wenn ich aufstocke und halbtags arbeite, als wenn ich Vollzeit arbeiten würde. Da das Geld aber so schon relativ knapp ist, wäre der Vollzeitjob mein Untergang. Auch wenn ich gerne wieder mehr arbeiten würde.

    Oh Gott, wurde bei euch eingebrochen? :|
    Ich habe 2 Kinder, das muß so aussehen :S

  • Stimmt schon aber mit Kinderarmut.
    Was macht denn einer mit nem schlechten Hauptschulabschluss der kein Bock auf "unspannende" Berufe wie Bäcker, Fräser oder Metzger hat?
    Da ist der weg vorprogrammiert und das geht nicht nach oben.

    Das Problem hatte ich als Nichthandwerker auch deshalb bin ich auch 300km umgezogen.
    20 Bewerbungen an Firmen die am Zaun stehen haben "wir stellen ein" nichts nichtmal eine Absage.
    4 Bewerbungen auf Vollzeit = 4 Einladungen = 4 Zusagen.

    Hast du das was du von mir zitiert hast auch durchgelesen? Du hast ein Kind und deine Mutter die dich in der Betreuung unterstützt. Einen mehr als Vollzeitjob habe ich fast 20 Jahre gehabt, das wäre kein Problem gewesen, aber ich bekomme meine Kinder nicht betreut in der Zeit. Mein Vater ist schon einige Jahre verstorben und meine Mutter selbst noch berufstätig. Die frühestmögliche Betreuung beginnt zur selben Zeit wie der Arbeitsbeginn und endet zu früh. Dafür würde sie aber fast ein Drittel meines Gehalts auffressen. Wovon soll ich dann noch Miete, Kleidung und Nahrung kaufen? Handwerk hat goldenen Boden hieß es früher immer, aber leider ist kaum ein Arbeitgeber bereit das an seine Mitarbeiter weiter zu geben.


    Ich für meinen Teil bin aber sehr glücklich dass ich den Halbtagsjob bekommen habe, in wenigen Jahren sind die Kinder groß genug und benötigen dann keine Betreuung mehr. Dann kann ich wieder Vollzeit arbeiten. Wäre ich in der Zwischenzeit anderweitig beschäftigt gewesen, hätte ich vermutlich keine Chance mehr wieder rein zu kommen.

    Oh Gott, wurde bei euch eingebrochen? :|
    Ich habe 2 Kinder, das muß so aussehen :S

  • Und eine Rente die dann mit von meinen Kindern finanziert wird.


    Die Rente, so wie sie designed ist, steht uns eh nur im Weg. Um dieses künstliche Konstrukt am Leben zu erhalten, muss woanders Leben vernichtet werden. Die Rente ist ein Finanzprodukt und unterliegt damit ebenfalls einem überproportionalem Wachstumszwang. Dieser Zwang ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir die Löhne unten halten und fremde Länder und deren Ressourcen plündern.


    Als Flickenwerkzeug dient die Geburtenrate, die möglichst hoch sein muss. Das wiederum führt zum Aderlass unseres Planeten - unserer Existenzgrundlage.


    Hey, wenn dein Job heute besser bezahlt wird, steigen morgen eh die Preise für deine Miete und Lebensmittel, und es geht dir keinen Deut besser.


    Ansonsten wünsche ich dir, dass deine Kinder mal ordentlich in diese Kasse einzahlen. Nicht, dass am Ende die Kinder anstatt Geld zu bringen welches kosten. Mein (kinderloser) Onkel, dem auch mal vorgeworfen wird, dass er nichts zum Rentensystem beiträgt, sagt immer süffisant "Seit froh. Braucht ihr nicht später mal für deren Unterbringung in der JVA aufkommen."

  • Marc, ich habe deinen Beitrag gelesen und wollte dir eigentlich beipflichten.
    Als AE in einem "Männerberuf" grenzt es an ein Wunder wenn man(n) was bekommt was Kinderkompatibel ist. Der goldene Boden wird bei den Bekannten die Handwerker sind durchaus weiter gegeben da ist keiner dabei dem es schlecht geht aber eben vollzeit ohne Diskussion.
    So sieht es bei mir leider auch aus, ich würde auch sehr sehr gerne 30 Stunden arbeiten aber davon brauch ich bei meiner Cheffin(weiblich!) und der Cheffin der Firma (auch weiblich) garnicht an zu fangen.
    Hätte ich nicht meine Eltern wäre ich und damit auch mein Kind vermutlich auch arm. Das ist schon elendig.

  • Im allgemeinen bin ich kein Fan davon, die Würde eines Menschen in Zahlen (Geld) aufzuwiegen. .


    Tja, diejenigen die nicht genug zum Leben haben, schon. Wer sagt, dass Geld nicht glücklich macht, hat noch nie nach fünf Monaten Bearbeitungszeit eine Wohngeldnachzahlung bekommen.

    Dieses 10 vs. 300 Schuhe Ding ist sowas von innbefreit. Am Ende des Tages kommt man zum Schluss, dass für beide 3 Paar Schuhe genug


    Du verstehst den Sinn meiner Aussage scheinbar nicht. Mir geht es darum, dass jemand der in Überfluss lebt, eine Entscheidung zu treffen versucht, ab wann ein Mensch arm genug ist. Hier greift für mich das Zitat, nicht über einen Menschen zu urteilen, eh du nicht 1000 Schritte in seinen Schuhen gelaufen bist.
    Ich habe mich mal mit einem Bekannten in die Haare bekommen, der die Überzeugung vertratt, dass ein Bauarbeiter per se weniger Geld verdient hat, weil er ja nicht die Strapazen des Studiums auf sich nehmen muss.
    Dieser jemand hat aber selbst keinen Beispiel in seinem Umfeld und hat "keine Ahnung" was dieser Job für den Menschen bedeutet. Ich schon. Und mir fehlt die Verständnis, wie jemand eine vier Jahre länger dauernde Ausbildung als eine höher zu vergütende Investition ins Berufsleben erachtet, als ein Leben lang körperlich schwere Arbeit inkl. eines kaputten Körpers und einer deutlichen verminderten Chance überhaupt das Rentenalter zu erreichen.
    Aber genau solche Menschen, die sich in die Position des anderen überhaupt nicht hinein versetzen können, beurteilen dann, was seine Arbeit "wert" ist und wie sehr er ausgenommen werden darf um dann einen "Mindestlohn" zu erhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Du verstehst den Sinn meiner Aussage scheinbar nicht. Mir geht es darum, dass jemand der in Überfluss lebt, eine Entscheidung zu treffen versucht, ab wann ein Mensch arm genug ist. Hier greift für mich das Zitat, nicht über einen Menschen zu urteilen, eh du nicht 1000 Schritte in seinen Schuhen gelaufen bist.


    Womit dann immer nur kleine homogene Grüppchen für sich urteilen und ggf. entscheiden und alle anderen aussen vor lassen. Auch nicht zielführend. MMn müssen Bergbauer und Fußballmillionäre an einen Tisch und reden. Da nicht jeder in den Schuhen aller anderen laufen kann, darf es daran nicht scheitern. Oder wir akzeptieren, dass es so (unfair) ist, wie es nunmal für einige zu sein scheint. Der Bergbauer tut jedenfalls nicht gut daran, die Meinung des Fussball Millionärs beiseite zu schieben, nur weil er noch nie Geldsorgen hatte.


    Aber genau solche Menschen, die sich in die Position des anderen überhaupt nicht hinein versetzen können, beurteilen dann, was seine Arbeit "wert" ist und wie sehr er ausgenommen werden darf um dann einen "Mindestlohn" zu erhalten.


    Entscheiden tun die, die Macht haben. Macht erlangst du mitunter durch Geld. Die Armen (Mehrheit) können sich aber auch zusammen tun und den Reichen ausser Landes jagen. Unsere Kinder haben aber auch die Macht, zB schlecht bezahlte Berufe schlicht und ergreifend gar nicht erst zu erlernen. Ich schüttele immer wieder mit dem Kopf über die Massen an Studenten, die eine Brotlose Kunst studieren und schon im ersten Semester jammern, dass sie ja später in Armut leben werden.


    Tja, diejenigen die nicht genug zum Leben haben, schon. Wer sagt, dass Geld nicht glücklich macht, hat noch nie nach fünf Monaten Bearbeitungszeit eine Wohngeldnachzahlung bekommen.


    Geld ist nur eine Zahl. Und der Zahlenraum ist unendlich. Wer sein Glück in Geld sucht, hat also viel vor sich. ;)
    Ich bin nicht reich, zahle aber durchaus soviel Steuern, wie andere an Einkommen mit nach Hause bringen. Mit dem ersten Job nach dem Studium war immerhin ein (kleines) Penthaus zur Miete and der Zeil, Ffm drin.
    Aber mich hat Geld unglücklich gemacht. Es hat dafür gesorgt, dass andere zu viel davon abhaben wollten. Über 5 Monate warten kann ich persönlich nur schmunzeln. Ich wurde bei Trennung mit einem Selbstbehalt von Null nach Hause geschickt, was zu einer monatlichen Neuverschuldung von ca €1000/Monat führte - das sei ja nur temporär und danach könne ich ja aus dem Selbstbehalt von damals 890 Euro alles ausgleichen. Ich war recht froh, als ich nach einiger Zeit wieder auf dem Niveau eines ALG II Beziehers stand. Mit dem, was mir dann blieb, konnte ich in Würde leben. Aber ich glaube ganz stark, dass ich mit dem JC im Nacken mich nicht so gefühlt hätte. Das kann ich vermuten, weil ich genug Erfahrungen mit dem Familienrichter hatte. :D


    Wie lautet denn dein Lösungsvorschlag? Wer soll denn in deinen Augen "urteilen" dürfen? Und über wessen Geld?


    PS: Und wie beurteilst du deine Erfolgsaussichten, wenn du dem potentiellen Geldgeber (dem Reichen) sagst, dass er nicht mitzureden hat, weil er schliesslich nicht in deinen Schuhen gelaufen ist?

    Einmal editiert, zuletzt von Summerjam ()

  • Entscheiden tun die, die Macht haben. Macht erlangst du mitunter durch Geld. Die Armen (Mehrheit) können sich aber auch zusammen tun und den Reichen ausser Landes jagen. Unsere Kinder haben aber auch die Macht, zB schlecht bezahlte Berufe schlicht und ergreifend gar nicht erst zu erlernen.


    Das tun sie doch jetzt schon, und dann? Wer baut unsere Häuser, Straßen, pflegt die Alten und kranken oder backt die Brötchen.

    Wie lautet denn dein Lösungsvorschlag? Wer soll denn in deinen Augen "urteilen" dürfen? Und über wessen Geld?


    Die Lösung hast du bereits genannt: ein Fußballspieler und ein Bergbau sollen an einem Tisch, damit sie ihre Erfahrungen austauschen können. Im Moment läuft es aber so, dass der Fußballspieler der entscheidet oder im schlimmsten Fall nicht mal er, sondern der Erbe des Fußballspielers, der sein Geld nicht erarbeitet, sondern in die Wiege gelegt bekommen hat.
    Im Allgemeinen gehe ich sehr mit Lilli konform, dass keine Arbeit deutlich weniger wert sein sollte als eine andere. Wie gesagt, wir alle brauchen heile Straßen, ein Haus übern Kopf, ein Bett in dem wir schlafen können und einen Krankenpfleger der uns nach einem Ungall pflegt und die Bettpfanne ausleert. Warum stellen wir uns dann dahin und behaupten dann, dass diese Berufe minderwertig sind?

    3 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Das tun sie doch jetzt schon, und dann? Wer baut unsere Häuser, Straßen, pflegt die Alten und kranken oder backt die Brötchen.


    Schau dich um. Die, die noch weniger haben, bzw. an noch weniger gewohnt sind. Die werden importiert.

  • Im Allgemeinen gehe ich sehr mit Lilli konform, dass keine Arbeit deutlich weniger wert sein sollte als eine andere.


    Hier bin ich vollkommenen anderer Meinung. Nicht jede Arbeit kann bzw. darf die selbe Wertigkeit haben. Die Frage ist nur, wie unsere Gesellschaft Wertigkeit definiert.


    Um es klar zu stellen: Ich behaupte, dass zB die Arbeit einer Krankenschwester bei weitem höher liegt, als die eines Sachbearbeiters oder Abteilungsleiters (bis hin zum hiesigen Cheffchen) beim Finanzamt. Das liegt u.a. daran, dass ich der Meinung bin, dass es im Grunde gar keine Finanzämter, so wie wir sie kennen, geben bräuchte. Es gibt so viele Berufe/Tätigkeiten, die schlicht und ergreifend komplett unnütz sind. Denke, wir alle sind uns einig, dass es Personal im Gesundheitswesen braucht und die auch einen gesellschaftlichen Nutzen haben.

  • Warum stellen wir uns dann dahin und behaupten dann, dass diese Berufe minderwertig sind?


    Ich glaube, kaum jemand stellt sich hin und sagt tatsächlich, dass diese Arbeiten minderwertig sind. Zumindest ist mir noch niemand begegnet, geschweige denn gehört der zu meinem Freundeskreis oder Bekanntenkreis.
    Ich zB stelle mich aber hin, und sage, dass die Arbeit derer, die die Zuckersteuer eintreiben minderwertig ist. Als Ergebnis steht ein Minderwert, da die Eintreibung dieser Steuer zB mehr kostet, als tatsächlich eingetrieben wird.
    Nicht verwechseln mit einer Minderwertigkeit der Person, die eintreibt. Die Person soll nicht das Thema sein, sondern nur die Tätigkeit.

  • Du verstehst den Sinn meiner Aussage scheinbar nicht. Mir geht es darum, dass jemand der in Überfluss lebt, eine Entscheidung zu treffen versucht, ab wann ein Mensch arm genug ist. Hier greift für mich das Zitat, nicht über einen Menschen zu urteilen, eh du nicht 1000 Schritte in seinen Schuhen gelaufen bist.


    Und trifft das nicht auch für die andere Seite zu? Wie will denn ein Armer beurteilen, ab wann jemand reich ist (und geben kann) ohne je in seinen Schuhen gelaufen zu sein.

  • Oje... da hab ich mal wieder einiges provoziert... ;-)


    Ich persönlich stimme mit dem Bericht halbwegs überein,


    die finanziellen Mittel in Deutschland im Bereich der Hartz IV Empfänger sollten eigentlich auskömmlich sein, ebenfalls die Unterstützungen für Kinder der AEs


    Der Gesetzgeber und die Gesellschaft sind dazu verpflichtet den Bedarf festzulegen.
    Inwiefern einzelne Teile dieses Bedarfs auskömmlich und akzeptabel sind sei mal dahingestellt, tatsächlich jedoch dürfte es nicht von der Hand zu weisen sein dass sich jemand über diesen Bedarf Gedanken macht.


    Übrigens sitzen die ganzen Wohlfahrtsverbände mit in den Gremien die diesen Bedarf berechnen...
    (Diese Verbände erhalten einige Mio Euro im Jahr für diese Tätigkeit !!!)


    Und in diesen Gremien wird in der Tat darüber diskutiert wie oft ein Hartz IV Emfänger ins Kino gehen "darf" und wieviele "Schuhe" er benötigt....


    lg Thomas

  • Ich glaube nicht daran, dass ALG 2 auf Dauer auskömmlich ist. Von der psychischen Belastung und Stigmatisierung mal ganz zu schweigen. Ich selbst hatte ja durchaus mal das Vergnügen unter solchen Umständen zu leben - angenehm ist sicherlich anders. Was ich aber hatte, war dass mein soziales Umfeld ebenfalls wenig Geld hatte (so typischein Ausschlussproblematiken hat es also nicht gegeben) und ich hatte eine Perspektive. Ich glaube es macht einen riesen Unterschied, ob man über einen sehr überschaubaren Zeitraum mit verhältnismäßig wenig Geld auskommen muss oder das eben bis zum Lebensende so bleibt.
    Als AE mit mehreren Kindern braucht es ein netto Einkommen von um 2000 Euro, wenn man ohne Unterhalt zurechtkommen möchte und es kein Drama sein soll, wenn die Waschmaschine kaputt geht oder das Auto in die Werkstatt muss. Und jetzt ist das Problem, dass viele (gerade die typischen Frauenberufe) ein solches Einkommen nicht haben schon gar nicht in Teilzeit. Ich denke deshalb wird beispielsweise das neue UVG Gesetz diese Latte des Nettoeinkommens, die man erwirtschaftenicht muss senken und eine gewisse Abhilfe schaffen kann... Ich bin auf den Effekt gespannt.
    Zur Motivation, mir ist nach wie vor unbegreiflich, warum ein Mensch unbedingt 40 Stunden arbeiten muss. Gerade im Handwerk gibt esfür mich überhaupt keine plausibele Erklärung, was 3 Menschen, die je 30 Stunden arbeiten schlechter machen sollten, als 2 Menschen in Vollzeit inkl. Überstunden :rauchen:frag und die dann Betreuung und Haushalt externalisieren müssen und damit dann gleich noch weitere präkere Beschäftigungsverhältnisse schaffen :ohnmacht: .

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

    Einmal editiert, zuletzt von campusmami ()

  • die finanziellen Mittel in Deutschland im Bereich der Hartz IV Empfänger sollten eigentlich auskömmlich sein, ebenfalls die Unterstützungen für Kinder der AEs



    Oh ja, das sind sie wohl.


    ...man darf halt nur nicht arbeiten gehen ;) . Also über das Maß an "normaler" Scharzarbeit, ist das ja nicht weniger geworden.


    Was bisher erreicht wurde ist eine Aufweichung von Arbeitnehmerrechten, zigtausend prekäre Beschäftigungsverhältnisse, ein eigener Markt der kommunale Gelder abgreift, Menschen in Maßnahmen, Fallbearbeitung...


    Der einzige Sektor in dem wirklich nachweisbar Stellen geschaffen worden sind, ist der Bereich Sozialgerichte.


    Ob es Kindern deswegen besser geht? Ich denke Nein.


    overtherainbow :rainbow:

  • Und trifft das nicht auch für die andere Seite zu? Wie will denn ein Armer beurteilen, ab wann jemand reich ist (und geben kann) ohne je in seinen Schuhen gelaufen zu sein.


    "Geben" tut jeder, der eine sozialpflichtige Arbeitsstelle hat, also ist "ab wann?" nicht die richtige Fragestellung.
    Im übrigen hat mich persönlich noch niemand gefragt, ab wann ich einen Menschen als reich erachte. Und ich bin bisher noch nie zu einem "Reichen " gegangen und habe ihn aufgefordert, meine Rechnungen zu bezahlen. Vielleicht sollte ich mal damit anfangen und alle, die ein Jahreseinkommen über 150 000€ haben anschreiben :-D

    4 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Îm aktuellen "Stern" wird im Hauptartikel über die "hart arbeitende Mitte" berichtet. AEs kommen da nur am Rande vor - weil sie nicht zur "Mitte" gehören. Die wissenschaftliche Untersuchung, auf die sich der "Stern" stützt, belege, dass von den AEs zwei Drittel zur "unteren Mitte" bzw. zu den "relativ Armen" gehören. Um das dann knapp mit der Aussage zu kommentieren: "Ein gesellschaftlicher Skandal."

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich habe bisher interessiert mitgelesen. Mit Politik kenne ich mich gar nicht aus, aber ich möchte trotzdem was dazu sagen. ALGII hieß ja aus gutem Grund Grundsicherung. Die Grundbedürfnisse des Menschen (Nahrungsmittel, warmes Dach über dem Kopf und Kleidung) sind gegeben. Natürlich ist das auf Dauer kein schönes Leben und leider gibt es auch Menschen , die aus gesundheitlichen Gründen nie mehr verdienen werden können. Für die tut mir das auch leid, aber warum sollten Sozialhilfeempfänger noch mehr Geld beziehen? Warum bekommen Menschen, die eh schon sehr wenig Geld verdienen oder auf Sozialhilfe angewiesen sind mehrere Kinder? Warum haben Sie Haustiere? Warum rauchen sie?


    Wenn sie noch mehr Geld bekommen sollten , wäre der Anreiz selbst arbeiten zu gehen noch geringer.


    Ich arbeite auch in der Pflege. Ich habe einen guten AG , der meine Fachkenntnisse schätzt, mich weiterbildet. Natürlich muss ich hart für mein Geld arbeiten. So wie jeder, der eine normale Dreijährige ,körperlich anstrengende, Ausbildung gemacht hat. Diese Berufe muss es weiterhin geben. Warum kann man heute keine Familie mehr davon ernähren? Warum sollte jemand , der gar nicht arbeiten geht, annährrend genausviel Geld bekommen wie jemand, der VZ arbeitet?


    Ich denke die Kinderarmut wird nie verschwinden, weil es immer unverantwortliche Eltern geben wird, die nicht arbeiten wollen oder schlicht Zuviele Kinder für ihr Einkommen bekommen. Für die, die arbeiten wollen müssen die Kinderbetreuungszeiten ausgebaut und die Betreuung bezahlbar werden. Die Steuerlast muss sich für die verringern, die eine Familie ernähren. Egal ob Elin - oder Zweielternfamilie. "Normale " Berufe müssen wieder den Lebenshaltungskosten entsprechend bezahlt werden .

  • "Ey Alda, das ist voll der scheißjob ich würd mich erschießen wenn ich das machen müsste". Nur 5en im Zeugniss und auf dicke Hose machen.
    Man bekommt ja überall was von kreativen Jobs die spaß machen erzählt :sleep
    ..denn im Vergleich zu den verwöhnten in deutschland groß gewordenen gören kommen die wenigstens und das ist im Jahr 2017 anscheinend schon eine respektable Leistung.


    Ja, das habe ich auch schon oft gehört. Das ist übrigens ganz sicher kein "Hauptschüler-Phänomen"!
    Woher kommt diese Einstellung? Auf der einen Seite eine maßlose Selbstüberschätzung und auf der anderen Seite dieses gelangweite Desinteresse.


    Eine Praktikantin (sehr ! schlechtes Abi-Zeugnis, kein Plan, seit über einem Jahr Praktiantin - mal hier mal dort, nix war gut oder interessant genug) sagte auf meine Nachfrage, warum sie nicht versucht, eine Ausbildungsstelle zu finden, statt 6-8 Wartesemester mit unnützen Praktika zu vergeuden:
    "Ach nein, da finde ich nichts. Meine Ansprüche sind da zu hoch.."
    Ich hab sie nach einer Woche nach Hause schicken müssen, weil nichts mit ihr anzufangen war. Jeden Tag zu spät, um dann völlig gelangweilt im Zeitlupentempo alles falsch zu machen.


    Sie ist da durchaus kein Einzelfall. Und wir haben ausschließlich Abiturientinnen oder Studierende, die bei uns ein Praktikum machen können.


    Zumindest ist mir keine Lebensform bekannt, die mit vollem Wissen und Bewusstsein alles (inkl. sich selbst) um sich herum zerstört.


    Ja. Ich hoffe trotzdem, dass am Ende der Planet gewinnt... :-)


    In unserem Egoismus haben wir ein System geschaffen, durch das Geld dorthin fliesst, wo es schon welches gibt. Das ist so gewollt. Dieses System ist Mn auch nicht reformierbar. Die Schere geht weiter auseinander, bis es (blutig) kracht.


    Genau so.


    Das wirklich dumme dabei ist, dass wir danach mit dem selben System von vorne anfangen und null dazu gelernt haben.


    Hoffentlich nicht.


    Ich werfe mal eine Idee ein: bedingungsloses Grundeinkommen.


    Jetzt bin ich gespannt... :D

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Warum bekommen Menschen, die eh schon sehr wenig Geld verdienen oder auf Sozialhilfe angewiesen sind mehrere Kinder? Warum haben Sie Haustiere? Warum rauchen sie?





    Ich denke die Kinderarmut wird nie verschwinden, weil es immer unverantwortliche Eltern geben wird, die nicht arbeiten wollen oder schlicht Zuviele Kinder für ihr Einkommen bekommen.


    Ich atme ganz ruhig.


    Ich habe gutes Geld verdient, mein Partner auch und dann kam Bursche Nr2 zur Welt und erkrankte lebensbedrohlich, zum Glück hat er überlebt.Als Folge der Erkrankung isst er schwerbehindert.Naach 6 Monaten hat sich der Vater auf Nimmerwiedersehen verabschiedet.Ich bin seit dem im wahrsten Sinne des Wortes Alleinerziehend.
    Bursche Nr 2 war allein im Jahr 2016 6 Monate entweder im KH oder krank zu Hause.Alle Versuche im Berufsleben wieder Fuss zu fassen scheiterten an der Tatsache behindertes und eben oft krankes Kind.


    Ich durfte mich vom Haus und all dem netten Luxus verabschieden.
    Ich bin die, die in Altersarmut landen wird.
    Ich pflege mein Kind 365 Tage 24 Stunden am Tag, würde ich wie früher in meinem Job in der ambulanten Pflege bezahlt werden, hätte ich genug Geld.


    Wenn mir jemand vor der Erkrankung vom Burschen Nr 2 gesagt hätte, das ich mal auf Sozialleistungen angewiesen sein könnte, dem hätte ich einen Vogel gezeigt.
    Tja und dann kommt manchmal das Leben dazwischen...


    Mir nichts Dir nichts landet man dann in einer Schublade, wie Du sie öffnest.Das empfinde ich übrigens als viel schlimmer, als weniger Geld zu haben als der Durchschnitt



    Denk mal drüber nach. :blume




    Liebe Grüße


    Ute, die noch mal daran erinnern möchte das Kinderarmut eben nicht nur im Rahmen von ALG2 vorkommt


    Ich habe übrigens Katzen, weil diese pelzigen Viecher unseren Seelen gut tun, die sind unbezahlbar :love

  • Ute, du weißt eigentlich ganz genau, dass ich nicht die Menschen meine, die aus gesundheitlichen (eigenen oder anderer Familienmitglieder ) in diese Situation geraten. Im ersten Absatz habe ich das auch geschrieben und es tut mir leid wenn du dich angegriffen fühlst.


    Ich meine die Menschen, die keine Lust haben zu arbeiten, die erst gar keine mittelständische Ausbildung machen wollen und die, die trotz geringem Einkommen mehrere Kinder bekommen.


    Sollte deiner Meinung nach der Hartz 4 Satz erhöht werden, wenn ja um wieviel? Wenn ja , meinst du nicht dass das die Motivation zu arbeiten noch verringern würde? Wie konnte dir und anderen in deiner Situation geholfen werden ?