Sohn mit Wut im Bauch - Terror zuhause

  • Spontan fällt mir da die "Arbeit am Tonfeld" ein.


    Ich glaube dein Kleiner muß einfach mal zur Ruhe kommen, Erfolgserlebnisse haben und wieder Freude empfinden können.
    Die Therapie ist übrigens auch für Erwachsene geeignet ...


  • Familienhilfe haben wir (schon seit fast einem Jahr), mit der bin ich auch sehr zufrieden. An meiner konsequenten und strengen Erziehung kann es nicht liegen. Die hat er bei mir von Anfang an. Nur: damals hatte er schon zwei Jahre, in denen er alles machen durfte und keine Grenzen gesetzt bekam, und das steckt wohl ganz tief in ihm drin. Es scheint so, als habe nichts von dem, was ich ihm sage oder vermittle, irgendwelche Auswirkungen - über Ansagen scheint er gar nicht erreichbar zu sein. So, als wäre er auf Autopilot oder fremdgesteuert.


    :hae: ob das eine Frage von Erziehung oder Strenge ist???
    Wenn der kleine Mann so gar nicht erreichbar ist, scheint es wohl tiefer zu gehen. Ihn dann zu zwingen die Emotionen die überborden und für ihn nicht greifbar aber präsent sind, durch Macht in das Kind zurück zu quetschen, scheint mir irgendwie grausam.
    Kontinuität und konsequente Erziehung sind sicherlich wichtig und richtig, nur ist der Sohn dann doch gar nicht mehr in dem Rahmen in der sich diese bewegt. :frag


    Also:
    Hier hat geholfen:
    Zwei Holzschwerter vom Mittelaltermarkt-> also unter regulierten Bedingungen nach Regeln Dampf ablassen
    Nach dem Umgang noch mal raus zu gehen, also erneut mit dem Kind nach Hause zu kommen um leichter in gewohnte Rituale zu fallen.
    Rad fahren, Fußball spielen und generell gemeinsamer Sport um die körperliche Anspannung zu nehmen, auch mal besser sein zu können als Papa


    Ich denke, das auch ich einen recht konsequenten und strengen Erziehungsstil habe.
    Aber bitte nicht dogmatisch!!! :nanana
    Wenn mein Gold (und ich denke jeder Vergleich hinkt etwas, weil Eure Ausgangslage schon ne Nummer für sich ist) hier vorpupertierend durch die Wohnung rauscht, dann ist ein strenger Papa der sich durchsetzt weder hilfreich noch deeskalierend.
    Bei einem doch noch relativ kleinen Kind, hilft m.E. nach manchmal einfach nur der Mamamodus.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Huhu also ich finde das verhalten von beiden Kindern sehr beängstigen.


    Wie muss man sich das Malträtieren mit Werkzeug vorstellen. Wobei das vielleicht einmal vorkommen kann ab dem zweiten mal ist er bei mir weg geschlossen.


    Das beißen und spucken ist nicht schön. Wobei sich hier die frage stellt wieso passiert es immer wieder wenn das Kind schläft oder auch in anderen Situationen.


    Das Sprühen von Flüssigkeiten auch hier frag ich mich das passiert also immer nur wenn deine Tochter schläft. Das ist wie damals bei dem alles in der Toilette versenken. DAs Bad wäre nur noch bei mir abgeschlossen.


    Das Einschließen auf dem WC versteh ich nicht. Wenn Tochter auf Toilette ist wie kann er sie da drin einschließen. Steckt bei euch von draußen der schlüssel? Soll Tochter einfach mit rein nehmen.


    Wobei ich bei so einem verhalten schon keine Ambulte Therapie mehr machen würde sondern eine stationäre.


    Bis ich einen Platz hätte würde ich alles abschließen und die Kinder nie unbeaufsichtig lassen.


    Für Tochter würde ich eine ambulate Therapie suchen und versuchen zu erarbeiten warum sie all sowas mit sich machen lässt.

  • Ich bin auch nicht sicher, ob das ambulant noch behandelbar ist, so wie Du es beschreibst. Beide brauchen dringend Therapie.
    Übergriffe dieser Art im Schlaf setzen bei einem Vierjährigen Planung und Absicht voraus, das was Du beschreibst ist also KEINE im Affekt ungesteuerte Wut sondern absichtliches Handeln um Konsequenzen zu provozieren.
    Definitiv würde mein Kind nicht mehr an Werkzeuge, Messer, Giftstoffe, Scheren, Feuer, Schlüssel rankommen.


    Eine "normale" Wutreaktion hat idR einen unmittelbaren Auslöser, das ist bei Euch anscheinend nicht der Fall... er schlägt die Augen auf und hat sofort den Gedanken, anderen wehzutun?
    Da müssen dringend Profis ran.


    Meine Kinder machten in diesem Alter in konkreten Situationen, das was alle Kinder machen: schreien, hauen, treten, hinschmeissen, Türen knallen, irgendwas werfen, vielleicht noch spucken und böse Mama rufen. Da war immer eine natürliche Hemmschwelle anderen Verletzungen zuzufügen, soweit sind sie nie gegangen.


    PS: ich würde jetzt vermuten, dass Du Dir Strenge und Disziplin getrost stecken kannst, damit wirst Du es vielleicht eher nur verschlimmern.

    Einmal editiert, zuletzt von ledameblanche ()

  • Ich weiß ja nicht, was Du unter Hauen und Treten verstehst, a bereits das eignet sich durchaus, anderen Verletzungen zuzufügen.
    Da iss nix mit natürlicher Hemmschwelle.
    Dafür muß man aber erstmal lernen, daß Andere auch Schmerzen empfinden und daß man seine Emotionen kontrollieren muss.


    Ob das Problem nun Impulskontrolle oder fehlende Empathie ist, wäre zu klären.
    Davon würde ich das weitere Vorgehen abhängig machen.

  • Ich rate nochmals zu einem Aufenthalt in einer kinderpsych. Tagesklinik. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mein Stiefkind erst dort zur Ruhe kam, dort alles aufgedröselt wurde wegs ihrer psychisch kranken Mutter usw. Dort wurde einiges auf dem Wege gebracht und nach den Empfehlungen mußte auch das hiesige Jugendamt, sowie Familienrichter sich richten. Ende vom Lied, es gibt keinen Umgang mehr, Kind kommt langsam zur Ruhe, zeigt nach langer Zeit wieder altersgerechtes Verhalten, drangsaliert andere nicht mehr, wütet nicht mehr. Der Umgangsabbruch war notwendig, damit das Kind sich aus einer ebenso kranken Symbiose lösen kann. Die ersten Wochen waren schwer, Wut, Trauer, und dann gings aufwärts, nun kommt auch mal wieder ein unbeschwertes Lachen.


    Die ganzen Jahre stand die KM als die arme bedauernswerte Mutter da, die doch auch Rechte hat und es wurde mehr Rücksicht auf sie statt aufs Kind genommen - für das Kind war das eine Freifahrt in eine Bindungsstörung und eine schwere Depression :-(

  • Zitat

    Aus dem Bauch heraus sage ich, dass dieses Kind ganz, ganz dringend seine Mama braucht, Krankheit hin, Krankheit her, Umstände hin, Umstände her.....


    Das wurde bei meinem Stiefkind auch ganz oft gesagt und wir haben es selber auch fast geglaubt - das Gegenteil war der Fall, das Kind brauchte die Chance sich aus der kranken Symbiose zu lösen. Natürlich braucht das Kind auch seine Mutter, aber eine Mutter zu der eine gesunde Bindung möglich ist, damit das Kind nicht weiter in diese kranke Symbioseschleife mit eingeflochten wird.

  • Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mein Stiefkind erst dort zur Ruhe kam, dort alles aufgedröselt wurde wegs ihrer psychisch kranken Mutter usw. Dort wurde einiges auf dem Wege gebracht und nach den Empfehlungen mußte auch das hiesige Jugendamt, sowie Familienrichter sich richten. Ende vom Lied, es gibt keinen Umgang mehr, Kind kommt langsam zur Ruhe, zeigt nach langer Zeit wieder altersgerechtes Verhalten, drangsaliert andere nicht mehr, wütet nicht mehr. Der Umgangsabbruch war notwendig, damit das Kind sich aus einer ebenso kranken Symbiose lösen kann.


    Wenn ich das so lese und drüber nachdenke..... vielleicht wäre es für Musica-Junior wirklich auch der beste Weg, wenn er erstmal ganz rauskäme, auch wenn ich solche Gedanken persönlich schlimm finde, weil ich mir solche Situationen mit meinen Kindern vorstelle ;( Tagesklinik oder kompetente Pflegefamilie? :frag Wie verzweifelt muss dieses Kind sein, dass er zu solchen Maßnahmen greift.... :(


    Aber wenn ich das richtig verstanden habe, lief es im Alltag doch nach einer Weile schon ganz gut, solange der Umgang in geregelten Bahnen verlief, richtig? Also dreht er erst jetzt wieder so am Rad, seit es unklar ist, wann er das nächste Mal seine Mama sieht?

  • Ich weiß ja nicht, was Du unter Hauen und Treten verstehst, a bereits das eignet sich durchaus, anderen Verletzungen zuzufügen.
    Da iss nix mit natürlicher Hemmschwelle.
    Dafür muß man aber erstmal lernen, daß Andere auch Schmerzen empfinden und daß man seine Emotionen kontrollieren muss.


    Ob das Problem nun Impulskontrolle oder fehlende Empathie ist, wäre zu klären.
    Davon würde ich das weitere Vorgehen abhängig machen.



    Ich meine zb gegen einen Schrank treten oder gegen die Wand boxen. Und bis zu einem bestimmten Alter ist es auch durchaus noch normal, wenn im Affekt in Richtung Mutter/Geschwister getreten oder gehauen wird, das ist dann aber noch ohne Absicht wehzutun.

  • ich habe noch nicht alles durchgelesen.


    Als Sohnemann kleiner war auch so 4 oder 5 hat er auch gewütet zb. löcher in die wand geschlagen oder gekratzt.....mich gehauen.


    ich habe ihn dann gepuckt, d.h. ich habe ihn mir geschnappt, habe ihn auf den Schoß genommen, seine Arme ganz fest an seinen Körper gedrückt, Beine zusammengedrückt und ihn festgehalten....und habe ihn dann so toben lassen......ist ein ganz schöner Kraftakt......nach ner Zeit hat er dann das Weinen angefangen und dann kam ein tiefer Atemzug und dann war gut....


    zeitgleich war ich mit ihm bei unserer Kinderärztin und er bekam eine homöopathische konstitutionsbehandlung. Nach einer Weile hat sich das dann gelegt.......


    Jetzt wenn er (12) sauer ist, rauscht er in sein Zimmer knallt die Tür und ist den REst des Tages miesgelaunt....die Zwillinge schlagen sich selber und schreien sich an......aber vertragen sich dann auch wieder....und mit sohnemann kann man dann auch wieder reden....jeder sagt seinen Standpunkt, wenn er einsieht, dass er einen Fehler gemacht hat, entschuldigt er sich, ich ebenso.

  • Dann frag ich mich noch, ob es vielleicht homöopathische Globulis gibt, vielleicht Camomilla oder sowas...

    Das muß auf die Person angepasst sein.

    Und letztlich: Reden. Warum ist er wütend daß die Mutter im KH ist? Was ändert sich dadurch? Was macht ihm da Angst oder Ungewissheit?

    Verlustangst?

    ... irgendwann fließen dann die Tränen und es kommen Sprüche wie "niemand hat mich lieb, ich will nicht mehr leben..."... :S

    ja, oder ......ich packe meine Sachen und ziehe aus......(ich entferne dann schon immer vorsichtshalber den Schlüssel aus der Tür :D )

    Einmal editiert, zuletzt von Kopf-Salat ()

  • :hae: Warum?


    Ich hätte jetzt aus dem Bauch raus eher zu einer Frau tendiert, daher die Frage :-) .


    lg von overtherainbow :rainbow:


    Mein Sohn hat eine Zeit lang bei allen Männern komplett dicht gemacht. Es gab eine Menge ungelöster Konfikte mit dem Papa, die er dann auf andere Männer 8 auch auf den Kindertherapeuten) übertragen hat. Es war ein recht langer Weg, das aufzudröseln.


    Vielleicht ist eine Frau aber auch genau richtig!


    Halbwegs verständlich, was ich meine?

  • Kalter Entzug wäre, wenn er seine Mama für eine Weile gar nicht sehen könnte. Dem ist aber nicht so. Der Vergleich hinkt gewaltig. Er erklärt nichts und ist daher m. E. untauglich.

  • Kalter Entzug wäre, wenn er seine Mama für eine Weile gar nicht sehen könnte. Dem ist aber nicht so. Der Vergleich hinkt gewaltig. Er erklärt nichts und ist daher m. E. untauglich.


    Das bleibt Dir unbenommen. :-)
    Kennst Du Dich mit Abhängigkeiten aus?
    Denkst Du Dein Sohn hat ein Symbiosetrauma?


    Du legst doch bei Deinen Postings Wert darauf, sprachlich detailliert wahrgenommen zu werden.
    Darum schrieb ich: es klingt für mich!


    Was sagen denn die Menschen von Menschenskinder?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • ich bin einfach nur erschüttert, dass Du nach über einem Jahr, indem der Junge bei/mit Euch lebt-
    immer wohl leider noch keinen (echten) Zugang zu ihm gefunden hast, und wohl (warum auch immer) nicht in der Lage bist, ihm Sicherheit- und Geborgenheit zu geben :-(
    warum klappt das nicht?
    ich persönlich finde es viel zu einfach, hier zu sagen... die Mutter hat dies, die Mutter hat das, die Mutter sollte, die Mutter sollte nicht....


    was hast Du? bzw. was könntest/solltest/müsstest Du tun, damit dieses Kind sich bei Dir besser fühlen kann?


    was Du hier beschreibst, ist (für mich) keine "Wut im Bauch", sondern totale Verzweifelung und ein absolutes Seelendrama-


    Wenn Du jetzt (noch immer) nicht glaubst, dass Du hier dringend Hilfe eines echten Fachmannes benötigst-
    (mal ehrlich- in dem Alter wird mehr die Bezugsperson behandelt, statt das Kind :tuedelue ich hab´s hinter mir ;-) )


    Es könnte durchaus sein, dass die Schwester eine Art "Stellvertreteropfer" ist :-(
    und mit Sicherheit will er Aufmerksamkeit erregen- weil niemand die Not erkennt (einen 4jährigen zu fragen ist nett... allerdings wird er sich eventuell kaum trauen, Dir die Wahrheit zu sagen, und das vermutlich auch noch gar nicht verständlich formulieren können)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    2 Mal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Ich finde es ganz wichtig worauf ledame hingewiesen hat. Der junge macht das geplant aus dem Hinterhalt heraus auf seine schlafende Schwester!


    Diese muss als allererstes geschützt werden. Ich glaube auch, daß da eine stationäre Therapie des Kindes mit einer langen Umgangs Pause zur Mutter angebracht ist.


    Und falls er zu Hause bleibt, sollte wenigstens sein Vater mehr zeit für ihn haben. Wenn ich mich recht erinnere arbeitest du Vollzeit und das Kind ist Ganztags betreut.

  • Kalter Entzug wäre, wenn er seine Mama für eine Weile gar nicht sehen könnte. Dem ist aber nicht so. Der Vergleich hinkt gewaltig. Er erklärt nichts und ist daher m. E. untauglich.

    weißt du eigentlich, was Kinder mit Krankenhaus assoziieren?


    Ich denke, nein.


    Dein Sohn ist verzweifelt und keiner siehts.......und du tust nix...und deine tochter läßt du auch alleine......du versuchst dir hier Hilfe zu holen, anstatt mal einen Kinderpsychologen oder Kinderpsychiater hinzuzuziehen.......könnte derjenige evt mal was entdecken, das auf dich hindeutet?


    Ich empfinde dich in deinem Gerangel mit overthrainbow als untauglich.....schon alleine diese Wortwahl.... :kotz
    Geh doch und red mit der Wand......was schreibst du hier? Die Hilfen wirst du doch eh nicht annehmen........warum wiederholt sich das alles nur....hatten wir das nicht erst vor ein paar Monaten?.......