Vollzeitarbeit + 2 Krippenkinder = Alternative Stundenreduzierung?

  • Hallo,


    ich hatte schon mal einen Beitrag zu dem Grundthema eröffnet, aber finde ihn nicht wieder, also:



    Ich arbeite Vollzeit. Meine beiden Kinder gehen in die Krippe von 7 bis 17:00.
    Das ist anstrengend für mich und die Kinder. Die Kinder werden morgens geweckt und sind schlecht drauf und nach dem langen Krippentag sind sie auch schlecht drauf. Kurzum: Ich habe in der Woche keine schöne Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen kann und für meine Kinder ist es sehr stressig. Das ist sehr schade. Vielleicht spielt sich das noch ein, aber ich möchte schon mal Alternativen überlegen.


    Ich möchte nun mit meinem Einkommen gerne mal rechnen, inwieweit sich eine Reduzierung der Stunden lohnt, aber wann Wohngeld oder Kinderzuschlag hinzukämen könnten.


    Mein Einkommen ist recht gering (ca. 1600 EUR brutto bei Vollzeitarbeit). Zusätzlich habe ich halt noch Kindergeld und den Unterhalt vom Vater.


    Mein Mann hat eine Rente (1500 EUR brutto) und bezahlt davon den Unterhalt für die Kinder.
    Da er Rentner ist, wäre sein Selbstbehalt bei ich glaube 880 EUR. Er könnte also auch noch für mich Unterhalt zahlen und müsste das wahrscheinlich auch BEVOR staatliche Leistungen wie Wohngeld oder Kinderzuschlag zum Zuge kämen, oder?
    Das könnte ich aber glaube ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, ihn mit 880 EUR im Monat "sitzen" zu lassen...


    Wie kann ich berechnen, ab wann sich welches Modell lohnt und welche Stundenreduzierung finanziell am Sinnvollsten ist?
    Ich steige da überall nicht durch, zumal ALG 2, Wohngeld und Kinderzuschlag ja meines Wissens auch von unterschiedlichen Stellen bearbeitet werden?


    Ich weiß gerade gar nicht was ich tun soll.


    Kann mir jemand helfen?


    Vielen Dank vorab!!!!

  • Mein Einkommen ist recht gering (ca. 1600 EUR brutto bei Vollzeitarbeit). Zusätzlich habe ich halt noch Kindergeld und den Unterhalt vom Vater.


    Damit bis du auf jeden Fall schon mal sehr weit von einem Betrag weg, womit man Sozialleistung beziehen könnte. Da das alles nicht so einfach ist, und viele Variablen hat, ist ja erstmal die grundsätzliche Frage, ob du einen Anspruch auf Teilzeit hast und wie viel Geduld und Spucke du besitzt, dies gegenüber deinem AG durchzusetzen.


    Wenn das prinzipiell möglich ist, würde ich anfangen mit einem Brutto-Netto-Rechner zu experimentieren. Du wirst da relativ schnell in einen Bereich kommen, in dem die Lohnsteuer gen Null geht. Als nächstest denke ich, dass der KiTabeitrag der größte Posten nach der Miete ist, wenn es ein Staffelmodell gibt, könnte dieser geringer werden und durch die Zeitlich Reduktion ebenfalls. Dann müsstest du mal rechnen, was zum Leben über bleibt. Wohngeld kann sein, würde ich mich aber nicht drauf verlassen, es sei denn dir strebt eine Reduktion auf die Hälfte vor.


    Wichtig ist aber: Dir sollte bewusst sein, dass sich deine Rentenbeiträge bei einer Reduktion noch reduzieren. Sprich auch wenn es möglich ist so zu überleben, verschiebst du ein Problem in deine Zukunft.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

    Einmal editiert, zuletzt von campusmami ()

  • Du musst dich entscheiden ob du lieber mehr Zeit mit deinen Kindern verbringen willst oder lieber arbeiten.
    Rente, ja und? Bei dem geringen Gehalt macht es keinen Unterschied, ob weniger gearbeitet wird.
    Es kommt eh nur eine Rente auf Sozialhilfe Niveau.


    Nutze auf jeden Fall einen Brutto / Netto Rechner. Wohngeldrechner, die sind echt unterschiedlich. Kinderzuschlag wird schwierig, kommt drauf an, wie hoch der Unterhalt ist.

  • Das musst Du für Dich selber entscheiden. Ob "Mitleid" angebracht ist? ?( . Der Mann hat 2 Kinder in die Welt gesetzt und diese haben Anspruch auf ein "vernünftiges" Leben. Du hast selber Mehrausgaben durch die größere Wohnung, die Reduktion Deiner Rentenansprüche, die Zeit, die Du nicht für Dich hast um Kraft zu tanken,.......etc., etc.
    Ich denke, dass Deine Sichtweise falsch ist.


    Ich habe beides durch: Nach ca. 4 Jahren wieder arbeiten, bzw. Umschulung in Vollzeit + anschließend in Vollzeit arbeiten und nach 9 Wochen wieder in Teilzeit arbeiten. Gearscht bin ich so oder so, einfach weil ich Kinder bekommen habe und weiblich bin. Als Mann hätte ich wahrscheinlich ein höheres Einkommen bei dem gleichen Beruf.


    Ganz ehrlich, so mit meinen 2 Vergleichen (persönliche Meinung): Es ist zuviel von der Zeit die draufgeht für die Kinder und Dich. Du wirst niemanden gerecht (wirst dieses auch niemals erreichen können). Es ist piepegal, wie Du Dich abstrampelst, die Kinder werden (viel) zu schnell groß und die Zeit wirst Du nie wieder einholen können. Bis Du und ich in Rente sind, sind die Gesetze diesbezüglich schon wieder 5x (zu unseren Ungunsten) geändert worden. Was ich damit sagen will: Geniess die Zeit hier und jetzt die Du mit Deinen Kindern hast. Sie kommt nicht wieder (und bei der Rente werden wir alle genauso verarscht wie bei anderen Sachen ) :brille

  • Ganz ehrlich, so mit meinen 2 Vergleichen (persönliche Meinung): Es ist zuviel von der Zeit die draufgeht für die Kinder und Dich. Du wirst niemanden gerecht (wirst dieses auch niemals erreichen können). Es ist piepegal, wie Du Dich abstrampelst, die Kinder werden (viel) zu schnell groß und die Zeit wirst Du nie wieder einholen können. Bis Du und ich in Rente sind, sind die Gesetze diesbezüglich schon wieder 5x (zu unseren Ungunsten) geändert worden. Was ich damit sagen will: Geniess die Zeit hier und jetzt die Du mit Deinen Kindern hast. Sie kommt nicht wieder (und bei der Rente werden wir alle genauso verarscht wie bei anderen Sachen ) :brille


    Das sehe ich ganz genauso. Ich stehe vor dem gleichehn Problem wie du und für mich steht fest, dass ich ab nächsten Sommer nur noch Teilzeit (ca. 30 Std.) arbeiten werde. Seit 2 Monaten arbeite ich Vollzeit (da ich mich im letzten Jahr der Erzieherausbildung befinde) und das ist kein schönes Leben im Moment, ich bekomme viel zu wenig von meinen Kindern mit und bin total gestresst. Das ist Geld einfach nicht wert, verlorene Zeit kommt nie wieder.

  • Du musst dich entscheiden ob du lieber mehr Zeit mit deinen Kindern verbringen willst oder lieber arbeiten.


    diese Formulierung gefällt mir nicht-
    das suggeriert, dass jemand, der sich für VzArbeit und Kinder entschieden hat, lieber arbeitet, als Zeit mit seinen Kindern zu verbringen- so einfach ist die Welt aber nicht ;-)


    Vorangig das Problem ist aus meiner Sicht Dein innerer Konflikt, und- dass ihr es als stressig empfindet-


    Wenn der Vater Dir Betreuungsunterhalt (oder kann er einen Teil der Betreuung evtl. übernehmen? will er das überhaupt?), dann denke ich nicht, dass es in Deiner Verantwortung liegt, auf sein Einkommen Rücksicht zu nehmen- je nachdem, warum er Rentner ist, kann er ggf. noch etwas hinzuverdienen?


    Welche Stundenzahl schwebt Dir denn vor?


    Bekommst Du Wohngeld?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Luchsie, es ist zwar etwas unglücklich formuliert. Aber ich habe es so gemeint, dass sie es sich aussuchen kann. Sie ist in der Lage etwas an der aktuellen Situation ändern zu können.


    Ich arbeite zur Zeit auch VZ und bin geheilt von der Vorstellung, alles easy. Mit einem Kind und Unterstützung durch Oma und Opa ist es für mich auch stressig. Auf eine andere Art.


    Aber alleine mit 2en ist es echt schwer alles unter einem Hut zu bekommen. Deshalb wurde nach den Rahmenbedingungen gefragt. Wohngeld, kommt immer auf den Wohnort und Miete an, sowie das Haushaltseinkommen. Da hilft oft nur die Antragsstellung ins Blaue hinein.


    Kinderzuschlag ist wahrscheinlich ausgeschlossen, wenn Mindestunterhalt oder UVG bezogen wird.

  • Für 1600 BRUTTO tust du dir und vor allem den Kindern diesen ganzen Stress an? :kopf
    Wann musst du sie denn wecken, wenn sie um 7 bereits in der Kita sein müssen? Um 5? ?-(
    Würde ich niemals machen. Den Mitleid dem KV gegenüber halte ich auch für absolut unangebracht. Ich hätte viel mehr Mitleid mit meinen Kindern, die bereits im Krippenalter mitten in der Nacht aus dem Bett müssen, damit der KV mehr Geld zum Leben hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Damit bis du auf jeden Fall schon mal sehr weit von einem Betrag weg, womit man Sozialleistung beziehen könnte.


    Naja, wie viel bleiben bei 1600€ BRUTTO ca 1100 netto übrig...selbst, wenn man das Kindergeld noch dazu nimmt, kann es durchaus sein, wenn man noch einiges an abzugsfähigen Kosten hat ( Fahrtweg usw. ) daß da doch noch Wohngeld oder ähnliches drin ist


    Hier kann man selber rechnen, ich hab bei 500€ KM Wohngeld von 165€ im Monat raus...wenn man Werbungskosten von 2000€ im Jahr ansetzt...als Beispiel.


    Für 1600 BRUTTO tust du dir und vor allem den Kindern diesen ganzen Stress an? :kopf
    Wann musst du sie denn wecken, wenn sie um 7 bereits in der Kita sein müssen? Um 5? ?-(
    Würde ich niemals machen.


    Ganz ehrlich? Ich würde niemals zu Hause rumsitzen wollen.
    Abgesehen davon, daß man mit langjähriger Arbeitslosigkeit seine Jobchancen und Gehaltssteigerungschancen ganz leicht auch mal für immer vergeben hat, gibt es durchaus auch Leute, die eine gewisse Erfüllung im Job finden, die , ja, man soll es nicht glauben, GERNE arbeiten gehen.
    Oder auch schlicht nicht auf Kosten Anderer leben wollen.Auch braucht nicht jeder 2h um die Kinder morgens ausgehfertig zu machen.



    Eine Alternative, die eventuell weiterhelfen kann, wäre, die Stunden zu reduzieren und gleichzeitig einen 450€ Job anzunehmen. Klingt zwar erstmal wie Regen in die Traufe, aber, wenn man das mal durchrechnet...man kann den Hauptjob auf 50% reduzieren, dann verdient man mehr als die Hälfte, da die Abzüge weniger werden, dann kann man 450€ dazu verdienen, die nicht versteuert werden, die sind dann also quasi brutto wie netto. Diese Kräfte werden häufig gesucht. Ich weiß ja nicht, in welchem Bereich Du arbeitest, aber es gibt zum Beispiel auch Jobs, da gibts zusätzlich noch ( derzeit steuerfreies ) Trinkgeld. Wenn man dann 10 bis 15€ die Stunde verhandelt hat, muß man da für die 450€ nur 30/40 Stunden im Monat arbeiten.


    Also insgesamt 10 Stunden weniger in der Woche. Bei netto ungefähr 100€ mehr Gehalt.


    Dies hat allerdings auch Nachteile....450€ Jobs zählen kaum für die Rente, man muß schauen, daß man einen Job findet, der zeitlich nicht mit dem Hauptjob kollidiert bzw, daß man für die Zeit eine Kinderbetreuung hat.


    Dann gibt es auch noch die Möglichkeit zum Aufstocker zu werden, soll heissen, die Stunden reduzieren und dann die Differenz zum Hartz4 Satz zu bekommen.


    Hier kannst Du das Ganze mal durchrechnen...

  • Naja, mal abgesehen davon, dass man seine Job- und Gehaltschancen keineswegs verspielt wenn man ein paar Jahre zu Hause bleibt, denn ich bin dafür der lebende Beweis nach 4 Jahren Pause :) , eine ganz andere Sache ist es, ob man gern zu Hause ist. Ich bin es, du und die TS nicht. Aber selbst in eurem Fall ist es doch ein Riesenunterschied zwischen VZ und TZ bei 2 (!) kleinen Kindern im Krippenalter.
    Und VZ würde ich mir niemals antun, auch wenn ich ein Workaholic wäre, wenn ich die Aussicht auf den Unterhalt habe. Dann würde ich einen Schritt zurückgehen und ggf mein Einkommen durch den Unterhalt vom Ex aufstocken lassen, zumindest bis die Kinder 3 sind. Denn bei 1600 brutto und zwei Kindern liegt sie höchstens knapp über dem H4 Satz, inklusive Kindergeld. Und bei KindesUnterhalt kommt es auf die Höhe an, aber selbst 200-300 Differenz sind es nicht wert, dass man jeden Morgen die Kinder mitten in der Nacht aus dem Bett jagt und erst abends abholt. Meine bescheidene Meinung. ;) Die natürlich nicht geteilt werden muss.

  • Ich habe gerade den anderen Thread gelesen und mutmaße mal, dass die Vollzeitbeschäftigung, eben akut nicht das Hauptproblem der Themenstarterin ist... shit! Ich würde in einer solchen Situation, wo man mit dem Rücken zur Wand steht, keine große Entscheidungen über den weiteren Lebensverlauf treffen wollen. Wenn es gerade nicht weitergeht, oder man man Ende ist, kann man sich krank schreiben lassen. Die Trennung ist gerade einen guten Monat her.


    Wichtige Fragen, die ich mir stellen würde:
    - wie wirkt sich eine Teilzeitbeschäftigung auf meinen Arbeitsalltag aus? Es gibt wirklich unzählige Beispiele dafür, dass Stundenreduzierung mit Degradierung einhergeht. Das ist unschön, aber eine ziemlich gängige Praxis. Auch die Reaktion von Kollegen sollte man in diesem Prozess nicht unterschätzen.
    - was bringt einem die eigene Arbeit? Wäre mehr Zeit für die Kinder und für sich ein Gewinn für einen selbst.
    - Die Vorstellung, dass eine Vollzeitbetreuung für Krippenkinder eine enorme Belastung darstellt, ist urdeutsch. Ist das bei den Kindern wirklich so? Wichtig ist vielleicht auch, dass man diese traumhaften Betreuungszeiten jenseits des Krippenalters immer weniger antreffen wird. Das heißt, wenn man reduziert, tut man es wahrscheinlich über einen größeren Zeitraum, oder man ist in einem späteren Lebensabschnitt viel eher gezwungen beruflich kürzer zu treten.
    - Letztendlich muss man auch entscheiden, wie gut man damit klar kommt Sozialleistungen zu beziehen. Wie gut kommt man damit klar sich Vor diversen Behörden "nackig" zu machen und irgendwelche Anträge auszufüllen, oder absurde Widersprüche zu schreiben. Diese Netzrechner sagen einem ja Beispielweise nicht, dass die Wohnung, in der man lebt sowieso viel zu teuer ist...


    @ NemesisLady: Was arbeitest du? Ich kenne recht wenige Berufsfelder, wo 4 Jahre nicht der Supergau wären.


    @ Monsterkruemel, stimmt bei 1600 Brutto, bleibt nicht viel, da hatte ich mich geirrt. Aber du hast den KU für zwei Kinder nicht drin. Sprich es ist so oder so ne eher knappe Geschichte.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Danke für die Antworten!


    Ich gehe darauf noch näher ein. Habe grad kurz Luft und wollte erstmal kurz anmerken:


    Ich bekomme 1600 EUR brutto = 1100 EUR netto
    Wenn ich statt Vollzeit nur 30 Stunden die Woche arbeite, bekomme ich 1286 EUR brutto = 978 EUR netto. Also 176 EUR weniger.


    Zum Kindsvater hatte ich gestern in einem anderen Beitrag was geschrieben: Ehemann droht mit Selbstmord
    Er ist psychisch krank und suizidgefährdet. Er bezieht EU-Rente und er ist nicht arbeitsfähig.

  • Das musst Du für Dich selber entscheiden. Ob "Mitleid" angebracht ist? . Der Mann hat 2 Kinder in die Welt gesetzt und diese haben Anspruch auf ein "vernünftiges" Leben.


    Die Frage nach Mitleid stellt sich meines Erachtens gar nicht. Und BTW... auch die Mutter hat 2 Kinder in die Welt gesetzt. ;)


    Der KV hat lt. Angaben von Marzipankugel eine Rente in Höhe von 1600 Brutto. Rechnen wir mal grob mit 1350 Netto.
    Der KV zahlt KU. Als Nicht-Erwerbstätiger hat er den Kindern gegenüber einen SB von € 880. Er ist ergo leistungsfähig für KU Stufe 1 in Höhe von €472. Ihm bleiben dann € 878 Euro (Wegen 2 Euro machen wir mal keine Mangelfallberechnung auf ;)). Vielleicht hat er ja auch nen Fuffi oder gar mehr Netto im Säckel (Je nach Renteneintrittsalter, etc..).


    Für Betreuungsunterhalt (wie alt ist das jüngste Kind?) fehlt schlicht die Verteilmasse. Nebenjob für den Rentner? Wenn überhaupt möglich, so trifft ihn keine gesteigerte Erwerbsobligenheit der KM gegenüber. Er muss ergo nicht. Auch liegt sein SB gegenüber der Mutter höher.


    Lösungen sind also ausserhalb der Unterhaltsrechts zu suchen.

  • Also wegen "Mitleid mit dem Kindsvater"... wie gesagt, ich war es, die ihn verlassen hat. Er zahlt den Kindesunterhalt und ich finde es moralisch irgendwie nicht gut, wenn er mir auch noch Unterhalt zahlen würde und mit einem Selbstbehalt von 880 EUR leben müsste. Ich bin schließlich diejenige, die ihm quasi alles genommen hat (mich, seine Kinder, seine Wohnung,...).


    Zitat

    Für 1600 BRUTTO tust du dir und vor allem den Kindern diesen ganzen Stress an?

    Naja gut, aber was ist die Alternative für mich?
    So bekomme ich immerhin: ca. 1100 EUR netto + Kindergeld + Kindesunterhalt


    Zitat

    Eine Alternative, die eventuell weiterhelfen kann, wäre, die Stunden zu reduzieren und gleichzeitig einen 450€ Job anzunehmen. Klingt zwar erstmal wie Regen in die Traufe, aber, wenn man das mal durchrechnet...man kann den Hauptjob auf 50% reduzieren, dann verdient man mehr als die Hälfte, da die Abzüge weniger werden, dann kann man 450€ dazu verdienen, die nicht versteuert werden, die sind dann also quasi brutto wie netto.

    Puh, das klingt erstmal recht gut. ABER: Ich zahle keinen Kindergartenbeitrag, weil den mein Chef übernimmt. Wenn ich nur noch 50% arbeiten würde, dann würde das so nicht mehr funktionieren denke ich.


    @Rente:
    Die Gedanken diesbezüglich lasse ich mal außen vor. Bei meinem niedrigen Gehalt kommt da so oder so kaum was bei rum und wir müssen JETZT irgendwie über die Runden kommen.


    @Sozialleistungen:
    Ist es denn so, dass bevor ich Wohngeld, Kinderzuschlag o. ä. bekommen würde, sich die entsprechende Stelle erstmal an meinen Noch-Mann wenden würde? Wäre dieser zum Unterhalt verpflichtet BEVOR eine andere Stelle mir irgendwas zahlen würde?


    Es ist auch schwierig, da mein Noch-Mann 1500 EUR an Rente hat, aber das halt (rententypisch) ein BRUTTO-Betrag ist, der am Jahresende versteuert wird. Ich weiß nicht, wie das da mit der Unterhaltsberechnung läuft.
    Ich knöpfe ihm jetzt (seine Rente geht auf mein Konto) 2 * 225 EUR Unterhalt für die Kinder monatlich ab. Dann ziehe ich ihm zusätzlich noch etwa 150 EUR für diverses anderes ab (er hat einen Sky-Vertrag auf meinem Namen laufen und er hatte den Dispo überzogen und das lasse ich ihn so zurückzahlen.
    Nach Abzug des Unterhalts hat er noch (1500-450= 1050 EUR).
    Ich weiß gar nicht, wann und wie er mir überhaupt zum Unterhalt verpflichtet wäre???? Wie wenig müsste ich dafür verdienen?
    Jedenfalls ziehe ich ihm von diesen 1050 EUR ja auch noch rund 150 EUR für oben Aufgeführtes ab, so dass er sowieso nur 900 EUR zum Leben hat...


    PS: Sein theoretischer Selbstbehalt läge bei 880 EUR (da er keiner aktiven Berufsausübung nachgeht).
    Wenn ich ihn bis zu diesem Betrag "schröpfen" würde und davon auch noch die 150 EUR Verbindlichkeiten, die er mir gegenüber hat, abziehen würde, hätte er noch 730 EUR zum Leben. :(

  • Zitat

    Der KV hat lt. Angaben von Marzipankugel eine Rente in Höhe von 1600 Brutto. Rechnen wir mal grob mit 1350 Netto

    Bislang mussten wir noch nie Steuer auf seine Rente zahlen, aber wir wurden ja auch immer zusammen veranlagt. Es ist schwierig. Es handelt sich bei 1150 EUR um die gesetztliche EU-Rente und bei dem Restbetrag um eine betriebliche BU-Rente. Zudem besitzt er einen Schwerbehindertenausweis (70%).


    Zitat

    Für Betreuungsunterhalt (wie alt ist das jüngste Kind?) fehlt schlicht die Verteilmasse. Nebenjob für den Rentner?

    Das jüngste Kind ist 1 Jahr.
    Nebenjob aufgrund Erkrankung ausgeschlossen.

  • Jedenfalls ziehe ich ihm von diesen 1050 EUR ja auch noch rund 150 EUR für oben Aufgeführtes ab, so dass er sowieso nur 900 EUR zum Leben hat...


    Und diese 900 sind dann noch auf Basis € 1500 zu versteuern? Er wird völlig pleite sein, wenn die erster Steuerbescheid eintrudelt. Seine Rente wird gepfändet werden (oder hat er Goldbarren im Keller?) , dann ist eh vorbei mit den ganzen Sonderabbuchungen von dir. Dann geht das strikt nach 850 ZPO und es wird keine Zahlungen mehr für Sky und Co geben.


    Dein KV scheint tatsächlich am Ende zu sein (anderer Faden). Seine Depris werden, nachdem sich das FA bei ihm meldet, nicht besser werden.


    PS: Seine Verbindlichkeiten dir gegenüber ist deine Privatsache. Und so wie ich es sehe, wirst du darauf sitzen bleiben. Nach Abzug des KUs ginge sogar eine Pfändung ins Leere.


    PS2: Er zahlt zu wenig KU! Es sind 236 anstatt 225 pro Kind fällig.

  • Zitat

    Seine Rente wird gepfändet werden

    Wieso sollte seine Rente gepfändet werden?
    1500 EUR brutto -472 EUR Kindesunterhalt = 1028 EUR. Da bleibt ja nichts zum Pfänden. Und SOLLTE ich aufgrund Arbeitsreduzierung auch noch unterhaltsfähig werden, wäre ich ja der nächste vorrangige Gläubiger (vor dem Finanzamt).


    Zitat

    Seine Depris werden, nachdem sich das FA bei ihm meldet, nicht besser werden.

    Er ist bereits verschuldet und hat seine e. V. abgegeben.

  • Habe mal eben im andere Faden queer gelesen. Trennung war dieses Jahr im September. Er wird dann erst ab Januar getrennt veranlagt werde und Steuer zahlen. Dann sinkt auch sein Netto. Von daher werden wohl keine Schulden beim FA anlaufen bis dahin.


    Bei Pfändung geht nur der Kindesunterhalt vor - Unterhalt für dich (für den er mM nach nicht leistungsfähig sein wird) würden nicht vorrangig bedient werden.
    Das Geld vom KV wird ab nächstes Jahr ehr weniger als mehr. Das solltest du in deine Überlegungen einbauen, wenn du planst, dein eigenes Einkommen zu reduzieren. Ausser, ihm ist eh alles egal und seine Rente fliesst weiterhin auf dein Konto von dem du dich dann bedienen kannst. Was ich mir bei laufender Insolvenz schwer vorstellen kann. Da dürfte der Inso-Verwalter wenig amused sein. Edit: Ersatzlos gestrichen. Von Inso war keine Rede, nur von einer eV - sorry.

    2 Mal editiert, zuletzt von Summerjam ()

  • Ich denke nachdem, was du schreibst ist der KV raus... ich meine als Einahmequelle. Es kann durchaus sein, dass er seitens der Behörde überprüft wird, aber das ist ja nicht dein Problem, lass dir da keine zusätzlichen Schuldgefühle einreden. Ich kenne auch keinen Fall, wo die Wohngeldstelle beim einem potentiellen Unterhaltsschuldner geprüft hätte. Die rechnen eher mit dem, was da ist. Das ist der KU.


    Ganz genrell sitzt du aber auf einem Pulverfass und solltest dringend Verträge, die auf deinen Namen laufen kündigen und eure Finanzen auseinanderklamüsern 8| . Nicht, dass du am Ende zahlst. Dein Skyvertrag, dein Dispo... wenn es hart auf hart kommt hast du da Pech.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Zitat

    Was ich mir bei laufender Insolvenz schwer vorstellen kann. Da dürfte der Inso-Verwalter wenig amused sein.

    Es läuft kein Insolvenzverfahren.


    Zitat

    Er wird dann erst ab Januar getrennt veranlagt werde und Steuer zahlen. Dann sinkt auch sein Netto.

    Sein Netto sinkt dann aber quasi erst mit der nächsten Steuerveranlagung für 2017, da er die Rente ja weiter brutto bekommt und erst am Ende eines Steuerjahres erst geguckt wird... Also für mich ja ERSTMAL nicht sooo relevant, oder?


    Zitat

    Unterhalt für dich (für den er mM nach nicht leistungsfähig sein wird) würden nicht vorrangig bedient werden.

    Aber bei Unterhaltsgläubigern sinkt doch sein Selbstbehalt auf 880 EUR - bei regulären Gläubigern nicht...


    Zitat

    Das Geld vom KV wird ab nächstes Jahr ehr weniger als mehr. Das solltest du in deine Überlegungen einbauen, wenn du planst, dein eigenes Einkommen zu reduzieren.

    Ich rechne ja eh nur mit dem Kindesunterhalt und den wird er ja weiter zahlen können und müssen.