Verhaltensmuster: Opfer...

die cola · 28. Oktober 2015

Um es einmal auf den Punkt zu bringen:
Liebe Dich!!!! Fang schnell damit an und fang an Dein Bauchgefühl zu lieben, trau Deinen Gefühlen und folge Ihnen. Erstmal alles für Dich alleine. Bei diesen Dingen kann Dir tatsächlich niemand helfen. Fang an DEINE Entscheidungen zu treffen. Windet sich Dein Gegenüber, musst Du für DICH entscheiden. Nimm Dir die Zeit, die Du benötigst für Entscheidungen.
Mir hat mal eine Dame in einer Beratungsstelle gesagt, keiner kann Sie zwingen sofort zu entscheiden. z.B. Telefon: Antworten Sie, ich benötige Bedenkzeit, legen Sie auf und fühlen Sie nach. Das habe ich geübt. Seitdem nehme ich mir die Zeit, die ich brauche.
Wenn Du Dich liebst, bist Du wer und unabhängig von der Liebe anderer. Nicht die anderen bestimmen Deinen "Wert", sondern Du bestimmst über Dein(en) Leben(swert).

Deine Gedanken zum Namen kann ich nachvollziehen. Wähle den Namen, der möglich ist und Dich unabhängig macht. Der Name Deines LG macht Dich abhängig von einer Hochzeit, die - so klingt es - nur mit druck, wenn nicht gar widerwillig herbeigeführt wird...nicht gut! Dein jetziger Name lässt Dich offensichtlich auch klein sein wg der Erfahrungen. Die unabhängste Lösung scheint Dein Mädchenname. Namen sind war nicht nur schall und Rauch, aber auch nicht alles. Ein Puzzleteil.

Dein Gefühle scheinst Du regelmäßig wegzudrücken, wenn Du erst langsam Ärger verspürst...Wenn Du anfängst, wieder mehr auf Dich zu hören und Dich wahrzunehmen, wird es Dich wahrscheinlich ab und an übermannen. Sei gnädig mit Dir und lass es zu. Keiner ist perfekt und jeder hat seinen Rucksack!

Was ich nciht nachvollziehen kann ist, wie Du auf die Idee kommst, als Mutter versagt zu haben. Kinder wählen irgendwann ihren eigenen Weg und haben natürlich auch ihren Rucksack. Kinder können, dürfen und sollen irgendwann ihr Leben eigenständig mit allen Konsequenzen führen. Wie sie das gestalten, liegt irgendwann in ihrer Hand. Jeder Mensch hat immer zwei Möglichkeiten in fast nahezu jeder Situation.

lg,
cola

Haselmaus · 28. Oktober 2015

Deine Angst, dass Du nicht geliebt wirst, wenn Du Dich nicht so gibst, wie Du sein sollst – also verbiegst – kann ich nachvollziehen. Damit geht es Dir aber nicht gut, denn Dein Körper zeigt Dir sehr deutlich, dass ein Limit erreicht ist.
Bedenke aber: Wenn jemand von Dir erwartet, dass Du Dich verbiegst und nicht so bist, wie Du bist – liebt er dann wirklich Dich? Oder nur die Figur, die Du darstellst?
Wie viele von diesen Figuren kannst Du darstellen? Wie schwierig ist es, mehrere gleichzeitig darzustellen, nur weil verschiedene Leute mit unterschiedlichen Ansprüchen an Dich mit Dir im selben Raum sind?

Wenn Dein LG nicht spricht – kann er dann schreiben? Denn irgendwie müsst ihr miteinander kommunizieren. Ohne Kommunikation läuft keine Partnerschaft.
Auch wenn RobRob es etwas sehr direkt ausgedrückt hat, hat er meines Erachtens durchaus Recht. Ihr habt da eine sehr ungünstige Familienstruktur. Die Eltern sollten in der Hierarchie ganz oben stehen, nicht unter dem Hund.

Deine Kinder werden – egal, wie lieb und nett Du bist – irgendwann das Haus verlassen. Das ist gut so, das muss so sein. Ich hab es immer als Pflicht angesehen, dass ich meine Kinder so erziehe, dass sie irgendwann ohne mich klarkommen können.

Unangenehme Dinge gehören zum Leben dazu. Das auszuhalten kann schwer sein, aber wenn man es geschafft hat, ist man wieder etwas stärker. Solche Situationen vergleiche ich für mich mit einer Geburt ohne Schmerzmittel: Währenddessen wäre man gern woanders, aber wenn man es geschafft hat, gibt es einem ein tolles Gefühl.

Was die Problematik mit dem Namen angeht, die kenne ich auch. Den Ehenamen habe ich behalten, weil auch meine Kinder so heißen, auch wenn sie erwachsen sind, verbindet er uns nach wie vor, er wird immer ihr Geburtsname bleiben. Schwieriger ist da mein Vorname, den ich noch nie mochte – ich hab nur einen, hab also keine Alternative. Das hab ich für mich so gelöst, dass ich privat den Namen verwende, den ich auch verwende, wenn ich PC-Spiele spiele.

Hast Du wirklich als Mutter versagt? Geht es Deinen Kindern nicht gut? Müssen sie unter der Brücke schlafen und hungern, warten sie nur darauf, dass Du sie wieder misshandelst? Nein? Dann kann es nicht so schlimm sein. Streitigkeiten und Stress mit Pubis müssen sein, diese ermöglichen es den Eltern, leichter loszulassen und den Kindern, einen eigenen Hausstand zu gründen. :lach

Kopf-Salat · 28. Oktober 2015

Hallo Dade..

Zitat von Dadefana

versucht, von außen zu beobachten. Ich hab zwischendurch regelrecht Ärger empfunden.

ich hoffe den Ärger hast du den anderen gegenüber empfunden ....?

Zitat von Dadefana

Ich habe in letzter Zeit wieder häufiger starke unangenehme körperliche Symptome, langandauernde Schmerzen, Schlafstörungen, Reizdarm, Reizblase.

DAS ist kein Wunder......

Zitat von Dadefana

Da ich erst kürzlich zum Check-Up beim Arzt war, weiß ich, dass organisch alles in Ordnung ist. . Trotzdem fühle ich mich krank, müde, ausgelaugt, gereizt, überfordert, genervt, schlapp, traurig. Mir ist übel, ich hab Bauchweh, Kopfweh, Rückenschmerzen, Herzflattern, Schwindel, jeden Tag was anderes. Manchmal hab ich sogar Fieber.

ich würde mal sagen du reagierst psychosomatisch......man kann sich nicht sein Leben lang irgendwie unsichtbar machen, irgendwann will etwas nach oben und bearbeitet werden

hm, ich weiß nifht, ob ein normaler Schulmediziner auch diese Erkenntnis hat......ich würde mir eine Therapeutin suchen, wenigstens schon mal anfangen.....ich bin auch grad wieder auf der Suche....die nächstenn Plätze sind ab Feb. nächstes Jahr wieder frei.....na toll

Zitat von Dadefana

Meine tiefste Angst ist immer, wenn ich nicht so bin, wie man mich möchte, dann werde ich nicht geliebt. Woher das kommt, weiß ich nicht, aber ich glaube, das ist auch nicht wichtig.

nun, ich glaube, dass das aus der Kindheit kommt. und ich denke, dass das sehr wohl wichtig ist.....in Aufarbeitung wirst du dann lernen oder sehen, wie du weiter vorgehen möchtest.....

ich denke, du und die anderen sind schon sehr weit über deine Grenzen drüber gelatscht, dass du da gar nicht mehr erkennst, wo die nächste ist....oder es ist gar keine mehr da......

du hast dir diesen LG ausgesucht, der nicht viel fragt, denn wenn er viel fragen würde, müßtest du dich mehr mit dir INNERLICH beschäftigen......und das willst du nicht....denn DAS macht ANGST.....und man kommt evt an Punkte, die einen so arg schmerzen.......dass man alles verdrängt......nun ja, auch hier würde ein Therapeut mehr helfen als ein Schulmediziner.

Zitat von Dadefana

Im Grunde lebe ich das Leben, das ich selbst so gewählt habe, das ich auch möchte,

nun, das sind Punkte, die auch stark auf deine Körperreaktionen schließen lassen.....
versuch bei dir zu bleiben und nimm dir einfach die Zeit, bei dir zu bleiben.....und dich nicht manipulieren zu lassen......immer wenn du das Gefühl hast, jetzt muß ich gehen, oder jetzt schmerzt mich was oder jetzt setzt das Pfeifen im Ohr ein - wie bei mir - dann frag dich, was war grad? was nervt/stresst mich in dieser Situation ? bewußt werden.....

>>>Im Grunde lebe ich das Leben, das ich selbst so gewählt habe,<<<<<

Du lebst dieses Leben

- aufgrund dessen was du erlebt hast, als kind, als Jugendliche, die Muster, die du gelernt hast, die Lebenseinstellungen, die dir deine Eltern mitgegeben haben - nur deshalb kann man sagen, du hast es dir erwählt.

WEnn du dir aber darüber bewußt wirst, wirst du erkennen, dass du dieses Leben gar nicht mehr so leben mußt, denn dann bist du Dadefana, die sich so ein Leben nicht mehr antun muß. Was die anderen damit dann machen und wie sie damit dann umgehen, ist ihre Sache......ABER du bist dann nicht mehr die "ferngesteuerte" (Muster, fatale Lebenseinstellungen, erlebnisse) Dadefana .

Zitat von Dadefana

Auch wenn ich Entscheidungen treffen soll... wenn ich merke, dass ein Thema etwas umfangreicher zu bedenken ist, treffe ich lieber gar keine Entscheidung, als mich näher damit auseinander zu setzen. Ebenfalls, wenn ich merke, dass ich meine Meinung im Gespräch begründen muss oder verteidigen muss, Stellung beziehen... ich verlasse lieber den Schauplatz, was man wohl weglaufen nennt, nur um nicht dem ausgesetzt zu sein, was man wohl Kritik nennt. Aber nicht, weil ich keine Kritik aushalten kann, sondern weil ich befürchte, wenn ich offen bei meiner Meinung bleibe, mag man mich nicht mehr. Also lass ich mein Gegenüber einfach stehen.

ja, es fällt schwer, seine Meinung zu vertreten, weil man denkt, die anderen mögen einen dann nicht mehr und man bekommt eh Gegenwind......ABER versuch mal dazu stehen, fühle wie sich dein Rückgrat streckt, der kopf gleich mit .......erstmal .....man muß sich nicht rechtfertigen.....deine Meinung...aus basta....sagen und dann kannst du ja gehen......wenn du das ein paar mal geschafft hast, wirst du merken, dass die anderen dich mit anderen augen betrachten..- du holst dir deine Würde wieder ! ....danach kannst du ja versuchen deine meinung zu begründen....

Zitat von Dadefana

. Was mich deswegen dazu bewegt, mich zurückzunehmen, eigene Strategien zu entwickeln, die teilweise dann dazu führen, dass sich diese Bereiche noch stärker trennen, anstatt zusammenzuwachsen,

auch durch so ein Verhalten, sich selber aufzugeben, sich um 10.000 ecken zu verbiegen, entstehen Schmerzen......und es werden mehr werden....wenn du nicht etwas dagegen tust......
klar werden, was DU willst ! und wenn man dann alleine ist, ist es immer ncoh besser als soooooooo.......alleine sein muß man lernen - ABER mir wird richtig gehend schlecht, wenn ich lese , wie es dir geht.....mir kommt das alles sooooooooooooooo bekannt vor.

Zitat von Dadefana

Mein LG sagt, solange ich bestimmte Muster nicht aus dem Kopf bekomme, wäre es unerheblich, was auch immer er täte..

Dein LG sollte mal die Schn......halten. Sorry, aber DAS muss ich jetzt mal so schreiben !
DAS ist doch schon wieder eine emotionale Erpressung und ER macht ES sich verdammt LEICHT !

ER hat auch seine Muster, das sieht man daran, dass er dich immer wieder, wenn es nicht nach seinem ding geht, erpresst .

Zitat von Dadefana

Und dann ist da noch die Frage: Wer oder Was bin ich eigentlich? Mal beim Namen angefangen, ich trage immer noch den Ehenamen, hab ich dazu entschieden, weil die Kinder noch so klein waren

hm,. andere Frage, wenn du den Namen änderst, kann man dann so ohne weiteres auch den Namen der Kinder ändern? oder braucht man da nicht wieder das Einverständnis des KV´s ? ich weiß es ncht....ich habe gottseidank, nach der Hochzeit vergessen, seinen Namen anzunehmen.....

Zitat von Dadefana

Einen zweiten Ehenamen wird es nicht geben, was mir das Gefühl gibt, abgelehnt zu werden, nicht gut genug zu sein

DAS ist doch auch erstmal gut so.........ehrlich gesagt, nachdem ich für mich mein Rückgrat wieder gefunden habe, würde ich mich mit einem Mann, der mich emotional so erpresst, NIE mehr einlassen.

Es hat alles seinen Sinn.....sei froh, dass da diesbzgl noch nix kam.

Zitat von Dadefana

Also wer bin ich? Einfach nur ICH? Egal wie ich heiße, ich bleibe immer ICH? Aber wer bin ich? Mama? Als Mama habe ich versagt. Frau? Ja ne... als Frau will er mich ja auch nicht. Freundin von irgendwem?

du bist "Dadefana" eine liebenswerte Frau, die sich gefühlsmäßig "oberflächlich" schon reflektieren kann. Dir fehlt nur noch der Schritt der Umsetzung, Der Mut, die Courage, dies zu tun und dann mit den Konsequenzen zu leben......
DU bist Du und so wie du schreibst, mag ich dich.....du hast Herz, Seele und kannst dich sehr gut ausdrücken.
Du bist Du - nur Du kannst dich verändern, das kann keiner übernehmen ! wenn er dich nicht als Frau will....was machst du da noch? Kindersitterin......
man kann sich nur auf sich selber besinnen, wenn man alleine ist ohne Ablenkung von LG, Kindern etc.....
allerdings würde ich vorschlagen unter therapeutischer Begleitung.....Reha, Kur, therapie vor Ort.....

mir ist noch nciht klar, sind das nun deine kids, oder seine? oder habt ihr welche zusammen? - dann evt. eine mutter-kind-kur......da könntet ihr evt wieder zusammen finden und du hast doch auch psychologische Unterstützung und kannst dich einfach mal verwöhnen lassen....massagen, anwendungen etc....allerdings würde ich ihm erstmal den Kontakt für diese Zeit verbieten.

Rückbesinnung auf dich und die kids......

Zitat von Dadefana

Ich möchte irgendwo dazugehören,

nun, du mußt dich erstmal selber finden.......du bist soviel im Außen,.....nicht bei dir.....

Zitat von Dadefana

Ich hab so viele Fragen im Kopf, so viele Gefühle im Bauch und so viele "wenn" und "aber"... Keinen Plan. Irgendwie...

ja, dieser blöde kopf.....der hindert einen immer .....und man muß erstmal alles um 100.000 ecken durchdenken.....und verliert sich da aber auch wieder .......boah, wie ich das kenne.....

Zitat von Dadefana

Danke fürs Lesen. :blume

bitte.

:blume :knuddel

frl.keksberg · 29. Oktober 2015

liebe ts,

auch wenn ich dich gar nicht kenne und nichts von dir weiß, so weiß ich doch: egal wie deine geschichte weiter-/ausgeht - es wird mit sicherheit nicht so schlimm sein, wie du es dir hier und heute ausmalst.

bei aller sorge um deine eltern: wenn sie dich lieben (und davon gehe ich jetzt mal aus) werden sie lieber zur miete wohnen, als zuzusehen, wie du dich jeden tag klein machst und mehr und mehr verbiegst um es allen außer dir selbst recht zu machen.
Häuser werden jeden tag verkauft und die leute leben weiter (auch wenn s nicht schön ist)....ansonsten gibt es auch die möglichkeit der umfinanzierung....längere laufzeit, kleinere raten....wenn deine eltern bei dir wohnen zahlen sie dann nicht auch miete? ich würde mich mal unverbindlich beraten lassen, einfach damit du auch besser schlafen kannst

colas idee mit der beratungsstelle finde ich gut....mal mit einem außenstehenden gedanklich durchspielen, was wäre wenn, wo bekämst du hilfe, welche möglichkeiten hättest du

zu deinem lg: ich bin auch mit so einem schweiger liiert, der gerne mal wenn-dann-sätze rauspoltert.....das ist nicht schön, ich weiß....wäre es eine lösung wenn du ihm einen brief schreibst? all das, was du uns hier sagst? ihm einen zeitrahmen für seine antwort gibst? würde er den lesen?
das was er macht ist nicht fair und es setzt dich unter druck, schiebt alle verantwortung zu dir und er leistet null beitrag zu einer lösung des problems

was die abendgestaltung bei euch zuhause betrifft: warum bleibst du am tisch sitzen, obwohl alle anderen gehen und machen was sie wollen? warum machst du dann nicht, was du willst? gibt es bei euch ein gästezimmer in das du dich zurückziehen könntest? und da machst du dann was du willst....wenn die anderen dich brauchen werden sie dich schon finden.....

auch wenn robrob das vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt hat und man sich ganz sicher nicht leichtfertig mit tabletten "zudröhnen" sollte, würde ich auch diesen ansatz eventuell mal mit deinem arzt durchsprechen....als zwischenlösung, damit deine seele sich stabilisieren und erholen kann

ich wünsch dir alles liebe und ganz viel kraft! :knuddel

Dadefana · 29. Oktober 2015

Ich muss mich nochmals an dieser Stelle bedanken, auch für die vielen hilfreichen PN´s, es hilft mir wirklich sehr, mich zu sammeln :blume

Ja, ich hab mal durchgespielt, was wäre wenn... könnte ich das Haus zur Not auch selber halten? Tja, wenn die Bank mitmacht, dann schon, aber... Es hängt halt Geld von uns beiden drin. Ich würd mal sagen, 50/50. Jeder von uns könnte sich das Haus zwar alleine leisten, aber keiner könnte den anderen entschädigen. So wie ich nicht mit Null dastehen möchte, würde ich auch von meinem LG nicht erwarten, dass er "einfach so" das Feld räumt. Es käme also nur ein Verkauf in Frage, um einfach fair zu bleiben.

Warum bleibe ich am Tisch sitzen, während alle anderen aufstehen und tun, was sie wollen? Weil... weil es für mich der einzige Zeitpunkt am Tag wäre, an dem ich mit meinem LG sprechen könnte. Über den Tag, über weitere Pläne, über "was tun wir am Wochenende, was steht an, ect." Über "wiegehtesdir" und über "hastdulustdasswirmal" Einfach mal 10 Minuten mit uns alleine sein und quatschen und wenn auch nur übers Fernsehprogramm vom letzten Abend. Ich weiß nicht, was ihn antreibt, aber er kennt keinen Feierabend, keinen freien Tag und schon gar keinen Urlaub. Er steht unter Dauerstrom, lebt mir manchmal ein wenig zu schnell... und doch zu langsam. Irgendwie... Ich würde mal sagen, wir wechseln aktiv kaum 5 Sätze in der Woche die über "hastdumeinhemdschongewaschen" oder "kannstdumirmalhiereinennageleinschlagen" hinausgehen und das finde ich eben schade. Deswegen sitz ich da, wenn alle schon weg sind und warte drauf, dass er das, was auch immer er grad tut, für den Tag beendet und sich noch auf einen Kaffee zu mir setzt. Das täte er auch, nur leider bin ich bis dahin meist viel zu müde und streiche die Segel, noch bevor es so weit kommt. :frag

Vereinbarungen zu solchen Themen kann ich mit ihm nicht treffen. Weil, richtig... er reagiert auf sowas gaaanz allergisch. Er hat auch selber immer das Gefühl, nix richtig machen zu können, glaube ich. Was er anpackt, macht er mit ganzer Kraft, mit vollem Elan und dabei schießt er häufig übers Ziel hinaus. Während andere für einen Küchenumbau eine Woche einplanen, zieht er das in drei Tagen durch, arbeitet deswegen bis tief in die Nacht, ist entsprechend gereizt und dann auch empfindlich, wenn ich sag, jetzt reichts aber mal... Ich weiß zu schätzen, wie fleißig er ist, wie viel und hart er für all das arbeitet. Sein Fleiß, sein Verantwortungsbewusstsein und sein Sinn für sowas sind ja unter anderem Charakterzüge, die ich an ihm schätze. Seine Maßlosigkeit aber eher nicht

Für ihn gibt's nur schwarz oder weiß, meistens sogar nur schwarz. Meistens kann ich das mit Humor ausgleichen, mit Ironie und manchmal werde ich auch zynisch. Manchmal aber verlässt mich die Kraft. Dann möchte ich einfach mal einen Mann, der mir SAGT, dass er mich liebt (ja, ich muss es auch gesagt bekommen), der sich einfach nur mal neben mich setzt, dumm schaut und meine Hand hält, auch wenn es ihm in diesem Moment grade NICHTS bringt. Ich würde mir wünschen, er würde auch mal was tun, einfach nur, weil er es FÜR MICH tut und nicht, weil er gleichzeitig einen Vorteil daraus zieht. So habe ich immer das Gefühl, ich bin gerade gut genug, so lange ich einen Nutzen habe und wenn ich nichts nutze, dann hab ich auch keinen direkten Wert für ihn.

Ich fühle mich ihm so fern, weil er mich nicht an sich lässt. Er wurde verletzt. Ja. Ich auch. Ich kann trotzdem noch Menschen an mich ranlassen. Er wohl nicht. Er möchte es, aber er kann es nicht. Es bleibt immer eine gewisse Distanz zwischen uns. Immer. Und ich weiß nicht, ob ich das für immer aushalten kann. Ich würde es mir wünschen, weil ich ihn liebe. Sehr. Aber ich weiß nicht, ob ich es auf Dauer kann. Ein Gespräch würde nichts ändern und professionelle Hilfe würde er ablehnen und ja, auch hier macht er es sich leicht, weil er sagt, lieb mich so wie ich bin oder lasse es.

Aber tut er das? Gefühlt nicht, aber wer weiß, was ihn alles an mir stört, und er nimmt es einfach als gegeben hin? Wie gesagt, er spricht ja nicht. Er sagt ja nicht, "ja du, mich stört an dir auch, dass du ..., aber ich kann damit leben"

Und meine Kinder... ja... ich liebe sie viel zu sehr, als dass ich ihnen irgend etwas auf Dauer übel nehmen könnte. Eher würde ich mir einen Arm und ein Bein für sie abhacken. Ich kann das leider nicht immer so zeigen und dann bin ich nun mal auch für ihre Erziehung verantwortlich, wodurch ich mich von Haus aus ins Aus schieße. Aber das muss wohl so sein. Ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern und ich kann die Zukunft nicht beeinflussen. Ich kann nur im Heute leben und versuchen, jeden Tag aufs Neue es Richtig zu machen.

Ich lebe sehr stark im Außen, das stimmt. Ich möchte es richtig machen für meine Kinder, für meinen LG, für meine Eltern, ich glaub, sogar der Hund kommt noch vor meinen Bedürfnissen. Er ist ja auch darauf angewiesen, dass ich ihn füttere und Gassi führe Ich überlege immer, was ist jetzt das Beste für XY, und wenn ich zu einem Ergebnis komme, kommen Bedenken, dass das Beste für XY nicht im Sinne von AB oder CD sein könnte und schon bin ich wieder in einer Zwickmühle. Ich denke zu viel, ich grüble zu viel. Das Ergebnis ist, entscheide ich für XY, beschweren sich AB und CD. Mach ich einen Kompromiss, sind gleich alle drei aufgebracht und geb ich AB oder CD recht, ist XY natürlich auf mich sauer. Ich kann keine neutrale Entscheidung treffen, ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, was eine Entscheidung für Auswirkungen auf das gesamte Umfeld haben würde.

Wo das herkommt... kann ich ahnen... und ich glaube daher kommt auch, alles Recht machen zu wollen. Rechtschaffen. Richtig. Keine Fehler mehr. Und vor allem keine Fehler mehr, die auf Kosten anderer gehen. Und dabei zieht sich das durch mein Leben, wie ein roter Faden. Mein Weg ist gepflastert mit Fehlern, die andere für mich ausbaden mussten.

Ach... :frag

Maraya · 29. Oktober 2015

Jaaaa..... ich glaube du übernimmst die Verantwortung für alles und fühlst dich dann auch für alle Fehler verantwortlich.

Wie bei deinen Eltern ..... entschuldige, die sind doch auch komplett naiv gewesen ! Und wenn du sie überredet hast, bleiben sie trotzdem Erwachsene Menschen mit Kopf und Hirn, sie müssen deinen Ideen nicht folgen, außer du zwingst sie, und wenn sie die Verantwortung für sich an dich abgeben ist das unfair.
Weil sie profitieren vom vorteil und bei schiefgehen bist du schuld ....

Wenn man beständig zuviel Verantwortung auf sich zieht, kommen einem ganz normale Fehler viel schwerwiegender vor, weil die Trittbrettfahrer beleidigt sind, sich aufregen, verletzt sind.

Denke, du machst keine anderen Fehler als die anderen auch Nur mit schwerem Gepäck

CoCo · 30. Oktober 2015

Zitat von frl.keksberg

bei aller sorge um deine eltern: wenn sie dich lieben (und davon gehe ich jetzt mal aus) werden sie lieber zur miete wohnen, als zuzusehen, wie du dich jeden tag klein machst und mehr und mehr verbiegst um es allen außer dir selbst recht zu machen.

Vielleicht liege ich falsch - aber da habe ich leise Zweifel, ob das so wäre - denn so tief wie dieses "ich bin für alles verantwortlich, mache aber alles falsch und es nie allen recht und bin nichts wert, wenn ich nicht so bin, wie mich alle haben wollen" bei Dade verankert ist, würde es mich nicht wundern, wenn ihre Eltern da nicht so ganz unbeteiligt sind?

Jul1983 · 30. Oktober 2015

Zitat von CoCo

Vielleicht liege ich falsch - aber da habe ich leise Zweifel, ob das so wäre - denn so tief wie dieses "ich bin für alles verantwortlich, mache aber alles falsch und es nie allen recht und bin nichts wert, wenn ich nicht so bin, wie mich alle haben wollen" bei Dade verankert ist, würde es mich nicht wundern, wenn ihre Eltern da nicht so ganz unbeteiligt sind?

Da stimme ich dir zu Coco - allerdings sollte es meiner Meinung nach so sein, insofern kann Dadefena sich die Freiheit nehmen. Wenn ihre Eltern ihr darum Vorwürfe mache, dann braucht sie diese nicht anzunehmen ... (auch wenn das natürlich sehr schwer ist)

So hatte ich den Post eher verstanden. Wahrscheinlich aus der eigenen Erfahrung heraus gespickt mit der Erkenntnis, dass es mir besser geht, wenn ich die unangebrachten Anwandlungen gewisser Familienmitglieder einfach nicht so wichtig nehme ...

Dadefana · 30. Oktober 2015

Ich bin bei meiner Oma ausgewachsen.

Wenn ich als kleines Kind nicht artig war, hieß es öfter mal "Dann kauf ich mir ein anderes Kind". Manchmal hat sie sich auch totgestellt, bis ich versprochen hab, zu tun (zu sein) was sie will. Ich kann mich noch gut an meine Panik erinnern. :heul

Mit 15 Jahren hab ich Schule geschwänzt, daraufhin gab es einen Riesenkrach zwischen meinen Eltern und der Oma, in Folge dessen mir der Kontakt untersagt wurde und wir mussten auch umziehen. Meine Mama hat sehr gelitten und ich habe mir seitdem Vorwürfe gemacht, Schuld daran zu sein, dass meine Mama ihr Elternhaus verlassen musste. Obwohl ich heute weiß, dass da noch viel mehr gewesen sein muss, hat mich bis heute niemand aktiv von dieser Schuld freigesprochen. Vielleicht habe ich es mir deswegen zur Verantwortung gemacht, meinen Eltern ein Zuhause zu bieten?

CoCo · 30. Oktober 2015

Zitat von Dadefana

Wenn ich als kleines Kind nicht artig war, hieß es öfter mal "Dann kauf ich mir ein anderes Kind". Manchmal hat sie sich auch totgestellt, bis ich versprochen hab, zu tun (zu sein) was sie will. Ich kann mich noch gut an meine Panik erinnern.

:heul Oh mann... Da brauchst Du Dich wirklich nicht wundern... :knuddel

die cola · 30. Oktober 2015

Zitat von Dadefana

Meine Mama hat sehr gelitten und ich habe mir seitdem Vorwürfe gemacht, Schuld daran zu sein, dass meine Mama ihr Elternhaus verlassen musste. Obwohl ich heute weiß, dass da noch viel mehr gewesen sein muss, hat mich bis heute niemand aktiv von dieser Schuld freigesprochen.

Mach dich nicht vom Freisprechen anderer abhängig. Du bist kein Opfer, dass empfängt. Du bist Dade, mittlerweile erwachsen, weißt, dass es weder deine Verantwortung, noch schuld war. Du kannst diese Situationen heute anders bewerten und auch richtig stellen, Du darfst dich selbst aus der Schuld entlassen. Eure Rollen wirken vertauscht.
Mir erging und ergeht es ähnlich. Erst durch meinen Mann habe ich verstanden, dass ich Tochter sein darf und meine Eltern für mich verantwortlich waren. Ich habe verstanden, dass meine Eltern groß sind und sich selbst zu verantworten haben.

lg,
cola

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