Trennungsschmerz noch nach 2 Jahren?!?

  • Hallo,ich weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe auf ein paar Tips von Euch...
    Meine Situation kurzgefasst :
    Ich bin Mutter von drei Mädels, 14,12,1 Jahr alt. Die Großen sind von meinem Ex-Mann, seit dreieinhalb Jahren getrennt,alles läuft mit ihm harmonisch,sind gute Freunde geworden.
    Die Kleinste ist aus einer sehr intensiven Beziehung,die nach drei Monaten vom Kindsvater beendet wurde,weil er kein Kind wollte und keine Beziehung mehr zu mir.
    Es war alles sehr überraschend und schockierend, es hat mich unheimlich verletzt,die Art und Weise, das Verhalten. Aber ich habe mich sehr auf mein Baby gefreut,sie gibt mir viel Kraft.
    Zurück zum Thema...
    Um die Geburt rum interessierte er sich plötzlich für seine Tochter,nun wollte er doch als Vater da sein für sie.Er wurde ein Besuchspapa,kommt zwei mal in der Woche für 2 Stunden.
    Mein Problem ist,dass ich immer noch Gefühle für ihn habe. Ich fühle mich irgendwie zu ihm hingezogen,trotz der ganzen Dinge,die er getan und gesagt hat. Ich bin dadurch aber auch schnell gekränkt, oder auf der Palme,wenn er mich provoziert mit einem blöden Spruch zum Beispiel.
    Ich hatte das Gefühl,dass wir uns angenähert hätten,dass da noch etwas wäre zwischen uns und sprach ihn in einem passenden Moment drauf an. Ergebnis:kaum Reaktion,später hielt er mir vor,dass es doch schon so lange her sei,zwei Jahre, und es seien doch bloß 3 Monate gewesen. Er möchte Zeit mit mir verbringen als Eltern mehr nicht. Wir würden uns auch zu oft mißverstehen.
    Gut,ich zog mich zurück,er besuchte die Kleine und ich hielt mich möglichst nicht so lange bei ihm auf,ging nicht mit auf Spaziergängen um meine Gefühle endlich in den Griff zu bekommen. Das passt ihm nun aber auch nicht. Es kam zum Streit,nun meint er wir brauchen eine Mediation.
    Ich hab Angst davor! Was,wenn dann alles wieder hochkommt? Ich hab so gelitten! Keiner aus meiner Umgebung kann verstehen,warum ich so an ihm gehangen habe.
    Belastet es mich so,weil da so viel Schmerz ist? Ist das das Gefühl,dass ich in seiner Nähe habe? Oder liebte ich echt und es verletzt nun,weil er es nicht tat? Wie komme ich aus diesem elendigen Strudel am besten raus? Es wäre doch schön,wenn ich zu ihm so ein gutes Verhältnis wie zum Ex-Männlein hätte...ich kriege es nicht hin diese Gefühle abzustellen! :kopf

  • Ach nööö,ich weiß nicht,das ist mir zu viel. Wird doch wohl eine Lösung geben,die ich allein hinbekommen kann. Vielleicht gibt es ja einen guten Weg,den ich mal ausprobieren kann. Der Psychologe wird auch bloß zuhören und auf die Lösung soll ich dann selbst kommen... :rolleyes:

  • also wenn er nur mal 4 stnden in der woche für sein kind übrig hat und dann nochnichtmal etwas alleine mit ihr machen mag,..du versogrst das kind die erstlichen 164 tage,, ich frag mich was du mit so einem tüp nur wilst?zahlt er wenigstens unterhalt??anscheinend hat er ja wenig interesse an einer familie ,

  • Ich glaube,ich habe das falsch rübergebracht...es geht mir nicht darum diesen Mann als Partner zu haben,das würde nicht funktionieren. Ich möchte einen Weg finden einen Abschluß in meiner Gefühlswelt zu machen,aber noch einen guten Umgang hinzukriegen -für meine Tochter. Ich dachte am Anfang noch “ Zeit heilt alle Wunden“ ,doch sie tat es nicht. Stattdessen kommt es heute noch zu Krach,wenn vermeintliche Wunden aufgerissen werden.
    Ich habe auf Tips von anderen gehofft, Punkte an denen ich ansetzen kann um an mir zu arbeiten und mich von diesen diffusen Gefühlen endlich lösen zu können! :hilfe

  • Hm...vielleicht ein paar Denkanstöße, damit Du die Dinge vielleicht einfach für Dich hinterfragen kannst...?


    Vielleicht geht es ja weniger um die Person, sondern um die schpnen und angenehmen Dinge, für die er mal stand? Vielleicht sind diese noch indirekt oder auch sehr direkt mit ihm verknüpft? Und das, obwohl Du weißt, daß es nicht mehr funktionieren würde... Wissen und Fühlen sind nicht immer unbedingt auf einer Linie :-)


    Manchmal ist es auch so, daß gerade nach viel emotionalem Hin und Her hinterher ein Gefühl von starker Intensität bleibt. Die Erinnerung macht daraus manchmal seltsame Dinge ...obwohl die ganze Sache nur was für emotional Schmerzperverse war...


    Abgesehen davon sind 2 Jahre jetzt nicht so viel Zeit, um eine Sache völlig verarbeitet zu haben... Der ein oder andere Trigger kann noch lange Zeit aktiv sein.


    Versuch die Dinge für Dich einfach n bissl nüchtern zu analysieren und es etwas von der emotinalen Ebene runter zu bekommen. Das gelingt dem einen besser, dem nächsten wieder weniger gut...


    Und stell Dich Deinen Ängsten, nimm sie an, weglaufen funzt nicht...

  • Mir geht es ähnlich, hab auch ein ständiges gedankenkarusell im Kopf. Ich geh jetzt zum Psychologe und ich denke mal das es schon hilft das man einfach mal darüber spricht. Mein ex hat mich seelisch sehr verletzt und zerstört und trotzdem noch immer die Gedanken an die schöne Zeit, die ganzen schlechten Zeiten hab ich jetzt in fast zwei Jahren verdrängt obwohl das schon sehr viele waren.
    Jetzt fängt er an überall rum zuerzählen das ich ständig fremdgegangen bin, kommen sogar seine Kunden zu mir in den Laden und fangen an darüber zureden. Er ist so ein Arsch, aber ich hoffe das ich Hilfe bekomme um das alles zu verarbeiten.
    Vielleicht hilft dir doch jemand der dir zuhört und dir den einen oder anderen guten Tip geben kann.
    Halt die Ohren steif, ich glaub irgendwann wird (muss) es besser und leichter werden. Ich hoffe es.

  • Mir hilft es schon,dass ich hier etwas loswerden konnte und verschiedene Ansichten hörte,oder ähnliche Geschichten. Das verändert auch meine Sichweise und ich fühle mich damit plötzlich nicht mehr so allein und unverstanden. Herzlichen Dank an alle die ein paar Worte für mich übrig hatten!
    Ich habe einige Dinge überdacht, werde wahrscheinlich diese Mediation mit ihm machen,aber auf Elternbasis,also die alten schmerzhaften Erfahrungen außen vor lassen,denn damit will ich ein für allemal abschließen. Mal sehen,was die Zukunft so bringt? :thanks:

  • also die alten schmerzhaften Erfahrungen außen vor lassen,denn damit will ich ein für allemal abschließen.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass genau "solche Themen" sich dann immer und immer wieder melden bis man ihnen einmal die richtige Aufmerksamkeit gegeben hat.
    Dazu muss der Ex vielleicht nicht involviert werden, aber für Dich müsstest Du es wohl irgendwann mal klären. :strahlen

  • Ich hab die Erfahrung gemacht, dass genau "solche Themen" sich dann immer und immer wieder melden bis man ihnen einmal die richtige Aufmerksamkeit gegeben hat.


    Ich glaube, daß je nach Situation und Veranlagung beides sehr gut funktionieren kann. Viele Dinge werden einfach bei mir wegfokkusiert, indem ich mir andere Dinge bewußt/unbewußt heranhole und das andere völlig vergesse. Allerdings kann das dazu führen, daß quasi "blinde Flecken" in der Vergangenheit entstehen oder "schwarze Löcher" je nach Dimension des Ganzen. Aber das ist manchmal ein kleiner Preis.
    Mit anderen Dingen muß ich mich sehr mühsam und lange auseinandersetzen, insofern hast Du recht.


    Nicht immer und zu jeder Zeit ist eine intensive Auseinandersetzung empfehlenswert, es muß der Ort und die Zeit dafür sein, wie mir scheint.

  • Der Psychologe wird auch bloß zuhören und auf die Lösung soll ich dann selbst kommen... :rolleyes:


    aber genau das ist es doch:
    er hört zwar nicht nur zu, sondern stellt auch (hoffentlich die richtigen) Fragen
    und ja, es ist dein Problem, die Lösung musst schon du umsetzen


    (Frei nach dem Motto: was muss das für ein Problem sein, das so eine schöne Lösung hat ;) )


    Dazu muss man das eine oder andere aufarbeiten, auch wenn es weh tut


    Irgendwie ist manche Beziehung auch Abhängigkeit, der Ausstieg einem Entzug nicht unähnlich


    Vielleicht kann aber genau das auch schon die Mediation leisten, einen Versuch wärs jedenfalls wert


    LG

    Verbittere nicht, sondern wandle das Gute in schöne Erinnerungen... Vergiss das Schlechte

  • Erst einmal finde ich es sehr gut, dass ihr es schafft den Umgang auf die Kette zu bekommen trotz des Gefühlswirrwarr. :daumen Für ihn wird es sicher auch eine nicht so angenehme Situation sein und ich finde es gut, dass er nach Lösungen sucht, wie es in den Griff zu bekommen wäre. Nur der Umgang scheint ja nicht das Grundproblem zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort deine Gefühle zum Thema Trennung aufgearbeitet werden (vielleicht liege ich da aber auch falsch, da sind andere sicher mit anderern Erfahrungswerten hier)
    Auch deine Ehrlichkeit ihm gegenüber finde ich mutig und gut.
    Ich denke, was du zu fühlen hast und was du fühlen darfst (nach egal wieviel Monaten) kann dir keiner "vorschreiben"


    Ich habe sehr lange gebraucht, um meine Gefühle in den Griff zu bekommen, aber eines morgens wachte ich auf und er war kein Gedanke mehr in meinem Kopf. Erst habe ich es nicht wirklich bemerkt was nicht stimmt und dann fiel es mir auf: Ich fühlte mich gut, richtig gut :D
    Was mir geholfen hat war der Gedanke: Habe ich wirklich noch Gefühle für ihn? Oder basieren die Gefühle eher darauf, dass ich einen Traum begraben musste, den Traum einer Familie? Und dabei noch nicht mal groß entscheiden konnte. Das hat er für mich getan....diese Ohnmachtsgefühle, dass ich das nicht ändern kann haben mir die Luft genommen. Hab ich doch sonst immer alles im Griff und auch ein stück weit die "Kontrolle"


    Ich bin auch bewusst mit meinen Gedanken in die Erinnerungen getaucht, wo er mir weh getan hat, wo er mir auf die Kirsche ging, was mich auch an ihm nervte, wo er so gar nicht Traumprinz war.
    Dann die Vorstellung mein ganzes Leben damit leben zu müssen :tot:lach mir hat das geholfen.
    Trotz allem habe ich akzeptiert, dass er meine große Liebe war und auch wenn es etwas kitschig klingt: Das Beste von ihm schläft gerade noch selig ein Zimmer weiter. :lach


    Was ich sagen möchte: Zeit ist immer das Schlüsselwort und das "Sehen" das manche Gefühle nur so stark sind, weil die Phantasie übergroße Projektionen zulässt, gerade wenn man so kurz zusammen war wie ihr....


    Du schaffst das...


    LG
    Friday

  • Es ist sehr interessant eure unterschiedliche Meinungen und Lösungsansätze zu lesen,ich hinterfrage dadurch viele Dinge. Mein Chaos im Kopf ordnet sich langsam. Auch wenn mein Weg noch nicht ganz klar vor mir liegt,zeigt es mir auf welchen Pfaden ich schon mal nicht unterwegs bin,manchmal sehr beruhigend...
    Erzbengel -in Abhängigkeit befinde ich mich nicht.


    Ich glaube,dass es immer schwierig ist,wenn man in so einer Situation plötzlich verlassen wird (schwanger). Ich habe eine Mauer aufgebaut um mein ungeborenes Kind zu schützen,als sie geboren war wünschte ich mir natürlich eine richtige Familie für sie. Vielleicht habe ich auch früher die rosa Brille aufgehabt,vieles nicht wahrhaben wollen,was vielleicht schon offensichtlich war...


    Wer träumt nicht von Liebe,die auch erwidert wird?


    Ich habe mal die folgende Frage gestellt bekommen: Wenn du am Anfang deines Lebens die Wahl gehabt hättest entweder du liebst, ODER du wirst geliebt, beides zusammen ist nicht, was hättest du gewählt? Ohne nachzudenken antwortete ich “selber lieben“... nach längerer Diskussion über das für und wider änderte sich meine Antwort immer noch nicht.
    Klar,Gefühle sind oft schmerzhaft,aber eben auch wundervoll! Sind wir nicht hier auf der Erde um zu fühlen?


    Ich bin mir sicher,dass ich auch diesen Berg jetzt gerade bewältigen werde. Meine positive Grundeinstellung ist zurück!


    :wink

  • Wenn du am Anfang deines Lebens die Wahl gehabt hättest entweder du liebst, ODER du wirst geliebt, beides zusammen ist nicht, was hättest du gewählt? Ohne nachzudenken antwortete ich “selber lieben“...


    Gute Antwort auf eine Frage, die zum Glück nie gestellt werden wird :-)


    Nur würde ich den Fremdbezug auflösen. Was Liebe angeht, sollte man sich selbst immer an erste Stelle setzen. Das macht zum einen emotional unabhängiger und man kann auch Tiefschläge leichter hinnehmen. Man geht so auch nicht in die Falle einer (Glücks)Erwartung an andere Menschen. Und von Altruismus halte ich wenig, sie mag gelegentlich den eigenen Kindern gegenüber angebracht sein, aber letztlich sollte man die Dinge immer in erster Linie für sich tun, auch wenn der offensichtliche "Nutzen" scheinbar auf andere zielt.
    Sich selbst zu lieben liegt in der eigenen Hand, geliebt zu werden ist letztlich fremdbestimmt. Von Fremdbestimmtheit sollte man so weit es geht unabhängig sein...und den "Rest" im Guten wie im Schlechten mit möglichst viel Gelassenheit annehmen, zumindest in meiner Denke...
    Ich halte mehr von Zufriedenheit und Gelassenheit, weniger davon das Glück zu jagen und zu erwarten. Und letztlich ist das Glück ein selbstgemachtes Ding, auch wenn "Äußerlichkeiten" helfen können...


    Hihi, ich erwarte nicht, daß jemand da mitgeht, es reicht, wenn ich es glaube :-)

  • Altruismus? Glückserwartung? ...keines meiner Worte steht in Bezug dazu?!
    Im Gegenteil...
    Doch sollte Liebe immer selbstlos sein,denn ist sie an Erwartungen geknüpft,ist es keine Liebe.
    ...das schließt Selbstliebe ja nicht aus.
    Auch jage ich meinem “Glück“ nicht hinterher,liest du das aus meinen Zeilen heraus,Spezialsalz?
    Mag sein,dass ich zu viel in meine Beziehungen hineininterpretiert habe. Zumindest bin ich fähig zu lieben und zu kämpfen; bis jetzt habe ich es immer geschafft vom Boden aufzustehen und trotzdem habe ich meinen Glauben an die Liebe nicht verloren. Das ist doch schon viel wert.


    Es gestaltet sich einfach schwierig ständig mit Gefühlen und Altlasten konfrontiert zu werden,auch wenn man ein großes Glück im Arm hält,oder wie in meinem Fall drei,und keinen Gedanken mehr an die Vergangenheit zu verschwenden,wenn da noch so viele Fragen offen sind,die niemals beantwortet werden. Ja,Konfuzius sagt “lebe im hier und jetzt“ ,mein Verstand hat all die schönen Gedanken schon lange gespeichert, nur mein Herz lässt die Verbindung zum Kopf zu oft abreissen... ;-)

  • Auch jage ich meinem “Glück“ nicht hinterher,liest du das aus meinen Zeilen heraus,Spezialsalz?


    Nein, ich glaube nicht wirklich.


    Es liegt nur in meiner Natur Dinge aufzunehmen, die dann meine eigenen Gedanken dazu antreiben. Es sind so also nur Projektionen, mehr nicht :-)