Beiträge von Spezialsalz

    Kann das Leben wirklich so grausam sein und über eine wahre und aufrichtige Liebe siegen?


    Das Leben ist wie es ist, es ist nicht grausam. Grausam ist eine Empfindung, eine Bewertung, die nichts daran ändert was ist. Ich halte viel davon, die Dinge, das Leben selbst anzunehmen wie es ist, was nicht bedeutet, daß es mir egal wäre. Es lohnt sich um manche Dinge zu kämpfen, und manchmal reicht es eben trotzdem nicht. Es mag in der Momentaufnahme bitter sein, besonders wenn man hinterher kraftlos und mit leeren Händen da steht. Aber manchmal wird eben auch ein Preis gefordert, vielleicht fühlen wir uns dem gegenüber ohnmächtig, was uns wütend oder traurig macht...vielleicht beides...


    Letztlich ist man immer auf sich selbst zurückgeworfen, das Leben entzieht sich unserer Kontrolle, alles außer uns selbst und unserem Denken ist zumindest in Teilen auch fremdbestimmt. Das muß man akzeptieren...und die wichtigsten Dinge in sich selbst finden, auch emotionale Unabhängigkeit, die ein "brauchen" durch ein "wollen" ersetzt.
    Manche Menschen begleiten uns, mit ihnen ist es scheinbar leichter "glücklich" zu sein, wichtig ist aber zu allererst meine eigene Zufriedenheit, damit ich mir selbst genug sein kann. Finde ich emotionale Begleitung in meinem Leben, durch wen und in welcher Form auch immer, dann ist es schön. Wenn nicht, gehe ich weiter meinen Weg, in meiner eigenen Zufriedenheit, und in einer Weise in der ich mir vor allem selbst gefalle...

    Ich auch! Und ich kann trotzdem 24 Stunden am Tag die Verantwortung übernehmen! Also den Gedanken, das es an der DDR Erziehung liegt, den vergesst mal ganz schnell!


    Jup... Zudem, erwachsen zu werden, es zu sein, bedeutet auch, daß man aufhört Kindheit, Herkunft, Eltern oder weiß der Geier wen oder was, für sein Leben verantwortlich zu machen. Es zu tun, würde bedeuten, sich zu einem Leben in Ohnmacht zu verurteilen. Herkunft und Sozialisation mögen Erklärungen sein, aber keine Rechtfertigung...

    Was machen Trennungen mit einem? Sind sie immer ein eher positiver Katalysator?


    Naja, ne Trennung ist zunächst mal der Zusammenbruch des Gewohnten und je nachdem, was daran alles noch hängt kann es auch ne mittelschwere Katastrophe sein. Das hängt von den Umständen ab und dem persönlichen Naturell, wie man damit umgeht.
    Davon abgesehen ist es eine Gelegenheit, eine Gelegenheit zu Mancherlei, die man selbst so oder so nutzen und gestalten kann. Die einen leiden einfach mal ne ganze Weile so vor sich hin, andere stürzen sich erstmal in Action aller Art, um zu betäuben und Neues zu entwickeln. Die einen tragen Narben davon, die lange scheuern und einschränken, andere lassen alles hinter sich und feiern das JETZT und die Freude auf morgen.


    Für mich war es eine Gelegenheit mich selbst kennenzulernen, etwas über meine noch unbekannten Stärken zu erfahren, die bisher so noch nie abgefragt wurden. Ich bin sehr dankbar für diese Chance, auch wenn der Preis hoch war und ich ihn ja nicht allein bezahlt habe... Mit dem Menschen, den es noch vor 10 Jahren gab, habe ich heute nur noch wenig gemein... An manchen Wahrheiten mag man schier erblinden, aber wenn man sie erst angenommen hat, gewinnt man viel innere Freiheit, Unabhängigkeit, Lebensfreude...

    Ich glaube, daß hier Eltern so in einen Kriegszustand hineingeraten sind, daß dieser auf allen Ebenen irgendwie stattfindet: Handlung, Denken, Emotion... Die ist wohl deutlich wahrnehmbar. Trotzdem ist dieser Zustand nur schwer auch mit den besten Argumenten zu beseitigen. Wenn man nicht in sich selbst die Kraft findet, es für sich selbst zu tun, aus Selbstachtung, dann wird es fast unmöglich.
    Aus diesem Kriegsmodus wieder heraus zu kommen ist innerhalb des Konfliks noch schwieriger als hinterher.
    Natürlich ist es möglich hier als Korrektiv seiner Aussagen aufzutreten, Denkanstöße zu geben, man darf auch mal genervt von der sich wiederholenden Thematik sein, aber das ist nun mal ne Kiste, die sich sehr ziehen kann und wird. Schnelle Erfolge sind kaum zu erwarten... Und selbst wenn die Einsichten kommen, die Emo-Ebene ist noch ne ganz andere Geschichte, die viel schwerer zu beeinflussen ist, ihrerseits aber unser Denken und Handeln sehr stark beeinflußt, bewußt oder unbewußt.
    So berechtigt also hier immer wieder auch die Kritik sein mag, sie zwingt einen auch in eine "Selbstverteidigungsposition" in der man noch schwer konstruktiv zu erreichen ist, als ohnehin schon :-)

    Wenn eine Seite vehement auf Maximalforderungen beharrt, wenn die Beziehung am seidenen Faden hängt, dann ist das keinesfalls ein Zeitpunkt an dem ich umziehen würde. Damit wären für mich eh Option a bis c vom Tisch.


    Im Grunde wäre es fair wenn beide ihre Bleibe aufgeben und zusammen was neues auftun, sonst kann es passierten, daß einer in eine Art "Gaststatus" reinrutscht.


    Aber letztlich isses egal. Sie hat ihr Kind bei sich, erwartet aber von Dir, daß Du Dich von Deinem entfernst??? Aber warten kann oder will sie auch nicht? Tja, dann isses so, ihre Entscheidung, mit der beide leben müssen. Sorry, potenzielle Partner kommen und gehen, aber Dein Kind bleibt Dein Kind, immer...

    Wenn du am Anfang deines Lebens die Wahl gehabt hättest entweder du liebst, ODER du wirst geliebt, beides zusammen ist nicht, was hättest du gewählt? Ohne nachzudenken antwortete ich “selber lieben“...


    Gute Antwort auf eine Frage, die zum Glück nie gestellt werden wird :-)


    Nur würde ich den Fremdbezug auflösen. Was Liebe angeht, sollte man sich selbst immer an erste Stelle setzen. Das macht zum einen emotional unabhängiger und man kann auch Tiefschläge leichter hinnehmen. Man geht so auch nicht in die Falle einer (Glücks)Erwartung an andere Menschen. Und von Altruismus halte ich wenig, sie mag gelegentlich den eigenen Kindern gegenüber angebracht sein, aber letztlich sollte man die Dinge immer in erster Linie für sich tun, auch wenn der offensichtliche "Nutzen" scheinbar auf andere zielt.
    Sich selbst zu lieben liegt in der eigenen Hand, geliebt zu werden ist letztlich fremdbestimmt. Von Fremdbestimmtheit sollte man so weit es geht unabhängig sein...und den "Rest" im Guten wie im Schlechten mit möglichst viel Gelassenheit annehmen, zumindest in meiner Denke...
    Ich halte mehr von Zufriedenheit und Gelassenheit, weniger davon das Glück zu jagen und zu erwarten. Und letztlich ist das Glück ein selbstgemachtes Ding, auch wenn "Äußerlichkeiten" helfen können...


    Hihi, ich erwarte nicht, daß jemand da mitgeht, es reicht, wenn ich es glaube :-)

    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass genau "solche Themen" sich dann immer und immer wieder melden bis man ihnen einmal die richtige Aufmerksamkeit gegeben hat.


    Ich glaube, daß je nach Situation und Veranlagung beides sehr gut funktionieren kann. Viele Dinge werden einfach bei mir wegfokkusiert, indem ich mir andere Dinge bewußt/unbewußt heranhole und das andere völlig vergesse. Allerdings kann das dazu führen, daß quasi "blinde Flecken" in der Vergangenheit entstehen oder "schwarze Löcher" je nach Dimension des Ganzen. Aber das ist manchmal ein kleiner Preis.
    Mit anderen Dingen muß ich mich sehr mühsam und lange auseinandersetzen, insofern hast Du recht.


    Nicht immer und zu jeder Zeit ist eine intensive Auseinandersetzung empfehlenswert, es muß der Ort und die Zeit dafür sein, wie mir scheint.

    Hm...vielleicht ein paar Denkanstöße, damit Du die Dinge vielleicht einfach für Dich hinterfragen kannst...?


    Vielleicht geht es ja weniger um die Person, sondern um die schpnen und angenehmen Dinge, für die er mal stand? Vielleicht sind diese noch indirekt oder auch sehr direkt mit ihm verknüpft? Und das, obwohl Du weißt, daß es nicht mehr funktionieren würde... Wissen und Fühlen sind nicht immer unbedingt auf einer Linie :-)


    Manchmal ist es auch so, daß gerade nach viel emotionalem Hin und Her hinterher ein Gefühl von starker Intensität bleibt. Die Erinnerung macht daraus manchmal seltsame Dinge ...obwohl die ganze Sache nur was für emotional Schmerzperverse war...


    Abgesehen davon sind 2 Jahre jetzt nicht so viel Zeit, um eine Sache völlig verarbeitet zu haben... Der ein oder andere Trigger kann noch lange Zeit aktiv sein.


    Versuch die Dinge für Dich einfach n bissl nüchtern zu analysieren und es etwas von der emotinalen Ebene runter zu bekommen. Das gelingt dem einen besser, dem nächsten wieder weniger gut...


    Und stell Dich Deinen Ängsten, nimm sie an, weglaufen funzt nicht...

    Ist es nicht besser, sich damit zufrieden zu geben und das "etwas weniger" zu genießen als von dem "mehr" zu träumen?

    Könntest Du denn damit leben?


    Klar, manche Dinge sind gut, so wie sie sind :-) Ist es gut, so wie es ist?
    Nicht immer ist das, was man sich wünscht, notwendiger Weise das, was einem auch gut tut. Andererseits...diese Ungewißheit... Manchmal muß man auch auf die Nase fallen wollen, um seinen Seelenfrieden zu erhalten.
    Glaubst Du das Eure bisherige Beziehung durch den Vortrag Deines Ansinnens im Fall des Falles sehr beschädigt wäre?