Nestmodell-kann es funktionieren?

  • Warum so kompliziert?
    Warum finanziert er nicht einfach seine Wohnung und Du die Deine?


    Er hat keine Wohnung. Er sucht bereits seit einem Jahr ohne fündig zu werden. Die momentane Situation ist für alle Beteiligten untragbar. Die Großeltern haben keine Lust mehr darauf und die Kinder finden es auch nur noch bescheiden.


    Hm - und wenn es nicht dazu beiträgt, dass sich das Verhältnis verbessert; sondern es eher schlechter wird? Dann hat Dein Sohn keine Möglichkeit zu entscheiden - und hat er dann wirklich noch einen "sicheren Ort"?


    Warum nehme ich ihn seinen "sicheren Ort"? Er hat dann doch weiterhin sein Zimmer, wo er sich jederzeit zurückziehen kann. Es ist nichts in Stein gemeißelt, kann sein, dass es in 3-4 Monaten wieder vorbei ist, weil wir doch nicht so glücklich damit sind. Oder aber es hält 3-4 Jahre und es gibt dann doch noch ne NEXT die das nicht möchte. Die Zukunft kann niemand vorher sagen. Ich bin mit der Gegenward aber arg unzufrieden!! Und wie gesagt, die Idee steckt noch in den Kinderschuhen...

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  • FrauRausteiger ich verstehe deinen Post nicht. Könntest du etwas ausführlicher schreiben?


    Hallo Karamellka,


    gerne tu ich das.


    alle Kinder haben immer mal wieder Not mit ihren Eltern.
    Kinder getrennter Eltern haben ebenso immer mal wieder Not mit ihren Eltern - vielleicht sogar häufiger als andere Kinder. So wie Dein Kind derzeit.


    Wenn nun das Kind eine Phase hat, in der es den Kindesvater nicht so gerne mag und etwas distanziert sein möchte. Dann hat das Kind zur Zeit die Möglichkeit, nach dem Umgang nach Hause zu kommen, sich zu erden. Die Welt ist dann gut und man freut sich auf den nächsten Aufenthalt beim Vater.
    Wechseln aber die erwachsenen Bezugspersonen im zu Hause des Kindes, wird das Kind keine Gelegenheit haben, diesen vielleicht vorhandenen Wunsch Distanz auch leben zu dürfen. Schließlich kommt Kindesvater am Mittwoch und zieht ein in das zu Hause des Kindes. Ebenso ist es anders herum.


    Einer der wenigen Vorteile, die Trennungskinder haben: Wenn sie Stress haben, können sie die Lokation wechseln.


    Dann finde ich es auch problematisch, dass Kinder ja in gewisser Weise zwischen den Welten wechseln. In der Schule gelten andere Regeln als bei der Oma, im Sportverein oder eben zu Hause. Kinder passen sich da an, das lernen sie leicht.
    Bei Trennungskindern kommt aber hinzu, dass Vater und Mutter verschiedene Menschen mit vermutlich auch verschiedenen Regeln sind. Sie wissen beispielsweise: Bei Vater darf ich schmatzen und die Pommes Frites mit den Fingern essen, bei Mama darf ich dafür nachts in's Bett kuscheln.
    Ein wichtiger (optischer?) Anker für diese vielen verschiedenen Welten eines Kindes sind sicher auch die Räumlichkeiten in denen sich das Kind dann befindet. In der Schule gelten Schul-Regeln, bei Oma gelten Oma-Regeln, im Verein gelten Vereins-Regeln, bei Papa gelten Papa-Regeln ...


    ... ach halt... gibt es dann "bei Papa" noch?
    Geht das auch, wenn im zu Hause des Kindes (der Ort der Sicherheit!) je nach Wochentag verschiedene Regeln herrschen weil immer wieder verschiedene Erwachsene anwesend sind?


    fragt
    FrauRausteiger

    .
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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    2 Mal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Er hat keine Wohnung. Er sucht bereits seit einem Jahr ohne fündig zu werden. Die momentane Situation ist für alle Beteiligten untragbar. Die Großeltern haben keine Lust mehr darauf und die Kinder finden es auch nur noch bescheiden.


    Hallo Karamellka,


    du findest ganz schnell ein bezahlbares WG-Zimmer damit Du weichen kannst.
    Der Kindesvater findet aber keine angemessene Wohnung?


    Als Alleinerziehende braucht man finanzielle Planbarkeit. Du hättest bei diesem "Modell" dann aber zwei Mieten zu begleichen.
    Wie sicher meinst Du, ist sein Anteil an Deiner Miete?


    fragende Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Als Alleinerziehende braucht man finanzielle Planbarkeit. Du hättest bei diesem "Modell" dann aber zwei Mieten zu begleichen.
    Wie sicher meinst Du, ist sein Anteil an Deiner Miete?

    ein Problem was man nicht außer acht lassen sollte ...im Fall der Fälle (längere Krankheit ,weniger Einkommen ) würde KV gegebenenfals unfreiwillig und unabsichtlich nicht mehr an der "Nest"Wohnung den Anteil übernehmen können damit bleib das an dir hängen da du ja vermutlich im Mietvertrags stehst

  • Hallo in die Runde,



    mal so am Rande: Vielleicht hat das Residenzmodell als Universallösung doch ausgedient, nur es haben noch nicht alle mitbekommen?


    Der Wechsel vom Haushalt der Mutter in die Wohnung des Vaters wird als anstrengend dargestellt und das Kind braucht nach dem Besuch beim Vater einen geschützten Raum "zum Runterkommen", es muss sich nach dem Besuch "erden"


    Fallen diese anstrengenden Besuche aber weg, verwischen sich automatisch die Grenzen zwischen den Welten (ein Elternteil dringt in die Welt der Kleinstfamilie ein), was auch wieder nicht als gut fürs Kind erachtet wird :hae:


    Wenn man sucht, findet man immer Argumente gegen alternative Betreuungsmodelle.


    Ich kann aber ehrlich gesagt nichts Schlimmes daran finden, wenn die Kinder in ihrer Umgebung bleiben und die Eltern wechseln. Eine befreundete Familie wollte mit ihren Kindern das Nestmodell versuchen. Ich hätte die Eltern dann bei mir aufgenommen, weil ich davon überzeugt bin, dass es für die Kinder ein großer Vorteil ist, in ihrer Umgebung zu bleiben. Ein großes Plus ist es natürlich, wenn die Eltern sich gut verstehen und persönliche Kränkungen von den Kindern fern halten können. Sie haben sich dann aber aus verschiedenen Gründen, auch praktischer Natur, für das Wechselmodell entschieden.


    Ich kann mich nur wiederholen: Versucht es! Und guckt, wie es sich entwickelt. Halte nicht fest am Traditionellen, nur weil es als Standard immer wieder empfohlen wird.


    Viel Glück ... und berichte :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Canchero ()


  • ein Problem was man nicht außer acht lassen sollte ...im Fall der Fälle (längere Krankheit ,weniger Einkommen ) würde KV gegebenenfals unfreiwillig und unabsichtlich nicht mehr an der "Nest"Wohnung den Anteil übernehmen können damit bleib das an dir hängen da du ja vermutlich im Mietvertrags stehst


    Die Nestwohnung bezahle jetzt auch ich. Sollte das mit der Miete nicht klappen, würde ich das WG-Zimmer kündigen und das Nestmodell wäre gescheitert.
    OT-Sollte er aus Krankheitsgründen weniger Geld verdienen, würde zu allererst der Unterhalt geringer werden. Das wäre das deutlich größere Problem
    :mussweg

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Also für mich wäre das nix.....brauche selbst mein gewohntes Umfeld....und dann stellt sich mir ne zukünftige Frage :



    Wie soll sich das gestalten, wenn da ein(e) Next kommt? Zieht der/ die dann immer mit aus und ein???

  • wenn man immer alle eventualitäten mitreinüberlegt, dann ist ja jedes "projekt" eigentlich gescheitert -was könnte denn schlimmstenfalls passieren :frag .

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • Im Moment ist weder von meiner noch von seiner Seite ein (e) NEXT vorhanden, mit der/dem man gedenkt zusammen zu ziehen

  • Also ich kenne die Situation aus der Perspektive des umgangsberechtigten Vaters. Ich hatte Stress mit den alten Vermietern, u. a. auch der Kinder wegen und die Wohnung war für alle viel zu klein (zu schnuckelig?). Der Umgang hat darum zeitweilig "auf der Straße" oder im Haushalt der KM, auch mit Übernachtungen dort meinerseits, statt gefunden. Ganz plötzlich kamen dann Fragestellungen auf wie:"Wer zahlt denn den Strom, wenn du hier abends Fernsehen siehst oder das warme Wasser, mit dem du dich wäschst?" Oder es gab Streß über die Art und Weise der Haushaltsführung (Reinlichkeit). Sowohl die KM als auch ich waren sehr froh, als ich dann endlich in meine neue Wohnung umziehen konnte. Das ist aber nur meine persönliche Erfahrung und hat keine Allgemeingültigkeit.


    Die Einstellung "Ist doch nicht dein Problem!", die ich hier glaube, gelesen zu haben, finde ich für das Interesse der Kinder beschämend. Ich habe es der Mutter hoch angerechnet, das sie das von sich aus angeboten hat (die Kinder sowieso). Dennoch war es für uns von vornherein klar, das dies nur eine Übergangslösung darstellen sollte. Ich habe mich dann aber auch nach Kräften bemüht, zeitnah eine passende Wohnung zu finden.


    Über Next hier oder da würde ich mir doch jetzt noch keinen Kopf machen. Überhaupt sollte man sich über ungelegte Eier wenig Gedanken machen.


    Wichtiger ist hier wohl eine Einschätzung über die Zuverlässigkeit des Ex und eine funktionierende Basis an aufrichtigem Umgang der Eltern miteinander.


    Ansonsten sehe ich es wie Canchero. Try it!

  • Wie soll sich das gestalten, wenn da ein(e) Next kommt? Zieht der/ die dann immer mit aus und ein???


    oder verzichtet an den Kindertagen einfach mal - so machen das Bekannte von mir - Kinder Zeit ist fast exclusiv.


    Auch ein WG Zimmer kann eine Heimat sein, viele Menschen sind beruflich viel unterwegs - da ist es normal, wenn man mal 3-4 Tage nicht zuhause ist.


    An manchen Wochenenden, wenn das Kind beim anderen Elternteil ist, erdrückt mich unsere Familienwohnung - vielleicht ist da ein WG-Zimmer oder Appartment eine gern genommen Abwechselung für den Single-Elternteil.


  • Verstehe ich das richtig und das Mi-Mo-Modell gilt nur alle 2 Wochen, die Wochenenden dazwischen lebst Du in Deiner Wohnung?
    Ich habe mit dem Nestmodell grundsätzliche Probleme:
    1. Ich möchte auf gar keinen Fall mit meinem Ex Bett und Tisch teilen, auch nicht im "Schichtdienst".
    2. Ich möchte nicht in die Verlegenheit kommen, seinen "Dreck" wegmachen zu müssen. Selbst wenn Ihr beide super diszipliniert und ordentlich seid, ist der Aufwand, jedesmal alles tip top für den anderen zu hinterlassen, nicht zu unterschätzen.
    3. Ich möchte nicht jedesmal aufpassen müssen, dass ich alles was der Ex nicht sehen soll, säuberlich einschliesse bevor dieser kommt. Wieviel wohnen gestehe ich ihm im Gegenzug zu und wie sehr verlange ich von ihm, dass er sich in meiner Wohnung wie ein Gast benimmt?
    4. Ausser Eure Elternbeziehung war bisher supidupi, wie stehen die Kinder dazu? Meine hätten ein arges Problem damit, wenn ihr Vater plötzlich Mamas Sachen benutzt, während diese nicht da ist.
    5. Ich persönlich brauche ein Zuhause. Ich möchte nicht dauerhaft auf der Flucht leben müssen und ständig planen müssen, welche Klamotten ich wo brauche und in welchem Bett ich am nächsten Morgen aufwache. Sowas ist ok während der Ferien, aber nicht dauerhaft über Jahre.


    Das Nextproblem würde ich vernachlässigen. Sollte es mal so ernst werden, dass man zusammenziehen muss/will, kann man immernoch eine andere Lösung suchen. Bis dahin verzichtet man halt mal ein paar Tage...

    Einmal editiert, zuletzt von ledameblanche ()

  • Vielen Dank an alle,
    ich habe jetzt alles, was mir wichtig erschien, eingearbeitet. Meinen Vorschlag habe ich beim KV eingereicht und warte erst mal auf sein Feedback und evtl. seine Änderungswünsche.
    Wie gesagt, ich hätte keine Probleme damit, wenn KV hier ein paar Tage in der Woche lebt. Ich hab dann nicht das Gefühl, dass mein Zuhause dadurch weniger zum Zuhause wird. Auch mit "hinterherputzen" hätte ich keine Probleme, da wird er denke ich stärkere Bedenken haben als ich.
    Das wird schon! :-)

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Vielen Dank an alle,
    ich habe jetzt alles, was mir wichtig erschien, eingearbeitet. Meinen Vorschlag habe ich beim KV eingereicht und warte erst mal auf sein Feedback und evtl. seine Änderungswünsche.
    Wie gesagt, ich hätte keine Probleme damit, wenn KV hier ein paar Tage in der Woche lebt. Ich hab dann nicht das Gefühl, dass mein Zuhause dadurch weniger zum Zuhause wird. Auch mit "hinterherputzen" hätte ich keine Probleme, da wird er denke ich stärkere Bedenken haben als ich.
    Das wird schon! :-)


    Ich bin gespannt, auf was ihr euch einigen werdet... sehr spannend :D


    aber auch ich stehe dazu für mich wäre das definitiv gar nix :ohnmacht:

    Ein Licht das von innen her leuchtet, kann niemand löschen...

  • Meinen Vorschlag habe ich beim KV eingereicht und warte erst mal auf sein Feedback und evtl. seine Änderungswünsche.


    Gab es denn schon Feedback und/oder Änderungswünsche ?