Besorgnis - "beste Möglichkeiten für mein Kind"?

  • Wenn es in vertauschter Position genauso wäre, wäre ich ihr dankbar.


    Hallo Werner,


    bist Du sicher?


    Ich bewundere das ja irgendwie. Du kommst in ein Forum, an dessen Pforte das Wort "alleinerziehend" prangt. In diesem Forum tummeln sich Menschen wie die Mutter Deines Kindes: Alleinerziehende.


    Einige der Menschen hier sind wie die Mutter Deines Kindes von der öffentlichen Hand abhängig. Die wenigstens fühlen sich wohl damit auch dann, wenn die Umwelt das zu wissen glaubt. Weißt Du, niemand hatte das in seinem Lebensplan. Viele der Anwesenden haben die Berufstätigkeit für ihre Kinder unterbrochen oder (falls sie jung Eltern wurden) sogar ihre Ausbildung nach hinten verschoben für ihre Kinder.


    Ausgerechnet hier in diesem Forum erzählst Du nun voller Selbstbewusstsein, Du wärst derjenige, bei dem das Kind leben müsse. Die Mutter habe den falschen Schulabschluss, lebe von der öffentlichen Hand (das Kind ist 4 Jahre alt), denke sich Krankheiten aus damit sie nicht arbeiten müsse.


    Bist Du Dir eigentlich im Klaren darüber, dass viele der Anwesenden hier sich tagtäglich in ihrem Leben genau diesen Vorwürfen stellen müssen? Sie würden ein minderwertiges Leben führen, weswegen man ihnen die Erziehungsfähigkeit absprechen müsse? Ahnst Du, wie viele der Menschen hier immer wieder hören müssen, wie sie sich zu ändern hätten, um den Ansprüchen ihrer Umwelt zu genügen?
    Und hier erwartest Du nun Auskunft, welche Schritte Du gehen musst, damit Du der Mutter das Kind entziehen und in der Folge dann selbst "wertig" fördern und in's Leben begleiten kannst?


    Glücklicherweise sehe ich absolut keine Möglichkeit für Dich, der Kindesmutter das Kind zu entziehen. Der Gesetzgeber sieht das Wohl des Kindes nicht ganz so materialistisch wie Du das tust. Man würde im Falle eines gerichtlich ausgetragenen Konflikts wohl beschließen, dass Du der Kindesmutter nicht in ihr Leben zu regieren hast und das Kind auch als Umgangselternteil angemessen (finanziell und intelektuell) fördern kannst. Schließlich wusstest Du bereits bei der Zeugung, dass die Frau nicht den gewünschten Bildungsgrad hat und vor einem Jahr bei der Trennung wusstest Du das auch.


    Verstehe mich richtig Werner. Wäre ich in Deiner Situation würde ich das alles auch nicht gut finden.
    Aber da ich außenstehend bin, sehe ich das eben ein wenig objektiver.


    Ich fasse das zusammen in einem Satz:
    Werner, ich bin sehr sicher, Du wärst nicht dankbar wenn Du an Stelle derjenigen wärst, die Du hier so sehr verurteilst.
    Niemand ist dankbar, wenn im Internet in dieser Weise über einen berichtet würde.


    Ich rate dringend, weniger zu urteilen und mehr zu kooperieren.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • (mit Hauptschulabschluß, ohne Ausbildung - Ah ja....tolle Perspektive)


    Diese Aussage über Deine Ex finde ich so dermaßen unfair von Dir. Böse gesagt, o je wie konntest denn für Deinen Nachwuchs so eine Mutter aussuchen?


    Ihr aber das jetzt als Strick drehen zu wollen. :kopf

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • ;-) Elin, das lag mir schon die ganze Zeit auf der Tastatur. Ich formuliere es mal noch gemeiner:
    Zum... und zum Kinderkriegen reichten ihr Hauptschulabschluss und ihre nicht vorhandende Ausbildung, aber ein Kind so großkriegen? Neee, das geht nun wirklich nicht...


    Sag, Werner, was hast du dir damals dabei gedacht, mit "so einer" ein Kind zu zeugen? Hättet ihr euch nicht getrennt, hätte sie immer noch nur HS und keine Ausbildung gehabt. Sie hätte von deinem Gehalt mitgelebt. Und das kann sie nun nicht mehr.


    Worauf ich hinaus will: Mit diesen (wirklich arroganten) Argumenten beißt du auf Granit.


    Es grüßt: eine studierte, allein erziehende, voll berufstätige..., deren Kind trotzdem wie ein Bierkutscher fluchen kann! (Woher hat das kleine Arschl*ch das bloß? :-D)

  • Hallo Werner,


    ich verstehe genau, was du meinst, weil es bei mir umgekehrt genauso ist, wie es sich bei dir anhört. Meine ganze Ex-Familie lebt munter von Harz 4, Bewerbungsgespräche werden so geführt, dass eine Einstellung von vorne herein quasi ausgeschlossen ist, und nebenher wird munter schwarz drauflos gearbeitet. Es wird damit geprahlt, was für tolles Essen man noch von der Tafel bekommt, dass jeder "bekloppt" ist, der normal einkaufen geht.


    Ich bin eine Rabenmutter, weil ich arbeiten gehe, obwohl ich doch eben Mutter bin - da hat man zuhause beim Kind zu bleiben.


    Und Altersvorsorge? Ach, da machen wir uns mal Gedanken drüber, wenn es so weit ist. Der Staat lässt uns schon nicht verhungern.


    Die Umgänge werden vor dem Fernseher verbracht - wenn mein Kind heimkommt, kann es zu jedem Produkt, das es im Supermarkt oder vor allem natürlich im Spielwarenladen sieht - den Werbejingle singen. Und Kraftausdrücke und derbe Redensweisen sind an der Tagesordnung (ich finde es schon leicht befremdlich, wenn meine 5-Jährige mich anspricht: "Boah Mama, das ist jetzt aber schon krass geil, oder?")


    Das ist einfach eine Lebenseinstellung, die der meinen völlig widerspricht (mein Ex war früher anders, hat sich aber leider mittlerweile völlig seinen Eltern angepasst. Für diejenigen, die sich wundern, dass ich mit "so einem" ein Kind gezeugt habe. Menschen können sich leider auch ändern). Und ich bin heilfroh, dass ich rechtzeitig die Kurve gekriegt und mich und mein Kind da raus manöveriert habe.


    Das hat wirklich nichts damit zu tun, dass ich alle Harz-IV-ler verurteile oder als Sozialschmarotzer abstempeln möchte. Aber es gibt eben nicht nur diejenigen, die mehr oder weniger unverschuldet da reingeschlittert sind und versuchen, wieder rauszukommen, die arbeiten wollen. Es gibt eben auch diejenigen, die Harz IV als Hängematte ansehen, in der man prima Chillen kann (vor allem eben auch, wenn nebenher schwarz Kohle gemacht wird). Und das ist eben kein Vorbild, das einem Kind unbedingt vorgelebt werden muss.


    Von daher verstehe ich Werner, wenn er sagt, das Kind ist bei ihm besser aufgehoben. Er unterstellt ja nicht der Mutter, dass sie das Kind weniger liebt, oder dass sie ihm weniger bieten kann. Es geht einfach um die falsche Vorbildfunktion, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Ich weiß nicht, ob ihm das so zum Vorwurf gemacht werden muss.



    LG, JayCee


    P.S.: Ebenfalls alleinerziehende, voll berufstätige Mutter.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Abend.

    Sicherlich ist es nicht schön, wenn man von einem Menschen, der nicht zum inneren Kreis der alleinerziehenden Eltern zählt zu hören, er als Vater könnte dem Kind die objektiv besseren Startchancen für sein Kind bieten, besser als es seiner Meinung nach die Mutter in der Lage zu sein scheint. Ich kann aus den Beiträgen jetzt nicht sagen, Werner möchte von jetzt auf gleich der Mutter das Kind entziehen. Er möchte seine Möglichkeiten ausloten, positiv auf die Gesamtsituation einzuwirken, nachdem er reichlich evaluiert hat. Er denkt über Beratung nach. Er informiert sich in Onlineforen. Das kann man plakativ als hinein regieren bezeichnen. Oder man kann es auch mal sein lassen.


    Ich an deiner Stelle, FrauRausteiger, hätte das auch anmaßend gefunden. Da ich aber außenstehend bin, sehe ich das eben alles ein wenig objektiver.


    Ich finde es schlau und dramaturgisch durchaus geschickt, FrauRausteiger, das du die vielen anwesenden, alleinerziehenden Menschen zu erst einmal für deine Argumentation hinter dich scharrst, um Werner dann als anmaßendes Ar***loch zu entlarven der die Lebensleistungen der hier anwesenden Menschen offensichtlich mit Füßen tritt. Ich habe die entsprechenden Stellen in deinem Beitrag mal fett markiert. Verstehe mich bitte nicht falsch. Es ist dein Gutes Recht das zu tun. Ich mag nur nicht die Richtung, in die Werner hier gedrängt wird.

    Schließlich wusstest Du bereits bei der Zeugung, dass die Frau nicht den gewünschten Bildungsgrad hat und vor einem Jahr bei der Trennung wusstest Du das auch.

    Sag, Werner, was hast du dir damals dabei gedacht, mit "so einer" ein Kind zu zeugen?

    Hätte sich die große Mehrheit hier vor der Zeugung genau das zu Herzen genommen, könnte man die Unterforen Rechtliches und Finanzen komplett zu machen. Werner das nun aufs Brot zu schmieren... ich weiß nicht... Wird ja sonst auch nicht in Frage gestellt.



    Versteht mich nicht falsch. Sicher muss sich Werner gut überlegen, wie er nun taktisch vorgeht, um der Mutter nicht eben das Gefühl zu vermitteln das er bei vielen von euch ausgelöst hat. Ich bin auch ein Mensch der die Meinung vertritt, lieber mal etwas länger und tiefer im Genpool fischen, als sich hinterher zu ärgern. Das ist dann mit recht unfair. Aber er ist neu und sucht Rat. Und er scheint dankbar zu sein für das, was man ihm hier angedeihen lässt.


    Grüße

  • Sehr schön.... :hae:



    Kontroverse Meinungen sind gut. Darauf bin ich auch durchaus eingestellt.
    Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Das ist kein Problem. Auch wenn's mich jetzt hier stellenweise hart treffen soll....


    Zum Teil geht es mir auch genau darum - das ganze mal aus der Perspektive der "Betroffenen" sehen, denen es genauso geht.
    Das hilft das Ganze von allen Seiten zu beleuchten. Meine Meinung muß nicht die richtige sein, durchaus - doch meine Meinung ist meine Meinung -
    und die vertrete ich so lange, bis ich Argumente höre / andere Fakten lerne, die mich meine Meinung ändern lassen.


    Problematisch ist, daß man die Gesamtsituation nicht in allen Einzelheiten schildern kann, weil das zu "Detaildiskussionen" führt. Und darum geht's (mir) hier nicht.
    Mal als Stichwort - Medikamentenkonsum. Ihre Handtasche ist neuerdings die Zweigstelle einer Apotheke - sie nimmt das meiste Zeug auch.
    (Kann man auch wieder darüber spekulieren, ob sie's wirklich braucht, oder nicht.... - führt aber denke ich zu nichts.)


    Die Handtasche steht rum. Medikamente liegen überall in der Wohnung herum. Manche für unseren Sohn unzugänglich, manche aber auch nicht.
    Was mach ich jetzt? Es ihr sagen - klar. 1x 2x 3x und dann? - "eija, die hab ich grad genommen und ich seh das ja, weil sie auf dem Tisch/Schrank liegen, usw. "....
    Vertrauen schafft das bei mir nicht gerade. Da schwankst Du als Besuchs-ET halt immer zwischen... und...



    Iwer hat wieder mal auf den Hauptschulabschluß abgehoben.... und Kinderkriegen ging ja auch mit dem.... das ist doch Blabla.
    Ob Hauptschulabschluß oder nicht, oder mehr oder was auch immer für ein Abschluß, sagt doch nichts über den Wert eines Menschen aus.


    Sie hat ein riesengroßes Herz und ist ein liebenswerter Mensch - nach wie vor. An der Liebe zum Kind gibt's nichts zu rütteln.
    Doch wenn ich mein Kind liebe, laß ich z. Bsp. keine Medi's rumliegen und achte auf meine Wortwahl und noch einiges andere.


    Liebe alleine ist manchmal nicht genug.


    Die "Kurzsichtigkeit" in ihrer Einstellung ist gefährlich. Das daraus Resultierende wird irgendwann beide treffen. Da bin ich nicht bereit zuzusehen.


    Worum es mir geht, ist - daß ich einen Menschen kennengelernt habe, der willens und auf dem Weg war sich zu entwickeln und dies auch getan hat.


    Doch leider hat sich das geändert. "Hartz4 ist genug" ist für mich ein rotes Tuch.
    Nochmal ganz klar: Von Hartz4 leben zu müssen ist hart, aber vollkommen ok - nichts dessen man sich schämen muß. Manchmal geht das halt nicht anders.
    Aber sich damit langfristig zufrieden zu geben und das System bewußt auszunutzen, das geht m. E. gar nicht.


    Ich stehe nicht alleine mit meiner Meinung. Zu ihrem Vater und ihrer Muter besteht u. a. aus eben jenen Gründen kein Kontakt mehr zu ihr.
    Eine ihrer Freundinnen drängt mich sogar noch weiter zu gehen und das JA in Anspruch zu nehmen.


    Nun ja. Meinen Folge-Termin bei der Caritas habe ich und ich werde ihn auch wahrnehmen.


    Es beruhigt mich der Gedanke, daß viele von denen, die gerade ausgiebig über meine "Frechheit" und "Anmaßung" gemotzt haben, die Gleichen wären,
    die sinngemäß sagen würden .... "Du warst/bist doch genauso in der Verantwortung.... warum hast Du denn nichts getan...." wenn ich nichts machen, oder zu spät "losrennen" würde.


    Beste Grüße


    Werner

  • Es grüßt: eine studierte, allein erziehende, voll berufstätige..., deren Kind trotzdem wie ein Bierkutscher fluchen kann! (Woher hat das kleine Arschl*ch das bloß? )

    Vielleicht leuchtet ja das Nordlicht - trotz Studium - nicht so helle und bereitet sein Kind auf eben diese Laufbahn als Bierkutscher vor. :respekt


    Es ging nicht darum meine Ex damit zu Qualifizieren, sondern zu zeigen, daß sie es ohnehin schwer genug haben wird. Um so mehr wäre nach vorne sehen gut.
    Aber durchaus kann man es auch so verstehen klar. Mein Fehler.


    Dein Kommentar geht zu weit. Daher gönn' ich's mir ihn ebenso "zu weit gehend" zu kommentieren....


    Schönen Abend noch....


    LG
    Werner

  • Da ich heute nicht schlafen kann erzähle ich Euch noch eine weitere Geschichte.


    Obwohl sie mit der vorliegenden Angelegenheit nichts zu tun hat.


    Die Dame von der hier die Rede ist, ist meine zweite Frau, oder hätte es werden sollen.
    Ich war recht früh in meinem Leben verliebt, verlobt, verheiratet und habe auch recht früh ein Kind bekommen.
    Eine wunderbare Tochter.


    Alles war prima. War....


    Bis eines Tages "Brustkrebs", "Chemo", "Lymphdrüsenkrebs", wieder "Chemo", "Lebermetastasen" unser aller Leben verändert hat.
    Doch das steht auf einem anderen Blatt. Hätte ich vorher gewußt, daß es dieses Portal gibt, hätte ich mich gefreut.


    Naja. Es war hart, doch es ist "fast" geschafft. Wenn ich mich heute wagen würde ein Pausenbrot zu schmieren bekäme ich es wahrscheinlich nachgeworfen....
    Aber auch ich habe mittlerweile gelernt, das das "uncool" ist.... :dribbel


    Wie war die Überschrift des Portals..... ja, paßt.


    Werner

  • So, jetzt bin ich doch ein wenig erstaunt. Aus deinen ersten Beiträgen hatte ich verstanden, dass Mutter Krankheiten vorschiebt und sozusagen "immer einen auf Migräne macht" (Migräniker bitte nicht beleidigt sein, hab ich selbst, aber ich kenne auch die Unterstellung, es sei nur vorgeschoben):


    -" daß evtl. "Arbeitsbedrohung" durch das Amt durch mannigfaltige Krankheiten abgewehrt werden kann"
    - "- lernt, daß man ständig krank ist und ein reger Medikamentenkonsum zum Leben gehört"
    - "Sie hat ständig wechselnde Krankheiten. Wechselt auch dauernd die Ärzte. (M. E. ist da nix... die untersuchen halt so lange, bis wirklich mal einer etwas findet.)
    Das "Spielchen" kann man gut in die Länge ziehen.... "


    und auf einmal heisst es, sie hat Krebs? Du wirfst ihr aber hoffentlich nicht vor, dass sie an Krebs leidet und deswegen nicht arbeiten kann? Und sie erzieht mit dieser Krankheit und sämtlichen begleitumständen euer gemeinsames Kind? Sie verdient wirklich Hochachtung und übrigens auch Mitgefühl und Unterstützung, und deine Geringschätzung hat sie nicht verdient.

    Einmal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • Maunzelberta



    ich lese daraus eher, dass "Werner" bereits schon einmal verheiratet war, die Frau an Krebs starb und er deswegen schon Alleinerziehender Vater einer nun "fast" volljährigen Tochter ist ...... ?-(



    "Mein Danke" an dich war aus Versehen ....Brille noch nicht aufgesetzt ... :D



    Werner wird sicherlich aufklären ;)


    :strahlen

  • Aber da ich außenstehend bin, sehe ich das eben ein wenig objektiver.


    :frag Bist du da sicher? Also mir dreht sich der Magen um, wenn ich sehe, welches AE-Klischee in diesem Beitrag gezeichnet wird und wie viele das mittragen. Ich finde auch immer schwer zu beurteilen, ob Besorgnis nun überzeichnet oder angebracht ist :frag , wie will man das auf Grund einer sicherlich subjektiven Schilderung einordnen :frag Deshalb finde ich den Gang zu meinem moderierten Gespräch übrigens höchst sinnvoll, da kann man schon sondieren, was nun übertriebener Anspruch ist, und wo ggf tatsächlich etwas getan werden könnte/müsste.


    Ich verstehe auch nicht warum Besorgnis eines ETs so gnadenlos abgeschmettert wird :frag . Ich selbst war mal in der Position, mir Sorgen um die Erziehungsfähigkeit des anderen ETs zu machen, mit der komfortablen Position eines BETs, der sich darauf verlassen kann, dass die Kinder den zeitlich begrenzten Umgang schon irgendwie überleben.


    Natürlich war mein erster Eindruck auch, da hat jemand viel zu hohe Ansprüche... wahrscheinlich beruht dies auch auf meiner grundsätzlichen Meinung, dass sich die wenigsten Menschen nach Trennungen tatsächlich um 180° drehen und urplötzlich untragbar werden. Das ist übrigens etwas, dass hier im Forum von beiden Geschlechtern übermäßig häufig behauptet wird :brille . Ich denke was sich verändert, ist das Verständnis für andere Positionen oder Werte und die Kooperationsbereitschaft.


    Werner, ich drücke euch die Daumen, dass du deine Bedenken in diesem Gespräch etwas sortiert bekommst und ihr zusammen eine Lösung finden werdet.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • OT Nordseekind, Danke für den Hinweis! Das wird nicht so klar aus dem Post, dann nehme ich meine Empörung natürliich in aller Form zurück! :blume Den Dank kannst du übrigens auch zurücknehmen (auf das x neben deinem Namen in der Dankesleiste drücken!)

    2 Mal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • Sie tut sicher das Beste für das Kind was sie kann und du auch.


    Ist das so?
    Woher nimmst Du diese Annahme?


    Doch leider hat sich das geändert. "Hartz4 ist genug" ist für mich ein rotes Tuch.


    Was mitunter aber eben auch daran leigen kann, dass für den Moment nicht "mehr" geht.
    Vielleicht ist es auch ein Ansatz Mut zu machen.


    Es ist nicht sooo ungewöhnlich, das Menschen in dieser Ausgansgsituation, Rechtfertigungsgründe suchen und vielleicht soagar finden müssen, um für sich selbst akzeptabel zu bleiben. :frag


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Nun ja Chanchero,
    davon auszugehen, dass es einem Kind besser bei Eltern geht, bei denen es die besseren Bildungs- und Berufsschancen hat, finde ich schon ein bißchen naiv und/oder anmaßend.


    Wäre Werner`s Einstellung Maßstab die Voraussetzung für eine gute Erziehung und gute Kindheit, sollten Kinder am besten bei Eltern aufwachsen, die nach Möglichkeit einen akademischen Abschluss haben mit gutem und gesicherten Einkommen.
    Zur freien Entfaltung des Kindes wäre ein eigenes Haus dann auch nicht verkehrt.
    Vielleicht sollte das Kind auch die Chance haben zweisprachig aufwachsen zu können?
    Und wie sieht es mit der Vorbildfunktion für gelungene Beziehungen aus?
    Da sollten die Eltern am besten eine stabile Ehe haben, mit einer von vornherein erfolgreichen Partnerwahl....


    Die Liste lässt sich fortsetzen....


    Werner,
    du möchtest das Beste für dein Kind, willst dein Kind deshalb bestimmt auch nicht aus seiner gewohnten Umgebung herausreißen und von der Mutter, die die wichtigste Bezugsperson für das Kind ist, durch 200 KM trennen.
    Du schriebst, dass es dir möglich sei in die Nähe des Kindes zu ziehen, um häufiger Umgang zu haben.
    Das Kind hätte durch deinen Umzug die Möglichkeit häufig Umgang mit beiden Elternteilen zu haben.
    Vielleicht solltest du dir in diese Richtung Gedanken machen, wenn du deinem Kind Gutes tun willst.

  • Hallo Werner,


    erst einmal finde ich es sehr gut, dass Sie bei allem Ärger über die KM nicht vergessen haben ganz zu Beginn dieses Threads und auch zwischendurch einmal zu betonen, dass beide Eltern das Kind lieben. Keine Selbstverständlichkeit.


    Ihre Situation ist sicherlich nicht einfach. Das Kind ist mit der Mutter weg gezogen und wird 80% der Zeit durch diese betreut. Deren Lebenseinstellung und Lebensplanung nehmen Sie sehr negativ war. Dabei kommt es hier nicht wirklich darauf an, ob diese Lebenseinstellung tatsächlich negativ zu bewerten ist oder gar vorwerfbar ist. Denn es geht ja nicht um die Frage, ob es dem Kind schlecht geht, sondern explizit um die Frage, ob es dem Kind bei Ihnen nicht besser geht. Und als Elternteil ist es durchaus ihr Recht subjektiv aus ihrer Sicht zu definieren, was gut und schlecht und damit auch besser oder schlechter eigentlich ist.


    Andererseits ist es aber eben auch das Recht der Mutter dasselbe für sich selbst zu definieren.


    Will heißen: Sie dürfen mit Fug und Recht der Auffassung sein, dass Sie nicht möchten, dass ihr Kind in einem Umfeld lebt, in dem es sich in der "sozialen Hängematte" bequem gemacht wird. (UND LIEBES FORUM: ob er das so findet oder nicht geht uns alle einen warmen Käse an. Ist sein Kind, kann er finden wie er will. Und zwar ohne dass darin gleich ein Urteil über Hartz 4 Empfänger allgemein zu sehen wäre). Gleichzeitig darf die Kindesmutter aber auch mit Fug und Recht der Auffassung sein, dass es völlig egal ist, woraus sie ihren Lebensunterhalt bezieht.
    Genauso kann die Mutter der Meinung sein, dass sie nicht will, dass ihr Kind zu sehr unter Leistungsdruck gerät. Und sie der Auffassung, dass das Kind gar nicht früh genug an Leistung gewöhnt werden kann. (Beispiel sauge ich mir aus den Fingern, ich habe nicht den Eindruck, dass es Ihnen darum geht.)


    Wie Sie diese Problematik lösen bleibt Ihnen überlassen. Grundsätzlich ist es so, dass das Kind beide Lebens- und Erziehungsstile erlebt und sicherlich nicht nur durch einen geprägt wird.


    Je näher Sie dem Kind sind, und je besser die Kooperation zwischen Ihnen und der Mutter funktioniert, desto mehr Einfluss wird Ihre Lebenswelt auf das Kind haben. Daher ist es sicherlich eine gute Idee in die Nähe des Kindes zu ziehen. Sie brauchen keine Angst zu haben, dass die Mutter wegzieht. Denn das darf Sie - jedenfalls, wenn Sie das Kind mitnehmen will - nur mit Ihrer Zustimmung. Und villeicht lässt sich die Mutter ja auf ein Wechselmodell ein. Das dürfte für das Kind die ideale Lösung sein.


    Eine Mediation ist sicherlich auch keine schlechte Idee. Allerdings werden Sie damit leben müssen, dass es keinen objektiven Standard gibt, der besagen würde, dass es dem Kind schlecht geht, weil es in einem "Hartz 4 Haushalt" lebt.


    Einen Antrag auf Übertragung des ABR auf Sie halte ich für eine sehr schlechte Idee. Ein solcher Antrag nach § 1671 I Nr. 2 BGB ist zulässig. Allerdings wird er nur in Ihrem Sinne entschieden werden, wenn die Beibehaltung des gemeinsamen ABR dem Kindeswohl nicht entspricht. Die Rechtsprechung ist dabei sehr streng, das hat in dem von Ihnen geschilderten Konstellation keine Aussicht auf Erfolg. Ein solcher Antrag wird nur zu schweren Verwerfungen führen und das Kind schwer belasten. Da kann ich Ihnen nur dringend von abraten.


    Ich hoffe, dass Ihnen dies ein wenig weiter hilft.


    MfG RA Bergmann

  • Zunächst vielen Dank für die weiteren Reaktionen.


    Meinerseits möchte ich den Thread erst mal beschließen und mich nochmals für alle Reaktionen, Meinungen und Vorschläge bedanken.


    Entschuldigt, wenn daß ein oder andere nicht so klar wurde aus meiner "Schreibe".


    Dank teils vorgerückter Stunden beim Schreiben war sicher nicht alles so deutlich meinerseits beschrieben. Dafür bitte ich um Entschuldigung.


    Nochmals auflösen, bzw. verdeutlichen möchte ich - aus dem letzten Teil des Threads.... ja, richtig... Meine erste Frau verstarb an Krebs.
    Meine Tochter aus erster Ehe ist gerade Volljährig geworden. Da wechselt meine Rolle nun eher hin zum "Berater".


    Meine 2. Partnerin, mit der ich gemeinsam einen Sohn habe, ist Grund meines Schreibens...


    Es ist etwas ganz anderes, wenn es keinen 2. ET zum "Auseinandersetzen" mehr gibt.
    Manches fällt dadurch einfach weg - Gutes, wie Schlechtes.


    LG
    Werner

  • Du schreibst das Du zwecks Sohn umziehen würdest, ist Deine Tochter schon so groß das sie auf eigenen Füßen steht? Du kannst doch das Mädel sonst nicht einfach umverpflanzen. :frag


    Aja grad gesehen sie ist 18. :brille da braucht man den Papa aber auch noch. :D

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    2 Mal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Ja, Elin. Da hast Du recht.


    Leider weniger, als Papa sich das wünscht.... :)
    Da sie einen Studiengang machen möchte, für den es nur wenige Universitäten in Deutschland gibt, steht ohnehin ein Ortswechsel für sie an.
    Ob sie dann von A (Studienort) nach B (zu Hause) fährt, oder nach C (neues zu Hause) ist zwar dennoch ein Unterschied,
    doch heißt es dann noch mehr "Loslassen" und 80-90% ihrer Zeit wird sie nicht mehr "da" sein.


    Für sie macht es nur einen "emotionalen Unterschied" sagt sie, doch der "Reiz des Neuen" und der "Geruch der (noch größeren) Freiheit" beflügelt sie mehr.


    Nichts ist so beständig, wie die Veränderung. :)


    Hin und wieder wünsche ich mir eine Methode, mit der man Kinder wieder "schrumpfen" kann... aber nur theoretisch... ;)
    Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich mich langsam daran gewöhnt, daß die "Kuschelstunden" mit einem anderen Kerl stattfinden.


    Liebe Grüße
    Werner